foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Donnerstag, 21. November 2024
Fleisch & Delikatessen
Aktuell: Sensation beim Trockenfleisch-Test
Report:
Frischeverlängerung mit Vakuum oder Schutzgas?


Tipps & Wissen: IFFA 2016: Metzgerei-Trends
Backwaren & Confiserie
Aktuell: Innovationen an der ISM 2016: Rückblick
Report:
Neue Stevia-Generation ohne Bitterkeit


Tipps & Wissen: Undeklarierte Allergene in Broten beanstandet
Gastronomie
Aktuell: Kantonslabor Basel prüft Restaurant-Hygiene
Report:
Metzgereiprodukte in der Patientenernährung?


Tipps & Wissen: Geschmacks-Trends von morgen
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Nachrichten

21.6.2010

Druckansicht
Wein-Rebsorte, -Herkunft, -Jahr sind analysierbar

Was macht die Qualität eines Weines aus? Gibt es objektive analysierbare Kriterien? Deutsch-chilenische Forscher fanden solche für Sorte, Herkunft und Jahrgang.



Der chemische Fingerabdruck ist für jeden Wein charakteristisch, denn Trauben verschiedener Rebsorten werden gepresst, mittels Hefen vergoren und in Fässern gelagert. Jeder dieser Schritte hinterlässt Spuren in Form von Inhaltsstoffen im Wein. Dieser ist also eine Sammlung von Substanzen verschiedener Herkunft.

Innovative analytische Methoden der Inhaltsstoffbestimmung (Metabolomics) in Kombination mit ausgefeilten statistischen Verfahren erlauben erstmalig die Unterscheidung von Rebsorten, Herkunftsorten, Jahrgängen sowie Qualitäten von Wein allein aufgrund seiner Inhaltsstoffe – seines chemischen Fingerabdrucks.

Viele Untersuchungen sind durchgeführt worden, um die chemischen Inhaltstoffe von Wein (Wein-Metabolom) zu charakterisieren. Allerdings haben die meisten in der Literatur veröffentlichen Arbeiten gerichtete analytische Verfahren genutzt d. h. sie haben sich auf spezielle Gruppen von Molekülen bzw. auf flüchtige oder phenolische Substanzen, Anthocyane, usw. beschränkt. Bei der Analyse solcher Moleküle ist es einigen Autoren gelungen, Weinattribute wie Sorte und Herkunft zu bestimmen.

Was aber macht die Qualität eines Weines aus? Gibt es objektive Kriterien zur Bewertung von Wein? Gibt es Substanzen in Wein, die als Biomarker für Weinattribute dienen könnten? Diesen Fragen widmet sich ein deutsch-chilenisches Forscherteam in einem Projekt, das versucht Charakteristika für Weinsorten, Anbaugebiete, Weinqualitäten und Anbaujahre zu finden.

Die Zusammenarbeit des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie mit der Universidad Técnica Federico Santa Maria, Valparaiso in Chile, betritt dabei durch die Nutzung ungerichteter analytischer Verfahren (Metabolom-Analyse des Weines ohne vorherige Festlegung auf bestimmte Stoffgruppen) experimentelles Neuland.

In einem ersten Experiment wurden die vier Weinsorten Cabernet-Sauvignon, Carmenère, Merlot und Syrah aus vier verschiedenen Weinanbauregionen Chiles, aus den Jahren 2004 bis 2006 und in drei unterschiedlichen Qualitäten (die von Experten der jeweiligen Weingüter in hoch, mittel und niedrig eingestuft worden waren) untersucht.

Bei der Analyse der ungefähr 400 Flaschen sortenreinen, chilenischen Rotweins, kommen erstmals, bei Untersuchungen an Weinen, ultrahochauflösende analytische Verfahren gepaart mit innovativen statistischen Methoden zum Einsatz. Sie vermitteln einen Überblick über die Inhaltsstoffe und deren Mengen in bisher nicht gekannter Präzision.

Die dabei anfallenden grossen Datenmengen wurden durch bioinformatische Verfahren analysiert, die es ermöglichen, charakteristische Stoffverteilungen, auch unbekannter Stoffe, zu erkennen und die typischen Verteilungsmuster zu entdecken. In der Inhaltsstoffanalytik ist das Potsdamer Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie eines der weltweit führenden Institute.

Für die Forscher überraschend ist die geringe Anzahl gemeinsamer Inhaltsstoffe, die man in allen vier getesteten Rotweinsorten finden konnte. Mit nur 9 % stellen die gemeinsamen Stoffe eine Minderheit dar. Etwa 30 % der gefundenen Inhaltsstoffe erwiesen sich als charakteristische Biomarker für jeweils eine Weinsorte. Die restlichen ca. 60% lassen sich in mehreren, aber nicht in allen vier Weinsorten nachweisen. Für jede Sorte liessen sich bis zu 6400 verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen.

„Wir waren sehr erstaunt, dass mehr als die Hälfte der gefunden Inhaltsstoffe chemisch bisher nicht genauer charakterisiert sind. Möglicherweise gehen ein Teil der positiven Wirkungen, die dem Wein zugeschrieben werden auf diese unbekannten Inhaltsstoffe zurück“, so Prof. Peña-Cortés von der Universität Valparaiso.

Mittels statistischer Verfahren werden die erhaltenen Daten analysiert und typische Verteilungsmuster der Inhaltsstoffe für die jeweilige Kategorie identifiziert. Die grössten Unterschiede waren erwartungsgemäss zwischen den Sorten zu finden, doch auch für die Herkunft und das Jahr lassen sich typische Verteilungsmuster der Inhaltsstoffe finden. Die Unterschiede, wenn nach Qualitätskriterien, innerhalb eines Jahres von verschiedenen Weingütern gesucht wird, reichen vor allem zwischen hohen und mittleren Qualitätsgraden nicht für eine eindeutige Unterscheidung aus.

Eine deutliche Trennung nach Qualitätsgrad ist nur möglich, wenn Weine eines Weingutes miteinander verglichen werden. Universelle Qualitätskriterien lassen sich im Spitzensegment nicht finden. Die Schwierigkeit Weinqualitäten aus verschiedenen Weingütern durch Analyse der Metabolome zu trennen, deutet darauf hin, dass:

1. es Unterschiede im Verfahren der Spitzenweinproduktion zwischen den verschiedenen Winzern gibt, oder

2. es Unterschiede bei der Weinklassifizierung durch die Experten gibt, die normalerweise für solche Zwecke genutzt wird.

Fallen die Weine niedriger Qualität noch durch deutliche Unterschiede zu denen mittlerer und hoher Qualität auf, ist die Unterscheidung zwischen den mittleren und höchsten Qualitäten deutlich schwieriger. Hier konnte nur durch Anwendung spezieller statistischer Verfahren eine ausreichende Verlässlichkeit der Aussagen getroffen werden. Die Ergebnisse werden in der nächsten Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Analytical Chemistry“ veröffentlicht.

Das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm (gegr. 1994) betreibt Grundlagenforschung am pflanzlichen Stoffwechsel. Ziel ist es, die komplexen Prozesse in Pflanzen und ihren Zellen zu verstehen. Ein besonderer Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt auf der Inhaltsstoffanalytik. Pflanzliche Inhaltsstoffe können niedermolekulare Substanzen wie z.B. Zucker, Aminosäuren und Vitamine, aber auch hochmolekulare Polymere wie z.B. Stärke oder Zellulose sein. (Text: Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie. Originalveröffentlichung: A. Cuadros-Inostroza et al. "Discrimination of Wine Attributes by Metabolome Analysis"; Analytical Chemistry, DOI: 10.1021/ac902678t) (gb)


__________________________________________


9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
weiter...

8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
weiter...

4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
weiter...

2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
weiter...

1.2.2016
Schwieriges 2015 für Schweizer Käseexporte
Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
weiter...

28.1.2016Hopfenextrakt als natürliches Konservierungsmittel
26.1.2016KURZNEWS 26. Januar 2016
21.1.2016Regelmässiges Streicheln beschleunigt Kälbermast
19.1.2016KURZNEWS 19. Januar 2016
18.1.2016Migros mit stabilem Umsatz im 2015
14.1.2016Wurstwaren wegen Deklarationsmängeln beanstandet
12.1.2016KURZNEWS 12. Januar 2016
8.1.2016Coop im 2015 mit weniger Umsatz
6.1.2016KURZNEWS 6. Januar 2016
5.1.2016Kaffee wirkt entzündungshemmend und zellschützend
30.12.2015fial gegen Nahrungsmittel-Spekulation-Initiative
28.12.2015KURZNEWS 28. Dezember 2015
24.12.2015KURZNEWS 24. Dezember 2015
22.12.2015Alternativen zum abzuschaffenden Schoggigesetz
17.12.2015KURZNEWS 17. Dezember 2015
15.12.2015KURZNEWS 15. Dezember 2015
8.12.2015KURZNEWS 8. Dezember 2015
3.12.2015KURZNEWS 3. Dezember 2015
1.12.2015KURZNEWS 1. Dezember 2015
30.11.2015Offiziell beste Jung-Metzgerin: Manuel Riedweg
26.11.2015KURZNEWS 26. November 2015
24.11.2015Ernst Sutter: offiziell beste Schweizer Metzgerei
19.11.2015KURZNEWS 19. November 2015
17.11.2015KURZNEWS 17. November 2015
11.11.2015Erforscht: Zartheit von vakuum-gegartem Fleisch

Eine vollständige Liste aller älteren Nachrichten finden Sie im Archiv


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)