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19.7.2011
| Druckansicht | KURZNEWS 19. Juli 2011
Japan: Noch mehr radioaktiv verseuchtes Rindfleisch /
Reitzel fehlen Schweizer Gurkenproduzenten /
Nestlé investiert in Neuseeland und China /
Hohe Streptomycin-Rückstände in Thurgauer Honig
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Japan: Noch mehr radioaktiv verseuchtes Rindfleisch
18.07.2011 - (lid) – Weitere Regionen berichten von radioaktiv verseuchtem Rindfleisch. Das kontaminierte Fleisch wurde über ganz Japan verteilt.
36 der 47 japanischen Präfekturen wurden mit radioaktiv verseuchtem Rindfleisch beliefert, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Die Rinder haben Stroh mit hohen Werten des radioaktiven Cäsiums gefressen. Ab Dienstag ist ein Verbot für Rindfleisch aus der Präfektur Fukushima geplant, welches noch auf andere Gebiete ausgeweitet werden könne. Es bestehe allerdings kein unmittelbares Gesundheitsrisiko.
Vorgeschichte vom 12.07.2011: Bei einem Grosskunden eines Fleischverarbeitungsbetriebs in Tokio wurde radioaktiv verseuchtes Fleisch gefunden. Die Tiere stammten von einem Bauernbetrieb nahe dem Katastrophenmeiler in Fukushima.
Fleisch von sechs verstrahlten Rindern wurde im Mai und Juni an mindestens zehn Provinzen ausgeliefert, meldet die Nachrichtenagentur SDA. Die Tiere seien mit verstrahltem Heu gefüttert worden. Vor der Lieferung hätten Kontrollen auf dem betroffenen Bauernhof am Fell der Rinder keine gefährdende Radioaktivität feststellen können. Die Behörden begannen diese Woche das Viehfutter auch ausserhalb der 20-Kilometer Evakuierungszone zu untersuchen.
Nestlé investiert in Neuseeland
14.07.2011 - (lid) – Nestlé Health Science kauft Anteile der neuseeländischen Vital Foods. Mit der neusten Akquisition setzt Nestlé den Expansionskurs der letzten Monate fort.
Vital Food ist auf die Herstellung von auf Kiwi-Extrakten basierenden Produkten für den Magen-Darm-Trakt spezialisiert. Auf dem neuseeländischen Markt sind sie mit den Marken Kiwi Crush und Phole etabliert. Vital Food begrüsst die Zusammenarbeit mit Nestlé und die künftig gemeinsame Entwicklung ihrer Produkte, so Nestlé in einer Medienmitteilung. Vital Food passe gut zur eigenen Tätigkeit auf dem Gebiet der Magen-Darm Forschung.
Reitzel fehlen Schweizer Gurkenproduzenten
Die Essiggurkenanbauer hoffen auf eine Rekordernte: Das schöne und warme Wetter der letzten Wochen hat den äusserst trockenen Frühling wettgemacht. Bis zu 180 Tonnen Essiggurken werden erwartet. Einziger Verwerter dieser Ernte ist das Westschweizer Unternehmen Reitzel (Aigle), Marktführer unter den Herstellern von Essigkonserven in der Schweiz. Das international diversifizierte Unternehmen kämpft jedoch mit der Herausforderung, dass die Nachfrage nach Schweizer Essiggurken der Marke "Tante Anita" grösser ist als die derzeitige Produktion im Land.
Reitzel garantiert den Schweizer Essiggurkenbauer seit 2007 die Abnahme der gesamten Ernte. Die Ostschweiz und das Emmental sind die Essiggurken-Hochburgen der Schweiz. Das Unternehmen arbeitet mit der Interessengemeinschaft „Essiggurken Schweiz“ zusammen; diese Gruppierung macht sich seit Jahren für den Weiterbestand des Schweizer Anbaus stark. Mit Erfolg, wie das knappe Angebot beweist.
"Wir suchen für das kommende Jahr nach neuen Essiggurkenproduzenten in der Schweiz", bestätigt Philippe Michiels, CEO von Reitzel (Suisse) SA in Aigle. "Gleichzeitig hoffen wir auch, dass dieser Erfolg anderen Produzenten Mut macht, noch mehr auf die Swissness zu setzen. Schweizer Produkte stammen aus unserer unmittelbaren Nähe und tragen somit zu einen nachhaltiges Konsumentenverhalten bei."
Reitzel (Suisse) SA, Aigle, ist die Nummer 1 unter den Herstellern von Essigkonserven in der Schweiz. 1909 von Hugo Reitzel gegründet, entwickelte sich das Unternehmen zu einem international verankerten Partner für den Gastrobereich und den Detailhandel. Die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren unter der Marke „Hugo Reitzel“ und über Handelsmarken hochwertige Essigkonserven, Saucen, Senf und Essig. (Reitzel 14.7.2011)
Einfuhr von Sprossen aus Ägypten eingeschränkt
(BAG 14.07.2011) - Nach Ermittlungen der deutschen Behörden und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA waren aus Bockshornkleesamen aus Ägypten gezogene Sprossen Auslöser des EHEC-Ausbruchs in Deutschland und Frank-reich. Um sicherzustellen, dass diese verunreinigten Produkte in der Schweiz nicht mehr auf den Markt gelangen, haben das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) befristete Ein-fuhrverbote ausgesprochen.
Das Eidgenössische Departement des Innern setzt ab sofort eine Verordnung zum Schutze der Konsumentinnen und Konsumenten in Kraft, welche die Einfuhr bestimmter Sprossen, Samen und Bohnen aus Ägypten verbietet. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW hält ebenfalls in einer Verordnung fest, dass solche Produkte auch als Samen zur Aussaat oder Futtermittel nicht mehr importiert werden dürfen. Diese Regelungen gelten bis am 31. Oktober 2011.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurde Anfang Juli über das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) informiert, dass Chargen von Bockshornkleesamen aus Ägypten, welche für die EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verantwortlich waren, in die Schweiz importiert worden sind. Darauf haben die kantonalen Lebensmittel-Vollzugsbehörden diese Produkte vom Markt genommen. Am 6. Juli 2011 hat das BAG vor dem Konsum von Bockshornkleesamen gewarnt. Auch in der Europäischen Union dürfen bestimmte Samen und Bohnen nicht mehr importiert und verkauft werden.
Diese Massnahmen sind nötig, weil der EHEC-Ausbruch in Deutschland und Frankreich gezeigt hat, dass bereits kleine Mengen kontaminierten Materials gravierende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können.
Resultate aus epidemiologischen Untersuchungen deuten auf Probleme beim Produktionsprozess hin, welche zur Kontamination der Samen und Sprossen mit dem EHEC-Erreger führten. Die Suche nach der genauen Kontaminationsquelle ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen der europäischen Behörden.
Hohe Streptomycin-Rückstände in Thurgauer Honig
12.07.2011 - (lid) - Im Kanton Thurgau ist eine unerwartet hohe Anzahl an Honigproben mit dem Antibiotikum Streptomycin belastet. Die Gründe für die Verunreinigung müssen noch näher abgeklärt werden.
In 68 von 436 Proben wurden Rückstände von Streptomycin gefunden, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Das Antibiotikum wurde im Frühjahr gegen Feuerbrand eingesetzt. Da die Obstbäume aber nur einmal damit behandelt wurden, könnte die intensive und lange Blüte sowie das Fehlen alternativer Blütenpflanzen den langsamen Streptomycin–Abbau mit verursacht haben. 7,5 Tonnen Honig werden nun den Imkern abgekauft und vernichtet.
TerraSuisse: Höhere Prämien bei Grossvieh und Schweinen
(MGB 12.7.2011) - Die Nachfrage nach TerraSuisse-Fleisch und
-Fleischwaren ist trotz härter werdendem Marktumfeld anhaltend gut.
Dies zeigt auch die Entwicklung bei den Schlachtzahlen. Aufgrund der
Marktsituation haben die Schweizerische Vereinigung integriert
produzierender Bauern und Bäuerinnen (IP-Suisse) und die Migros
entschieden, die Prämien bei Grossvieh und Schweinen auf den 1.
September 2011 anzupassen.
Die Schlachtzahlen wichtiger Tiergattungen wie Schweine, Grossvieh
und Kälber belegen im ersten Halbjahr 2011, dass die Migros mit dem
Label TerraSuisse in der Schweiz die grösste Abnehmerin von
Nutztieren aus artgerechter Tierhaltung ist. Auf Grund der
Verkaufszahlen haben die Migros und IP-Suisse vereinbart, die
Zuschläge für Grossvieh und Schweine ab 1. September 2011 anzupassen.
Bankvieh: Neu beträgt die Prämie für Grossvieh CHF 0.65 / kg Schlachtgewicht
(SG). Die Prämienerhöhung um zehn Rappen wurde nicht zuletzt aufgrund
der nach wie vor steigenden Nachfrage vereinbart.
Mastschweine: Bei Schweinen wird neu ein variables Zuschlagssystem eingeführt: CHF
0.20 bis 0.40 / kg SG, Damit kann flexibler auf die Angebots- und
Nachfragesituation reagiert werden. Die Labelprämie wird monatlich
unter den Akteuren Migros, Handel, und IP-Suisse festgelegt. Die
Zuschläge werden wöchentlich über die Fachpresse veröffentlicht.
Die Labelprämien für die übrigen Tiersektoren bleiben unverändert!
Mastkälber CHF 0.90 / kg SG, Schlachtkühe CHF 0.20 / kg SG.
Zudem wird die IP-Suisse, zusammen mit wichtigen Teilnehmern der
Wertschöpfungskette, weiter in Massnahmen zur Verbesserung der
Fleisch-Qualität bei Kälbern investieren.
TerraSuisse ist das Label für mehr Artenvielfalt und Tierwohl aus
nachhaltiger Schweizer Landwirtschaft (IP-Suisse).
Nestlé beabsichtigt Partnerschaft mit chinesischer Süsswarenfirma
(Nestlé 11. Juli 2011) - Nestlé gab heute eine partnerschaftliche Übereinkunft mit der Gründerfamilie von Hsu Fu Chi bekannt, einem führenden Hersteller und Lieferant von Süsswarenprodukten in China. Hsu Fu Chi ist in Singapur gelistet (HFCI:SP). Gemäss der Übereinkunft beabsichtigt Nestlé, 60% von Hsu Fu Chi zu erwerben, während die Hsu Familie die verbleibenden 40% besitzen wird. Hsu Chen, CEO und Präsident von Hsu Fu Chi, wird das Unternehmen im Rahmen der neuen Partnerschaft weiterhin leiten.
Nestlé schlägt dementsprechend vor, die Aktien der unabhängigen Aktionäre von Hsu Fu Chi im Rahmen eines ,Scheme of Arrangement' zu erwerben. Der Anteil der unabhängigen Aktionäre an Hsu Fu Chi beträgt 43,5%. Nestlé bietet einen Barpreis von SGD 4.35 pro Hsu Fu Chi-Aktie, was einer Prämie von 24,7% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittsaktienkurs der letzten 180 Tage entspricht.
Wenn das Angebot von den unabhängigen Aktionären angenommen wird, wird Nestlé zusätzlich einen Anteil von 16,5% an Hsu Fu Chi von der Hsu Familie erwerben, die gegenwärtig einen Anteil von 56,5% am Unternehmen hält.
Nestlé hat unwiderrufliche Verpflichtungen zur Annahme des unterbreiteten Angebots seitens der zwei grössten unabhängigen Aktionäre - Arisaig Partners Holdings und Tochterfirmen des Baring Asia Private Equity Fund, die jeweils 9,0% und 16,5% am Unternehmen halten - sichergestellt. Die von Nestlé zu zahlende Gesamtsumme zum Erwerb von 60% an Hsu Fu Chi beträgt rund SGD 2,1 Milliarden (CHF 1,4 Milliarden).
Die Transaktion ist abhängig von der Zustimmung der zuständigen chinesischen Behörden sowie anderen an das ,Scheme of Arrangement' geknüpften Bedingungen.
Das Portfolio von Hsu Fu Chi beinhaltet Bonbons, zerealienbasierte Snacks, Kuchen sowie den traditionellen chinesischen Snack Sachima. Die Produkte von Hsu Fu Chi sind auf den Geschmack und die Gewohnheiten der chinesischen Konsumenten zugeschnitten. Sie ergänzen die existierende Produktpalette von Nestlé in China, bestehend aus kulinarischen Produkten, löslichem Kaffee, Flaschenwasser, Milchpulver und Produkten für das Gastgewerbe. Hsu Fu Chi's breites Portfolio von erschwinglichen Produkten mit dem Potential zur Verstärkung des nutritionellen Mehrwerts passt perfekt in das weltweite Portfolio von Nestlé.
Im Jahr 2010 berichtete Hsu Fu Chi einen Umsatz von CHF 669 Millionen und eine EBIT-Marge von 17,3%. Das Unternehmen bertreibt vier grosse Fabriken in China, hat ausgezeichnete Vertriebsstrukturen und beschäftigt 16,000 Angestellte.
Nestlé CEO Paul Bulcke: "Diese vorgeschlagene Partnerschaft wird unsere Präsenz in China in grossem Masse stärken. Die Partnerschaft verbindet die starken Marken, das breite Portfolio von Produkten zu erschwinglichen Preisen, die effizienten Betriebsabläufe und den Entrepreneurgeist von Hsu Fu Chi mit unseren bewiesenen Innovations- und Renovationsfähigkeiten, mit Unterstützung durch unsere F&E-Zentren in China. Die Partnerschaft unterstreicht darüber hinaus unser langfristiges Engagement in China und verstärkt unsere Fähigkeit, unser Portfolio von internationalen und lokalen Marken weiter zu entwickeln."
Hsu Fu Chi CEO und Präsident Hsu Chen: "Wir freuen uns, eine Partnerschaft mit Nestlé einzugehen. Nestlé's Angebot ist die Anerkennung der Stärke und Qualität unseres Unternehmens und ein sehr attraktives Angebot für unsere Aktionäre. Gemeinsam mit Nestlé werden wir die Entwicklung der Marke Hsu Fu Chi mit ihren Produktions- und Distributionsfähigkeiten vorantreiben und das kontinuierliche Wachstum sowie den Fortbestand der Marke für die Zukunft sicherstellen."
Nestlé ist seit über zwanzig Jahren in China präsent und betreibt heute 23 Fabriken, zwei F&E-Zentren und beschäftigt 14'000 Angestellte. Im Jahre 2010 erwirtschaftete Nestlé in der Region China CHF 2,8 Milliarden. Wichtige Marken von Nestlé in China sind Nescafé, Nan und Maggi sowie lokale Marken wie Totole, Haoji und Dashan. Nestlé unterhält in China mehrere Initiativen zur technischen Unterstützung von Milch- und Kaffeebauern. So kauft Nestlé direkt Frischmilch von tausenden Bauern landesweit und unterstützt sie dabei, die Qualität, Quantität und Effizienz ihrer Produktion zu verbessern. In der Provinz Yunnan unterstützt Nestlé seit fast zwanzig Jahren den Kaffeeanbau, und schult Bauern in Anbau, Qualitätsprüfung und Verarbeitungstechniken.
Durchzogenes 2010 für Rivella
(Rivella 5.7.2011) Detailhandel unverändert, Gastronomie schwach, Ausland top, Marke
top: Die Rivella Gruppe beurteilt das Geschäftsjahr 2010 als
«durchzogen». Für 2011 rechnet das Unternehmen in Rothrist mit einem
erneuten starken Wachstum in Deutschland, unterstützt von
Rivella-Trinker Michael Mittermeier.
103.3 Millionen Liter Getränke verliessen die Produktionsanlagen
der Rivella Gruppe im letzten Jahr, 0.4 Prozent weniger als 2009. Der
Absatz im Detailhandel blieb konstant. Dass der Absatz im Inland
trotzdem um 2.4 Prozent sank, ist auf die strukturellen Umwälzungen
in der Gastronomie zurückzuführen. Die klassische Gastronomie, in der
Rivella stark verankert ist, verliert an Gewicht, während Fast Food,
Take Away und Ethnogastronomie zulegen.
Sehr erfolgreich war 2010 das Auslandgeschäft: mit knapp 20
Millionen Litern stieg der Absatz um 9.4 Prozent. In Deutschland
legte Rivella 60 Prozent zu, nicht zuletzt dank dem Markteintritt in
Berlin und der Kampagne mit Emil Steinberger.
Der Ertrag der Gruppe lag mit 139.8 Millionen Franken um 2.1
Prozent tiefer als im Vorjahr. Im Ausland schlug sich der schwache
Eurokurs nieder, im Inland zeitigte der Preiszerfall Spuren.
Bemerkenswert: Obwohl Rivella sich aus dem Preiskampf bestmöglich
heraushielt, kauften Kundinnen und Kunden im Detailhandel gleich
viele Getränke für den Heimkonsum wie 2009.
Die hohe Beliebtheit von Rivella wird vom Marktforschungsinstitut
GfK erneut bestätigt: In der Vergleichsstudie belegt das Unternehmen
2010 Rang 8 (Vorjahr Rang 10). Franz Rieder, Verwaltungsrat und bis
Ende April 2011 CEO der Rivella Gruppe: «Ein Produkt wird weder
besser noch sympathischer, wenn man es verschleudert. Der hohe Wert
der Marke Rivella ist uns wichtiger als der Erhalt des Marktanteils
um jeden Preis.»
Der Start ins Jahr 2011 verlief nicht zuletzt dank dem sonnigen
Frühling erfreulich.
(gb)
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