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28.2.2012

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KURZNEWS 28. Februar 2012

Weniger Ostereier wegen Kälte / Fleisch unter falschem Label verkauft / Welche Kräuter gelten als Lebensmittel? / PRESSESCHAU: Phosphat - das unterschätzte Gift im Essen


Weniger Ostereier wegen Kälte

28.02.2012 - (lid) – Wegen der vergangenen Kältewelle haben die Schweizer Hühner weniger Eier gelegt und bei Junghennen verzögerte sich der Legebeginn. Die Nachfrage an Ostern kann nicht gedeckt werden. Wegen der Kälte legten die Hühner weniger Eier. (Rita Sager/landwirtschaft.ch) Dieses Jahr werde es nicht für alle geplanten und gewünschten Ostereieraktionen reichen, schreibt GalloSuisse im aktuellen Marktbericht. Das sei für den Handel ärgerlich, aber absolut natürlich. GalloSuisse will auch nicht die Anzahl Hühner auf Ostern erhöhen, denn nach Ostern sinkt die Nachfrage wieder.



KAG-Freiland: Geschäftsleiter geht nach nur zwei Monaten

28.02.2012 - (lid) – Nach nur zwei Monaten im Amt verlässt Geschäftsleiter Kurt Eichenberger die Nutztierschutzorganisation KAG-Freiland schon wieder. Man habe sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt, schreibt KAG-Freiland in der neuesten Ausgabe des KAG-Magazins. Kurt Eichenberger hatte erst im Herbst die Nachfolge von Roman Weibel als Geschäftsleiter angetreten. Ein neuer Leiter ist noch nicht bestimmt. KAG-Freiland feiert dieses Jahr das 40-jährige Bestehen.



Fleisch unter falschem Label verkauft

24.02.2012 - (lid) – Mitarbeiter der Schlachtbetrieb Zürich AG (SBZ) haben konventionelles Fleisch als QM-Fleisch ausgegeben, wie der Blick in der aktuellen Ausgabe vom 24. Februar 2012 berichtet. Der SBZ-Geschäftsführer Hans Rudolf Hofer bestätigte gegenüber dem Blick, dass durch Manipulationen mit dem Begleitdokument konventionelle Tiere zu QM-Tieren gemacht wurden. QM geht über die Mindestanforderungen des Bundes hinaus. In den Fall involviert sollen neben zwei Mitarbeitern des Schlachtbetriebs auch ein Viehhändler und ein Landwirt sein. Betroffen soll das Fleisch von rund 100 Tieren sein.



Welche Kräuter gelten als Lebensmittel?

Pflanzen und Kräuter dürfen zur Aromatisierung von Lebensmitteln (Anhang 3, Ziffer 24 der Verordnung des EDI über die Kennzeichnung und Anpreisung von Lebensmitteln, LKV) und für die Teezubereitung (Art. 78ff der Verordnung des EDI über alkoholfreie Getränke) verwendet werden, vorausgesetzt, sie weisen keinen vorwiegend pharmakologischen Effekt auf.

Das BAG hat in Zusammenarbeit mit Swissmedic eine Liste der häufigsten Pflanzen erstellt und die dazu gehörigen Erläuterungen erarbeitet. Sie richtet sich vorwiegend an Fachpersonen aus der Industrie sowie an regionale, kantonale und nationale Kontrollstellen bzw. Vollzugsbehörden, welche in Verbindung mit dem Inverkehrbringen und der Marktüberwachung von pflanzlichen Produkten an einer möglichst klaren Einstufung solcher Produkte als Lebensmittel oder Arzneimittel interessiert sind. (BAG 24.2.2012)



Rekord von Fleischexporten aus USA

24.02.2012 - (lid) - Die US-Fleischbranche hat noch nie so viel Schweine-, Rind- und Lammfleisch exportiert wie 2011. Die Exporte von Schweinefleisch, sowie Rinds- und Kalbfleisch stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent. Sie betrugen im 2011 2.36 Mio. Tonnen bzw. 1.26 Mio. Tonnen Schlachtgewicht. Dies berichtet Agra Europe am 24. Februar mit Bezug auf die Handelsstatistik des amerikanischen Landwirtschaftsdepartements USDA.

Wachstumsmärkte waren Südkorea, China und Japan. Südkorea verdoppelte die Schweinefleisch Importe auf 206'000 Tonnen und China vervierfachte die Importe auf fast 303'000 Tonnen. Die Kalb- und Rindfleischexporte nach Südkorea, Japan und Kanada stiegen um 30 Prozent, und die Exporte nach Russland gar um 85 Prozent auf 67 tausend Tonnen. Die Nachfrage des Hauptabnehmer Mexiko fiel derweil etwas schwächer aus. Die Exporte von Geflügelfleisch stiegen um 5 Prozent auf rund 3.5 Mio. Tonnen Schlachtgewicht. China und Honkong importierten rund 20 Prozent mehr und glichen somit den Einbruch der Exporte in die Ukraine und nach Russland aus.



PRESSESCHAU

Fischbandwurm: Parasit in rohem Fisch

(Auszug aus dem Bericht im Beobachter 17.2.2012) - Seit Sushi in Mode ist, wird auch roher Süsswasserfisch beliebter – mit Folgen: Immer mehr Schweizer werden vom Fischbandwurm befallen. Er kann bis zu 20 Meter lang und bis zu 25 Jahre alt werden – und das alles im menschlichen Dünndarm: Diphyllobothrium latum, der Breite Grubenkopfbandwurm, auch Fischbandwurm genannt. Gefährdet sind Feinschmecker, die Genüssen aus rohem Süsswasserfisch wie Egli-Carpaccio nicht abgeneigt sind. Denn 
mit dem ungekochten Fisch können auch Wurmlarven aufgenommen werden. Die Larve setzt sich fest und wächst dann 5 bis 20 Zentimeter pro Tag, bis der Wurm seine volle Grösse erreicht hat.

«In den letzten Jahren haben die Infektionen mit Diphyllobothrium deutlich zugenommen, und zwar nicht nur bei den Schweizer Fischbeständen, sondern auch beim Menschen», erklärt Bruno Gottstein, Direktor des Berner Instituts für Parasitologie. Früher war der Wurm vor allem in Tessiner Gewässern und im Genfersee zu finden – in Gegenden, wo traditionellerweise Gerichte aus rohem Süsswasserfisch auf dem Speiseplan stehen. Inzwischen ist der Bandwurm aber auch in den meisten anderen Schweizer Seen aufgetaucht.

Vor allem die veränderten Essgewohnheiten tragen zu seiner Verbreitung bei: Mit der Sushi-Welle ist der Genuss von rohem Fisch auch in der Deutschschweiz Mode geworden. Gekochter, heiss geräucherter sowie gefrorener Fisch ist unbedenklich, und Meerfische tragen den Parasiten übrigens nie.



Phosphat - das unterschätzte Gift im Essen

(23.2.2012, Hamburger Abendblatt) - Mediziner schlagen Alarm. Als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall haben sie einen neuen Risikofaktor ausgemacht: Phosphatzusätze in Lebensmitteln. Dabei geht es nicht um natürliche Phosphatverbindungen, wie sie z. B. in Getreide, Hülsenfrüchten oder Fleisch vorkommen, sondern um freie Phosphate, die in der Lebensmittelverarbeitung als Zusatzstoffe eingesetzt werden, etwa als Konservierungsmittel, Säuerungsmittel oder Geschmacksverstärker.

Prof. Eberhard Ritz vom Nierenzentrum Heidelberg und seine Kollegen haben sich einen Überblick über neue wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema verschafft und im "Deutschen Ärzteblatt" die Ergebnisse zusammengefasst. Danach hat die Aufnahme von zu viel Phosphat besonders für Nierenkranke schwere Folgen. Weil zwei Drittel dieser Substanz über die Nieren ausgeschieden werden, führt eine Nierenschwäche zu stark erhöhten Phosphatspiegeln im Blut.

Aber laut den Studien, welche die Experten gesichtet haben, haben auch schon gesunde Menschen, die zu viel Phosphat im Blut haben, ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Wer zu viel Phosphat zu sich nimmt, altert schneller", sagt Dr. Matthias Riedl, Ernährungsmediziner in Hamburg. "Es verändert die Innenfläche der Gefässe, so wie wir es von der Arterienverkalkung kennen. Die Fähigkeit der Gefässoberfläche, elastisch zu bleiben, wird beeinträchtigt. Dadurch steigt die Gefahr zum Beispiel für einen Herzinfarkt. Und die Schädigung der Gefässe scheint auch Auswirkungen auf die Muskeln und die Haut zu haben, sodass sie schneller altern. Ausserdem steigt bei einem hohen Phosphatspiegel im Blut das Risiko für eine Osteoporose."

Normalerweise verfügt unser Körper über einen fein tarierten Regelkreis, um Phosphat und Kalzium im Gleichgewicht zu halten. Ist der Phosphatgehalt im Blut zu hoch, wird das Parathormon ausgeschüttet, das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird. Es sorgt für ein Absinken des Phosphatspiegels. Gleichzeitig wird Kalzium aus den Knochen gelöst, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. In neuerer Zeit hat die Wissenschaft noch weitere Faktoren entdeckt, die in diesem System eine Rolle spielen und eine ähnliche Wirkung haben. "Bisher sind wir davon ausgegangen, dass der gesunde Mensch das aufgenommene Phosphat wieder über die Niere ausscheidet.

Wir wissen aber jetzt, dass das Regelsystem komplizierter ist als bisher vermutet und dass es bei hoher Aufnahme von Phosphat zu Veränderungen im Körper kommt. Das muss noch mit weiteren Studien abgesichert werden. Aber der Hinweis darauf, dass Phosphat schädliche Auswirkungen auf den Körper hat, ist als sehr sicher anzusehen. Dadurch, dass wir immer mehr Produkte mit Phosphatanreicherungen zu uns nehmen, scheint unser Stoffwechsel überfordert zu sein", sagt Riedl.

Das sei auch kein Wunder, wenn man bedenke, dass sich die Phosphataufnahme mit der Ernährung in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt habe. Heute gelte eine Zufuhr von 1000 Milligramm pro Tag als absolute Obergrenze. "Wer einen Hamburger mit einer Schmelzkäsezubereitung isst und dazu einen halben Liter Cola trinkt, hat diese Obergrenze bereits überschritten", sagt Riedl.

Freies Phosphat lauert in vielen Lebensmitteln, die industriell hergestellt sind, in Fertiggerichten und im Fast-Food, in Wurst, Fischkonserven und Backwaren, als Zusatz im Kaffee- oder Puddingpulver, um die Rieselfähigkeit zu erhalten, so die Autoren der Studie.

Das Problem ist aber: Für den Verbraucher ist nicht erkennbar, wie viel Phosphat in einem Lebensmittel enthalten ist. Zwar müssen nach EU-Richtlinien in verpackten Lebensmitteln alle Zusatzstoffe durch E-Nummern gekennzeichnet sein. Aber die Kennzeichnungspflicht sei nur qualitativ, nicht quantitativ, so die Forscher.

"Wir brauchen eine politische Diskussion über die mengenmässige Kennzeichnungspflicht, damit der Verbraucher entscheiden kann, ob er das essen will und wie viel er davon zu sich nimmt", sagt Riedl. Auch die Forscher sprechen sich im "Ärzteblatt" dafür aus, dass der Phosphatgehalt von Nahrungsmitteln gekennzeichnet wird: "Analog der Kennzeichnung des Kochsalzgehaltes, wie sie bereits in Finnland und Grossbritannien praktiziert wird, sollte anhand der Farben Grün, Gelb, Rot die zu erwartende Zufuhr von zugesetztem Phosphat graduell kenntlich gemacht werden." Ärzteschaft und Bevölkerung sollten verstärkt über die Rolle der Phosphatzusätze als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgeklärt werden.

Wer sichergehen will, dass er möglichst wenig Phosphat zu sich nimmt, kann im Moment auf Bioprodukte zurückgreifen. "Sie dürfen nur Kalziumphosphatverbindungen enthalten. Das ist eine gewisse Minderung der Phosphataufnahme", sagt Riedl. Darüber hinaus bleibt nur, auf natürliche Lebensmittel zu setzen: "Garantiert phosphatarm ist eine gesunde Ernährung, die keine industriell verarbeiteten Lebensmittel enthält, das heisst, selbst zubereitetes Obst und Gemüse, Milch und Quark, Kartoffeln, Reis und Nudeln", sagt Riedl.

Bei Getränken rät er dazu, Cola oder Softdrinks nur in geringen Mengen bis zu 200 Milliliter am Tag zu trinken und seinen Flüssigkeitsbedarf ansonsten durch Tee und Wasser zu decken. Wer auf Fruchtsaft nicht verzichten will, sollte selbst gepressten Saft trinken oder Bioprodukte wählen.



Neubeginn für Agrar- und Umweltwissenschaften an der ETH

(ETH life 10.01.12) - Die Vorbereitungen dauerten beinahe zwei Jahre, erforderten viel Fingerspitzengefühl, Einsatz, Kompromissbereitschaft und Willen. Am Montagabend war es so weit: Vor vollen Rängen im Audi Max, musikalisch umrahmt von Noldi Alders «Klangcombi» mit Naturjodel und Hackbrettklängen, wurde das neue Departement Umweltsystemwissenschaften (D-USYS) der ETH Zürich feierlich auf die Reise geschickt.

Symbol für einen Neubeginn: Professor Peter Edwards (l.) und ETH-Präsident Ralph Eichler eröffneten das neue Departement Umweltsystemwissenschaften. (Bild: Tom Kawara) (Galerie) Hervorgegangen ist das Departement aus der Verschmelzung des Departements Agrar- und Lebensmittelwissenschaften und der Umweltwissenschaften. Die Lebensmittelwissenschaften werden allerdings einer weiteren neu geschaffenen Einheit eingegliedert, dem Departement Gesundheitswissenschaften und –Technologie (D-HEST), das heute Dienstag lanciert wird.

«Es herrscht Premierenstimmung», sagte ETH-Präsident Ralph Eichler in seiner Begrüssung. «Ein neues Departement wird an der ETH nicht alle Tage gestartet.» Das Thema Umwelt sei hochaktuell aber auch herausfordernd. Die Aufgaben in den Bereichen Umwelt und Ernährungssicherung verlangten von der Wissenschaft nachhaltige Lösungsansätze. «Wir leben auf diesem Planeten in einem komplexen System von Material- und Energieflüssen», so Eichler weiter.

Das neue Departement «Umweltsystemwissenschaften» (D-USYS) erforsche die Systemzusammenhänge und habe die Aufgabe, Lösungen vorzuschlagen, die eine langfristige Stabilität unserer Natur gewährleisten. Die ETH Zürich wolle dazu zentrale Beiträge liefern und bündle daher ihre Kräfte.

Das D-USYS zu bilden, war für alle Beteiligten eine Herausforderung. So galt es, Kulturen, Strukturen und Traditionen von zwei ETH-Einheiten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, die verschiedener nicht sein konnten. Während das D-AGRL eine fast 150-jährige Geschichte hat und dementsprechend etabliert war, wurde das D-UWIS erst vor 20 Jahren gegründet. «Im Planungsprozess wurde versucht, das Beste der jeweiligen Traditionen beizubehalten», sagte der erste Vorsteher des D-USYS, Professor Peter Edwards, «die Fusion ist nichtsdestotrotz ein Neubeginn.»

Edwards unterstrich, dass es das D-USYS dringend braucht. Dass die Ernährungssituation und die Herausforderungen für den Umweltschutz eng gekoppelt sind, sei der Wissenschaft bekannt. Um die Probleme besser zu verstehen und Lösungen zu präsentieren, sei jedoch entsprechende eng gekoppelte Forschung nötig, so der Departementsvorsteher. Es brauche Grundlagenforschung, interdisziplinäre aber auch transdisziplinäre Forschung ebenso wie neue Ansätze in der Ausbildung, um diesen Herausforderungen begegnen zu können.

Bernard Lehmann, heutiger Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft und früherer ETH-Professor für Agrarökonomie, war denn auch optimistisch, dass das neue Departement diese Aufgabe meistern wird. Die Agrarwissenschaftler würden vom Nutzungsgedanken der Umwelt ausgehen, die Umweltwissenschaftler vom Schutzgedanken. «Im neuen Departement werden beide Erfahrungen integriert, was Neues hervorbringen wird. Das ist der grosse Mehrwert dieses neuen Departements», zeigte er sich überzeugt.

Das neue D-USYS hat fünf Forschungsschwerpunkte definiert, in denen die 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukünftig arbeiten wollen: Umweltsystemleistungen, Ressourcenknappheit, Klimawandel, Umwelt und Gesundheit und Ernährungssicherung. Die Wissenschaftler analysieren den Zustand der Ökosysteme, verbessern die Qualität von Zukunftsszenarien und Modellierungen des Klimasystems, entwickeln nachhaltige Konzepte für das Welternährungssystem und erforschen, wie Ökosysteme langfristig funktionsfähig bleiben könnten.

Pfeiler der Lehre im D-USYS sind und bleiben die beiden Studiengänge Umweltnatur- und Agrarwissenschaften. Das Departement umfasst sechs Institute mit insgesamt 35 Professuren: Agrarwissenschaften, Umweltentscheidungen (IED), Atmosphäre und Klima (IAC), Biogeochemie und Schadstoffdynamik (IBG), Terrestrische Ökosysteme (ITES) sowie Integrative Biologie (IBZ). (http://www.ethlife.ethz.ch/ archive_articles/120110_d_usys_einweihung_per/index (gb)


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