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19.1.2010
| Druckansicht | KURZNEWS 19. Januar 2010
"Swissness"-Vorlage als Fessel für Verarbeiter / Gegenseitiger AOC-Schutz zwischen Schweiz und EU / Aquakulturen: Gefahren für Wildfische / Engpässe beim Gemüse wegen Kälte / Erstes Hefesüssgebäck mit Stevia / Volg mit 4% Wachstum im 2009
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Lebensmittelverarbeiter üben Kritik an "Swissness"-Vorlage
Die Vorlage liefere keine Antwort auf die Frage, was mit den Rohstoffen ist, die hierzulande zwar angebaut würden, aber in ungenügender Menge.
Nach dem Willen des Bundesrates dürfen künftig nur noch Lebensmittel mit der Schweizer Herkunft beworben werden, die gewichtsmässig zu 80 Prozent aus Schweizer Rohstoffen bestehen. "Wir können für Biscuits nur rund 20 Prozent des Bedarfs mit Mehl aus Schweizer Biscuit-Weizen abdecken", sagt Franz Schmid, Geschäftsführer des Verbands Biscosuisse gegenüber der Zeitung "Sonntag". Beim Zucker werde etwa 50 Prozent des Verbrauchs importiert.
Verunsicherung bezüglich der "Swissness"-Vorlage herrscht laut "Sonntag" im Läckerli-Huus. Läckerli-Huus-Chefin Miriam Blocher fragt sich, ob der Biscuit-Weizen weiterhin aus dem Ausland kommen dürfe oder in Zukunft zwangsläufig aus der Schweiz stammen müsse – auch wenn er die für die zur Läckerli-Zubereitung erforderlichen Eigenschaften nicht abdecke. Auch bei den Haselnüssen sei das Läckerli-Huus auf standardisierte Qualität angewiesen. Am 28. Januar 2010 nimmt sich laut "Sonntag" die Rechtskommission des Nationalrats der Vorlage an.
(Quelle: LID / 18. 1.2010)
Schweiz spielt Vorbildrolle für die EU-Agrarreform
Die Schweiz spielt offensichtlich bei den anstehenden Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU eine Vorbildrolle. Wie BLW-Manfred Bötsch am Freitag, 15. Januar anlässlich einer Schweizer Presskonferenz im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin sagte, werde er und sein Bundesamt mit Fragen aus den EU-Ländern zum Schweizer Vorgehen beim Umbau der Agrarpolitik richtiggehend zugedeckt. Er zog dabei eine positive Bilanz der vergangenen zehn Reformjahre.
Aus ökonomischer Sicht habe das Landwirtschaftseinkommen mit der Entwicklung in den anderen Sektoren mithalten können. Er schränkte aber gleichzeitig ein, dass der Abstand in dieser Zeit nicht habe verringert werden können. Trotzdem habe sich der Strukturwandel nicht beschleunigt. Auch aus ökologischer Sicht seien die Reformbemühungen ein Erfolg. Schadstoffe aus der Landwirtschaft hätten in Böden, Gewässer und Luft abgenommen – Pflanzenschutzmittel und Dünger würden effizienter eingesetzt.
Auch bezüglich der Biodiversität konnten Fortschritte verbucht werden und drei Viertel der Nutztiere hätten heute regelmässigen Auslauf. Auf der gesellschaftlichen Ebene registriert der BLW-Direktor ebenfalls eine grössere Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft.
Als grösste Herausforderungen für die Landwirtschaft nannte Bötsch die Bewältigung der Marktöffnung, die Sicherung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen und den Erhalt der natürlichen Ressourcen.
Bötsch stellte fest, dass die Schweiz wie die EU für eine multifunktionale Landwirtschaft einstehe. Die Schweiz habe gegenüber der EU Defizite beim Grenzschutz. Gleichzeitig sei das schweizerische Direktzahlungssystem für andere Länder ein Vorbild und stelle international immer noch eine Innovation dar. Die Reduktion von Marktintervention oder sogar deren Abschaffung wie im Fall der Milchkontingentierung veranschauliche die progressive Seite der Schweizer Landwirtschaftspolitik, führte Bötsch weiter aus.
(Quelle: LID / 18.1.2010)
Grosses Interesse am Schweizer Milchmarkt-Modell aus der EU
Wie Bauernverbandspräsident Hansjörg Walter anlässlich einer Schweizer Medienkonferenz im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin am Freitag, 15. Januar 2010 erklärte, zeigten sich die EU und zahlreiche EU-Länder interessiert am Schweizer Modell für den Milchmarkt.
Er bezeichnete es als wichtigen Schritt, dass sich nach turbulenten Monaten die Produzenten und Abnehmer im Rahmen der Branchenorganisation Milch nun endlich an einen Tisch setzen würden. Er warnte aber auch vor übertriebenen Erwartungen. Die kommenden Monate seien entscheidend für den Erfolg des eingeschlagenen Weges. Ziel müsse es sein, dass jeder Marktteilnehmer – vom Produzent bis zum Detailhandel – etwas verdienen könne.
(Quelle: LID / 18.1.2010)
Vereinigung SALS kritisiert Käsefreihandel
Der liberalisierte Käsemarkt darf laut der SALS nicht als Vorzeigebeispiel für ein umfassendes Agrarfreihandelsabkommen mit der EU dienen.
Auf dem Käsemarkt konnte zwar der wertmässige, nicht aber der mengenmässige Handelsüberschuss aufrecht erhalten werden, schreibt die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS) in einer Medienmitteilung vom Montag, 18. Januar 2010. Wenn es dem Vorzeigesektor der Schweizer Nahrungsmittelindustrie nicht gelänge, mehr zu tun als nur seine Position zu halten, so könne man sich vorstellen, was im Falle eines EU-Freihandelsabkommens mit der übrigen Landwirtschaft geschehen würde. Deshalb müsse das Vorhaben eines EU-Agrarfeihandelsabkommen aufgegeben werden.
Der Käsebereich könne überdies nicht als repräsentativ für die gesamte Schweizer Landwirtschaft gelten, schreibt die SALS weiter. Bereits lange vor der Grenzöffnung sei Schweiz Käse exportiert worden und daher in europäischen Konsumentenkreisen bereits bestens bekannt. Ausserdem stütze der Bund den Sektor mit der Verkäsungs- und Siloverzichtszulage, was eine Preisreduktion von 18 Rappen pro Liter Milch erlaube. Bei der Milchproduktion handle es sich zudem um eine der am besten an die natürlichen Bedingungen der Schweiz angepassten Produktionen.
(Quelle: LID / 18.1.2010)
Bald Realität: EU-Schutz für Schweizer AOC-IGP-Produkte
Am haben die Schweizer Behörden die Liste der Geografischen Indikationen (GIs) Europas veröffentlicht, welche hierzulande zukünftig gleichermassen geschützt werden sollen wie Schweizer AOC-IGP-Produkte.
Die Liste enthält die Namen von 818 europäischen Spezialitäten mit einer AOC oder IGP. Die Veröffentlichung sollte zu einem Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der AOC-IGP-Register zwischen der EU und der Schweiz führen. Dank der ausgezeichneten Arbeit des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW wird es möglich sein, auf einen Schlag 22 Traditionsprodukte, welche im Schweizer Register eingetragen sind, auch in der EU vor Kopien und vor dem Missbrauch ihrer renommierten Namen zu schützen.
Die Schweizerische Vereinigung AOC-IGP begrüsst die Ausweitung des Schutzes zugunsten der Produkte ihrer Mitglieder auf die EU: Damit werden die Schweizer Produzenten, welche eine AOC- oder IGP-Spezialität nach traditionellen Rezepten und nach den strengen Auflagen des Pflichtenheftes herstellen, endlich belohnt.
Sie erhalten das EU-weit exklusive Recht, den Namen ihrer Spezialität zu nutzen. Sie können von den wirtschaftlichen Vorteilen, welche deren Renommee nach sich zieht, allein profitieren. Mit der gegenseitigen Anerkennung erhalten aber auch die Produzenten der EU-AOC und IGP-Spezialitäten einen gleichwertigen Schutz wie ihre Schweizer Kollegen. So darf in der Schweiz z. B. kein „Parmesan“ oder „Feta“ mehr hergestellt werden. Deren Namen ist nur noch für die konformen und authentischen Käse der jeweiligen EU-Region erlaubt.
Die gegenseitige Anerkennung für die AOC-IGP-Produkte ist Resultat von fast drei Jahre dauernden Verhandlungen zwischen dem BLW und der Europäischen Union. Sie vereinheitlicht die bisherigen sektoriellen und bilateralen Abkommen im Bezug auf Ursprungsbezeichnungen. Sie könnte für die Schweizer Landwirtschaft ein wichtiger Vorsorge-Pfeiler werden, sollte sich das Freihandelsabkommens mit der EU im Agrarbereich verwirklichen.
Zudem ist das Abkommen ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung der Produzenten von GIs im Lebensmittelbereich und den Produzenten von Wein und Spirituosen,
deren Ursprungsbezeichnungen schon heute weltweit geschützt sind. Der einzige Wermutstropfen im aktuellen Abkommens-Projekt stellt der Emmentaler AOC dar, welcher, wenigstens provisorisch, von den Verhandlungen ausgeschlossen wurde.
Dies war jedoch vorauszusehen, da die ökonomischen Interessen der Europäer im Bezug auf den Emmentaler gewaltig sind, wird doch in der EU, verteilt über mehrere Länder, mehr als das Zehnfache der Schweizer Produktion dieses Käses hergestellt.
Dennoch erwartet die Schweizerische Vereinigung der AOC-IGP den definitiven Abschluss der aktuellen Verhandlungen. Der nächste Schritt in Richtung einer internationalen Anerkennung der GIs liegt infolgedessen bei der WTO. Die Verhandlungen über die GIs sind Bestandteil der Doha-Runde und finden momentan auf höchster Ebene statt. Ob ein positiver Abschluss in nächster Zeit zu erwarten ist, bleibt jedoch weiterhin fraglich.
Ein weltweiter Namens- und Kopier-Schutz für die Produktion von traditionellen Spezialitäten in ihrem Ursprungsgebiet würde nämlich eine regionale, Ressourcen schonende Produktion von Nahrungsmitteln fördern; der Schutz wäre ein wichtiger Schritt für die Anerkennung und Weiterentwicklung von althergebrachten Traditionen. Diese Erkenntnis beginnt sich mehr und mehr durchzusetzen, und zwar nicht nur bei den Schwellen- und Entwicklungsländern, welche Interessen haben, ihre GIs zu schützen.
Die Mauer der Gegnern dieser kollektiven und regionalen Initiative, namentlich die USA, Kanada und Australien, beginnt nämlich zu bröckeln: So registrierte Kanada im letzten Jahr seine erste IGB-Spezialität, das „Agneau de Charlevoix“, ein Lammspezialität aus einer Region nördlich von Quebec, und die amerikanischen Bauern beginnen, das europäische GI-Schutzsystem zu studieren
(Quelle: AOC-IGP-Vereinigung / 14.10.2010)
Fiji-Inseln: Aquakultur-Fische bedrohen lokale Arten
Das Vorzeigetier in Sachen Aquakulturen - der Tilapia - hat sich auf den Fiji-Inseln als invasiver Eindringling entpuppt, der dort heimische Süsswasserfische verdrängt. Einer aktuellen Untersuchung der Wildlife Conservation Society http://www.wcs.org zufolge, sind sehr seltene endemische Fische davon betroffen. Die Studie erschien im Fachmagazin "Aquatic Conservation: Marine and Freshwater Ecosystms".
Die Forscher fürchten, dass der in den Flüssen und Bächen vorkommende Tilapia Larven und Jungfische von Grundeln, die sowohl im Meer- als auch im Süsswasser leben, stark dezimiert. Tilapias, die zu den Buntbarschen gehören, gelten als besonders geeignet für alle Regionen, in denen es an eiweissreicher Ernährung mangelt. Für die Zucht ist eine hohe Wassertemperatur die einzige Voraussetzung.
Das Forscherteam um Stacy Jupiter und Ingrid Quaqau von der Wildlife Conservation Society und Aaron Jenkins von Wetlands International hat die Effekte von menschlichen Aktivitäten auf die Fauna untersucht. "Das Überraschendste an der Studie war, dass der inzwischen so weit verbreitete Fisch in tropischen Regionen heimische Arten stark zurückdrängt", schreiben die Forscher.
Fischzählungen in Bächen und Flüssen auf den grossen Inseln Viti Levu, Vanua Levu und Taveuni haben deutlich gezeigt, dass dort wo Talapias vorhanden waren, elf heimische Arten entweder fehlten oder in viel geringerer Zahl vorkamen. Wo die Barsche überhaupt nicht vorhanden waren, konnten die Forscher generell mehrere Fische zählen.
Das Wissenschaftsteam hat allerdings neben den Auswirkungen von Aquakulturen auch noch andere Umweltfaktoren für die Süsswasserfische in Bächen und Flüssen untersucht. Dabei konnten sie feststellen, dass jene Wasserläufe, die in Wäldern lagen, generell mehr Fischarten aufwiesen, als solche, wo die Wälder zuvor gerodet wurden.
Die grösste Artenvielfalt gab es in Flüssen und Bächen in entlegenen und nicht entwickelten Gebieten. Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Schutz von Wäldern für die Biodiversität der Flüsse ebenso wichtig ist wie die Tatsache, die Invasoren von den Gewässern fernzuhalten, schreiben die Forscher.
"Der Schutz der marinen und aquatischen Artenvielfalt erfordert mehr als bloss isolierte Flüsse oder Korallenriffe zu managen", meint Caleb McClennen, Direktor des Marinen Schutzprogramms der Wildlife Conservation Society. "Ein ganzheitlich ausgerichteter Ansatz ist notwendig." Dieser müsse Süsswassersysteme, umgebende Wälder, Küstenzonen und Riffe umfassen. "Da Aquakulturen in Zukunft eine grössere Rolle spielen, müssen Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, damit die dort gezüchteten Tiere nicht in die Wildnis gelangen."
(Quelle: pte / 14.1.2010)
Streyptomycin-Einsatz wird eingeschränkt
Das BLW erlaubt den Obstbauern auch im 2010, mit dem Antibiotikum Streptomycin gegen Feuerbrand vorzugehen. Dabei müssen die Bauern aber noch strengere Auflagen einhalten als in den beiden letzten Jahren.
Um Antibiotika-Rückstände vor allem im Honig zu verhindern, darf Streptomycin während der Blüte neu nur noch zweimal angewendet werden, wie das Bundesamt am 14. Januar mitteilte. Wie bisher darf das Antibiotikum nur ausserhalb des Bienenflugs und nur in Regionen eingesetzt werden, die letztes Jahr von Feuerbrand betroffen waren.
Ausserdem dürfen Obstbauern Streptomycin nur während der Obstbaumblüte einsetzen, wenn der Feuerbrand in dieser Zeit durch mildes und feuchtes Wetter besonders begünstigt wird. Honig aus dem Umfeld von behandelten Obsthainen muss vor dem Verkauf auf Rückstände geprüft werden.
Das Bundesamt sei sich bewusst, dass die neue Beschränkung auf nur noch zwei Antibiotika-Behandlungen die Arbeit der Obstbauern erschwere, hiess es weiter. Aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren und den neuen alternativen Bekämpfungsmassnahmen hält das BLW dies aber für vertretbar. Ausserdem setzten die Behörden alles daran, die betroffenen Produzenten zu unterstützen.
(Quelle: LID / 14.1.2010)
Hohe Gemüsepreise wegen der Kälte
Zucchetti aus Spanien beispielsweise in der Migros inzwischen drei Mal so teuer, bei Coop ist italienischer und belgischer Lauch um 40 Prozent teurer geworden, wie „20 Minuten“ schreibt. Eisbergsalat und Tomaten kosten rund 30 beziehungsweise 20 Prozent mehr. Auch Blumenkohl, Broccoli, Fenchel und Salate aus Italien Blattsalate oder spanische Auberginen könnten teurer werden. „Die betroffenen Produkte sind eingefroren und können nicht mehr geerntet werden“, wird Coop-Sprecher Nicolas Schmied zitiert.
Auch Schweizer Gemüse ist betroffen, die Lauchernte etwas ist bei Kälte und Schnee unmöglich. Der Schweizer Lauch wird deshalb statt für 3.50 für 3.70 Fr. pro Kilogramm an die Grossverteiler verkauft. Das Lagergemüse hingegen ist günstig. Von Karotten, Wirz und Zwiebeln hat es genug am Lager.
(Quelle: LID / 13.1.2010)
Bell Gruppe 2009 erneut stark gewachsen
Die Bell Gruppe hat 2009 den Nettoerlös erneut stark ausbauen können und erreichte mit
CHF 2,56 Mrd. einen neuen Höchstwert. Das Umsatzwachstum von 32 % (CHF 0,62 Mrd.) ist auf die Akquisitionen im Ausland zurückzuführen. Die erstmals ganzjährig konsolidierten
ausländischen Tochtergesellschaften haben rund 31 % (CHF 0,79 Mrd.) zum Gruppenumsatz beigetragen.
In der Schweiz konnten 2009 sämtliche Geschäftsbereiche zulegen. Das Absatzvolumen wuchs um 2 % auf 122,3 Mio. kg, während der Nettoerlös wegen durchschnittlich 2,4 % tieferer Verkaufspreise leicht unter Vorjahr liegt. Der Lebensmittelkonsum blieb trotz rückläufiger Konsumstimmung stabil. Vor allem Schweizer Produkte und regionale Spezialitäten waren gefragt, aber auch Seafood und Produkte mit einem hohen Convenience-Grad.
Es ist eine Verschiebung hin zu günstigeren und teureren Sortimenten spürbar, zulasten mittelpreisiger Produkte. Im Ausland hatte die ungünstige Wirtschaftslage einen grösseren Einfluss auf das Konsumverhalten. Dies betraf vor allem hochpreisige Produkte. Mit erfolgreichen Innovationen und einem breiten Portfolio an geschützten regionalen Spezialitäten konnte diesem Trend entgegen gewirkt werden.
Bell ist der grösste Schweizer Fleischverarbeiter. Das Angebot umfasst Fleisch, Geflügel, Charcuterie, Seafood und Convenience-Produkte. Zu den Kunden zählen der Detail- und Grosshandel, die Gastronomie sowie die Lebensmittelindustrie.
In Europa gehören die französische Groupe Polette sowie die deutschen Unternehmen
ZIMBO und Abraham zur Bell Gruppe. Über 6'000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2009 einen konsolidierten Umsatz von 2,56 Mrd. CHF. Bell ist an der Schweizer Börse kotiert.
(Quelle: Bell Holding / 12.1.2010)
Erstes Hefesüssgebäck ohne Zucker
Nachdem der Murtner Umberto Leonetti das erste Getränk mit Stevia auf den
Markt brachte, folgt nun Bernhard Aebersold, Inhaber der Bäckerei Aebersold
in Murten mit dem ersten Gebäck! Mit dem "Pain des Lutin" wurde bewusst eine Form gewählt, welche Kinder anspricht. Stevia hat im Gegensatz zu Zucker keine Kalorien und ist
zahnfreundlich. «Mit Stevia können wir somit einen Beitrag zur besseren Gesundheit der
Bevölkerung leisten», so Aebersold.
Da man in Europa noch wenig Erfahrung mit Stevia hat, muss jedes auf den
Markt kommende Produkt zuerst eine Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit
erhalten. Die Schweiz spielt in diesem Bereich aber eine Vorreiterrolle, in
der EU sind noch keine produzierten Produkte zugelassen. Seit Jahrtausenden wird Stevia von den Ureinwohnern Südamerikas als
Süssungsmittel verwendet. In Japan wird seit 25 Jahren Stevia als natürlicher Süssstoff eingesetzt. Da die künstlichen Süssstoffe sehr umstritten sind, wurden sie in Japan
vom Markt gezogen und durch das natürliche Stevia ersetzt.
Die Bewilligung zur Herstellung von Kobold-Brötchen (Pain des Lutin) wurde
nur der Bäckerei Aebersold in Murten gegeben. Bernhard Aebersold hofft aber,
dass in absehbarer Zeit das Gebäck auch durch andere Bäckereien hergestellt
werden darf. Um die Lancierung des Produktes zu unterstützen wurde ein
Marketingkonzept erarbeitet, mit einem Kinderbuch und einem Chanson der
bekannten Künstlerin Chantal Eden aus Frankreich, welches auf die Vorteile
einer gesunden Lebensweise und Ernährung hinweisen. In enger Zusammenarbeit mit der Richemont Fachschule in Luzern werden nun weitere Produkte entwickelt und die Qualität der Gebäcke überwacht. (Mitteilung Bäckerei Aebersold)
Volg-Gruppe wächst um fast vier Prozent
Die Volg-Gruppe konnte im Jahr 2009 den Detailhandelsumsatz um 3,8 Prozent auf 1,27 Milliarden Franken steigern. Die Zahl der Volg-Verkaufsstellen stieg von 809 auf 862 an, das Sortiment wurde um 1,8 Prozent günstiger.
Die 546 Volg-Dorfläden erzielten 1,04 Milliarden Franken, die freien Detaillisten, deren Zahl von 205 auf 263 anstieg, steigerten den Umsatz um 23,8 Prozent auf 102,9 Millionen Franken. Zu dem Wachstum tragen massgeblich 43 neu belieferte „Vis-a-vis“-Läden in der Westschweiz und im Oberwallis bei, wie es in einer Medienmitteilung heisst. In der Deutschschweiz nahm die Zahl der Detaillisten unter dem Namen „Frisch-nah-günstig“ um 15 zu. Die 53 belieferten Tankstellenshops steigerten den Umsatz um 12 Prozent auf 118 Millionen Franken.
(Quelle: LID / 11.1.2010)
Ernährungsbewusstsein nimmt langsam zu
Ältere und besser gebildete Männer und Frauen sind ernährungsbewusster als jüngere und schlechter ausgebildete. Dies geht aus einer Auswertung der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 hervor.
Ein Auszug davon wurde am 11. Januar im jüngsten Bulletin des Bundesamtes für Gesundheit publiziert. Dennoch beobachten die Statistiker, dass sich in den vergangenen 15 Jahren - seit der ersten Gesundheitsbefragung - das Ernährungsbewusstsein bei Männern verbessert hat. Konkret achten 37 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen nicht darauf, was sie essen, schreibt die Nachrichtenagentur SDA.
Die empfohlenen fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag konsumieren nur 30 Prozent, die empfohlenen drei Portionen Milch und Milchprodukte nur 10 Prozent der Befragten. 37 Prozent essen selten oder nie Fisch, und der tägliche Fleisch/Wurstwarenkonsum liegt bei knapp 20 Prozent.
Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung trinkt täglich Milch oder nehmen diese in Form von Käse, Joghurt oder Quark ein. Ob die stepptanzende oder rollbrettfahrende Kuh dafür verantwortlich ist, geht aus der Befragung nicht hervor. Nur gerade 5 Prozent konsumieren nie Milchprodukte. Fisch hingegen landet seltener auf dem Teller. Zwar essen 58 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ein bis zwei Mal pro Woche Fisch. Gleichzeitig essen 37 Prozent selten oder nie Fisch.
(Quelle: LID / 11.1.2010)
(fma)
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