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10.7.2012
| Druckansicht | KURZNEWS 10. Juli 2012
Géraldine Savary: neue AOC-IGP-Präsidentin /
Studie: Aufmachung von Lebensmitteln täuscht /
EU-Parlament will strengeren Tierschutz /
Lindt & Sprüngli baut Schokoladenakademie in Kilchberg
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Géraldine Savary: neue AOC-IGP-Präsidentin
Einstimmig wurde Géraldine Savary zur neuen Präsidentin gewählt und sie freute sich sehr über diese Wahl: „Als Waadtländerin ursprünglich aus La Gruyère kenne ich die AOC-IGP-Produkte sehr gut, wie beispielsweise den Gruyère AOC, den L’Etivaz AOC und die Saucisson vaudois IGP. Es ist mir eine Ehre, all diese Produkte auf Schweizer Ebene zu vertreten und mich für sie einzusetzen.“ Sie übernimmt somit das Amt als Präsidentin von Alain Berset, der aufgrund seiner Wahl zum Bundesrat demissionierte.
Alain Berset konnte nicht an der GV teilnehmen, hielt im Jahresbericht der Vereinigung jedoch fest, dass er das Amt im wahrsten Sinne genossen habe und sich auch als Bundesrat für den Erhalt und die Förderung von traditionellem Handwerk einsetzen werde.
Des Weiteren wurden Pierre-Michel Ledermann als Ersatz für Jean-Pierre Reichenbach, der nach 10 Jahren Einsatz im Vorstand demissionierte, und Jean-Nicolas Philipona als Rechnungsrevisor gewählt.
Die Glarner Kalberwurst IGP wurde neu in die Vereinigung aufgenommen. Der Direktor der Vereinigung Alain Farine: „Es freut uns natürlich besonders, dass ein weiteres Produkt in der Deutschschweiz geschützt wurde. Das zeigt, dass auch in diesem Teil der Schweiz die Regionalität und das traditionelle Wissen zur Herstellung von Lebensmitteln immer mehr an Bedeutung gewinnt.“ Die Glarner Kalberwurst IGP ist das 28. geschützte Produkt in der Schweiz. Sie darf von 7 zertifizierten Glarner Metzgern hergestellt werden. Die Besonderheit dieser Wurst ist die Beimischung von Weissbrot zum Brät.
Der nationale und der Export-Markt sind aufgrund der starken Frankens weiterhin unter Druck. Dennoch ist es erfreulich, dass es unter diesen Umständen den meisten AOC-IGP-Spezialitäten relativ gut geht. Damit das so bleibe, müssen die AOC-IGP weiterhin gefördert werden, so der Direktor Alain Farine. Die Vereinigung hat deshalb in der Stellungnahme zur Agrarpolitik 2014 – 2017 festgehalten, dass die aktuelle Gesetzgebung auf keinen Fall das Schutzniveau der AOC- und IGP Produkte lockern darf.
In einem sich öffnenden Markt ist es wichtig, dass die Konsumenten die AOC-IGP schnell identifizieren können. Daher wiederholt die Vereinigung die Forderung, dass ihre zwei Logos für alle AOC-IGP als obligatorisch gelten sollen. Mit dem Ziel hoher Qualität macht sich die Vereinigung zudem stark für eine Zulage für Nicht-Silagefütterung sowie Direktzahlungen des Bundes zur Produktion von Raufutter und grünlandbasierter Herstellung von Milch und Fleisch.
Die Vereinigung setzt sich weiterhin für eine glaubwürdige Swissnes ein. Das heisst, dass bei Produkten mit der Kennzeichnung „Schweiz“, mindestens 80% des Rohstoffgewichtes aus der Schweiz stammen muss, sofern die Rohstoffe auf dem Markt ausreichend verfügbar sind. Die Vereinigung hofft, dass das Parlament in diesem Sinne abstimmen wird. Medienmitteilung 9. Juli 2012
Im vergangenen Jahr hat die Vereinigung erstmals TV-Spots ausgestrahlt. Alain Farine dazu: „Die Werbespots mit den drei Sujets Wurzeln, Handwerk und Charakter kommen bei den Zuschauern überdurchschnittlich gut an.“ Nach der zweiten Ausstrahlung der Spots im November 2011 wurde eine Konsumentenstudie durchgeführt, welche folgende Resultate ergab: die Spots gefallen den Zuschauern sehr gut (Durchschnittsbewertung 3.2 von 4), sie passen gut zum Produkt (3.3), sind verständlich (3.2) und 86% der Befragten finden die
Schweizerische Vereinigung der AOC-IGP
Studie: Aufmachung von Lebensmitteln täuscht
Die Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln führt bei vielen Verbrauchern zu Missverständnissen und weckt falsche Erwartungen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Befragung von 750 Verbrauchern zum Lebensmittelmarkt. Die Studie wurde im Auftrag der Verbraucherzentralen von der Universität Göttingen und der Agrifood Consulting GmbH, Göttingen, erstellt.
Bei den untersuchten 15 Beispielen geht es um Verpackungsaufschriften zu Regionalität, Zutaten und Herstellungstechniken, die aus Sicht vieler Verbraucher mehr versprechen als sie halten. So wird z. B. deutscher Käse mit griechisch anmutendem Produktnamen und landestypischen Motiven vermarktet. Hier fühlen sich 72 % der Verbraucher getäuscht. In der Befragung wurde anhand ausgewählter Praxisbeispiele untersucht, inwieweit die Aufmachung von Lebensmitteln bei Verbrauchern Missverständnisse über die tatsächliche Produktbeschaffenheit auslöst.
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung belegt, dass das Verwirrungspotenzial bei der Lebensmittelvermarktung hoch ist und alle Verbrauchergruppen betrifft. Die vollständige Studie "Grauzone Lebensmittelkommunikation: Empirische Studie zur Verbraucherwahrnehmung im Spannungsfeld von Informationsanforderungen und Aufmerksamkeitsregeln" steht zum Download bereit unter: www.agrarmarketing.uni-goettingen.de. (Backspiegel 6.7.2012)
Barry Callebaut steigert Umsatz
05.07.2012 - (lid) – Der weltgrösste Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat sein Verkaufsvolumen und seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres gesteigert.
Insgesamt verkaufte der Konzern von September 2011 bis Ende Mai 2012 1‘037‘300 Tonnen Schokolade- und Kakaoprodukte, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Das sind 6,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Besonders gut lief der Markt in Nord- und Südamerika, wo das Verkaufsvolumen um 15 Prozent zunahm. Auch in Asien ging das Geschäft mit einem Plus von 12 Prozent gut. Schwächer verlief der Absatz in Europa, wo ein Plus von 3,7 Prozent erreicht wurde. Besonders in Südeuropa drückte die Wirtschaftslage die Verkäufe.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stieg um 2,3 Prozent auf 3,59 Milliarden Franken.
EU-Parlament will strengeren Tierschutz
05.07.2012 - (lid) – Das Europäische Parlament will in Sachen Tierschutz härter durchgreifen, weil mehrere Mitgliedstaaten den Tierschutz nicht ausreichend durchsetzen.
Unter anderem fordert das Parlament mehr Kontrollen, die Schliessung von Gesetzeslücken und höhere Strafen bei Verstössen, wie aiz.info schreibt. Kritisiert werden auch die grossen Diskrepanzen zwischen den Tierschutzgesetzgebungen innerhalb der EU. Nach Ansicht des Parlaments sollen die Vorschriften unter einer einheitlichen EU-Tierschutz-Gesetzgebung zusammengeführt werden.
Rinderseuche Besnoitiose in der Schweiz
05.07.2012 - (lid) – Bei vier Rindern in der Schweiz wurde die Seuche Besnoitiose nachgewiesen.
Die Seuche wurde im Rahmen einer Früherkennungsstudie der Universität Zürich bei vier Rindern eines Betriebes entdeckt, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) heute mitteilte. Die Untersuchungen von insgesamt 400 importierten Rindern fanden zwischen Frühling und Sommer 2012 statt. Die positiv getesteten Tiere stammten aus Ländern, in denen die Besnoitiose bereits heimisch ist.
Besnoitiose verursacht bei Rindern Zysten, was zu massiven Hautschäden führen kann. Zudem können Stiere durch die Krankheit unfruchtbar werden. Behandlungsmöglichkeiten exisiteren derzeit keine.
Übertragen wird die Krankheit meist durch Insekten. Für Menschen ist Besnoitiose ungefährlich.
Neuenburg untergräbt Qualitätsstrategie des Gastgewerbes
Das Gastgewerbe, Hotellerie und Restauration, unternimmt grosse Anstrengungen zur
Qualitätssicherung in der Branche. Und die Massnahmen tragen Früchte. Gemäss einer
unabhängigen Studie über die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus hat die Schweiz die
weltweit besten Ausbildungsinstitutionen und schneidet besser ab als Deutschland und
Schweden. Ein politischer Vorstoss im Kanton Neuenburg droht die Qualitätsstrategie des
Gastgewerbes nun zu untergraben.
In zahlreichen Bereichen der Wirtschaft muss ein gewisses Fachwissen ausweisen, wer
einen Betrieb eröffnet. So darf man eine Arztpraxis nur dann eröffnen, wenn man eine
Berufsausübungsbewilligung in den Händen hält. Niemand käme es in den Sinn zu fordern,
dass auch Personen ohne Ausbildung praktizieren können. In der Deutschschweiz ist man
für das Gastgewerbe hingegen genau diesen Weg gegangen. Einer Mode folgend, wurden in
einigen Kantonen die Fähigkeitsausweise abgeschafft. Schlechte Erfahrungen lassen den
Ruf nach Wiedereinführung immer lauter werden. Unverständlich ist, dass der Kanton
Neuenburg nun die Fehler der Deutschschweiz zu wiederholen droht.
Das Schweizer Gastgewerbe, Hotellerie und Restauration, ist mit über 200'000 Beschäftigten
und fast 27'000 Betrieben ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Jährlich werden rund 9000
Lernende ausgebildet. GastroSuisse ist mit über 20'000 Mitgliedern der Verband für
Hotellerie und Restauration in der Schweiz. (GastroSuisse)
Lindt & Sprüngli baut Schokoladenakademie in Kilchberg
Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli will am
Hauptsitz in Kilchberg ein «Chocolate Competence Center» mit
internationaler Ausstrahlung bauen. «Wir sind in der Planungsphase
und wollen den Neubau mittelfristig realisieren», bestätigt
Sprecherin Sylvia Kälin gegenüber der «Handelszeitung». Konzernchef
Ernst Tanner investiert einen zweistelligen Millionenbetrag dafür.
Das Zentrum soll für interne Schulungen genutzt werden, aber als
Erlebniswelt auch dem Publikum offenstehen. Schokoliebhaber sollen
hier hinter die Kulissen blicken können. Das Zentrum ersetzt das
ursprüngliche Bauprojekt, das ein neues Produktionsgebäude vorsah.
Ursprünglich wollte Tanner in Kilchberg die Fertigungskapazitäten
ausbauen. Das neue Bauvorhaben habe nun höhere Priorität, erklärt
Kälin den Sinneswandel.
Gleichzeitig nimmt Chef Tanner im Management Veränderungen vor.
Nach dem Abgang des Konzernleitungsmitglieds Hansjürg Klingler hat er
seinen Sohn Derek Tanner befördert. Dieser ist der neue Japan-Chef.
Tanner Junior arbeitet seit drei Jahren im Unternehmen.
(Handelszeitung 4.7.2012)
PRESSESCHAU
Poulet- statt Beef-Burger
Der neue Boss von McDonald’s will den Fastfood-Multi fit für die Krise machen. Das Rezept von Don Thompson lautet dabei: Mehr Poulet statt Rind im Angebot. Thompson hat den Job an der Spitze von McDonald's soeben angetreten. Er ist der erste Afroamerikaner auf diesem Posten und trägt deshalb den Übernahmen «Fast-Food-Obama». Mit seiner Pouletstrategie schlägt er zwei Fliegen auf einen Streich: Das Fleisch ist günstiger und trifft damit besser die aktuelle Gemütslage der Konsumenten.
Der Konzern ist in über 119 Ländern vertreten und spürt damit die Effekte der Krise hüben und drüben des Atlantiks besonders. In Europa legte das Geschäft zuletzt nur noch um 2,9 Prozent zu. Am schlechtesten läuft es derzeit in Asien. Dort gingen die Umsätze im Mai um 1,7 Prozent zurück. Das setzte auch die Aktien des Unternehmens unter Druck. McDonald’s gilt sonst als besonders krisensichere Investition.
Der Kriseneffekt wird wohl auch auf den Fleischkonsum in den USA durchschlagen, wie Prognosen zeigen: Der Verzehr von Pouletfleisch wird bis 2013 steigen, beim Rindfleisch wird hingegen ein Rückgang erwartet. Zudem kann McDonald’s den höheren Anteil Pouletfleisch im Angebot gleich auch als Argument für mehr Gesundheit verwenden: Das Fleisch ist bekanntlich ärmer an Kalorien als das Rindfleisch. Der Fastfood-Riese will bei den Kunden neben günstigeren Produkten auch mit mehr lokalen Menüs und Angeboten punkten. Ein Ansatz, der in der Schweiz schon länger verfolgt wird.
Und auch bei der neuen Poulet-Strategie tut sich die Schweiz geradezu als Musterschüler hervor: «Die Umsetzung der Strategie ist bereits in vollem Gang», heisst es auf Anfrage. Man verweist auf neue Angebote auf Pouletbasis wie etwa den McWrap Chicken Caprese oder die Prime Filets. Nur mit dem «gesünder» geht die Rechnung nicht immer auf: Der Poulet-Burger CBO ist grösser als der Klassiker BicMac und bringt auch mehr Kalorien mit. Beim CBO sind es 665, beim BigMac 495 pro Portion. (Blick am Abend 4.7.2012)
(gb)
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