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7.7.2011

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Bio Suisse will Naturvielfalt mehr fördern

Biobetriebe sollen zu eigentlichen Biodiversitäts-Betrieben werden. Bio Suisse will mehr tun für die Artenvielfalt - zusammen mit Coop und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL).



Biobetriebe legen im Mittel zwei Drittel mehr Ökoausgleichsflächen an als Nicht-Biobetriebe. Bereits heute weisen sie 30% mehr Arten und 50% mehr Individuen auf als Nicht-Biobetriebe.


„Durch unser sorgfältiges und nachhaltiges Bewirtschaften ohne Chemiespritze arbeiten gerade wir Biobauern auf unseren Betrieben seit eh und je für die Vielfalt des Lebens. Biodiversität ist deshalb ein Selbstverständnis auf meinem Hof“, sagt Kurt Huwiler vom Lindenhof in Freienstein ZH. Trotzdem will er sich seit mehreren Monaten mit gezielten und auf das Naturpotenzial seines Hofes ausgerichteten Massnahmen noch mehr einsetzen. Damit gehört er zu den über 60 Bio Suisse Bauernfamilien in den Tal- und Berggebieten der Schweiz, die sich im Rahmen dieses Projektes zur Förderung der Biodiversität auf Knospe-Höfen beraten lassen.

Naturvielfalt weiter gezielt ausbauen

Zahlreiche Studien belegen es: Der Biolandbau bewirkt mit 50% mehr Individuen sowie 30% mehr Tier- und Pflanzenarten im Vergleich zu herkömmlich bewirtschafteten Flächen eine höhere Vielfalt. Damit bietet er im Durchschnitt deutlich mehr Arten den benötigten Lebensraum. Biobetriebe legen im Mittel zwei Drittel mehr Ökoausgleichsflächen an als Nicht-Biobetriebe. Dennoch hat der Biolandbau weiteres Entwicklungspotenzial und ist bestrebt, die Führungsrolle zu bewahren.

Im Rahmen des Förderprojektes werden die über 60 beteiligten Biobetriebe für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität durch ein Team des FiBL massgeschneidert beraten und begleitet. Die Schwerpunkte dieser Fördermassnahmen liegen bei der Erhaltung, der Verbesserung und der Neuanlage von qualitativ wertvollen Ökoausgleichsflächen - wie Hecken, Brachen, Hochstamm-Obstgärten und artenreichen Wiesen.

Auch die Vernetzung dieser Lebensräume auf Betriebs- und Landschaftsebene ist wichtig. „Die Stärke liegt in der individuellen Beratung, die den gesamten Betrieb umfasst und die standorttypischen Tier- und Pflanzenarten mit Hilfe von Ziel- und Leitarten fördert. Damit verfolgen wir eine eigentliche Qualitätsstrategie Biodiversität“, erklärt Lukas Pfiffner, Biodiversitäts-Experte des FiBL.

Bio Suisse hat an der letzten Delegiertenversammlung im April 2011 neue Biodiversitätsrichtlinien verabschiedet. Die damit verbundenen Weisungen mit Detailbestimmungen werden derzeit erarbeitet. Neben dem FiBL ist auch der Schweizer Vogelschutz SVS Partner des Förderprojekts, das vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit unterstützt wird.

Bio Suisse ist die führende Bio-Organisation der Schweiz und Eigentümerin der Marke Knospe. Der 1981 gegründete Dachverband vertritt die Interessen seiner 5‘500 Knospe-Landwirtschaftsund Gartenbaubetriebe. Zudem stehen 750 Verarbeitungs- und Handelsbetriebe unter Knospe- Lizenzvertrag. Alle Betriebe werden regelmässig von unabhängigen Stellen in Bezug auf die Einhaltung der strengen Bio Suisse Richtlinien kontrolliert und zertifiziert. Knospe-Produkte garantieren einen hohen Produktionsstandard und stehen für Geschmack und Genuss. www.biosuisse.ch

Das international tätige Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL ist eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen zur biologischen Landwirtschaft und hat seinen Sitz in Frick/AG. Es hat Standorte in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Das FiBL bietet interdisziplinäre Forschung, gemeinsame Innovationen mit Landwirten und der Lebensmittelindustrie, einen raschen Wissenstransfer und Bildung an. Das FiBL forscht und berät Landwirte seit vielen Jahren im Bereich Biodiversitätsförderung und Naturschutzfragen. Im Förderprojekt Biodiversität ist das FiBL für die Beratung und die Dokumentation der Biodiversitätsleistungen auf den Biobetrieben verantwortlich. Das FiBL beschäftigt insgesamt rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zirka 125 in der Schweiz. www.fibl.org.

Der SVS/BirdLife Schweiz setzt sich auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene für die Biodiversität ein und arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen. Als Dachverband der Naturund Vogelschutzvereine der Schweiz vereint er zwei Landesorganisationen, 17 Kantonalverbände und 450 lokale Sektionen. Er ist der Schweizer Partner der weltweit in über 110 Ländern tätigen Organisation BirdLife International und hat 61'000 Mitglieder. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der Förderung der Biodiversität im Kulturland, im Siedlungsraum und im Wald. Bekannt sind seine Kampagnen zur Förderung von Hecken, Hochstammobstgärten, Kleinstrukturen, Biodiversität – Vielfalt ist Reichtum, Biodiversität – Vielfalt im Wald. www.birdlife.ch

Coop setzt sich seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit ein. Als erste Grossverteilerin der Schweiz hat Coop bereits im Jahre 1993 in Zusammenarbeit mit Bio Suisse ein Sortiment von Bio-Produkten unter der Marke Naturaplan lanciert. Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne ist einer der strategischen Grundpfeiler ihrer Unternehmenspolitik. 2003 hat Coop deshalb den Fonds für Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Er ist mit jährlich 15 Millionen Franken dotiert. (Text: Biosuisse 5.7.2011) (gb)


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