Das BfR rät bei Mastschweinen zu flankierenden Tests mit serologischen und/oder mikrobiologischen Untersuchungen insbesondere auf Salmonella und andere Zoonoseerregern.
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Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung BfR wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) um eine Stellungnahme zur Frage gebeten, welche flankierenden serologischen und mikrobiologischen Untersuchungen zu Zoonoseerregern im Zusammenhang mit der risikobasierten Fleischuntersuchung ohne Anschnitte bei Mastschweinen erforderlich sind. Zusätzlich soll bewertet werden, welche validierten Methoden für die Durchführung dieser Untersuchungen geeignet sind.
Bild: Fleischschau durch Veterinär
Die risikobasierte Fleischuntersuchung ist ein neues Verfahren, mit dem im Rahmen des Lebensmittelketten-orientierten Gesamtkonzeptes in der Fleischgewinnung die klassische veterinärmedizinische Untersuchung des Fleisches auf dem Schlachthof verbessert werden soll. Ziel des Konzeptes ist es, die Sicherheit des Lebensmittels Fleisch durch geeignete Massnahmen wie Stallhygiene, Überwachung der Tiergesundheit im Stall, hygienische Transport- und Schlachtbedingungen etc. entlang der Produktions- und Vertriebskette sicherzustellen.
Verzichtet wird bei der risikobasierten Fleischuntersuchung auf einen Anschnitt von Tonsillen und Kehlkopf des Schlachtkörpers. Denn mit der klassischen anatomisch-pathologischen Methode des Anschnitts lassen sich aktuell bedeutsame Risiken für die menschliche Gesundheit nicht erkennen.
Eine Infektion bzw. Besiedelung der Tiere oder Schlachtkörper mit bestimmten für den Menschen relevanten Zoonoseerregern wie Salmonellen, Campylobacter und anderen Keimen wird mit dem Anschnitt ebenso wenig erkannt wie stoffliche Risiken durch Kontaminanten in Futtermitteln oder Rückstände von Tierarzneimitteln.
Die risikobasierte Untersuchung von Schlachtschweinen ist nur möglich, wenn die Schlachttiere unter kontrollierten Bedingungen und in integrierten Produktionssystemen gehalten wurden. Nach Auffassung des BfR kann bei dem Konzept der risikobasierten Fleischuntersuchung auf mikrobielle und serologische Verfahren der Diagnose von relevanten Zoonoseerregern in den Beständen und im Schlachthof nicht verzichtet werden.
Als relevante Gefahr wurde eine Reihe von Zoonoseerregern identifiziert, zu denen insbesondere Salmonella spp., Mykobakterien, Yersinien, Campylobacter spp., Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus bzw. Koagulase-positive Staphylokokken (einschliesslich MRSA), VTEC, Hepatitis-E-Viren, Ascariden, Echinococcus spp., Cryptosporidien, Taenia solium, Trichinellen, Toxoplasmen sowie die mögliche Antibiotikaresistenz der genannten Erreger gezählt werden.
Vordringlich sollten Mastschweine im Rahmen der vorgeschriebenen Fleischuntersuchung per Sichtkontrolle nach Auffassung des BfR flankierend mit serologischen und/oder mikrobiologischen Untersuchungen der Bestände insbesondere auf Salmonella spp., Mykobakterien, Yersinien, Campylobacter spp., Trichinellen und Toxoplasmen untersucht werden.
Die übrigen oben genannten Mikroorganismen oder Parasiten haben entweder eine geringere Bedeutung oder die Datenlage reicht für eine Bewertung nicht aus. Allerdings liegen derzeit nur für die Untersuchung auf Trichinellen und Salmonellen validierte Methoden vor. Für die anderen relevanten Erreger sind sie zu entwickeln. (Text: BfR)
(gb)
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