Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung BfR und der Schweizer Konsumentenschutz SKS warnen vor übermässigem Verzehr von Energy Shots.
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Bei Coop Pronto stehen Energy Shots namens Burn und Sudden Rush Caramelito in den Regalen. Migros vertreibt die Ampullen unter dem Namen Energy Booster. Konsumentenschützerin Sara Stalder kritisiert: «Diese gefährlichen Drinks werden mit ihrer Verpackung und dem Geschmack völlig verharmlost und passen nicht zur familienfreundlichen Marketingstrategie von Migros und Coop.» Dass auf den Getränken davor gewarnt wird, mehr als ein bis zwei Shots pro Tag einzunehmen, reicht Stalder nicht: «Der Warnhinweis ist so klein, dass man ihn kaum sieht.» Darum fordert sie: «Das Bundesamt für Gesundheit sollte für Energy Shots eine Altersgrenze von 16 Jahren einführen.» Das BAG winkt ab: «Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die Konsumenten über die Warnhinweise bereits heute vor einem Missbrauch geschützt sind.» (Text: 20min.ch)
Bei den so genannten Energy Shots handelt es sich um einen neuartigen Typ coffein- und
taurinhaltiger Lebensmittel, die in flüssiger Form angeboten werden und damit werben, die
Konzentration und Leistungsfähigkeit oder die sportliche Leistung zu steigern. Sie werden in
kleineren Portionseinheiten (25-75 ml) als übliche Energydrinks angeboten, weisen jedoch
pro Liter deutlich höhere Koffeingehalte und z. T. höhere Tauringehalte als die bisher bekannten
Energydrinks auf.
Die Zusammensetzungen der dem BfR bekannten Energy Shots
sind sehr unterschiedlich und pro Portionseinheit sind 50-200 mg Koffein und 200-1000 mg
Taurin enthalten. Im Unterschied zu den Energydrinks sind die genannten Energy Shots aufgrund
ihrer besonderen Zusammensetzung mit einer Verzehrsempfehlung versehen. Sie
lautet bei den bisher bekannten einheitlich eine Portion pro Tag.
Aus Sicht des BfR besteht bei dem bestimmungsgemässen Verzehr, d. h. von einer Portion
pro Tag, der oben in ihrer Zusammensetzung aufgeführten Energy Shots und Beachtung
verschiedener Verbraucherhinweise kein gesundheitliches Risiko. Gesundheitliche Risiken können sich bei deutlichen Überschreitungen der angegebenen
Verzehrsempfehlung ergeben. Hierdurch besteht die Möglichkeit, dass die Inhaltsstoffe (Koffein
und Taurin) in wesentlich höheren Mengen und/oder in kürzeren Zeitspannen konsumiert
werden als beim bisherigen Konsum von Energydrinks, wobei das potenzielle Ausmass
aufgrund unterschiedlicher Koffein- und Tauringehalte bei den einzelnen Energy Shots unterschiedlich
anzusetzen ist.
Risiken können sich aus den bei überhöhten Koffeinzufuhren
bekannten möglichen unerwünschten Wirkungen ergeben. Es besteht Klärungsbedarf, ob
unerwünschte Wirkungen von Koffein durch Interaktionen mit anderen Inhaltsstoffen von
Energydrinks (z. B. Taurin) oder Ethanol aus begleitend konsumierten alkoholischen Getränken
sowie im Zusammenhang mit ausgiebiger körperlicher Anstrengung (z. B. längeres, körperlich
anstrengendes Tanzen in Diskotheken oder sportliche Betätigung) verstärkt werden
können.
Ein tatsächlicher kausaler Zusammenhang ist zwischen diesen Faktoren bislang
wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Das Ausmass möglicher gesundheitlicher Risiken ist
abhängig von den Zufuhrmengen (Koffein und Taurin) und der Art der Zufuhr (z. B. Einmalgaben,
schneller Verzehr in kurzer Zeit, hohe Zufuhrmengen bei Verteilung auf mehrere Einzeldosen),
von der individuellen Empfindlichkeit des Verbrauchers gegenüber Koffeinwirkungen,
von der Höhe der üblichen täglichen Koffeinzufuhr, von der Zufuhrmenge anderer koffeinhaltiger
Getränke und möglicherweise von begleitenden Faktoren, wie Alkoholkonsum
oder anstrengender körperlicher/sportlicher Tätigkeit.
Nach Auffassung des BfR besteht das Risiko des nicht bestimmungsgemässen Gebrauchs
der Energy Shots. Das Institut geht davon aus, dass Energy Shots z. T. auch als Ersatz für
Energy-Getränke und wie diese nach persönlichem Belieben ohne Mengenbegrenzung konsumiert
werden.
Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher
in Diskotheken u. U. bewusst durch höheren Verzehr der Energy Shots versuchen, Übermüdungs-
und Erschöpfungserscheinungen entgegen zu wirken oder u. U. bewusst Erregungszustände
erzeugen wollen. Da infolge der körperlichen Anstrengung ausserdem das
Durstgefühl erhöht ist, besteht das Risiko, dass die Verzehrsempfehlungen für die in flüssiger
Form angebotenen Energy Shots nicht eingehalten werden.
Nach Auffassung des BfR besteht angesichts des Einsatzes zur Leistungssteigerung das
Risiko eines übermässigen Konsums der Energy Shots. Daher beurteilt das Institut aufgrund
der möglichen hohen Koffeinzufuhren bei den zu erwartenden deutlichen Überschreitungen
der Verzehrsempfehlungen und damit potenziell einhergehenden unerwünschten Wirkungen
die genannten Energy Shots als nicht sicher. Das zu erwartende Verbraucherverhalten lässt
sich nach Einschätzung des BfR im Falle von Energy Shots nicht durch eine Verzehrsempfehlung
beseitigen. (Mitteilung BfR)
(gb)
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