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31.1.2012
| Druckansicht | KURZNEWS 31. Januar 2012
Über 420‘000 Besucher an der Grünen Woche 2012 /
Barry Callebaut und Unilever werden Partner /
Verzicht auf Fleisch schont die Umwelt /
Erforscht: Bilder von Nahrungsmitteln machen hungrig
| Über 420‘000 Besucher an der Grünen Woche 2012
30.01.2012 - (lid) - Weltagrargipfel, Erlebniswelt und Publikumsmagnet: Die Internationale Grüne Woche Berlin 2012 (IGW) hat ihren Stellenwert als weltgrösste Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau weiter ausgebaut.
Die diesjährige Grüne Woche verzeichnete die höchste Besucherzahl seit vier Jahren. Über 420'000 Besucher strömten vom 20. bis 29. Januar in die Berliner Messehallen. Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher lagen mit 111 Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2011: 110 Euro) und bescherten den Ausstellern Umsätze von rund 47 Millionen Euro. Auch die Anzahl der Fachbesucher stieg im Vergleich zur letzten IGW um 5'000 auf über 105'000 Branchenvertreter, wie die Messe in ihrem Abschlussbericht schreibt.
Immer grösser wird auch die politische Bedeutung des Anlasses. Rund 70 Landwirtschaftsminister aus aller Welt reisten nach Berlin, die etwa die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentierten. Sie debattierten über Nachhaltigkeit, Welternährung und Verschwendung von Lebensmitteln. (Wir berichteten darüber.)
97 Prozent der Privatbesucher und 93 Prozent der Fachbesucher äusserten sich positiv über ihren Grüne Woche-Besuch. Auch bei den Kriterien „Angebotsspektrum“, „Weiterempfehlungsbereitschaft“ und „Wiederbesuchsabsicht“ schneidet die Grüne Woche bei beiden Zielgruppen mit Werten von jeweils über 90 Prozent ausgesprochen gut ab.
Bei den Fachbesuchern standen die Informationen über die angebotenen Produkte, Brancheninformationen sowie die Kontaktpflege im Vordergrund ihres Messebesuchs. Die Fachbesucher stammten vor allem aus der Land- und Forstwirtschaft, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie und dem Handel.
Barry Callebaut und Unilever werden Partner
Die Barry Callebaut AG, Zürich, Schweiz, Hersteller von Kakao- und Schokoladenprodukten, und Unilever N.V., Rotterdam, Niederlande, einer der weltgrössten Verbrauchsgüterhersteller und Weltmarktführer bei Speiseeis, gaben den Abschluss einer neuen langfristigen globalen Partnerschaftsvereinbarung bekannt. Mit der Vereinbarung wird Barry Callebaut als strategischer globaler Hauptlieferant und Innovationspartner den Bedarf an Kakao- und Schokoladenprodukten von Unilever abdecken, heisst es in einer Pressemitteilung.
Die neue globale Liefervereinbarung baut auf der bestehenden langjährigen Zusammenarbeit auf. Barry Callebaut wird damit die derzeitige Verkaufsmenge an Unilever nahezu verdoppeln und weltweit letztlich 70 % der Kakao- und Schokoladenprodukte an Unilever liefern. Im Zuge der Vereinbarung wird Barry Callebaut rund 18 Mio. EUR in den Ausbau seines weltweiten Fabrikationsnetzes investieren, um die Kapazität bereitzustellen, die für diese langfristige Partnerschaft erforderlich ist.
Die Produktion der zusätzlichen Volumen wird umgehend aufgenommen und über die nächsten zwölf Monate schrittweise erhöht, heisst es weiter. Barry Callebaut arbeitet zudem eng mit Unilever zusammen, um das Unternehmen dabei zu unterstützen, seinen Verpflichtungen im Bereich der nachhaltigen Beschaffung von Kakao nachzukommen. (Backspiegel 27.1.2012)
Hügli: moderates Umsatzwachstum im 2011
Die Hügli Gruppe hat in einem herausfordernden Umfeld im Geschäftsjahr 2011 ein moderates organisches Umsatzwachstum von +1.4% erzielt, lag aber mit einem Umsatz von CHF 332 Mio. unter ihren Erwartungen. Der starke Schweizer Franken führte beim Umsatz zu hohen Umrechnungsverlusten von CHF -33 Mio. Die operative Präsenz in Währungsräumen ausserhalb des Schweizer Frankens verhindert jedoch ebenso materielle negative Auswirkungen auf die Rentabilität.
Aufgrund des nicht zufriedenstellenden Wachstums und signifikanten Erhöhungen der Rohstoffpreise erwarten wir für 2011 eine EBIT-Marge im Bereich des strategischen Zielkorridors von 8% bis 9%, was jedoch klar unter dem Spitzenresultat des Vorjahres mit 10.2% liegt. Der Ausblick auf das Jahr 2012 umfasst trotz anhaltenden Unsicherheiten an den Märkten wieder eine solide Umsatzsteigerung von +4% bis +5% sowie ein etwa vergleichbar steigendes operatives Ergebnis. (Hügli)
Käfighaltung: EU will Verstösse ahnden
25.01.2012 - (lid) – Die EU hat die Käfighaltung von Legehennen per 1. Januar 2012 verboten. Bauern aus 14 Staaten halten sich indes nicht daran. Nun will die EU-Kommission gegen 13 Mitgliedstaaten ein Verfahren wegen Vertragsverletzung einleiten.
Betroffen sind Belgien, Bulgarien, Zypern, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, Litauen, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien und Spanien. Das Vereinigte Königreich, wo Bauern ebenfalls noch immer Hennen in Käfigen halten, bleibt vorerst verschont, weil die Verstösse erst vor kurzem ans Licht kamen. Die EU schliesst aber nicht aus, in den kommenden Monaten ein Verfahren gegen das Vereinigte Königreich zu eröffnen, berichtet agrarzeitung.de.
Deutschland will regionale Lebensmittel besser kennzeichnen
25.01.2012 - (lid) - Die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat an der Internationalen Grünen Woche in Berlin eine landesweite Initiative für eine bessere Kennzeichnung regional hergestellter Lebensmittel gestartet.
"Wir erleben in Deutschland eine Renaissance des Regionalen. Es gibt viele erfolgreiche Anbieter, die ihre regional erzeugten Produkte mit grossem Engagement bewerben. Bisher kann der Kunde aber leider nicht immer erkennen, ob drin ist, was draufsteht", erklärte Aigner gemäss einer Medienmitteilung.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Bmelv) hat ein Konzept für die eine landesweite Regionalkennzeichnung ausgearbeitet. Ein "Regionalfenster" auf Lebensmitteln soll dazu der Rahmen sein: Bei zusammengesetzten Produkten kann für jede Zutat einzeln transparent gemacht werden, aus welcher Region sie zu welchem Prozentsatz stammt. Neben Aussagen zur Rohstoff-Herkunft sind auch Aussagen zum Ort der Verarbeitung möglich, teilt das Bmelv mit.
Aigner wird das Konzept im April 2012 am Treffen der deutschen Agrarminister vorstellen.
Gemäss einer Umfrage achtet die Hälfte der deutschen Konsumenten beim Einkauf auf Lebensmittel aus der Region. Doch nicht einmal jeder Fünfte fühlt sich über die Herkunft regionaler Lebensmittel verlässlich informiert.
HUG: Starker Franken knabbert am Umsatz
Die HUG-Backwaren-Gruppe mit Sitz in Malters/Luzern erzielte im Geschäftsjahr
2011 einen Umsatz von 125 Mio. Franken. Gegenüber dem Vorjahr ging
der Umsatz um rund fünf Prozent zurück. Hauptgrund für die
Umsatzeinbusse ist der starke Schweizer Franken, der die Exporterlöse um
15 % schrumpfen liess. Die produzierte Menge an Backwaren ging lediglich
um 2.7 % zurück.
Die Marken Wernli und DAR-VIDA konnten den Marktanteil
in der Schweiz erfolgreich verteidigen. Erfreulich ist auch der weitere Ausbau
des Gastrogeschäfts. HUG setzt weiterhin auf den Standort Schweiz und
investierte 2011 rund eine Mio. Franken in eine neue Produktionsanlage in
Trimbach.
„Wir begegnen den Herausforderungen im Markt mit Innovationskraft und
Vertrauen in den Standort Schweiz,“ fasst Andreas Hug, Geschäftsführer der HUG
AG, die Lage der Familien-Unternehmung am jährlichen Medienfrühstück in
Trimbach zusammen. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte das Unternehmen einen
Umsatz von 125 Mio. Franken. Dies entspricht einem Rückgang von rund fünf
Prozent.
Die produzierte Tonnage betrug im vergangenen Geschäftsjahr 9‘050
Tonnen, was einer Reduktion von 2.7 % gegenüber dem Vorjahr (9’300 Tonnen)
entspricht. Ursache hierfür ist nebst dem schwierigen Marktumfeld auch die
Verlagerung der Tiefkühl-Produktion zur Deliciel AG in Birmenstorf. Ausgewirkt hat
sich dies auch auf die Anzahl Mitarbeitende: Ende 2011 beschäftigte die HUGGruppe
mit den Betrieben in Malters, Trimbach und Willisau 356 Vollzeit-
Mitarbeitende (Vorjahr: 366). „Leider konnten wir aufgrund des Umsatzrückgangs
und der Frankenstärke unsere Ertragsziele von 2011 nicht erreichen“, so Andreas
Hug weiter.
Die globalen Währungsturbulenzen dürften bei der HUG-Gruppe 2012
voraussichtlich zu weiteren Umsatzeinbussen im europäischen Markt führen. Vor
allem bei Wernli müssen Rückgänge in Kauf genommen werden. Mit neuen,
innovativen Konzepten sollen zusätzliche Märkte im Private Label Bereich
(Handelsmarken) erschlossen werden. Weiter wird HUG die aussereuropäischen
Länder für die Markenprodukte stärker bearbeiten. Die Schokoladen-Biscuits von
Wernli sowie die gesunden Vollkorn-Cracker von DAR-VIDA haben dort dank dem
Swissness-Bonus ausgezeichnete Exportchancen.
Aktuelle Entwicklungen zeigen,
dass gerade im asiatischen Raum Schokolade immer beliebter wird. Wernli hat
diesen Trend bereits frühzeitig erkannt und wird den Markt 2012 dementsprechend
bearbeiten. In der Schweiz konzentriert sich das Unternehmen weiter auf die
Entwicklung der Marken HUG, Wernli und DAR-VIDA. Im Fokus stehen
Produktinnovationen, mit denen die führende Positionierung der Marken weiter
ausgebaut werden soll. Bereits 2011 lancierte das Unternehmen 14 neue
Produkte. Im 2012 werden es 19 sein.
Das Unternehmen begrüsst das Prinzip, dass Schweizer Produkte auch in der
Schweiz hergestellt werden müssen. „Die nachhaltige Produktion mit fast 70
Prozent an Schweizer Rohstoffen ist nach wie vor unser Ziel. Gefährden könnte
diesen Grundsatz jedoch die geplante, unsinnige Swissness-Regelung,“ sagt
Werner Hug, Präsident des Verwaltungsrates der HUG AG. Die neue Regelung
sieht nämlich vor, dass auch die Rohstoffe zu 80 Prozent aus der Schweiz
stammen müssen. Da viele Rohstoffe in der Schweiz nicht im benötigten Volumen
und in der gewünschten Qualität erhältlich sind, könnten damit einige langjährige
Produkte nicht mehr als „schweizerisch“ bezeichnet werden.
Trotz mässiger Entwicklung des Tourismus in der Schweiz hat HUG das
Gastrogeschäft auch 2011 mit erfolgreichen Innovationen im Tartelettes- und
Tiefkühlbereich ausgebaut. Ungeachtet stabiler Mengenentwicklungen in den
meisten Märkten schmälerten Preiskonzessionen auch beim Export den Ertrag.
HUG hat kürzlich an der IGEHO (Ausstellung für das Gastgewerbe) weitere
Innovationen für 2012 lanciert. „Unser Ziel ist es für 2012, auch im Gastrogeschäft
Schwerpunkte im aussereuropäischen Raum zu setzen,“ sagt Bruno Winiger, Leiter
Marketing und Verkauf der HUG-Gruppe.
Trotz des schwierigen Marktumfelds investiert das Familien-Unternehmen weiter in
die Optimierung der Produktion, damit die HUG-Gruppe für die Zukunft gerüstet ist.
Mit einer Investition von über einer Million Franken im 2011 für einen neuen
Backofen in Trimbach bekennt sich die HUG AG zum Standort Schweiz. Nach der
Auslagerung der Tiefkühlbackwaren-Herstellung konzentriert sich das
Unternehmen nun auf die rationelle Produktion der übrigen Backwaren. Im Fokus
liegt die Biscuitsherstellung, wo die Synergien zwischen den Marken HUG und
Wernli stärker genutzt werden können.
Die HUG AG mit Sitz in Malters/Luzern beschäftigt an den drei Standorten Malters, Willisau
und Trimbach rund 400 Mitarbeitende. HUG wurde 1877 als Bäckerei in Luzern gegründet.
Der Zwieback war das erste Produkt und die Erfindung des Firmengründers Joseph Hug-
Meyer. Zur Produktepalette zählen heute Brot Cracker (unter anderem DAR-VIDA), typische
Schweizer Guezli (z.B. Willisauer Ringli), Biscuits-Spezialitäten von Wernli (z.B. Choco-Petit-
Beurre, Jura Waffeln, Chocoly), Tiefkühlbackwaren-Snacks (z.B. Chäschüechli) und Gastro-
Backwaren (z.B. Tartelettes).
Die HUG AG ist noch heute in Familienbesitz, und zwar in der
vierten Generation. Die beiden Brüder Andreas Hug (Geschäftsleitung) und Werner Hug
(Präsident des Verwaltungsrates) führen das Unternehmen nach drei Grundsätzen: herzlich,
unternehmerisch und gewissenhaft.
(HUG)
Verzicht auf Fleisch schont die Umwelt
(aid 18.1.2012) - Der negative Einfluss der Nutztierhaltung auf die Umwelt wird durch intensive Untersuchungen immer deutlicher. Die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN, hat bereits 2006 die Auswirkungen des weltweit steigenden Fleischkonsums auf Aspekte wie Umweltverschmutzung, Klimaveränderung und Biodiversität zusammenfassend aufgezeigt.
Die Aktivitäten, die zur Erzeugung tierischer Lebensmittel notwendig sind, verursachen demnach 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Betrachtet man nur den Landwirtschaftssektor, ist die Viehhaltung für fast 80 Prozent der Emissionen verantwortlich. Bis ein Kilogramm Rindfleisch in der Fleischtheke angeboten werden kann, werden gut 13.000 g CO2-Äquivalente emittiert, für Geflügel und Schwein etwas mehr als 3.000 g. Dagegen entstehen zum Beispiel bei der Herstellung von einem Kilogramm Teigwaren nur 900 g CO2-Äquivalente und für unverarbeitetes Gemüse nur 150 g.
Die Werte für Milchprodukte sind ebenfalls hoch, was an der Aufzucht von Milchtieren und der starken Verarbeitung liegt. Für ein Kilogramm Milch werden 940 g der Klimagase emittiert, für daraus hergestellte Produkte liegen die Werte dementsprechend höher.
Für die Produktion von tierischen Lebensmitteln werden Naturressourcen besonders intensiv genutzt. Viehhaltung und Futteranbau beanspruchen 70 Prozent der globalen landwirtschaftlichen Fläche, allein 33 Prozent des Ackerlandes wird gebraucht, um Viehfutter herzustellen.
Der sogenannte "Veredelungsprozess" von der Pflanze über das Viehfutter bis zum verzehrfertigen Fleisch verschwendet enorm viel Nahrungsenergie. Je nach Tierart und Fütterung sind das Verluste von 70 bis 90 Prozent. Vegetarisch zu leben ist demnach deutlich klimaschonender und nachhaltiger als mit Mischkost, alleine schon dadurch, dass auf Fleisch und Fisch verzichtet wird. Andere Aspekte, wie der Kauf von möglichst unverarbeiteten Produkten und die Bevorzugung von saisonalen und regionalen Waren verbessern die Klimabilanz zusätzlich.
Erforscht: Bilder von Nahrungsmitteln machen hungrig
Erstmalig weisen Max-Planck-Forscher wissenschaftlich nach, was der Laie schon immer wusste: Alleine der Anblick leckerer Speisen macht Appetit. Die aktuelle Studie an gesunden jungen Männern belegt, dass sich die Menge am neurosekretorischen Eiweisshormon Ghrelin im Blut durch die optische Stimulation mit Bildern von Nahrungsmitteln erhöht. Als Hauptregulator steuert Ghrelin sowohl unser Essverhalten als auch körperliche Prozesse zur Nahrungsverwertung.
Die Untersuchungsergebnisse dokumentieren, dass neben den physiologischen Mechanismen zur Erhaltung des Energiestatus auch Umweltfaktoren spezifischen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme nehmen. Die allgegenwärtige Präsenz von appetitanregenden Lebensmitteln in den Medien könnte zur Gewichtszunahme in der westlichen Bevölkerung beitragen.
Warnung: „Vermeiden Sie das Betrachten von appetitlichen Speisen, sie werden sonst hungrig!“ So oder ähnlich könnte zukünftig die Empfehlung eines Diätberaters lauten. Seit Langem geht man davon aus, dass neben den physiologischen Regelkreisen zum Erhalt eines ausreichenden Energiestatus für den Körper auch äussere Reize, wie der Geruch oder Anblick von Speisen, unser Hungergefühl und das einsetzende Essverhalten beeinflussen. Die Gefahr, dass es dadurch zur Nahrungsaufnahme kommt, obwohl der Energiestatus des Körpers dies gar nicht benötigt, ist in unserer durch Werbung geprägten Gesellschaft besonders hoch.
Die Arbeitsgruppe um Axel Steiger am Max-Planck-Institut für Psychiatrie ging den molekularen Prozessen zur Steuerung der Nahrungsaufnahme in einer Studie mit gesunden Männern auf den Grund. Untersucht wurde die spezifische physiologische Reaktion der Probanden auf das Betrachten von Bildern, die entweder gut schmeckende Speisen darstellten oder nicht essbare Objekte zeigten.
Gemessen wurden die Konzentrationen verschiedener Hormone im Blut, die an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt sind, wie Ghrelin, Leptin und Insulin. Tatsächlich konnten die Forscher einen Anstieg der Ghrelin-Konzentration spezifisch auf die optischen Reize mit Speisen messen.
„Unsere Studienergebnisse zeigen erstmalig, dass die Ausschüttung von Ghrelin ins Blut zur Regulation der Nahrungsaufnahme auch durch äussere Faktoren gesteuert wird. Unser Gehirn verarbeitet also diese optischen Reize, und ohne willentliche Kontrolle werden die körperlichen Prozesse gestartet, die unser Appetitempfinden steuern.
Ein Mechanismus, der uns dazu verleiten könnte, bereits zwei Stunden nach dem Frühstück ein Stück Kuchen zu verzehren“, sagt Petra Schüssler, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut. Sie empfiehlt daher Menschen mit Gewichtsproblemen, den Anblick von Bildern appetitlicher Lebensmittel möglichst zu vermeiden. (Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München / idw)
(GB)
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