Die EU will das gemäss Schweizer Tierschutz STS ungenügende Tierwohl auf langen Transporten nicht verbessern. Der STS fordert daher eine bessere Deklaration tierischer Importprodukte.
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Gemäss STS kommen Schlachttiere zu oft hungernd, durstend, schwache und verletzt Tiere nach tagelanger Tortur an ihren Zielort. Mehr Transparenz
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Die EU-Kommission sieht keinen dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung des Tierwohls auf Langstreckentransporten. Das millionenfache Tierleid auf den Strassen Europas geht weiter ohne dass Reformen in Sicht wären. Die Untätigkeit der Kommission bestärkt den Schweizer Tierschutz STS in seiner Forderung nach einer besseren Deklaration tierischer Importprodukte.
Europas Tiertransporteure können sich freuen. Der vergangenen Donnerstag in Brüssel veröffentlichte Bericht «über den Schutz von Tieren beim Transport»* stellt ihnen ein gutes Zeugnis aus. Lediglich vermehrte Kontrollen werden angemahnt. Weitergehende Forderungen nach mehr Tierschutz lehnte der zuständige EU-Kommissar John Dalli ebenso ausdrücklich ab wie eine Beschränkung der Transportdauer. Ein unfassbares Ignorieren von Tierleid.
Tierschutzverstösse an der Tagesordnung
Mehr als 35 Millionen Tiere (Rinder, Schweine, Kälber, Schafe und Pferde) sind jedes Jahr auf europäischen Strassen unterwegs. Die derzeitige EU-Gesetzgebung erlaubt Transportzeiten von bis zu 29 Stunden, aber auch mehrtägige Transporte, sofern nur minimale Anforderungen bezüglich Rast, Fütterung und Tränkung der Tiere eingehalten werden. Und selbst dagegen wird vielfach verstossen und so erreichen hungernde, durstende, schwache und verletzte Tiere, mehr tot als lebendig, nach tagelanger Tortur ihren Zielort.
Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation wäre eine generelle Begrenzung der Transportdauer. Das wissen auch jene mehr als 800’000 Personen die bereits «8hours», eine Kampagne europäischer Tierschutzorganisationen unterstützen. Die EU-Kommission zeigt sich unbeeindruckt, trotz bekannter und vielfach dokumentierter Missstände.
Tierschutz muss auch für Importe gelten
Rund 120'000 t Fleisch wird jährlich in die Schweiz importiert. Ein Grossteil davon aus dem europäischen Ausland. Die Untätigkeit und Ignoranz der EU-Kommission bestärkt den STS in seiner Forderung nach einer verbesserten Deklaration von Fleischimporten. Mehr Transparenz bezüglich der Länge der Transportwege könnte mit einer Kennzeichnung nach Herkunftsland und Ort der Schlachtung erreicht werden. Konsumentinnen und Konsumenten müssen selber entscheiden können, ob sie importiertes Tierleid kaufen und das Wohl der Tiere einem kurzfristigen Profitdenken opfern wollen.
Importeure, Detailhandel und Gastgewerbe fordert der STS auf, nur Fleisch aus Produktion anzubieten, das wenigstens dem schweizerischen Tierschutzstandard entspricht. Wer sich nicht mitschuldig machen will an tierquälerischen Produktionsmethoden, an Massentierhaltung und skandalösen Tiertransporten, der setzt auf Schweizer Produkte. (Text: STS 15.11.2011)
(gb)
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