Der Claim "no added salt" soll zugelassen werden bei max. 0,12% natürlich vorhandenem Natrium. Und die EFSA hat einen Claim von Barry Callebaut für Schokolade als positiv beurteilt.
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Der Claim «dass Kakaoflavanole dazu beitragen, die endothelabhängige Vasodilatation aufrechtzuerhalten, die zu einem normalen Blutfluss beiträgt» wird zugelassen. Barry Callebaut verwendete für die Studien Kakaopulver und Schokoladenprodukte, die anhand des unternehmenseigenen ACTICOA®-Verfahrens hergestellt wurden, mit dem sich Kakaoprodukte mit einem besonders hohen Flavanolgehalt gewinnen lassen.
Bild: Schokolade von Barry Callebaut mit dem Acticoaverfahren hergestellt.
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Auch nachdem die Gemeinschaftsliste der zulässigen allgemeinen gesundheitsbezogenen Angaben am 25. Mai 2012 veröffentlicht worden ist, gibt die Nutrition and Health Claims Regulierung nach wie vor auf verschiedenen Ebenen zu diskutieren.
Bereits knapp einen Monat nach ihrer Veröffentlichung wurde die sogenannte "Gemeinschaftsliste" beim Gericht erster Instanz der Europäischen Gemeinschaften angefochten. Als Kläger treten eine britische und eine holländische Organisation sowie drei individuelle Unternehmen auf. Ihr Rechtsbegehren geht dahin, dass die Gemeinschaftsliste gerichtlich aufzuheben sei, bevor die nicht in die Liste aufgenommenen Claims am 14. Dezember 2012 verboten würden.
Begründet wird die Klage mit der Art und Weise, auf die die EFSA die Claims beurteilte. Hauptklagepunkt ist, dass diese Beurteilung nicht mit der übergeordneten Nutrition and Health Claims Verordnung übereinstimme. Vielmehr sei bei der Beurteilung der Claims ein "pharmazeutischer Approach" gewählt worden, der für die Beurteilung der Langzeitwirkungen auf die Erhaltung der Gesundheit durch eine gute Ernährung nicht tauglich sei.
Nach Ansicht der Kläger hätte zur Darlegung der Kausalität zwischen den Nährstoffen und der Erhaltung der guten Körperfunktionen auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse abgestellt werden müssen, wie dies etwa bei Vitaminen und Mineralstoffen gemacht worden sei. Für diese seien z.B. Aussagen in der Fachliteratur als hinreichende Begründung für die positiven Wirkungen akzeptiert worden, nicht aber für alle anderen Substanzen.
Bei diesen anderen Substanzen sei im Gegenteil ein viel zu strenger, eben pharmazeutischer Massstab angewendet worden. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht erster Instanz die Klage beurteilt. Allerdings ist kaum mit einem Entscheid vor dem 14. Dezember 2012 zu rechnen. Ein normales Gerichtsverfahren vor dem Gericht erster Instanz nimmt durchschnittlich 1,5 bis 2 Jahre in Anspruch.
Botanicals
In der gleichen Zeitperiode setzte sich die Kommission mit den sogenannten Botanicals auseinander, welche vorläufig noch nicht beurteilt worden sind. Das Problem an diesen Botanicals ist, dass diese in einigen Mitgliedstaaten der EU als Nahrungsmittelzusätze, in anderen als traditionelle Kräuter-Medizinalprodukte reguliert sind. Medizinalprodukte unterstehen der Health Claims Verordnung nicht und eine Auslobung der positiven Wirkung auf die Gesundheit ist bereits möglich, wenn hierfür eine jahrelange Tradition nachgewiesen wird.
Als Nahrungsmittel respektive Nahrungsmittelzusätze behandelt, unterstehen Botanicals demgegenüber der Verordnung über die Health Claims vollumfänglich und müssten die entsprechenden, sehr strengen Anforderungen an die wissenschaftlichen Nachweise erfüllen. Eine Lösung dieses Dilemmas (einfachere Zulassung der Anpreisung bei einem Medizinalprodukt als bei einem Lebensmittel) ist noch nicht in Sicht.
Ohne Salzzusatz
Die EU-Mitgliedstaaten haben einen neuen Vorschlag, den Claim "no added salt" zuzulassen, im ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit einstimmig unterstützt. Der entsprechende Claim war ursprünglich in einem Paket enthalten, das auch die Auslobung von "enthält nun X % weniger" erlaubt hätte. Dieses Paket wurde aufgrund massiver Opposition gegen den "enthält nun X % weniger" Claim am 2. Februar 2012 im EU-Parlament abgelehnt.
Der neue Vorschlag beschränkt sich nun auf die Zulassung des Claims "kein zugesetztes Salz" sowie auf eine Verschärfung der Regelung über die "reduziert" oder "light" Claims und war dadurch weitgehend unbestritten. Für den "no added salt" Claim wird eine Limite von 0,12 g natürlich vorhandenem Natrium pro 100 g des Lebensmittels vorgesehen, damit der Claim überhaupt in Frage kommt. Die Kommission kann die vorgeschlagene Regelung erst nach Ablauf der Frist zur Ausübung des Mitspracherechts (scrutinity period) für das Parlament und den Rat in Kraft setzen. Diese Frist endet im November 2012.
Probiotika Nein, Schokolade Ja
Während die EFSA in den letzten zwei Monaten verschiedene negative Statements zu Health Claims – u.a. diverse zu Probiotika – verabschiedet hat, wurde ein Claim für Schokolade zugelassen. Der Claim stammt von Barry Callebaut und geht dahin, dass Kakao respektive die darin enthaltenen Flavonole den Blutfluss erhöhen. Der Originalclaim lautet: "Cocoa flavonols help maintain endothelium-dependent vasodilation which contributes to healthy blood flow". Barry Callebaut hat ganze sechs Studien vorgelegt, welche den Effekt der Kakao-Flavonole am Menschen nachgewiesen haben. (fial)
(gb)
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