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5.10.2010
| Druckansicht | KURZNEWS 5. Oktober 2010
Elsa beteiligt sich am Schwyzer Milchhuus / Peter Knogl ist «Koch des Jahres 2011» / Micarna übernimmt Berner Geflügelproduzentin / Hunger wird zum zentralen Problem der Weltpolitik
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Elsa beteiligt sich am Schwyzer Milchhuus
Elsa, ein Unternehmen der M-Industrie, beteiligte
sich per 1. Oktober 2010 mit 34 Prozent an der Schwyzer Milchhuus AG.
Mit dieser Minderheitsbeteiligung ist die Basis für eine langfristige
Partnerschaft mit dem erfolgreichen Schwyzer Familienunternehmen
geschaffen. Die Zusammenarbeit bietet Marktchancen im In- und Ausland
und industrielle Synergien können genutzt werden. Auch mit dem
Engagement der Elsa behält das Schwyzer Milchhuus, unter der Leitung
von Erich Reichmuth, seine unternehmerische Unabhängigkeit.
Die Schwyzer Milchhuus AG wird in 4. Generation von der Familie
Reichmuth äusserst erfolgreich geführt: 23 Mio. kg Milch werden an
den zwei Produktionsstandorten Brunnen und Schwyz von 50
Mitarbeitenden zu Käsespezialitäten, Pastmilch und Pastrahm
verarbeitet. Seit Jahren vermarktet die Milchhuus AG ihre
Spezialitäten in der ganzen Schweiz und beliefert die Genossenschaft
Luzern mit regionalen Produkten für das Sortiment 'Aus der Region'.
Daneben ist es dem Unternehmen in den letzten Jahren erfolgreich
gelungen, mit ihren Käsespezialitäten eine gute Position im deutschen
Markt aufzubauen. (ELSA-MIFROMA 5. Oktober 2010)
Peter Knogl aus Deutschland ist «Koch des Jahres 2011»
Peter Knogl, Küchenchef des Restaurants Cheval Blanc im Grand
Hotel Les Trois Rois in Basel, wurde heute vom Schweizer Gastroführer
GaultMillau zum «Koch des Jahres 2011» gekürt. Die Ernennung markiert
den bisherigen Höhepunkt in der Karriere des bereits mehrfach
ausgezeichneten Gourmetkochs.
Für seine hervorragende mediterrane Küche wurde Peter Knogl in den
vergangenen Jahren bereits mehrfach ausgezeichnet: Im Dezember 2007
erhielt er im Cheval Blanc - nach nur sieben Monaten Wirkungszeit -
einen Michelin-Stern. Ein Jahr darauf folgten die Auszeichnung zum
«Aufsteiger des Jahres 2009», die Bewertung mit 18 Punkten im
Schweizer Gastroführer GaultMillau sowie der zweite Stern vom Guide
Michelin. Dank der Auszeichnung «Koch des Jahres 2011» gehören
Küchenchef Peter Knogl und sein Team nun ein Jahr lang zum
Exklusivsten, was die Schweizer Gastronomie zu bieten hat. (Grand Hotel Les Trois Rois 4.10.2010)
Micarna übernimmt Berner Geflügelproduzentin
Die in der Geflügelproduktion tätige Favorit Geflügel AG geht in neue Hände über: Per 1. Oktober 2010 übernimmt die Micarna SA die Firma im bernischen Kappelen und führt sie als eigenständige Aktiengesellschaft weiter. Damit ist die Nachfolgeregelung des Berner Traditionsunternehmen sichergestellt und die 50 Mitarbeitenden behalten ihre Stelle.
Die Favorit Geflügel AG wurde 1965 von Werner Lätt Sen. in Kappelen BE gegründet.
Die 50 Mitarbeitenden produzieren ein Standardsortiment an Frischgeflügel und abgepackten Geflügelprodukten für den Detailhandel und Grossisten. Seit mehr als 10 Jahren führt die Micarna SA im Auftrag der Favorit Geflügel AG Lohnschlachtungen durch. Mit der Übernahme des traditionsreichen Familienunternehmens ist die Nachfolgeregelung sicher gestellt. Micarna führt die erfolgreiche Zusammenarbeit zum Vorteil aller Beteiligten weiter und alle Mitarbeitenden behalten ihre Stelle.
„Durch die Übernahme sichern wir die nahtlose Weiterführung des Betriebes in Kappelen, sowohl für die Mitarbeitenden, als auch für die Mäster, die seit Jahren ihre qualitativ hochwertigen Tiere liefern“, sagt Lutz von Strauss, Leiter des Bereiches Geflügel bei Micarna und der neuen Favorit Geflügel AG.
Die Micarna SA ist ein Unternehmen der Migros und führend im Schweizer Fleisch-, Geflügel- und Seafoodmarkt. Micarna ist vorbildlich betreffend Qualität, Innovation, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit und beschäftigt mehr als 2‘300 Mitarbeitende in Courtepin, Bazenheid, Ecublens, Zürich sowie im Wallis und in Graubünden. Von den 2‘300 Beschäftigten sind 62 Lernende. Die Anzahl Ausbildungsplätze wird kontinuierlich auf 100 ausgebaut. Der Umsatz überschritt 2008 erstmals in der über 50-jährigen Geschichte eine Milliarde Schweizer Franken.
Die Micarna schafft mit ihrem breiten Produkt- und Dienstleistungsangebot klare Mehrwerte für Mensch, Tier und Umwelt. Labels wie TerraSuisse, Bio oder WWF Seafood Group zeigen das Engagement für eine faire Tierhaltung, intakte Umwelt und den professionellen Umgang mit allen Partnern. Die Micarna SA wurde als eines der ersten Unternehmen für ihr systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. (Micarna 1. Oktober 2010)
Aproz übernimmt für Thurella das Abfüllgeschäft
04.10.2010 - (lid) – Die Migros-Tochter Aproz übernimmt von Thurella die Abfüllung, Logistik und den Vertrieb von Obst- und Fruchtsäften für das Migros-Sortiment.
Die Abfüllung und Vermarktung soll spätestens ab Frühjahr 2011 bei Aproz erfolgen, wie Thurella in einer Medienmitteilung schreibt. Thurella will jährlich rund 2'500 Tonnen Grundstoffe aus Mostobst an Aproz liefern. Dadurch können rund 20'000 Tonnen Mostobst von Thurgauer Bauern von Thurella angenommen und für Aproz verarbeitet werden.
Künftig wollen Aproz und Thurella ausserdem gemeinsam neue Produkte für die Migros entwickeln.
Thurella hatte im Juli angekündigt, seinen Abfüllbetrieb in Eglisau auf Ende 2010 zu schliessen und sich auf die strategischen Kernbereiche Biotta sowie die Herstellung und Vermarktung von Grundstoffen für Obst- und Gemüsesäfte zu konzentrieren. Insgesamt baut Thurella rund 100 Stellen ab.
Argentinien: Exporteinbruch beim Rindfleisch
30.09.2010 - (lid) – Argentinien exportiert dieses Jahr voraussichtlich 320'000 Tonnen Rindfleisch, was einen Rückgang um 52 Prozent im Vergleich zu 2009 bedeutet.
Grund dafür sei die Reduktion der Vieherden, wie aiz.info schreibt. Die Rancher hatten die Herden verkleinert, weil Dürre herrschte und die Regierung versucht die Inlandpreise für Rindfleisch tief zu halten. In den letzten zehn Jahren verringerte sich der Rinderbestand von 60 auf 48 Millionen Tiere. Die Schlachtrate sank im ersten Halbjahr 2010 um 22 Prozent. Laut US-Agrarministerium USDA ist Argentinien nur noch der siebtgrösste Rindfleischexporteur der Welt.
Kaum Interesse an Onlinekauf von Lebensmitteln in Deutschland
29.09.2010 - (lid) – In Deutschland verläuft der Onlineverkauf von Lebensmitteln nur sehr schleppend. Branchenexperten schätzen den Marktanteil der Online-Anbieter auf lediglich 0,1 Prozent. Auch der Einstieg des grossen Onlineanbieters Amazon im Juli hat daran nichts geändert, wie die Deutsche Bauern Korrespondenz schreibt. Amazon bietet im Internet rund 50'000 Supermarktprodukte zum Kauf an.
Einen Grund für das schlechte Abschneiden sehen Branchenkenner im dichten Supermarktnetz in Deutschland, wo praktisch jeder Konsument innert Minuten einen Laden erreichen kann. Trotzdem experimentieren derzeit Grosshändler wie Edeka, Rewe und Metro mit eigenen Internetshops. Sie sehen im Onlinemarkt ein grosses Potenzial, mit einem jährlichen Wachstum von 50 bis 70 Prozent bis 2015. Im Gegensatz zu Deutschland verläuft der Onlineverkauf von Lebensmitteln in der Schweiz gut: Leshop.ch der Migros und Coop-at-Home verzeichnen beide starkes Wachstum.
Hunger wird zum zentralen Problem der Weltpolitik
Die hohen Preise für Weizen und andere Agrargüter
sind Vorbote einer drohenden Welternährungskrise. "Wenn nicht
entscheidend gegengesteuert wird, werden die Preise wichtiger
Agrargüter in nur wenigen Jahren um 50 bis 100 % über denjenigen
liegen, die zu Beginn des letzten Jahrzehnts noch üblich waren," sagt
Harald von Witzke, Präsident des Humboldt Forums für Ernährung und
Landwirtschaft, einem internationalen Think Tank mit Sitz in Berlin.
Dies hätte eine dramatische Zunahme des Hungers in der Welt zur
Folge.
Der globale Nahrungsbedarf wird sich in der ersten Hälfte des 21.
Jahrhunderts verdoppeln. Bereits heute sind mehr als eine Milliarde
Menschen unzureichend ernährt, und 16.000 Kinder sterben jeden Tag an
den Folgen von Unter- und Mangelernährung. Auch nur mässige Erhöhungen
der Agrarpreise würden die Ernährung dieser Menschen dramatisch
verschlechtern, denn die Hungernden verfügen über eine Kaufkraft von
maximal umgerechnet US$1,25 am Tag oder weniger und müssen oft mehr
als 75 % ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, um zu überleben.
Anhaltend hohe Nahrungsmittelpreise würden nicht nur, wie bereits
in den Jahren 2007 und 2008 zu Hungeraufständen in den am wenigsten
entwickelten Ländern führen, sondern hätten das Potential,
Migrationsströme von erheblichem Ausmass auszulösen. "Die
Landwirtschaft wird damit zu einer Schlüsselbranche des 21.
Jahrhunderts. Die Zeit drängt. Die armen und die reichen Länder
ebenso wie die internationale Entwicklungshilfe müssen jetzt schnell
gegensteuern", so von Witzke. "Es muss endlich Schluss sein mit der
Vernachlässigung der Landwirtschaft."
Als rasch wirksame Massnamen
empfiehlt von Witzke unter anderem Investitionen in die
landwirtschaftliche Infrastruktur und Ausbildung sowie den bessere
Zugang zu Mineraldünger, modernem Saatgut und Pflanzenschutz in den
Entwicklungsländern. Diese seien durch verstärkte Investitionen in
die Agrarforschung zu ergänzen, um Produktionssteigerungen auch
längerfristig abzusichern. (Humboldt Forum for Food and Agriculture e. V. 28.9.2010)
Australische Wissenschaftler entwickeln salztoleranten Mais
28.09.2010 - (lid) – Forscher der australischen Universität Adelaide haben eine gentechnisch veränderte Reissorte entwickelt, die eine hohe Salztoleranz aufweist.
Die gentechnisch veränderte Reispflanze nimmt deutlich weniger Natrium auf als normale Reispflanzen, wie der Schweizerische Arbeitskreis für Forschung und Ernährung InterNutrition in seinem Newsletter schreibt. Wenn die Pflanzen mit salzhaltigem Wasser gegossen werden, halten sie offenbar grosse Teile des aufgenommenen Natriums in den Wurzeln zurück. Dadurch kann das Natrium nicht in empfindliche Pflanzenteile vordringen und die Reispflanze bleibt unbeschadet.
Noch stehen aber Resultate zu agronomischen Eigenschaften der Reissorte aus, so ist derzeit nicht geklärt, wie die Pflanze unter Freilandbedingungen wächst. Die Wissenschaftler übertragen zurzeit ihren Forschungsansatz auch auf Gerste und Weizen.
Die Versalzung stellt in vielen Ländern ein ernsthaftes Problem dar. Salzresistente Pflanzen sollen hierbei Abhilfe schaffen und den Anbau auch in salzhaltigen Böden erlauben. Dadurch soll die Nahrungsmittelsicherheit verbessert werden.
KOMMENTAR
Von Dr. Hansuli Huber, Schweizer Tierschutz STS zum Bericht über den Entscheid des Ständerates, kein Schlachttiertransitverbot ins Tierschutzgesetz aufzunehmen
Bundesrätin Doris Leuthard gelang es, einer Mehrheit im Ständerat ein gesetzliches Verbot des Schlachttiertransits auszureden. Das ist aus ihrer Sicht konsequent, will sie doch ein Freihandelsabkommen mit der EU abschliessen und die EU als Preis dafür den freien Weg mit ihren Schlachttieren durch die Schweiz haben. Schockierend ist, dass die Ständeratsmehrheit der Wirtschaftsministerin zu diesem vorhersehbaren Kuhhandel mit der EU grünes Licht gegeben hat und sich damit gegen die wohlbegründeten Tierschutz-Interessen von Tierfreunden, Bauern und fünf Kantonen, die entsprechende Standesinitiativen eingebracht hatten, gewendet hat.
Die EU-Ferntransporte sind an Grausamkeit und Tierverachtung nicht mehr zu überbieten. Sie sind mitverantwortlich für Seuchenzüge in der EU, die in den vergangen Jahren Millionen von Hühnern, Schweinen und Kühen extremes Leid brachten und das Leben kosteten. Ein Skandal, dass ausgerechnet Frau Bundesrätin Leuthard, die das Dossier „Tierschutz“ verwaltet, Tür und Tor für ein derartiges Verbrechen an Tieren öffnen will.
(gb)
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