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13.7.2010
| Druckansicht | KURZNEWS 13. Juli 2010
AOC-Gesuch für Bündner Bergkäse / Neuer Gammelfleischskandal in Deutschland? / Vorerst keine Nanotech-Zulassung in Food / Toggenburger gewinnt World Jersey Cheese Awards / Bier statt Milch für starke Knochen?
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AOC-Gesuch für Bündner Bergkäse liegt vor
13.07.2010 - (lid) - Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) veröffentlichte am 13. Juli das Gesuch um Eintragung der geschützten Ursprungsbezeichnung (GUB/AOC) für Bündner Bergkäse im Schweizerischen Handelsamtsblatt. Bündner Bergkäse ist ein vollfetter Halbhartkäse von runder Form. Die geschichtliche Entwicklung von Bündner Bergkäse reicht laut BLW bis ins Zeitalter der Römer zurück. Bündner Bergkäse wird nach altbewährtem Rezept und in Käsereien, die in der Bergzone liegen, gekäst. Die Produktion im Berggebiet erfolgt seit jeher sehr naturnah und extensiv. Bündner Bergkäse ist ein naturbelassenes Produkt, das im begrenzten geografischen Gebiet erzeugt, verarbeitet und veredelt wird.
Mit dem Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben lassen sich geografische oder traditionelle Bezeichnungen von landwirtschaftlichen und verarbeiteten landwirtschaftlichen Erzeugnissen schützen, deren Qualität und Haupteigenschaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt werden. Ist ein Name geschützt, darf er nur von Produzentinnen und Produzenten benutzt werden, die aus dem entsprechend definierten geografischen Gebiet stammen und sich an ein detailliertes Pflichtenheft halten. Die Eintragungsgesuche müssen öffentlich aufgelegt werden. Innert einer Frist von drei Monaten können Personen, die ein schutzwürdiges Interesse geltend machen können, und die Kantone Einsprache erheben.
Neuer Gammelfleischskandal in Deutschland?
09.07.2010 - (lid) – Deutschland droht ein neuer Gammelfleischskandal. Laut dem Wissensmagazin Odysso des Südwestrundfunks (SWR) soll mit einem bisher nahezu unbekannten Keim befallenes Rindfleisch umgepackt und wieder in Umlauf gebracht worden sein.Laut SWR handelt es sich bei dem Keim um Clostridium estertheticum, welcher sich bei tiefen Temperaturen und ohne Zufuhr von Luft vermehrt. Damit bietet vakuumiertes, gekühltes Fleisch für die Vermehrung beste Voraussetzungen. Durch den Keimbefall des Fleisches bilden sich Gase, welche die Vakuumverpackung aufblähen lassen und einen üblen Geruch verbreiten.
Es bestünden klare Hinweise darauf, dass solches Fleisch umverpackt, umettiketiert, eventuell gewaschen worden und dann wieder in den Verkauf gelangt sei, führte ein Mikrobiologe des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel gegenüber dem SWR aus. Das Fleisch sei zwar nicht mehr geniessbar, eine Gesundheitsgefahr gehe aber wahrscheinlich nicht davon aus, heisst es weiter. Das deutsche Verbraucherministerium hat hingegen keine Hinweise darauf, dass befallenes Fleisch in den Handel gekommen ist. Von Seiten der Lebensmittelüberwachungsbehörden seien keinerlei Meldungen darüber eingegangen.
EU-Parlament will vorerst keine Nanotech-Zulassung in Food
Das EU-Parlament hat sich bei der Abstimmung über die neue Novel-Food-Verordnung für eine Kennzeichnungspflicht von Nanomaterialien in Lebensmitteln ausgesprochen. Nano-Lebensmittel sollen zudem erst dann zugelassen werden können, wenn angemessene Sicherheitstests verfügbar sind.
Nanomaterialien werden in Lebensmitteln bereits als Rieselhilfen z. B. in Salz oder Brühe oder zur Verkapselung von Wirkstoffen, wie Konservierungsmitteln, Farbstoffen und Nährstoffen verwendet. In Verpackungsmaterialien werden sie als UV-Filter sowie für antibakterielle Beschichtungen eingesetzt, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Mögliche Risiken bei Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt seien laut BUND bisher kaum erforscht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüsste das Votum der EU-Parlamentarier als "deutliches Signal für mehr Verbraucherschutz in der Europäischen Union" und forderte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner auf, sich im EU-Ministerrat für die Kennzeichnungspflicht stark zu machen. Bisher hatte der Ministerrat diese blockiert.
Jurek Vengels, BUND-Experte für Nanotechnologie: "Das Europäische Parlament will den Verbraucherschutz in Europa stärken und die EU-Minister dürfen sich nicht dagegen stellen. Solange die Gesundheitsrisiken nicht geklärt sind, hat Nano im Essen nichts verloren. Ausserdem muss Verbrauchern mindestens die Wahlfreiheit bleiben, sich für oder gegen Nanoprodukte zu entscheiden. Die Kennzeichnungspflicht für Nanomaterialien darf nicht am Widerstand der deutschen Verbraucherschutzministerin Aigner scheitern." (Europaticker 10.7.2010 - Auszug)
EU-Parlament ist gegen Klonfleisch
07.07.2010 - (lid) – Das Europäische Parlament verlangt mit grosser Mehrheit ein Verbot von Fleisch der Nachkommen geklonter Tiere. Die EU-Kommission wurde dazu aufgefordert, einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten. Nach aktuellem Stand birgt das Fleisch keinerlei Gesundheitsrisiken für den Konsumenten. Die Abgeordneten hätten allerdings mit dem unnötigen Leiden dieser Tiere sowie mit der Ablehnung durch die Konsumenten argumentiert, schreibt aiz.info. Nur Polen, Spanien und Frankreich plädieren für eine Zulassung des Klonfleisches.
Laut einer Eurobarometerstudie sprechen sich aber fast 60 Prozent der europäischen Bevölkerung ausdrücklich für ein Verbot aus. Die ablehnendste Haltung nehmen dabei die Österreicher ein. Der Gesundheitssprecher der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) bezeichnete denn auch das Klonen des Nutzviehs als Tierquälerei. Es gebe absolut keinen Anlass dazu, Klonfleisch zuzulassen, da es in der gesamten EU ausreichend Fleischprodukte gebe, sagte der Sprecher laut aiz.info weiter.
Unklarheit um Produktionsstopp bei Mozzarella
05.07.2010 - (lid) – Das bayrische Milchwerk Jäger muss angeblich bis auf weiteres seine Produktion von Mozzarella einstellen. Der Mozzarella war in Italien beschlagnahmt worden, da er nach dem Öffnen der Packungen blau anlief. Grund für die Verfärbung seien wahrscheinlich Bakterien, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Die Bakterien können für ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich sein. Deshalb könne die Produktion des Mozzarellas erst wieder aufgenommen werden, wenn geklärt sei, woher die Bakterien stammten, teilte die zuständige EU-Kommission mit.
Italien hatte in den vergangenen Wochen mehr als eine Tonne des Käses beschlagnahmt. Er war in italienischem Auftrag in Bayern produziert und durch Supermarktketten in Italien vertrieben worden. Das Milchwerk Jäger hat mittlerweile diese Meldung dementiert und führt sie auf einen Übersetzungsfehler des englischen Originaldokumentes der EU-Kommission ins Deutsche zurück. Die Produktion sei nie gestoppt worden und es hätten nie irgendwelche Sicherheitsbedenken bestanden, schreibt das Unternehmen weiter.
Toggenburger gewinnt World Jersey Cheese Awards
Das Käsen ist Willi Schmids Leidenschaft - und seine Käsekreationen weit über das Toggenburg hinaus bekannt. Dabei verkäst er unter anderem Milch von Jersey-Kühen. Mit dem «Jersey Blue» (Blauschimmel-Käse) und dem Mühlestein holte der Inhaber der Städtlichäsi Lichtensteig Mitte Juni an den Weltmeisterschaften der Jersey-Milch-Käser zweimal Gold. Der «Jersey blue» erhielt gar die höchste Auszeichnung und darf sich «World's Best Jersey Cheese 2010» nennen. Die Käserei Koster in Faltigberg, die sich sonst auf Schafmilch spezialisiert hat, holte mit dem «Jersey Brie» Bronze. (Culinarium 2.7.2010)
EU: Patentierter Broccoli sorgt für Unmut
08.07.2010 - (lid) – Das Europäische Patentamt entscheidet am 21. Juli über die Patentierung einer Broccolisorte. Die Sorte enthält von Natur aus einen sehr hohen Anteil an Glucosinolat. Der Stoff gilt als gute Waffe gegen den Krebs. Die britische Firma Plant Bioscience hält seit 2002 ein Patent am Broccoli, schreibt Fruchthandel Newsnet. In der EU ist nun eine Debatte darüber entfacht, wie weit Bio-Patente überhaupt gehen dürfen. Kritiker monieren, dass einige Grosskonzerne über landwirtschaftliche Züchtungen entscheiden können, welchen kein technischer, sondern ein natürlicher Vorgang zugrunde liegt, und damit Geld verdienen.
Bier statt Milch für starke Knochen?
Bier ist die Silizium-reichste Nahrung und hilft dadurch mit, die Knochendichte zu erhöhen. Es gibt kaum ein Lebensmittel, das so viel Silizium enthält wie Bier. Je mehr Hopfen und gemälzte Gerste Bier enthält, desto besser dürfte es laut Ansicht der Wissenschaftler vor dem Knochenabbau schützen, sofern das Getränk in moderater Weise konsumiert wird. Zu diesem Schluss kommen Forscher der University of California in der Zeitschrift Journal of the Science of Food and Agriculture.
Silizium ist ein für den menschlichen Knochenaufbau wichtiges Element, das in verflüssigter Form durch die Kieselsäure aufgenommen wird. War Bier auch bisher als Kieselsäure-reiches Nahrungsmittel bekannt, so war bisher nicht erforscht, was dem Biers diese günstige Eigenschaft verleiht. Um die optimale Silizium-Quelle zu finden, wurden 100 verschiedene kommerzielle Biersorten sowie ihre Rohstoffe Gerste, Weizen, Hopfen, Brauhilfsstoffe wie der Stabilisator Silikagel oder das Filtermittel Kieselerde untersucht. Gerstenmalz und Hopfen stellten sich als die wichtigsten Siliziumquellen heraus. Folglich enthält Pils mehr Silizium als Weissbier und helles mehr als dunkles. (30.6.2010 oe24)
«Cleantech Switzerland» lanciert Webportal für Schweizer KMU
Zürich, 6.07.2010. Der Cleantech-Sektor birgt viel Potenzial für den Export. Darum hat die Osec die Exportplattform „Cleantech Switzerland“ ins Leben gerufen, um das innovative Angebot Schweizer KMU und die Nachfrage im Ausland schneller zusammenzuführen. Dazu steht jetzt ein Webportal mit einer Datenbank zur Verfügung, in der sich KMU registrieren können. Damit sind sie für potenzielle Kunden im Ausland schneller auffindbar.
Seit Anfang dieses Jahres baut die Osec im Rahmen der Stabilisierungsmassnahmen des Bundes Exportplattformen für die Branchen Cleantech, Architektur/Engineering/Design und Medtech auf. Die Plattform „Cleantech Switzerland“ bietet zusammen mit den Verbänden, die sich der Plattform anschliessen, Dienstleistungen an, die Schweizer KMU den Eintritt in die weltweit wichtigsten Cleantech-Märkte erleichtern und zu konkreten Geschäftsbeziehungen führen. Dabei steht der Aufbau von Beziehungen zu Auftraggebern mit ihren Projekten, zu Investoren, Regierungsstellen und ausländischen Firmen im Mittelpunkt. Die Zielmärkte sind China, Indien, die USA und Kanada und ausgewählte Märkte in der EU wie UK und Polen.
Uwe Krüger, Präsident von „Cleantech Switzerland“, freut sich, dass auch Verbände wie die Swissmem, der Schweizerische Verband für Umwelttechnik (SVUT) und die Swiss Cleantech Association schon Mitglieder der Exportplattform „Cleantech Switzerland“ sind: „In enger Zusammenarbeit mit etablierten Verbänden und Schweizer Organisationen im Ausland, die in Cleantech involviert sind, wollen wir rasch praktischen Nutzen schaffen. Unsere Aufgabe besteht vor allem darin, den KMU ganz pragmatisch bei der Entwicklung neuer Geschäfte im Ausland zu helfen und sie bei der Bewerbung zu unterstützen. Zudem betreiben wir mit der Exportplattform das Marketing für Schweizer Cleantech in ausgewählten Zielmärkten und knüpfen Kontakte zu Investoren und Regierungsstellen.“
Erste Kernstücke der Marktbearbeitung sind das Webportal mit einer Unternehmensdatenbank, gezielte Länderbeobachtungen und der Aufbau eines Netzes von Schweizer Beratern, die in den entsprechenden Märkten Projekte aus dem Cleantech-Bereich identifizieren, filtern und an diejenigen Unternehmen herantragen, die sich in der Online-Datenbank der Exportplattform präsentieren. Der Vertrieb der Dienstleistungen im Ausland wird unter anderem über die etablierten Swiss Business Hubs der Osec laufen.
Im neu lancierten Webportal unter www.cleantech-switzerland.com finden Schweizer Unternehmen Informationen zu Exportmärkten. Indem sich Schweizer Unternehmen in der Datenbank registrieren, machen sie ihre Produkte und Dienstleistungen für Entscheidungsträger und Projektpartner in Exportmärkten sichtbar. Ausländische Entscheidungsträger können sich in der Folge einfacher ein detailliertes Bild über die Schweizer Cleantech-Unternehmenslandschaft und ihre Angebote machen. Das Webportal enthält auch einen Cleantech-Veranstaltungskalender mit Angaben zu Messen und anderen Events. Über die nächsten Monate werden die Funktionen des Webportals laufend ergänzt und erweitert. In Kürze ist das Webportal auf Französisch, Englisch und Chinesisch verfügbar.
In der Schweiz hängt heute die Tätigkeit von rund 160‘000 Beschäftigten mit dem Cleantech-Bereich zusammen. Das sind 4.5% aller Arbeitsplätze. Die geschätzte Bruttowertschöpfung beträgt zwischen CHF 18-20 Mrd. und entspricht 3.5% des Bruttoinlandprodukts. Das weltweite Marktvolumen für Cleantech-Anwendungen im Jahr 2020 wird auf CHF 3'352 Mrd. prognostiziert. Das entspricht einem Anteil von 5.5% bis 6% am Volumen aller wirtschaftlichen Tätigkeiten weltweit. Heute liegt der Anteil bei 3.2%.
Während die höchste Marktdynamik den Segmenten Erneuerbare Energien und Materialeffizienz zugeschrieben wird, liegt in der Energieeffizienz mit EUR 950 Mrd. das grösste weltweite Marktvolumen. Von den mehr als 20 Konjunkturpaketen im Umfang von nahezu CHF 3.4 Bio., die als Folge der jüngsten Wirtschaftskrise bis im Frühjahr 2009 weltweit lanciert wurden, sind knapp CHF 524 Mrd. (16%) Investitionen, die entweder den Ausstoss von Treibhausgasen stabilisieren oder zu dessen Verringerung beitragen.
www.cleantech-switzerland.com
(gb)
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