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31.8.2010
| Druckansicht | KURZNEWS 31. August 2010
Givaudan schliesst Produktion in Kemptthal / Schweizer Geflügelbranche bereitet sich gemeinsam auf Freihandel vor / Neuer Geschäftsführer für Bio Suisse / Feldschlösschen schliesst Brauerei Cardinal in Freiburg
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Givaudan schliesst Produktion in Kemptthal
Der weltgrösste Aromen- und Dufthersteller Givaudan gibt die Fabrik in Kemptthal auf. Die Pulveraromen-Produktion müsse zentraler und moderner erfolgen; die Fabrik in Kemptthal sei dafür zu alt. Ein Teil der 120 Mitarbeiter erhält an anderen Standorten ein Jobangebot und weitere werden frühpensioniert. Um Kündigungen komme das Unternehmen aber nicht herum. Givaudan stellt künftig die Suppen- und Snackpulver in einer neuen Fabrik in Ungarn her und investiert dafür 170 Millionen Franken. Die Investition verteilt sich auf die kommenden drei Jahre. Sie steht gemäss dem Konzern im Einklang mit den geplanten jährlichen Investitionsausgaben von vier Prozent des Umsatzes.
Givaudan will mit der neuen Fabrik nahe an den schnell wachsenden osteuropäischen Märkten produzieren. Der Standort Genf ist von den Restrukturierungen nicht betroffen. In seinen neuen mittelfristigen Zielen für die kommenden fünf Jahre strebt der Konzern ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5 Prozent pro Jahr an. Gleichzeitig soll das Marktwachstum geschätzte 2 bis 3 Prozent betragen. Bisher hatte Givaudan das Wachstumsziel bis 2013 auf 4 bis 6 Prozent beziffert.
Givaudan beschäftigt in der Schweiz rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 800 davon in Kemptal und Dübendorf und etwa gleich viele in Genf. Weltweit hat der Konzern 8500 Angestellte. Givaudan hatte die Fabrik an der Bahnstrecke zwischen Zürich und Winterthur 2002 beim Kauf des Aromageschäfts von Nestlé übernommen. Früher wurden in Kemptthal Maggi-Produkte für den Schweizer Markt hergestellt, insbesondere Beutelsuppen. (sda/Givaudan 31. August 2010)
Schweizer Geflügelbranche bereitet sich gemeinsam auf Freihandel vor
Wie alle landwirtschaftlichen Betriebszweige ist die Geflügelmast stark von möglichen Auswir-kungen eines Agrar-Freihandelsabkommens mit Europa betroffen. In Modellrechnungen mit den Annahmen von Agroscope Tänikon würde für die Produzenten ein negatives Arbeitsein-kommen resultieren.
Die Geflügelproduzenten und die Geflügel-Verarbeitungsbetriebe Micarna SA, Bell AG, frifag Märwil AG, E. Kneuss AG und Favorit AG wollen hinsichtlich Marktöffnung aktiv Einfluss neh-men und haben dazu eine gemeinsame Arbeitsplattform geschaffen. Die „CH-IGG“ ist ein loser Verbund, der zum Ziel hat, der Schweizer Geflügelproduktion die Zukunft zu sichern. Entscheide werden im Konsens gefällt, keiner der Partner kann überstimmt werden.
Die Schweizer Geflügelproduktion hat mehr und stärker einschränkende Rahmenbedingungen als die Europäische. Für die Konsumenten sind jedoch Tierwohl und Ressourcen- sowie Um-weltschutz wichtige Kaufargumente für Schweizer Produkte. Genau diese Stärken sollen wei-ter gepflegt werden. Daneben sollen aber auch Produktionsbedingungen aus Europa bekannt gemacht und die Kostendifferenzen errechnet werden. Die Mitglieder der CH-IGG bearbeiten regelmässig anstehende Fragen und lassen sich von internen und externen Fachpersonen beraten.
Die Geflügelproduzenten und die Vertreter der Verarbeitungsbetriebe sind sich bewusst, dass nur das gemeinsame Vorbereiten der Zukunft Chancen bietet. Die Schweizer Geflügelprodukte werden sich mehr und stärkerem Wettbewerb stellen müssen. Mit dem vorbereitenden „Aktiv- Sein“ wollen sie ihren Beitrag dazu leisten. (Proviande 31. August 2010)
Neuer Geschäftsführer für Bio Suisse
Daniel Bärtschi wird neuer Geschäftsführer von Bio Suisse. Der 43-jährige Agronom ist mit
dem Biolandbau bestens vertraut und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Leitung
internationaler Entwicklungszusammenarbeit sowie in der landwirtschaftlichen Beratung.
Der Berner wird ab Anfang Januar 2011 am Geschäftssitz in Basel die Nachfolge von Stefan Flückiger
antreten, der im vergangenen Mai die Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen verlassen hat.
„Wir sind überzeugt, dass Daniel Bärtschi für diese Aufgabe bestens geeignet ist. Er verfügt über die
geeigneten fachlichen sowie auch menschlichen Qualitäten, um als Geschäftsführer unsere Vereinigung in
Zukunft erfolgreich zu führen und weiter zu entwickeln“, kommentiert Präsidentin Regina Fuhrer die Wahl des
Vorstands von Bio Suisse.
Daniel Bärtschi: (Jahrgang 1967), aufgewachsen im Kanton Bern auf einem Biobauernhof ist Landwirt mit eidg. Fähigkeitszeugnis und dipl. Ing.-Agr. FH, Bachelor of Science (Zollikofen)
MA in Organisational Leadership/Master of Arts in Organisationsführung (USA) und Leiter Internationale Programme und Mitglied der Geschäftsleitung bei World
Vision Schweiz: Verantwortlich für Projektarbeit in Asien, Afrika, Lateinamerika
und Osteuropa. Seine Mandate: Präsident ALIS (Schweizer Agrar-, Forst- und Lebensmittelingenieure), Mitglied des Verwaltungs- und des Konkordatsrates, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft, Zollikofen, Vorstandsmitglied FH Schweiz, Dachverband der FH-Absolventenverbände, Verwaltungsratsmitglied der Mikrofinanzinstitution „Vision Fund Credo“, Georgien. (Biosuisse 31. August 2010)
Feldschlösschen schliesst Brauerei Cardinal in Freiburg
Seit dem Jahr 2000 hatte die Schweizer Tochtergesellschaft Feldschlösschen für die
Carlsberg-Gruppe einen Produktionsauftrag ausgeführt. Dieses Auftragsvolumen
stieg über die Jahre an und machte zuletzt mehr als 20% des gesamten jährlichen
Produktionsvolumens von Feldschlösschen aus. Ab Juni 2011 wird neu die
französische Tochtergesellschaft Brasseries Kronenbourg diesen Produktionsauftrag
übernehmen.
Bereits seit einigen Jahren ist der Standort Freiburg ungenügend ausgelastet, im
Schnitt zu rund 40%. Mit der Verlagerung des Produktionsauftrags nach Frankreich
reduziert sich die Auslastung der beiden Schweizer Brauereistandorte Rheinfelden
und Freiburg auf einen Schlag deutlich. Das Volumen des Produktionsauftrags
entspricht in etwa dem Produktionsvolumen des Standorts Freiburg.
Aus
betriebswirtschaftlichen Gründen können nicht zwei grosse Produktionsbetriebe mit
ungenügender Auslastung aufrechterhalten werden. Deshalb wird Feldschlösschen
die Produktion und Abfüllung von Bier im nächsten Jahr in Rheinfelden konzentrieren.
Die Produktion in Freiburg wird auf Juni 2011 eingestellt. Das Cardinal-Bier, die
Nummer 2 der Schweizer Biere, wird künftig nach Originalrezept in Rheinfelden
gebraut.
Feldschlösschen übernimmt Verantwortung für die Mitarbeitenden:
Stellenangebote und vorzeitige Pensionierungen
Das Unternehmen Feldschlösschen übernimmt Verantwortung für seine 75
Mitarbeitenden in Produktion und Logistik am Standort Freiburg. 18 Mitarbeitende
werden vorzeitig pensioniert, alle anderen erhalten Stellenangebote innerhalb des
Unternehmens Feldschlösschen.
Kündigungen können vermieden werden, wenn die
Angestellten die Angebote annehmen. Um den Mitarbeitenden aus Freiburg Stellen
offerieren zu können, wird es auch an anderen Feldschlösschen-Standorten zu
vorzeitigen Pensionierungen kommen. Der bestehende Sozialplan ist in Kraft gesetzt.
Die Mitarbeitenden des regionalen Verkaufsteams werden weiterhin von Freiburg aus
die Kunden in der Region betreuen.
Cardinal, die zweitstärkste Biermarke der Schweiz, bleibt ein wichtiger Pfeiler im
umfassenden Bierportfolio von Feldschlösschen und wird weiterhin in der
Gastronomie und im Detailhandel erhältlich sein. Mit Innovationen wie Eve von
Cardinal setzt Feldschlösschen auch künftig auf die starke Ausstrahlung und
Innovationskraft der Marke. Dass Cardinal für Feldschlösschen wichtig ist und bleibt,
wird mit den zahlreichen Sponsoringengagements unter Beweis gestellt, die das
Unternehmen mit der Marke Cardinal langfristig weiterführt, u.a. beim Eishockey-
Club HC Fribourg-Gottéron, bei den Openair-Festivals Paléo in Nyon, Rock Oz'Arènes
in Avenches, Gampel im Wallis, Gurten in Bern und beim Zürich Openair.
«Wir bedauern die Konsequenzen, welche die Verlagerung des Produktionsauftrags
für den Standort Freiburg hat», betont Feldschlösschen-CEO Thomas Metzger. «Wir
sind jedoch überzeugt, dass die Effizienzsteigerung innerhalb der Gruppe und die
Strukturanpassung in der Schweiz angesichts des aktuellen Marktumfelds und der
zukünftigen Herausforderungen notwendig sind», so Thomas Metzger.
Feldschlösschen will auch unter den neuen Voraussetzungen seine langfristige
Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen und seine Stärken und Potenziale im Schweizer
Markt nutzen. «Mit unseren erfolgreichen und beliebten Schweizer Qualitätsbieren
werden wir unsere marktführende Position in der Schweiz sichern und ausbauen»,
unterstreicht CEO Thomas Metzger.
Feldschlösschen wird als gesamtschweizerisches Unternehmen mit insgesamt rund
1’200 Mitarbeitenden auch weiter in der Westschweiz präsent sein: Neben dem
lokalen Verkaufsteam, das weiterhin in Freiburg tätig sein wird, betreibt
Feldschlösschen mehrere Standorte für die Logistik (u.a. Givisiez bei Freiburg,
Satigny, Sion) und das Callcenter in Biel. Die Lokalbrauerei Valaisanne in Sion mit
zehn Beschäftigten wird unverändert weiter existieren. Über 200 Mitarbeitende
werden die Gastronomie- und Detailhandelskunden von Feldschlösschen in der
Westschweiz und dem Oberwallis betreuen und sie mit dem besten Angebot von
Schweizer und internationalen Bieren sowie umfassenden Dienstleistungen
versorgen.
Feldschlösschen ist sich bewusst, dass der heutige Entscheid in der Region Freiburg
mit Emotionen verbunden ist. «Gerade deshalb ist es uns wichtig, dass wir allen
Mitarbeitenden ein konkretes Angebot für eine andere Stelle im Unternehmen oder
eine vorzeitige Pensionierung machen können», so CEO Thomas Metzger. «Zudem
suchen wir mit der Stadt Freiburg das Gespräch, um eine neue, sinnvolle Nutzung
des Areals zu ermöglichen.» Das Areal an attraktiver Lage im Stadtzentrum von
Freiburg soll veräussert und einer neuen Nutzung zugeführt werden. (Feldschlösschen 31. August 2010)
2011 wird wieder Biozucker produziert
25.08.2010 - (lid) – Die Zuckerfabrik Frauenfeld will im nächsten Jahr wieder Biozucker produzieren. Dafür sucht die Produzentenorganisation Bio Suisse nun Produzenten, die für die Kampagne 2011 Biozuckerrüben anpflanzen. In diesem Jahr wird in Frauenfeld kein Biozucker verarbeitet. Damit es sich für die Zuckerfabrik lohnt, vor der Kampagne mit den konventionellen Zuckerrüben einen Produktionsdurchgang mit Biorüben zu machen, braucht es mindestens 15‘700 Tonnen Rüben mit einem Zuckergehalt von 16 Prozent, wie der „Schweizer Bauer“ schreibt. Erfahrungsgemäss kann nur ein kleiner Teil dieser Menge aus Schweizer Produktion abgedeckt werden, das Meiste muss aus Süddeutschland importiert werden. Für die Produzenten bedeuten die Biorüben höhere Erlöse, aber auch mehr Arbeitsaufwand.
Pilotprojekt zur Vermarktung von "Alplämmern" startet
Im Herbst 2010 startet ein Pilotprojekt, um gesömmerte Lämmer als „Alplämmer“ zu vermarkten. Dieses soll zeigen, ob sich der Markt für Schweizer Lämmer über die Vermarktung der Tiere als "Alplämmer" beleben lässt. Am Projekt beteiligt sind der Schweizerische Schafzuchtverband, Micarna, die Genossenschaft Migros Ostschweiz und der Schweizerische Bauernverband.
Schweizer Lammfleisch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht wertvoll und bietet Genuss und Geschmack. Die Lämmer werden in der Schweiz natur- und artgerecht gehalten, ein grosser Teil wird zudem auf den Schweizer Alpen gesömmert. Schweizer Lammfleisch ist damit ein hervorragendes und mit vielen positiven Eigenschaften besetztes Produkt.
Der Schweizerische Schafzuchtverband, Micarna, die Genossenschaft Migros Ostschweiz und der Schweizerische Bauernverband wollen in einem Pilotprojekt die Vermarktung von Schweizer Lammfleisch stärken. Dabei kommen Lämmer, die gegenwärtig in den St. Galler, Appenzeller und Bündner Alpen gesömmert werden, als "Alplämmer" in den Verkauf.
Die Verwertung der Lämmer erfolgt über Micarna und die Vermarktung über die Genossenschaft Migros Ostschweiz. Ziel ist es, im Gebiet der Genossenschaft Migros Ostschweiz zwischen Oktober und November wöchentlich rund 50 Lämmer zu vermarkten. Die Produzenten erhalten für die Alplämmer einen Zuschlag auf den QM-Basispreis. Die Projektpartner sind überzeugt, dass „Alplämmer“ bei den Konsumenten auf Interesse stossen. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, könnten im kommenden Jahr "Alplämmer" schweizweit auf den Markt kommen. (SBV 25.8.2010)
Revision Lebensmittelgesetz: Anpassung an EU-Recht wird begrüsst
Der Bundesrat hat den Vernehmlassungsbericht über die Revision des Gesetzes über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LMG 2010) zur Kenntnis genommen und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) beauftragt, einen Entwurf des Lebensmittelgesetzes und die Botschaft auszuarbeiten. Die vorgeschlagene Revision stösst bei Kantonen, Parteien und betroffenen Kreisen grossmehrheitlich auf Zustimmung. Ziel der Revision ist die weitgehende Anpassung an das europäische Recht, etwa mit der Ausweitung des Täuschungsschutzes oder Übernahme des Lebensmittelbegriffes der EU. Der umstrittenste Punkt in der Vernehmlassung war die Regelung punkto Veröffentlichung von Untersuchungsresultaten der Lebensmittelinspektionen.
Das Lebensmittelrecht der EU hat in den letzten Jahren für die Schweiz an Bedeutung gewonnen. Es handelt sich heute um ein in sich konsistentes System der Lebensmittel- und Produktesicherheit (technische Vorschriften, Schnellwarnsysteme etc.). Angesichts der Globalisierung des Handels mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen ist die Aufrechterhaltung des bisherigen schweizerischen Systems mit teilweise vom EU System abweichenden Grundlagen und Begriffen und ohne Vernetzung mit den umliegenden Staaten auf die Dauer weder aus der Sicht des Gesundheitsschutzes noch aus wirtschaftlichem Blickwinkel sinnvoll.
Hauptziel der Gesetzesrevision ist es deshalb, die schweizerischen Vorschriften an jene der EU anzupassen, um unnötige Handelshemmnisse abzubauen und so schnell wie möglich am System der Lebensmittelsicherheit und der Produktesicherheit der EU teilnehmen zu können. In der Vernehmlassung waren insbesondere folgende Punkte umstritten:
•Produktionsland: Es ist vorgesehen, die Deklarationspflicht für das Herkunftsland weiterzuführen, was in Landwirtschaftskreisen und von Konsumentenorganisationen begrüsst wurde. Die Lebensmittelindustrie dagegen wünscht sich mehr Flexibilität. Insbesondere wird in Frage gestellt, ob bei industriell verarbeiteten Erzeugnissen die Herkunftsdeklaration eine grosse Bedeutung hat.
•Veröffentlichung der Untersuchungsresultate der Lebensmittelinspektionen: Es ist vorgesehen, die Untersuchungsresultate der Lebensmittelinspektionen zu publizieren. 2/3 der Vernehmlassungsteilnehmenden begrüssten grundsätzlich eine Veröffentlichung; allerdings wurden unterschiedliche Formen der Publikation vorgeschlagen. Vor allem Gastrobranche, Detailhandel und ein Teil der Kantone und deren Vollzugsbehörden lehnten dagegen eine Publikation ganz ab.
Der Bundesrat hat das EDI beauftragt, eine Botschaft zur Revision des Lebensmittelgesetzes auszuarbeiten. Der Gesetzes- und Botschaftsentwurf wird vom Bundesrat voraussichtlich vor Ende Jahr verabschiedet. (BAG 25.8.2010)
KOMMENTAR
Von Dr. Hansuli Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz STS, Basel betr. Schweizer Eierproduzenten und Freihandelsabkommen, 30.08.2010:
Leider wachsen auch mit einer konsequenten Qualitätsstrategie die Bäume nicht in den Himmel – jedenfalls nicht für die Bauern. Das müssen die Schweizer Eierproduzenten gegenwärtig schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Sie haben punkto Qualität (bäuerlich geprägte Tierhaltung; Tierschutzt/Freilandhaltung; Tiergesundheit; Produktequalität und –sicherheit) in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht wie kein anderer tierhaltender Betriebszweig in der Landwirtschaft. Doch von den 60 - 80 Rappen, welche tier- und bauernfreundliche Konsumenten im Laden pro Schweizer Freilandei bezahlen, erhält ein Eierproduzent 23 - 26 Rappen (in Zukunft soll der Preis noch um einen Rappen gesenkt werden).
In der Tat: Die Qualitätsstrategie lohnt sich für den Zwischen- und Detailhandel! Trotz einiger lobenswerter Versuche, etwa von COOP, die gerade mal 18 Monate alten Legetiere, die bestes Fleisch liefern würden, der menschlichen Ernährung zuzuführen, statt sie in Brennöfen zu verpuffen, muss das Gros der Eierproduzenten noch immer Entsorgungsgebühren für ihre Freilandhühner zahlen. Weil Metzger und Detailhandel statt dieses Schweizer Qualitätsprodukt erfolgreich zu vermarkten lieber mit aus ausländischen Tierfabriken importiertem Pouletfleisch viel Geld verdienen! Wenn jetzt noch derartige extreme und abartige Mankos in der Qualitätsstrategie zu finden sind, wie wird das dann erst nach Unterzeichnen eines Freihandelsabkommens sein?
(gb)
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