Die Bell-Gruppe hat sich im ersten Halbjahr 2011 sowohl in der Schweiz als auch in Europa gut behauptet. Nach verhaltenem Start entwickelt sich der Absatz erfreulich.
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Lorenz Wyss, 51, ist seit 1.4.2011 neuer CEO von Bell und löst Adolphe R. Fritschi ab. Wyss war bei Coop seit 1995 in diversen Funktionen tätig, zuletzt als Leiter Category Management Frischprodukte/Gastronomie und Mitglied der Direktion Marketing und Beschaffung. Er ist in Branchenkreisen bestens verankert. (Bild: Arthur Rossetti)
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Das Unternehmensergebnis von Bell liegt mit CHF 26,8 Millionen leicht über Vorjahr (+2.5 %). Das Volumen hat um rund 3'900 Tonnen zugenommen (+3,7 %) und der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen beträgt CHF 1,235 Milliarden (-2,6 %). Aufgrund der bisherigen Ergebnisse rechnet Bell für 2011 mit einem operativen Jahresergebnis im Rahmen des Vorjahres.
Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen betrug im ersten Semester CHF 1,235 Milliarden (-2,6 %). Im Vergleich zum Vorjahr fielen einerseits CHF 35 Millionen durch die Veränderungen im Konsolidierungskreis weg, andererseits führte der tiefere Euro-Wechselkurs zum Schweizer Franken zu einem währungsbedingten Rückgang von über CHF 40 Millionen.
Bereinigt um diese Effekte hätte das Umsatzwachstum 3,5 Prozent betragen. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA liegt mit CHF 83 Millionen um 4,8 Millionen unter Vorjahr (-5,4 %). Bereinigt um Konsolidierungseffekte und Sondereinflüsse im Jahr 2010 liegt der EBITDA auf Vorjahreshöhe. Das Unternehmensergebnis ist mit CHF 26,8 Millionen leicht über Vorjahr (+2.5 %) ausgefallen.
Kooperation mit Hilcona im Conveniencebereich auf Kurs
Die Kooperation mit dem Conveniencespezialisten Hilcona wurde im Markt gut aufgenommen. Durch die Dekonsolidierung von Bell Convenience reduziert sich der Nettoerlös der Bell-Gruppe um rund CHF 38 Millionen und der EBITDA um zirka CHF 4,3 Millionen.
In der Schweiz ist der Nettoerlös mit CHF 875 Millionen um 1,5 Prozent unter Vorjahr ausgefallen. Bereinigt um die Dekonsolidierung von Bell Convenience ist der Nettoerlös hingegen um 2,3 Prozent gewachsen. Die Fleischgewinnung bei den Schlachttieren hat um 4,9 Prozent auf 50'233 Tonnen, beim Geflügel um 3,5 Prozent auf 11'912 Tonnen zugenommen. Das gesamte Produktionsvolumen stieg um 1'038 auf 59'854 Tonnen (+1,9 %).
Das Wachstum ist hauptsächlich beim Schweizer Fleisch angefallen. Die Nachfrage nach inländischem Fleisch ist weiter angestiegen und vor allem Geflügel erfreute sich einer sehr guten Nachfrage. Auch Wurstwaren wurden infolge der witterungsbedingt früh einsetzenden Grillsaison deutlich mehr verkauft. Beim Seafood sind die Sortimente aus Aquakulturen und aus Labelprogrammen erneut überproportio-nal gewachsen.
Fortschritte bei Bell International
Das Absatzvolumen bei Bell International ist um 2'900 auf 50'117 Tonnen angewachsen. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen ist wechselkursbedingt um 5,2 Prozent auf CHF 361 Millionen gesunken. In Lokalwährungen konnte hingegen eine Zunahme von 6,2 Prozent verzeichnet werden.
Die Rohmaterialpreise in den wichtigsten europäischen Produktionsmärkten Deutschland und Frankreich sind teilweise um bis zu 15 Prozent angestiegen und haben gemeinsam mit der Teuerung bei Verpackungsmaterialien, Energie und Transport zu einem starken Kostenschub geführt. Diese Mehrkosten liessen sich in der angespannten Marktlage erst mit grosser Verzögerung überwälzen. Die beeinflussbaren Kostenblöcke wurden indessen sehr gut bewirtschaftet.
Im Bereich Fleischconvenience werden die Aktivitäten künftig gebündelt: Die Fertigung dieser Sortimente wird im Herbst aus dem Herstellungsbetrieb im deutschen Steinheim in das 60 Kilometer entfernte Bad Wünnenberg verlegt. Hier wurde Anfang des Jahres die Hoppe GmbH übernommen, die über eine moderne Produktionsstätte und ausreichend Produktionsfläche verfügt. Durch die Zusammenlegung der beiden Herstellungsbetrieb können die Wachstumschancen in diesem Segment wahrgenommen und die Herstellungsabläufe optimiert werden.
In Ost-Europa ist der konjunkturelle Aufschwung spürbar. Das Filialgeschäft in Tschechien und in der Slowakei entwickelt sich weiterhin sehr erfreulich. Insgesamt elf Filialen kamen im ersten Halbjahr neu dazu. In Ungarn sind Zeichen der Besserung erkennbar: der Absatz ist wachsend und die Margensituation stabilisiert sich zunehmend. In Polen verläuft die Geschäftsentwicklung befriedigend. Auch die weiteren Märkten Spanien und Benelux entwickeln sich erfreulich. Bell konnte die Marktpositionen halten oder sogar weiter ausbauen.
Ausblick
Über die ganze Gruppe geht Bell von einem weiteren leichten Volumenwachstum aus, wenn auch regional mit unterschiedlicher Ausprägung. In der Schweiz ist aufgrund der generell verhaltenen Entwicklung im Detailhandel und in der Gastronomie mit einem verstärkten Preis- und Margendruck zu rechnen. In den europäischen Ländern werden im zweiten Halbjahr Preiserhöhungen wirksam, die den höheren Beschaffungskosten stärker Rechnung tragen. Zusätzliche Fortschritte werden in der weiteren Optimierung von Produktionsprozessen und Abläufen erwartet. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse und der absehbaren Entwicklung im zweiten Halbjahr rechnet Bell mit einem operativen Jahresergebnis im Rahmen des Vorjahres. (Text: Bell)
(gb)
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