Markenprodukte sind Treiber von Wettbewerb und Innovation. Doch der Standort Schweiz leidet gemäss Schweiz. Markenartikelverband Promarca unter zu vielen Regulierungen und Vorschriften.
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Markenartikel können sich auch in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage behaupten.
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"Wir benötigen in der Schweiz gesunde Rahmenbedingungen für
Markenprodukte und einen besser funktionierenden Wettbewerb auf allen
Stufen - auch im Handel." Mit dieser Aussage eröffnete
Promarca-Präsident Joe Müller den öffentlichen Teil am diesjährigen
'Tag der Marke'. Auch Prof. Dr. Dominique Turpin vom IMD in Lausanne,
setzte die Notwendigkeit von mehr Wettbewerb und weniger
Regulierungen ins Zentrum seines Vortrags.
Dass die ausserordentlich
hohe Konzentration im Schweizer Detailhandel die grösste
Herausforderung für die Markenartikelindustrie darstellt, zeigte er
anhand einer Studie von Stanton Chase auf. Diese beschäftigt die
Industrie demnach deutlich mehr als die Euroschwäche. "Wenig
Wettbewerb unter den Händlern führt zu höheren Konsumentenpreisen",
bringt es Prof. Turpin auf den Punkt.
Im Gegensatz zum Handel
befinden sich die Markenartikelhersteller in einem äusserst harten
Wettbewerb - einerseits untereinander, andererseits mit den Produkten
des Handels selbst. Auch wenn sich das Ausmass der Marktregulierungen
in der Schweiz gemäss dem PMR Indikator der OECD in den letzten
Jahren verbessert hat, so bleibt noch viel zu tun. Vor allem im
Bereich der Handelshemmnisse. Die Einschränkung von freiem Handel ist
deshalb besonders fahrlässig, weil die Exporte die Hälfte des
Schweizer Bruttoinlandprodukts ausmachen.
Auch der Grossteil der
Promarca-Mitgliedsunternehmen ist im Export tätig, welcher aktuell
besonders unter der Frankenstärke leidet. Prof. Dr. Thomas Straubhaar
vom WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) sagt dann auch in seinem Referat
über die Rückwirkungen der Euro-Dauerkrise auf die Schweiz: "Die
Schweiz hat ein Interesse an einem stabilen, nicht an einem schwachen
Euro", und fügt hinzu, dass der Austritt Griechenlands aus der
Eurozone ein Anfang zur grösserer Stabilität wäre. Denn der Euro
würde gestärkt und nicht geschwächt, weshalb Griechenland mit seinen
Austrittsdrohungen nicht anderen und auch nicht der Schweiz, sondern
sich selbst schade.
Promarca Barometer
Der starke Franken, resp. der schwache Euro hat Einfluss auf die
Attraktivität der Schweiz. Dass dieser unbedingt Sorge getragen
werden muss, zeigt auch die Auswertung der alljährlichen
Barometer-Umfrage unter den Promarca-Mitgliedsunternehmen. Im
Vergleich mit den Vorjahren wird die Attraktivität des Standortes
Schweiz heuer deutlich negativer eingeschätzt. Im selben Atemzug hat
auch die Zufriedenheit mit den politischen Rahmenbedingungen
abgenommen.
Als Folge dieser Unzufriedenheit können die abnehmenden
Investitionen in den Standort Schweiz, sowie die zunehmende
Produktionsverlagerung ins Ausland verstanden werden. Zwar wurde im
2011 mit dem Neu- und Ausbau von acht Produktionsstätten das
Bekenntnis der Unternehmen zum Standort Schweiz gestärkt, dennoch
darf die vermehrt negative Einschätzung der Rahmenbedingungen nicht
ignoriert werden.
Geschäftsgang der Promarca-Mitgliedsunternehmen
"Zwar haben unsere Mitglieder im 2011 auf dem Schweizer Markt
einen Umsatzrückgang von 2,5% erlitten. Im Export konnten sie sich
trotz des starken Schweizer Frankens behaupten und sogar um 2,1%
zulegen. Dies spricht für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen",
sagt Promarca-Direktorin Anastasia Li-Treyer über den Geschäftsgang
der Schweizer Markenartikelhersteller. Der Umsatzrückgang auf dem
Schweizer Markt kann als Folge der Preiskämpfe im Detailhandel
gesehen werden.
Doch die Industrie lässt den Kopf nicht hängen, denn
Marken sind einzigartige Produkte, die sich auch in einer schwierigen
wirtschaftlichen Lage behaupten können. Oder wie es Prof. Dr. Torsten
Tomcazk von der Universität St. Gallen in seinem Referat sagte:
"Eigentlich ist es ganz einfach: Ohne Innovation gibt es keine
starken Marken. Ohne starke Marken gibt es keine Innovation. Und ohne
Innovation gibt es kein Wachstum und keinen Wohlstand." (Schweiz. Markenartikelverband Promarca)
(gb)
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