Der Reingewinn der Oriorgruppe erreichte mit CHF 27.9 Mio. den vorjährigen Rekordwert von 28.2 Mio. nicht ganz aber der Umsatz stieg dank der Übernahme der Fleischwarenfirma Möfag leicht.
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Erfolgreicher Export von Vegi-Produkten. Bild: Quorn-Burger von Fredag.
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Die in den Bereichen Frisch-Convenience-Food und Fleischveredelung führende Schweizer Lebensmittelgruppe ORIOR hat 2012 in einem anspruchsvollen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt. Der Nettoerlös wurde dank der Akquisition des Fleischverarbeiters Möfag und guter Verkaufsleistung im Convenience auf CHF 501.5 Mio. gesteigert. EBITDA und Reingewinn liegen knapp unter Vorjahr. Gestützt auf die starke Stellung in ihren Märkten, die gute Akzeptanz der eingeführten Produkte und die volle Innovationspipeline ist ORIOR für die Zukunft gut aufgestellt.
Die ORIOR Gruppe war im Geschäftsjahr 2012 mit einem anspruchsvollen Umfeld konfrontiert. Der Einkaufstourismus in den Grenzgebieten, Preissenkungen im Detailhandel und die schwache Nachfrage in der Gastronomie, insbesondere in den Tourismusregionen, haben sich belastend ausgewirkt. Positiv zu vermerken sind der operativ erfreuliche Herbst sowie das starke Weihnachtsgeschäft. Insgesamt hat es das Marktumfeld jedoch nicht zugelassen, das sehr gute Vorjahresergebnis zu wiederholen.
Für 2012 weist die ORIOR Gruppe einen Nettoerlös von CHF 501.5 Mio. aus. Grund für den Zuwachs um 1.0% ist die Akquisition der Firma Möfag, welche die Minusteuerung im Markt mehr als ausgeglichen hat. Der EBITDA sank leicht um 2.9% auf CHF 52.3 Mio. Dies entspricht einer Marge von 10.4%, gegenüber 10.8% im Vorjahr. Der Reingewinn erreichte mit CHF 27.9 Mio. den vorjährigen Rekordwert von CHF 28.2 Mio. nicht ganz. Sondereinflüsse beeinflussten das Resultat geringfügig. Die Eigenkapitalquote nahm erneut zu und liegt nun bei 49.7%, was die solide finanzielle Basis des Unternehmens unterstreicht.
Segmente legen zu
Die drei ORIOR Segmente Refinement, Convenience sowie Corporate, Export und Logistik konnten ihre starke Stellung in den jeweiligen Märkten halten oder ausbauen. Vor allem ORIOR Refinement mit seinen Kompetenzzentren Rapelli, Spiess und Möfag hat sich dank der Möfag-Akquisition im Markenbereich der Fleischveredelung nochmals verstärkt. Der Zukauf hat den durch die anhaltend tiefen Schweinefleischpreise bedingten Umsatzrückgang kompensiert, wodurch eine Steigerung des Nettoerlöses um 2.7% auf CHF 310.3 Mio. resultierte. Die EBITDA-Marge ist mit 9.1% leicht tiefer als im Vorjahr mit 9.4%.
Das auf Frisch-Convenience-Produkte spezialisierte Segment ORIOR Convenience mit seinen Kompetenzzentren Fredag, Pastinella und Le Patron erhöhte den Nettoerlös von CHF 189.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 190.6 Mio. Wachstumsimpulse lieferten unter anderem die vegetarischen Produkte, die im Herbst eingeführten Ultra-Frisch-Menüs sowie der Bereich Seafood. Die EBITDA-Marge schwächte sich leicht ab auf 14.6%, nach 15.3% im Vorjahr.
Im ORIOR Segment Corporate, Export und Logistik fand nach dem Umsatzschub im Vorjahr die angekündigte Konsolidierung statt. Die Nettoerlöse gingen um 4.9% auf CHF 36.1 Mio. zurück. ORIOR hat den Marktanteil im Bündnerfleisch-Export auf knapp 50% ausgebaut, trotz schwierigem Umfeld, besonders in Frankreich. Stark zulegen konnten die vegetarischen Produkte, deren Absatz sich in der Berichtsperiode mehr als verdoppelt hat.
Fokus auf Innovation und Effizienzsteigerung
ORIOR hat die Produktinnovation auch im Berichtsjahr mit hoher Kadenz vorangetrieben und zahlreiche neue, auf die Wünsche der Konsumenten ausgerichtete Produkte lanciert. Herauszuheben ist zum Beispiel das unter der Marke «Rapelli» eingeführte Frischtartar. ORIOR ist als einzige Firma in der Lage, dem Schweizer Detailhandel ein Frischtartar anzubieten – die kurze Haltbarkeit dieses Produkts setzt eine bis ins Detail abgestimmte Logistik voraus, was dank dem ausgeklügelten Verteilsystem der Lineafresca möglich ist.
Sehr gut angekommen sind auch die Ultra-Frisch-Menüs von Le Patron mit einem hohen Gemüseanteil, die auf Bestellung frisch hergestellt werden. Die neuen regionalen Spezialitäten, das vegane Sortiment oder die Mittagstisch-Konzepte für Kinder sind weitere Beispiele.
Rund CHF 18 Mio. wurden in neue Infrastruktur investiert: Unter anderem hat Rapelli eine neue Kochschinkenanlage in Betrieb genommen, Le Patron startete mit dem Programm «Move 100» eine Gesamtoptimierung ihrer Abläufe und Spiess hat ihre Salzereien vollständig in Schiers konzentriert sowie die Unternehmenssoftware SAP eingeführt.
Neue Köpfe im Führungsteam
Im Geschäftsjahr 2012 wurden innerhalb der ORIOR Gruppe verschiedene Führungspositionen neu besetzt. Die Leitung von Rapelli übernahm Glauco Martinetti, der zuvor als Leiter Marketing und Sales Rapelli tätig war. Der bisherige Leiter Bruno de Gennaro hat die Führung des ORIOR Segments Convenience übernommen. Bei der Albert Spiess AG übergab Albert Spiess, der die Firma 40 Jahre geleitet hatte, die Führung in die Hände von Bruno Bürki, einem erfahrenen Fleischfachmann mit fundierter Detailhandelserfahrung.
Gestützt auf das gute Ergebnis und die solide Bilanz beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 11. April 2013, eine leicht höhere Dividende von CHF 1.95 je Aktie auszuzahlen, gegenüber CHF 1.93 im Vorjahr. Das ergibt eine Ausschüttungsquote von 41.4% des Reingewinns, was der Dividendenpolitik von ORIOR entspricht. Die Auszahlung erfolgt aus der Reserve von Kapitaleinlagen und somit ohne Abzug der Verrechnungssteuer.
Zuversichtlicher Ausblick
Die Konjunktur in den für ORIOR relevanten Märkten dürfte sich im laufenden Jahr geringfügig verbessern. Die Rohstoffpreise werden tendenziell steigen. Verhalten optimistisch stimmen die Erholung im Detailhandel und seit Neuestem auch in der Gastronomie im Bündnerland und im Tessin. Insgesamt bleibt das Marktumfeld anspruchsvoll, worauf ORIOR angesichts der guten Akzeptanz der eingeführten Produkte und der vollen Innovationspipeline gut vorbereitet ist.
Die ORIOR Gruppe bestätigt das Ziel eines mittel- bis langfristigen organischen Wachstums von 1 bis 2%. Sie wird auch im laufenden Jahr die Produktinnovationen vorantreiben und in den Konzernbereichen Refinement und Convenience mehrere Neuprodukte lancieren. Das Exportgeschäft dürfte sich weiterhin gut entwickeln. Mit Blick auf eine optimierte Kostenstruktur wird ORIOR ihre Effizienzsteigerungsinitiativen fortsetzen.
CEO Remo Hansen hält dazu fest: «Die ORIOR Gruppe will 2013 wachsen. Wir werden innovative Produkte lancieren, die Trends setzen und Mehrwert bringen. Und wir wollen wiederum in neue Anlagen und Abläufe investieren, um die Produktivität zu steigern. Insgesamt soll ORIOR eine der ersten Adressen unter den Nahrungsmittelfirmen in der Schweiz bleiben.» (Orior 28. Februar 2013)
(gb)
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