Der BASF-Konzern beantragt die Gentech-Kartoffel Fortuna für Lebensmittelzwecke. Aber die Chips- und Pommeshersteller sowie Fastfood-Ketten lehnen solche ab gemäss Greenpeace-Umfrage.
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Keine der umstrittenen gentechnisch veränderten BASF-Kartoffeln Amflora oder Fortuna sondern eine blauschalige wieder entdeckte Ursorte, die heute in der Gourmetgastronomie verwendet wird.
Der BASF-Konzern hat im März angekündigt, noch dieses Jahr den Anbau der GVO-Kartoffel Fortuna für die Verwendung als Lebensmittel zu beantragen. Aber: Die grössten Chips- und Pommeshersteller sowie Fastfood-Ketten lehnen mehrheitlich gentechnisch veränderte Kartoffeln ab. Dies hat Greenpeace in einer Befragung von zehn Firmen erfahren.
Die renommierten Chipsmarken Funny-frisch, Chio, Chipsletten und Lay's teilten Greenpeace mit, aktuell und künftig keine Chips aus Gen-Kartoffeln herzustellen oder zu verkaufen. Procter & Gamble will sich mit Pringles nicht festlegen. Auch die Pommes-Anbieter Burger King, LSG Lufthansa, Tank & Rast, Nordsee und Agrarfrost lehnen die BASF-Kartoffel ab. McDonald’s will aktuell keine Gen-Produkte einsetzen, legt sich aber nicht für die Zukunft fest.
Die Hälfte der befragten Firmen will nicht, dass die EU-Kommission den Anbau von Gen-Kartoffeln für Lebensmittel zulässt. Sie wollen vermeiden, dass durch die Trennung von gentechnikfreier und genmanipulierter Ware bei der Produktion höhere Kosten entstehen, die sie bezahlen müssen. Zudem fürchten sie einen Imageschaden für Kartoffelprodukte und eine unnötige Verunsicherung von Verbrauchern.
Es geht auch ohne Gentechnik
Die BASF hat Anfang März die Anbaugenehmigung für die Gen-Kartoffel Amflora erhalten, die für die industrielle Stärkeproduktion eingesetzt werden soll. Sie wurde auf einem Acker in Mecklenburg-Vorpommern gepflanzt. Alle grossen deutschen Stärkeproduzenten lehnen jedoch die Verarbeitung der Amflora ab. Sie ist zudem überflüssig, denn es gibt inzwischen aus herkömmlicher Züchtung Kartoffelsorten mit ähnlichen Eigenschaften.
Im BASF Bericht 2009 rühmt sich der Konzern für seine Gentechnik-Pflanzenzüchtung unter der Überschrift Innovationsstärke als Erfolgsfaktor. „"Die Realität jenseits der Hochglanzbroschüren sieht anders aus"“, erklärt Hissting. „"Die Ablehnung der Gentechnik ist zu gross. BASF sollte nicht länger riskante Gen-Pflanzen auf den Acker zwingen, sondern auf fortschrittliche Pflanzenzüchtung ohne Gentechnik setzen."“
Greenpeace-Aktivisten haben in den vergangenen Wochen mehrfach gegen die Pflanzung der Gen-Kartoffel Amflora protestiert. Nach einem Rechtsgutachten, das Greenpeace in Auftrag gegeben hat, verstösst die Zulassung der Amflora gegen EU-Recht. Neben gesundheitlichen und ökologischen Risiken birgt Amflora auch erhebliche Probleme für die Lebensmittelbranche. Bei Anbau, Lagerung, Transport und Verarbeitung kann es zur Vermischung mit normalen Pflanzen kommen. (Mitteilung Greenpeace)
(gb)
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