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12.1.2010
| Druckansicht | KURZNEWS 12. Januar 2010
Gentech-Reis in China / Migros-Eier: Transparenz bei Herkunft / Spar Schweiz: bald 1 Mrd. Franken Umsatz / Weniger Rückstände in Früchte und Gemüse / Wirbel um Migros-Chef Bolligers Discountkritik
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Gentech-Reis reif für den chinesischen Markt
Gentechnisch veränderte Reissorten dürften in China bereits nächstes Jahr auf den Markt kommen, zum ersten Mal als kommerzielles Produkt weltweit.
Dies schreibt der britische "New Scientist" und beruft sich auf Jikun Huang, Direktor am Institut für Agrarpolitik der Chinesischen Akademie für Wissenschaften, wie die "Basler Zeitung" in ihrer Ausgabe vom 8. Januar berichtet.
Laut Huang werden zwei Sorten in fortgeschrittenen Feldversuchen getestet. Sie sind aufgrund eines eingefügten Gens aus dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis resistent gegen Insektenschädlinge.
Die Sorten namens "Huahuil" und "Bt Shanyou 63" seien zugelassen und sollen grossflächig in der Provinz Hubei angebaut werden. Laut Huang gefährde der Anbau die bisherigen Reisexporte nicht, da der Gentech-Reis zu 99 Prozent im Inland verkauft werde, heisst es weiter.
(Quelle: LID / 8.1.2010)
Transparenz bei der Herkunft von Eiern
Die Herkunft der Lebensmittel ist für viele Kunden ein entscheidendes Kaufkriterium. Insbesondere beim Einkauf von Eiern seien viele Konsumenten sensibel, schreibt das Online-Portal persoenlich.com. Diesem Bedürfnis nach mehr Transparenz kommt die Migros nun nach. Die Kunden von Migros und Le Shop haben ab sofort die Möglichkeit, selbst herauszufinden, woher die Schweizer Eier stammen, die sie in den Migros-Filialen oder online eingekauft haben.
Schweizer Eierproduzenten, welche die Migros mit Eiern beliefern, werden in einer zentralen Datenbank mit einem eigenen Code erfasst. Tippt man diesen Code auf der Internetseite www.migros.ch/eier ein, erfährt man, von welchem Betrieb das Ei kommt und wie die Hühner dort leben. Mit Fotos vom Bauernhof, der Produzentenfamilie und der Hühner soll sich so jeder Konsument ein Bild darüber machen können, woher sein Ei stammt.
Daneben findet man auf der Website weiterführende Informationen über die unterschiedlichen Haltungsarten von Legehennen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen und Tipps über feine Köstlichkeiten, die mit Eiern hergestellt werden können.
(Quelle: LID / 8.1.2010)
SPAR auf kontinuierlichem Wachstumskurs
Das St. Galler Familienunternehmen, die SPAR Gruppe Schweiz hat erneut ein erfreuliches Geschäftsjahr hinter sich. Trotz angespannter Wirtschaftslage und verstärktem Konkurrenzdruck im schweizerischen Lebensmittel-Detailhandel durch neue Mitbewerber konnte die SPAR Gruppe das Geschäftsjahr 2009 mit einem Umsatzplus von 2,6 Prozent abschliessen.
Die SPAR Gruppe hat ihren Gesamtumsatz um 2,6 Prozent von 957 Mio. Franken auf 982 Mio. Franken gesteigert, dies trotz steigendem Preisdruck und aktueller Deflation von 3 Prozent auf Lebensmitteln. Die SPAR Nachbarschaftsmärkte und EUROSPAR Supermärkte erzielten gar ein Umsatzplus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (von 533 auf 552 Mio. Franken). SPAR entwickelte sich somit deutlich über dem Markt und konnte weitere Marktanteilsgewinne verbuchen.
Dieser Zuwachs ist nicht allein auf die Eröffnung von zusätzlichen drei Märkten auf neu 158 zurückzuführen, sondern vorwiegend auf das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis und das ausgewogene Sortiment an preiswerten Eigenmarken, Markenprodukten, regionalen und biologischen Erzeugnissen. SPAR wird somit von den Konsumenten als sympathische Alternative zu den anonymen Grossverteilern und den deutschen Discountern geschätzt.
Auch im Segment Abholmarkt für Grossverbraucher konnte mit den TopCC Märkten ein Umsatzzuwachs von 2 Prozent auf 291 Mio. Franken (Vorjahr 285) verzeichnet werden. Dies ist umso erfreulicher, als gerade die Gastronomie-Kundschaft stark unter der Rezession leidet und TopCC mit innovativen Konzepten und Sortimenten diese Kundschaft optimal bedient.
Bei der Belieferung von Dritt-Kunden und maxi Dorfläden verlief die Entwicklung stabil bei einem gleichbleibenden Umsatz von 139 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr. Dank dem neuen Liefervertrag mit über 100 „Treffpunkt“ Detaillisten und der Ausweitung der maxi-Märktebelieferung von 152 auf 160 Geschäfte wird diese Business Unit für das neue Jahr einen markanten Umsatzanstieg verzeichnen.
SPAR CEO Stefan Leuthold zeigt sich erfreut über das Ergebnis 2009 und blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Unsere Unternehmensgruppe hat bewiesen, dass in rezessiven Zeiten und mit verschärftem Konkurrenzdruck positiv umgegangen werden kann. Mit unserer klaren Fokussierung auf den Kunden haben wir den Umsatz erhöht und weitere Arbeitsplätze geschaffen.“ Im Jahr 2010 sollen weitere SPAR Nachbarschaftsmärkte eröffnet werden, geplant sind sieben neue Standorte.
Gesamthaft arbeiten für die SPAR Gruppe mittlerweile umgerechnet auf Vollzeitkräfte 1764 Mitarbeitende, dies sind 64 Vollzeitstellen mehr als im Vorjahr. Erfreulich sind auch die Anstrengungen bei Lernenden, konnte doch die Zahl wiederum gesteigert werden auf 265 Jugendliche (Vorjahr 240).
(Quelle: SPAR Gruppe Schweiz / 6.1.2010)
Endgültiges Aus für Käfighaltung in Deutschland
Mit dem neuen Jahr dürfen in Deutschland keine Legehennen mehr in herkömmlichen Käfigen gehalten werden. Für die anderen EU-Staaten kommt der Ausstieg in zwei Jahren zum 1. Januar 2012. Viele Legehennenhalter in Deutschland haben ihre Legehennenhaltung auf ausgestaltete Käfige oder Kleingruppenhaltung umgestellt. Das sind grosse Käfige, die beispielsweise mit Sitzstangen, Scharrmöglichkeit und abgedunkelten Nestern ausgestattet sind und bis zu 60 Legehennen mehr Platz und Bewegungsmöglichkeit bieten sowie die Ausübung arteigener Verhaltensweisen ermöglichen sollen.
Die Eier aus dieser Haltungsform werden wie die Eier aus der Batteriehaltung mit der Ziffer 3 (Käfighaltung) gekennzeichnet. Durch die Umstellungsphase auf andere Haltungssysteme ist der Selbstversorgungsgrad in Deutschland nach vorläufigen Zahlen in 2009 auf unter 50 Prozent gesunken. In den Supermarktregalen sind schon seit vielen Monaten keine Eier aus Käfighaltung mehr zu finden.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern ist dagegen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen und lag 2009 bei 214 Eiern pro Jahr. Allerdings wird nur etwa die Hälfte der Eier als "frische Eier" konsumiert, die andere Hälfte wird in Grossküchen oder der Gastronomie verarbeitet oder befindet sich in Produkten wie Kuchen, Gebäck oder Nudeln. Die Ära der Legehennenbatteriehaltung begann um 1950 in den USA und setzte sich nach und nach auch in anderen Ländern durch: 1972 wurden in Deutschland 80 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten.
Nach einer Erhebung der EU-Kommission wurden 2008 EU-weit noch 75 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten, davon 6,9 Prozent in ausgestalteten Käfigen. In Österreich wurden mit 23 Prozent am wenigsten Legehennen in Käfigen gehalten, dagegen waren es in der Tschechischen Republik und Polen noch 97 bzw. 94 Prozent der Hennen (davon etwa 5 % in ausgestalteten Käfigen).
(Quelle: aid / 6.1.2010)
Bauernverband präsentiert agrarpolitische Zukunftsvisionen
An seiner Jahrespressekonferenz bekräftigte der Schweizerische Bauernverband (SBV) seine Forderungen, die Verhandlungen für ein Agrarfreihandelsabkommen mit der EU seien sofort abzubrechen und der bilaterale Weg fortzusetzen.
Damit es für die Bauernfamilien eine Vision für die Zukunft gebe, müssten die politischen Weichen neu gestellt werden, erklärte SBV-Präsident Hansjörg Walter am 5. Januar vor den Medien im seeländischen Ferenbalm.
Dazu gehöre auch, dass das Direktzahlungssystem bei seiner Weiterentwicklung konsequent auf eine produktive Landwirtschaft ausgerichtet werde. "Es muss möglich sein, mit dem Erlös aus dem Produktverkauf plus Direktzahlungen ein angemessenes landwirtschaftliches Einkommen zu erzielen", sagte Walter. Der Bauernverband wünscht sich die Aufrechterhaltung einer vielfältig produzierenden Landwirtschaft auf Basis von Familienbetrieben. Diese Mannigfaltigkeit mache agil und aktionsfähig und damit fit für die Zukunft.
Der Boden als wichtigste landwirtschaftliche Produktionsgrundlage müsse in allen politischen Fragen, zum Beispiel bei der Raumplanung, besser geschützt und erhalten bleiben. Sämtliche landwirtschaftlich relevanten politischen Instrumente müssten diese Linie konsequent verfolgen und aufeinander abgestimmt sein. Auch die Doha-Runde müsse neu aufgegleist werden. Die Beschlüsse von Hong Kong, Exportsubventionen abzubauen, seien als erstes umzusetzen.
Den jungen Menschen in einer landwirtschaftlichen Ausbildung falle es schwer, konkret zu planen. Damit sie wüssten, worauf sie sich einstellen müssten, brauche es eine klare Vision. Für die Schweizer Landwirtschaft seien grundsätzlich drei Wege denkbar: Erstens Nebenerwerbslandwirtschaft, wie sie in Österreich oder Baden-Württemberg vorherrscht.
Zweitens die Konzentration auf wenige, dafür grosse und im europäischen Umfeld möglichst konkurrenzfähige Betriebe in den topografisch günstigsten Lagen. Drittens den mit den Reformen vor 15 Jahren eingeschlagenen Weg weiter verfolgen: Eine ökologische und tierfreundliche Produktion, die sich an den Bedürfnissen der Schweizer Bevölkerung orientiere und die in der Verfassung verankerten, multifunktionalen Aufgaben wahrnehmen könne.
(Quelle: LID / 5.1.2010)
Deutschland: Immer mehr Lebensmittel sind rückstandsfrei
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sind immer seltener zu finden. Ausserdem nimmt die Zahl der Proben ab, in denen die erlaubten Höchstmengen überschritten werden. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der "Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände 2008", die das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 4. Januar 2010 vorstellte. Deutlich zurück ging auch die Zahl der Proben, in denen mehr als ein Wirkstoff gefunden wurde.
Als nahezu rückstandsfrei gilt Säuglings- und Kleinkindernahrung. Blumenkohl, Kohlrabi, Spargel, Kartoffeln, Karotten, Bananen und Äpfel wurden gar nicht oder nur äusserst selten wegen einer Überschreitung der Höchstgehalte beanstandet. Lebensmittel deutscher Herkunft seien generell geringer belastet als ausländische Produkte, stellte die BVL bei den im Jahr 2008 knapp 17'000 untersuchten Lebensmittelproben fest, wie agrarzeitung.de berichtet.
Zu den Proben mit den meisten Mehrfachrückständen zählten Mandarinen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Tafeltrauben. Ausserdem zeigten vor allem Gurken, Tomaten und Mandarinen aus Spanien sowie Mangos und Limetten aus Brasilien Rückstandgehalte, die über der zulässigen Höchstmenge liegen.
(Quelle: LID / 5.1.2010)
Bittergeschmackswahrnehmung weitgehend aufgeklärt
Nur 25 verschiedene Bittergeschmacksrezeptoren reichen aus, um zehntausende von Bitterstoffen wahrzunehmen. Wie dies möglich ist, können nun Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) erklären. "Wir wissen jetzt, dass die Bindungseigenschaften der Bittersensoren sehr unterschiedlich sind und dass nur die Kombination dieser Eigenschaften es ermöglicht, eine so überaus breite Palette von Bitterstoffen zu erfassen", sagt Wolfgang Meyerhof, Erstautor der Studie.
Ihre umfangreichen Ergebnisse zu den molekularen Grundlagen der Bittergeschmackswahrnehmung publizierten die DIfE-Forscher kürzlich in Chemical Senses (DOI: 10.1093/chemse/bjp092; Meyerhof et al., 2009; The Molecular receptive ranges of Human TAS2R Bitter Taste Receptors).
Bitterstoffe sind strukturell sehr unterschiedlich. Viele dieser Substanzen finden sich in Pflanzen, andere werden von Tieren produziert und wieder andere entstehen bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln oder bei Alterungs- und Zerfallsprozessen. Doch wie ist es möglich, all diese heterogenen Bitterstoffe mit nur 25 verschiedenen Sensortypen wahrzunehmen?
Dieser Frage ging das Wissenschaftlerteam um die beiden Geschmacksforscher Wolfgang Meyerhof und Maik Behrens nach. Mit Hilfe eines Zellkultursystems - einer Art "künstlichen Zunge" - testeten sie die Wirkung von 104 natürlichen und synthetischen Bitterstoffen auf die 25 verschiedenen menschlichen Bittergeschmacksrezeptoren. Dabei konnten sie für fünf der zehn noch als "verwaist" geltenden Sensoren erstmals Bindungspartner identifizieren sowie 64 Bitterstoffen, für die noch kein Rezeptor bekannt war, einen oder mehrere passende Rezeptoren zuordnen.
Unter diesen Bitterstoffen befinden sich zahlreiche Substanzen, die uns das Leben täglich "bitter" machen, wie zum Beispiel Koffein aus Kaffee, Limonin aus Zitrusfrüchten, Chinin aus Bitterlemon, Ethylpyrazin, das bei Röstprozessen entsteht, Sinigrin aus verschiedenen Kohlsorten, aber auch medizinische Inhaltsstoffe.
Während einige der Rezeptoren nur auf wenige bestimmte Substanzen reagierten, waren andere Sensortypen in der Lage, eine breite Palette der unterschiedlichsten Bitterstoffe zu erkennen. So reichten drei der Rezeptortypen aus, um etwa die Hälfte der 104 getesteten Bitterstoffe zu detektieren. Generell erkannten die Geschmackssensoren sowohl natürliche als auch synthetische Stoffe. Allerdings reagierten einige der Rezeptoren bevorzugt auf natürliche Substanzen, während andere eine deutliche "Vorliebe" für synthetische Bitterstoffe aufwiesen.
Aber auch die untersuchten Bitterstoffe verhielten sich unterschiedlich: 63 der getesteten Substanzen aktivierten jeweils nur ein bis drei der Rezeptortypen. Dagegen stimulierten 19 der Substanzen bis zu 15 Sensortypen gleichzeitig. Die Schwellenwertkonzentrationen der einzelnen Stoffe, die überschritten werden müssen, um ein Bittersignal auszulösen, waren dabei sehr unterschiedlich.
"Die ungleichen Schwellenwerte für die verschiedenen Bittersubstanzen könnten sich aus unterschiedlichen Gründen entwickelt haben", sagt Maik Behrens. "Beispielsweise könnte die Giftigkeit der Substanzen eine Rolle gespielt haben." Strychnin und Brucin sind zwei strukturell eng verwandte, bittere Pflanzenalkaloide. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Giftigkeit.
Während die tödliche Dosis für Strychnin in einem Bereich von 5 bis 10 mg liegt, ist der Wert für die letale Brucin-Dosis bei 1000 mg anzusiedeln. Dies spiegelt sich auch in den Schwellenwerten beider Substanzen für den Bitterrezeptor 46 wider. Strychnin aktiviert den Rezeptor bei einer hundertfach geringeren Konzentration als Brucin. Interessanterweise entspricht die Schwellenwertkonzentration, bei der Strychnin wahrgenommen wird, in etwa der natürlichen Konzentration, in der dieses Gift im Samen der Brechnuss vorkommt.
Hintergrundinformationen
Bei so genannten "verwaisten" Rezeptoren handelt es sich um Rezeptoren, denen Forscher noch keinen Bindungspartner zuordnen konnten.
Die Bittergeschmackswahrnehmung ist angeboren und bereits Babys können Bitterstoffe wahrnehmen. Gibt man einem Kleinkind etwas bitteres, so versucht es das Bittere so schnell wie möglich wieder auszuspucken. Obwohl nicht generell ein Zusammenhang zwischen Bitterkeit und Giftigkeit besteht, gehen Wissenschaftler im Allgemeinen davon aus, dass der Sinn für Bitteres uns vor dem Verzehr giftiger Nahrung bewahren soll.
Wolfgang Meyerhof leitet am DIfE eine der führenden Arbeitsgruppen, die sich mit Geschmacksforschung in Deutschland beschäftigen. Der Gruppe ist es gelungen, alle 25 menschlichen Bitterrezeptor-Gene zu identifizieren. Bitterrezeptoren findet man auf der Zunge, aber auch im Bereich des Gaumens, des Rachens und des Kehlkopfs.
Bereits 2005 und 2006 hatten Ergebnisse der Arbeitsgruppe um Meyerhof gezeigt, dass die Wahrnehmung des Bittergeschmacks eine wichtige Rolle während der menschlichen Evolution spielte. Im Jahr 2007 zeigte die Gruppe um Meyerhof, dass Geschmackszellen über unterschiedliche Bitterrezeptoren-Sets verfügen. Damit wären zumindest auf molekularer und zellulärerer Ebene die Vorraussetzungen erfüllt, zwischen verschiedenen Bitterstoffen zu differenzieren.
Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind dabei Adipositas (Fettsucht), Diabetes und Krebs.
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften.
Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 14.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 6.500 Wissenschaftler, davon wiederum 2.500 Nachwuchswissenschaftler. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de
(Quelle: idw / Deutsches Inst. für Ernährungsforschung / 5.1.2010)
Kritik an der Kritik des Migros-Chefs
Die Kritik des Migros-Chefs Herbert Bolliger an den deutschen Discountern Aldi und Lidl sorgt weiterhin für Diskussionen. Der frühere Chef von Aldi-Nord, Dieter Brandes, bezeichnet Bolligers Aussagen in der „Sonntagszeitung“ als billige Polemik. Der Migros-Chef hatte kritisiert, dass die Besitzer von Aldi und Lidl immer reicher würden und auf Kosten der Mitarbeiter und Produzenten die Preise drückten. Der volkswirtschaftliche Schaden daraus sei enorm und der Preiskampf vernichte ganze Unternehmen und Existenzen.
Brandes hält dem entgegen, die Discount-Besitzer würden immer reicher, weil sie erfolgreich seien, und weil die Kunden vom Ladenkonzept überzeugt seien. Die Discounter seien auch nicht wegen tiefer Löhne billiger, sondern dank eines kleineren Sortiments und tiefer Margen. Die Kritik des Vollsortiment-Anbieters Migros an den Discountern sei, wie wenn Jaguar sich über den tiefen Preis des VW Golf beschweren würde.
Auch Hansjörg Walter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, sieht nicht die Discounter als Hauptproblem. Die Kritik von Bolliger sei widersprüchlich, sagt Walter in der „Sonntagszeitung“. „Die Einkaufsbedingungen bei den Schweizer Bauern sind für alle gleich“. Die Ladenpreise bei den Discountern seien wegen der tieferen Margen tiefer. Erst recht in Gang käme die Preisspirale aber mit dem Agrarfreihandel, den der Migro-Chef fordere. Das hätte negative Folgen nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Detailhändler.
(Quelle: LID / 4.1.2010)
(fma)
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