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9.8.2012
| Druckansicht | KURZNEWS 9. August 2012
Tierschutz fordert bessere Bedingungen bei Nutztierzucht /
Erste GVO-Sojabohne in der EU zugelassen /
Anzahl Landwirtschaftsbetriebe nimmt weiter ab /
Migros: ehrgeizige Versprechen zu Fisch und Recycling
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Tierschutz fordert bessere Bedingungen bei Nutztierzucht
08.08.2012 - (lid) – Der Schweizer Tierschutz STS fordert die Verbindung staatlicher Zuchtförderungsprogramme mit tierschutzkonformen Vorgaben. Zu viele Landwirtschaftsbetriebe würden im Rahmen der Hochleistungszucht tierschutzwidrige Zustände in Kauf nehmen, lautet die Kritik.
Der Schweizer Tierschutz STS fordert eine bessere Integration von Tierschutzverordnungen in die staatlich geförderten Zuchtprogramme. Dies geht aus einer Medienmitteilung der Organisation hervor. Die vielen Fördergelder, die der Schweizer Nutztierzucht zugutekämen – rund 34 Mio. Franken sind es pro Jahr – dürften nicht zur Entstehung von noch mehr Hochleistungszuchten beitragen, warnt der Tierschutz. Diese würden vielfach zu leistungsabhängigen Gesundheitsstörungen der Tiere führen, welche daraufhin anfälliger seien für Krankheiten und sich nicht mehr artgerecht bewegen und verhalten könnten.
Aus diesem Grund fordert der Tierschutz die Einhaltung bestimmter ethischer Standards bei Nutztierzuchten, die durch staatliche Gelder finanziert werden. Der Staat dürfe die Inkaufnahme von negativen Auswirkungen auf das Tierwohl im Rahmen der von ihm unterstützten Programme nicht legitimieren, so der Schweizer Tierschutz. Um dies zu verhindern bedarf es gemäss dem STS die Befolgung klarer Leitplanken bei der Tierzuchtförderung, welche der Gesundheit der Tiere einen grösseren Stellenwert einräumen.
Erste GVO-Sojabohne in der EU zugelassen
Die EU-Kommission hat die gentechnisch veränderte (GVO) Sojabohnensorte „Intacta“ von „Monsanto“ für den Import und als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Die Entscheidung lag bei Verbraucherschutzkommissar John Dalli, weil sich die Mitgliedstaaten zuvor nicht einigen konnten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte bereits die Unbedenklichkeit der Sorte erklärt. „Intacta“ ist die erste GVO-Sojabohne, die in Europa eine Zulassung hat.
Laut „Monsanto“ soll sie gegen den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat resistent sein und Insekten mit einem eigenen Gift abwehren können. Kritik an der Zulassung kommt neben Umweltverbänden auch von dem Verein Testbiotech um Christoph Then. Er wirft der EFSA vor, Giftrückstände in der Pflanze und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gar nicht geprüft zu haben. Damit würde die Zulassung gegen EU-Recht verstossen. Testbiotech erwägt rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der EU-Kommission. (behrs / Top Agrar)
Genuss’12 startet
Vom 17. August bis zum 9. September stehen Regionalprodukte im Zentrum der Genusswelt. An der Eröffnung präsentierten sich die nominierten Betriebe für den besten Genuss’12-Anlass. Die Genuss’12 ist für den Präsidenten von „Das Beste der Region“ Heimat für den Bauch. Peter Brügger sieht die Genuss’12 als Antwort des ländlichen Raums auf die zunehmende Globalisierung. Die Genuss’12 versinnbildlicht die Zusammenarbeit der ganzen Wertschöpfungskette – vom Produzenten bis zum Gastronomen.
Im Zentrum des Startanlasses zur Genuss’12 stand der Wettbewerb zum besten Genuss’12-Anlass. Die sechs nominierten Betriebe konnten in einer Präsentation die Juymitglieder und auch das Saalpublikum von ihrem Genuss’12-Anlass überzeugen. Die Jury bewertete dabei, ob der Anlass das Thema Genuss mit regionalen Produkten genussvoll, originell und kreativ umsetzt und ob das Speise- und Getränkeangebot Regionalprodukte ins Zentrum setzt.
Die Finalisten stellten ihren Genuss’12-Anlass mit viel Herzblut und Engagement vor. Die Präsentationen haben deutlich gemacht, dass Genuss mit regionalen Produkten ein Thema sowohl für traditionelle Landgasthöfe, Trendy-Restaurants, Bauernhöfe mit agrotouristischem Angebot wie auch für Alpbetriebe ist.
Dem Publikum vor Ort haben die Präsentationen vom alpha thun, Thun: No früscher geit's nid, vom Schüpbärg-Beizli, Schüpberg/Schüpfen: auf der Reise zum Menü und vom Gästehaus zum Tulpenbaum, Turbenthal: dreimal feinheimisch am besten gefallen. Diese Publikumsabstimmung macht einen Teil der Benotung aus. Ein wichtiger Bestandteil der Endnote ist jedoch noch ausstehend.
Jetzt gilt es für die Nominierten, die Jury an ihren Veranstaltungen vor Ort zu überzeugen.
Das Gewinner-Gastgeberteam mit dem „genussvollsten Anlass“ wird am Ende der Genuss’12 (Ende September 2012) zum Sieger erkoren und gewinnt einen erlebnisreichen Team-Ausflug zu einem der anderen nominierten Betriebe im Wert von CHF 2‘000.
Echt, ursprünglich, natürlich. Mit „Das Beste der Region“ brechen Bern, Aargau, Solothurn, das Zürcher Oberland und die Zentralschweiz eine Lanze für Regionalprodukte. Einheimische Spezialitäten sind bei Konsumenten im Trend. Das Lokale verspricht in der komplexen Welt Sicherheit und Vertrauen. Alljährlich bietet „Das Beste der Region“ der Idee für Regionalprodukte von Spitzenqualität mit „Genuss“ eine gluschtige Plattform.
Konsumenten entdecken während vier Wochen wie innovativ und qualitätsbewusst einheimische Produzenten und Verarbeiter sind. Vom 17. August bis 9. September geben rund 140 Anlässe mit der Genuss´12 Schub zur Stärkung der Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Gewerbe, Gastronomie und Tourismus.
Die regionalen Vermarktungsorganisationen aus den Kantonen Bern, Aargau, Solothurn, Zürich sowie der Zentralschweiz bilden die Trägerschaft des Vereins „Das Beste der Region“. Ziel von ‚„Das Beste der Region“ ist es, authentische, traditionelle Qualitätsprodukte regionaler Herkunft wieder ins Zentrum zu rücken. Diese Produkte erfüllen hohe Anforderungen bezüglich Qualität und Herkunft der Rohstoffe.
Die Spezialitäten stehen für kulinarischen Genuss und Gemütlichkeit. Sie stehen aber auch für die sorgfältige Pflege unserer Kulturlandschaft und für das handwerkliche Können zahlreicher Fachleute in der ganzen Wertschöpfungskette. „Das Beste der Region“ ist ein Gütesiegel für Transparenz und Qualität. „Das Beste der Region“ als Marke ist wichtig, um den Konsumenten Sicherheit zu verleihen und das wohlige Gefühl von Authentizität, Echtheit und Einmaligkeit zu vermitteln. (DBR / regionalprodukte.ch)
Anzahl Landwirtschaftsbetriebe nimmt weiter ab
06.08.2012 - (lid) – Erneut ist die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz zurückgegangen. Laut der vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebung hat sich die Anzahl der Bauernbetriebe im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent verringert: Demnach belief sich die Zahl der Bauernhöfe in der Schweiz im Jahr 2011 auf 57‘600 Betriebe.
Trotz der geringeren Anzahl an Agrarbetrieben ist die landwirtschaftliche Nutzfläche über die Jahre 2010-2011 beinahe unverändert geblieben: Sie betrug 2011 um die 1‘051‘900, und 2010 etwa 1‘051‘700 Hektaren. Mit 258 Bauernhöfen weniger als im Jahr davor verzeichnete der Kanton Bern 2011 den stärksten Rückgang an Landwirtschaftsbetrieben.
Bereits seit längerer Zeit nimmt die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe in der Schweiz ab: Im Zeitraum von 2000 – 2011 wurde ein Rückgang um 18 Prozent verzeichnet, was gleichbedeutend ist mit 12‘900 Bauernhöfen, die ihre Funktion als solche aufgaben. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Betriebsgrösse über die Jahre gewachsen: Während der Wert im Jahr 2000 15,2 Hektaren betrug, wurde er im Jahr 2011 auf 18,3 Hektaren beziffert.
Zugenommen hat derweilen auch die Anzahl Bio-Betriebe: Im Jahr 2011 wurden 5‘760 biologische Landwirtschaftsbetriebe verzeichnet, was einem Zehntel aller Agrarbetriebe in der Schweiz entspricht. Damit waren es letztes Jahr 98 Bio-Betriebe mehr als 2010. Konkret werden in der Schweiz 116‘200 Hektaren Land oder 11 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet. Spitzenreiter dieser Kategorie ist der Kanton Graubünden, wo über ein Fünftel aller Bio-Betriebe der Schweiz stehen.
Signifikant vergrössert hat sich des Weiteren auch die Fläche für Freilandgemüse: Mit einer Zunahme um 6 Prozent ist diese im Jahr 2011 auf über 10‘000 Hektaren angestiegen. Im gleichen Zeitraum hat auch der Geflügelbestand um rund eine halbe Million Tiere auf 9,5 Millionen zugenommen. Die Zunahme ist hauptsächlich auf die grössere Zahl der Mastpoulets zurückzuführen.
Besorgt über das Tempo, mit der die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz abnimmt, zeigte sich in einer Medienmitteilung der schweizerische Bauernverband (SBV). Eine weitere Verschärfung der Lage befürchtet der SBV durch die AP 2014-17. Man werde sich deshalb für die nötigen Korrekturen einsetzten, hiess es in der Medienmitteilung.
Migros: ehrgeizige Versprechen zu Fisch und Recycling
Generation M, das Nachhaltigkeits-Programm der
Migros, geht mit 10 neuen Versprechen in die zweite Runde. Unter
anderem verpflichtet sich die Migros, bis 2020 nur noch nachhaltigen
Fisch anzubieten und sie nimmt ab Ende 2013 alle Plastikflaschen
zurück.
Im Februar 2012 hat die Migros ihr Nachhaltigkeits-Programm
Generation M mit über 30 Versprechen in den Bereichen Gesundheit,
Konsum, Mitarbeitende, Umwelt und Gesellschaft an die Kinder und
Jugendlichen von heute lanciert. In einer zweiten Welle kommen nun 10
weitere Versprechen dazu.
"Generation M verpflichtet uns, bei allen
unseren Aktivitäten stets zu fragen, was wir für die Menschen, die
Tiere und die Umwelt noch besser machen können. Mit den neuen
Versprechen setzen wir dieses Mal den Fokus insbesondere auf den
Schutz der Meere und den Ausbau des Plastikrecyclings", erklärt
Migros-Chef Herbert Bolliger.
Bis 2020 soll das ganze Migros-Angebot von Fisch und Meeresfrüchten
aus nachhaltigen Quellen stammen. Das heisst: Entweder entsprechen
die Produkte einem nachhaltigen Label wie MSC (Marine Stewardship
Council), ASC (Aquaculture Stewardship Council) und Bio oder die
Sorten werden vom WWF als "empfehlenswert" oder "akzeptabel"
eingestuft. Als Zwischenziel will die Migros bereits 2015 auf 60
Prozent Labelanteil beim Fisch kommen.
Bis Ende 2013 verspricht die Migros, neben den weissen
PE-Milchflaschen auch alle anderen Plastikflaschen zurückzunehmen.
Sie ist daran, ihre Sammelstellen entsprechend umzurüsten, damit die
Kundinnen und Kunden in Zukunft ihre leeren Shampoo-, Duschgel-,
Putz- und Waschmittelflaschen umweltgerecht entsorgen können. In der
Region Luzern ist dies bereits heute der Fall. Die Migros rechnet mit
zusätzlichen 2000 Tonnen Plastik pro Jahr. Das gesammelte Material
erhält ein zweiten Leben als Kunststoffprodukt, zum Beispiel als
Kabelummantelung.
Ein wichtiger Aspekt von Generation M ist die Involvierung der
Öffentlichkeit. Denn die Migros kann ihre Ziele nur erreichen, wenn
die Kundinnen und Kunden das Engagement mittragen. Statistiken aus
dem Online-Bereich zeigen, dass es Generation M gelungen ist, einen
spannenden Dialog aufzubauen: Heute zählt die entsprechende
Facebook-Gruppe bereits 34'000 Fans, 26'000 Personen haben sich auf
www.generation-m.ch zu einem individuellen Engagement verpflichtet.
Mehr Informationen: www.generation-m.ch (MGB 6.8.2012)
Umbenennung von Kraft Foods in Europa
03.08.2012 - (lid) – Der amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft Foods wird seine europäischen Geschäfte zukünftig unter dem neuen Namen Mondelez International laufen lassen. Der US-Lebensmittelhersteller Kraft Foods sieht vor, ab Oktober seine Geschäfte in Europa unter dem Namen Mondelez International laufen zu lassen. Der Grund dafür ist die Aufteilung des Nahrungsmittelkonzerns in einen nordamerikanischen und einen internationalen Geschäftszweig, wie Kraft Foods am Donnerstagabend bekannt gab.
Gemäss SDA laufen die Vorbereitungen für die Konzernaufteilung bereits seit einem Jahr.
Die Folgen der Aufspaltung werden Milliardenkosten und die Aufgabe von 1‘600 Arbeitsplätzen in Nordamerika sein. Gleichzeitig gab der Konzern am Donnerstag jedoch bekannt, im zweiten Quartal des Jahres 2012 eine Gewinnsteigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet zu haben. Damit beläuft sich der Gewinn von Kraft Foods für das abgelaufene Quartal auf 1,03 Milliarden Dollar.
(gb)
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