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Nachrichten

9.11.2005

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Lebensmittel-Skandale verhindern oder entschärfen

Konsumenten vergessen einen Skandal mit der Zeit. Gezielte Risikokommunikation kann dieses Vergessen beschleunigen, und Qualitätssicherung fördert das Vertrauen.


Im EU-Forschungsprojekt TRUST ist die die Risikokommunikation bei Lebensmitteln und das Vertrauen in die Lebensmittelkette untersucht worden. Eine europaweite Umfrage in 2'725 Haushalten zum Vertrauen der Konsumenten zeigte, dass es wenig soziografische oder nationale Einflussfaktoren gibt.

Die Wissenschafter untersuchten in einem Simulationsmodell, wie man der Verunsicherung nach einem Lebensmittelskandal mit gezielten Informations-Strategien begegnen kann. Sie berichten, dass sich das nach dem Bekanntwerden eines Skandals rapide sinkende Vertrauen auch ohne positive Gegeninformation wieder erholt: das Thema gerät in Vergessenheit oder wird durch andere Ereignisse in der Wahrnehmung überlagert.

Eine gezielte Risikokommunikation kann die WAhrnehmung deutlich verkürzen. Mit der Einführung von Qualitätssicherungssystemen zusammen mit der Risikokommunikation steht ein geeignetes Instrumentarium zur Verfügung, welches das Vertrauen der Konsumenten in die Lebensmittelproduktion unterstützt.

Insgesamt sieben Institute aus fünf Ländern untersuchten das Verhalten von Konsumenten bei Lebensmittelskandalen. Die Italiener scheinen besonders skeptisch zu sein, während die deutschen Konsumenten sich besonders vertrauensselig zeigten, berichtet der Deutsche Bauernverband DBV.

Deutsche Wissenschaftler führten dieses Phönomen auf die "Autoritätshörigkeit" in Deutschland zurück. Staatliche Institutionen würden in Deutschland überwiegend als vertrauenswürdig gelten. Kommt es dennoch zu einem Lebensmittelskandal, würden die Deutschen besonders heftig reagieren. Die Italiener hätten dagegen generell wenig Vertrauen in den Staat.

Erwartet hatten die Forscher, dass sich das Vertrauen und damit das Verhalten nach Skandalen aus dem Alter, dem Familienstand oder auch der Zahl der Kinder ableiten lasse. Tatsächlich seien aber keine verlässlichen Prognosen möglich. Die landläufige Meinung, wonach etwa besonders allein erziehende Mütter und junge Familien besonders skeptisch seien, lasse sich nicht belegen. (Quelle: LID, DBV)
(gb)


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