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Jasmin Enzler und ihr prämiertes Zucker-Schaustück
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Jasmin Enzler, 20-jährig, aus Rapperswil (SG) hat an den Berufs-Weltmeisterschaften (WorldSkills) vom 5. bis 9. Oktober 2011 in London die Bronzemedaille gewonnen und macht damit den gewerblichen Konditoreien-Confiserien in der Schweiz alle Ehre.
Ausgebildet in der Confiserie-Café Doessegger in St. Gallen, hat sich Jasmin Enzler, aktuell Mitarbeiterin des Kongresshauses in Zürich, sehr intensiv und mit grossem Einsatz auf diesen prestigeträchtigen Wettkampf vorbereitet. Ihr Ziel ist mit dem 3. Rang unter insgesamt 18 internationalen Wettkämpferinnen und Wettkämpfern vollkommen erreicht. Der Sieg ging an den Kandidaten aus Österreich, Frankreich und Japan (1. Rang ex aequo). Jasmin Enzler und der Kandidat aus Korea holten die Bronzemedaille (3. Rang ex aequo).
Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer haben vor breitem Publikum beim Umsetzen ihrer Programme Fachkompetenz, Kreativität und Engagement unter Beweis gestellt. Sie mussten ein Zuckerschaustück, vier Sorten Pralinen, vier Sorten Mini-Pâtisserie, vier verschiedene Marzipanfiguren und einen Dessertteller kreieren.
Das grossartige Resultat von Jasmin Enzler zeugt von der hervorragenden Qualität des dualen Berufsbildungssystems in unserem Land und dem sehr hohen Niveau der hand-werklichen Konditoreien-Confiserien. Die Schweiz darf stolz sein auf ihre jungen, ambitionierten Berufsleute wie Jasmin Enzler, die später ihre eigene Unternehmung führen möchte.
Triumphaler Empfang des SwissSkills-Teams in Kloten
Nicht nur als Confiseure haben die Schweizer Junghandwerker die Nase vorn: Mit 17 Medaillen bestätigt die Schweiz ihren Spitzenplatz als erfolgreichste Nation Europas an den WorldSkills. «Wir alle haben gewonnen, insbesondere aber das duale Berufsbildungssystem», stellte Bundesrat Johann Schneider-Ammann fest, der es sich nicht nehmen liess, den erfolgreichen Wettkämpferinnen und Wettkämpfern persönlich zu ihrem Erfolg zu gratulieren.
6 Gold-, 5 Silber- und 6 Bronzemedaillen bringen die Schweizer Kandidaten und Kandidatinnen aus Grossbritannien mit – damit ist die Schweiz so erfolgreich wie noch nie. Hinter Südkorea und Japan belegt sie den dritten Platz in der Gesamtwertung und verteidigt nach dem 2. Gesamtrang vor 2 Jahren in Kanada ihren Spitzenplatz. „Die Spitze ist so eng, dass ein Rang mehr oder weniger schon beinahe Glückssache ist“, sagt die Leiterin der Schweizer Delegation, Christine Davatz-Höchner.
So ist die Schweiz neu die Heimat unter anderem des weltbesten Automobiltechnikers, des Weltmeisters im Plattenlegen oder der weltbesten Restaurantservice-Fachkraft, Sabrina Keller aus Heiden: „Es lief wirklich perfekt. Aber ich wusste nie, wie meine Konkurrenten standen, deshalb ist die Goldmedaille trotzdem eine Überraschung“, sagt Keller.
Auch der Urner Metallbauer Thomas Zurfluh rechnete nicht mit Silber, nachdem er zu viele Fehler bei seiner Arbeit vermutet hatte: “Mein Glück war, dass die Anderen offenbar dieselben Fehler gemacht hatten“, lacht der Mann aus Isenthal. Maurer Morgan Conus bringt Bronze nach Hause ins Freiburgische Vuarmarens: „Die Medaille ist natürlich der Hammer, aber die WorldSkills selbst waren schon eine unglaubliche Erfahrung und ein Riesengewinn“, strahlt der Westschweizer. Tatsächlich kann sich die Schweizer Leistung einmal mehr sehen lassen. „Dieses Resultat belegt, dass das Schweizer Berufsbildungssystem Spitze ist und mit der Weltelite mithalten kann», betont der Technische Delegierte Rico Cioccarelli.
Bundesrätliche Gratulation
Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat es sich denn auch nicht nehmen lassen, der Delegation am Montagnachmittag nach ihrer Rückkehr im Zentrum Schluefweg persönlich zu gratulieren. „Wir alle haben gewonnen, insbesondere aber das duale Berufsbildungssystem. Es bietet optimale Voraussetzungen, um die Herausforderungen zu meistern. Wir tragen in Bundesbern dazu Sorge.“
Die Schweiz gehöre diesbezüglich zu den Topnationen, unterstreicht der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes. „Es kommt nicht von ungefähr, dass wir weltweit eine der tiefsten Jugendarbeitslosigkeiten ausweisen.“ Unser Land müsse auch in Zukunft innovativ bleiben. Voraussetzung dafür sei, dass Arbeitgeber- und -nehmer am gleichen Strick zögen.
Euphorisch zeigt sich auch Ursula Renold, Direktorin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT). „Meine Zuversicht ist bestätigt worden. Gerade bei schweren Aufgaben können unsere Kandidaten ihre Flexibilität unter Beweis stellen.“ Die Unterstützung in London habe sie beeindruckt. Rund 1000 Schweizerinnen und Schweizer seien dort präsent gewesen. Moderatorin Linda Fäh legt den Gewinnern nahe, für ihre Medaille einen Ehrenplatz zu suchen. Dies kann durchaus die Garage sein, wie ein Ausgezeichneter schmunzelnd verrät.
Schweizer Medaillengewinner im Überblick
Gold:
Thomas Gugger, Plattenleger, Heimenschwand BE
Gian-Andrea Casaulta, Elektroninstallateur, Vals GR
Nadja Humbel, Modetechnologie, Weinfelden, TG
Flavio Helfenstein, Automobiltechnik, Hildisrieden LU
Sabrina Anita Keller, Restaurant Service, Heiden AR
Christof Schweizer, Rothrist AG und Andreas Stadlin, Zug ZG, im Team als Landschaftsgärtner
Silber:
Florian Müller, Sanitär- und Heizungsinstallation, Oensingen SO
Basil Brunner, Elektroniker, Sirnach TG
Peter Müller, Möbelschreiner, Herisau AR
Peter Enzler, Bauschreiner, Appenzell AI
Thomas Zurfluh, Metallbauer, Isenthal UR
Bronze:
Pascal Brunner, Konstrukteur, Hosenruck TG
Andrin Cavegn, Anlagenelektriker, Brigels GR
Morgan Conus, Maurer, Vuarmarens FR
Rosina Ebneter, Gipserin/Stuckateurin-Trockenbauerin, Bern
Jasmin Enzler, Konditorin/Confiseuse, Rapperswil SG
Jan Züllig, Formenbauer, Egnach TG
(Text: SBKV, www.swiss-skills.ch. Siehe auch www.worldskillslondon2011.com)
(gb)
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