Für Hotellerie und Restauration war 2012 gemäss Gastrosuisse ein schwieriges Jahr mit Umsatzeinbussen. Nicht nur ausländische sondern auch inländische Gästezahlen gingen zurück.
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Gehen Herr und Frau Schweizer auswärts
essen, so suchen sie vor allem herkömmliche Restaurants auf (36 Prozent). In knapp 20
Prozent der Fälle wird in der Betriebs- oder Gemeinschaftsgastronomie gegessen.
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Aufgrund der ungünstigen Wirtschafts- und Währungslage im 2012 haben in Schweizer Restaurants Gäste gefehlt. Die Gesamtausgaben von Herrn und Frau Schweizer für Essen und Trinken ausser Haus
gingen im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent zurück.
„Der
Nachfragerückgang setzte sich somit im Jahr 2012 fort, hat jedoch an Intensität verloren“,
stellte GastroSuisse-Präsident Klaus Künzli fest. „Zuversichtlich stimmt“, so Klaus Künzli
weiter, „dass sich der Abwärtstrend verlangsamt.“ Die allgemeine Wirtschaftslage lässt
hoffen. Die Branche ist vorbereitet. „Unsere Mitglieder geben täglich ihr Bestes für die Gäste
und engagieren sich für die Weiterentwicklung der Branche.“
„Herr und Frau Schweizer gaben im vergangenen Jahr durchschnittlich 2988 Franken für
Essen und Trinken auswärts aus“, teilte Hannes Jaisli, stellvertretender GastroSuisse-
Direktor, aufgrund der neuesten Branchenzahlen mit. Über die Hälfte der Ausgaben für
Essen ausser Haus wird über die Mittagszeit getätigt. Dabei handelt es sich vorwiegend um
Berufstätige, die sich ausser Haus verpflegen.
Des Schweizers liebste Speisen
Fleischgerichte mit entsprechenden Beilagen führen den Menüplan der Schweizer
Bevölkerung an. Bei den Getränken sind Mineralwasser mit einem Anteil von rund 24
Prozent am nationalen Getränkezettel hoch im Kurs. Die auswärts am meisten konsumierten
Getränke blieben jedoch auch 2012 Kaffee, Tee und Milchgetränke (über 30 Prozent). Glacé
steht an der Spitze der Dessertliste.
Starkes Zeichen für Qualität: neue Hygiene-Leitlinie
Die Hygiene ist das A und O im Gastgewerbe; das ist unbestritten. „Hygiene beginnt im
Kopf“, erklärte GastroSuisse-Vizepräsident Ernst Bachmann. „Wir setzen uns schon seit
jeher für eine Mindestqualifikation in Hygiene in der Ausbildung ein.“ Stattdessen sind immer
wieder neue Detailvorschriften für das Gastgewerbe im Gespräch. „Wir wehren uns für
unsere Mitglieder gegen einen immer weiter wuchernden Vorschriften-Dschungel. Niemand
zweifelt an der Notwendigkeit der Kontrollen, sofern sie ihrem Ziel, der Hygiene, dienen“,
stellte Ernst Bachmann in Bern fest.
Nun nimmt die Branche das Heft selber in die Hand. Die Branchenverbände lancieren die
Hygiene-Leitlinie für die „Gute Verfahrenspraxis im Gastgewerbe“ und setzen damit einen
klaren Standard. Der neue Leitfaden bietet dem Gastro-Unternehmer eine praxisnahe
Grundlage, um den Betrieb rechtskonform zu führen.
„Die Leitlinie fasst die gastgewerblich
relevanten Inhalte aus drei Gesetzen und über 40 Verordnungen zusammen“, würdigte Urs
Klemm, Dr. phil. II, Lebensmittelchemiker, das Werk und fuhr fort: „Die Branche stellt sich mit
dieser Vorwärtsstrategie aktiv den vielfältigen Herausforderungen. Sie hat nun klar definiert,
welche Anforderungen zu erfüllen sind und distanziert sich von Ausreissern, welche zum
Glück selten sind, aber immer wieder für Schlagzeilen sorgen.
Die Leitlinie wurde Ende 2012 vom Bundesamt für Gesundheit genehmigt und sollte zum
Standard für die Branche werden. Wie Thomas Fahrni, Leiter Gastro-Unternehmerausbildung
bei GastroSuisse, darlegte, ist alles bereit für eine schweizweite
Bekanntmachung und Schulung der neuen Leitlinie.
Politisches Top-Thema: die Mehrwertsteuer
Die Branche bleibt nicht stehen. Doch um sich zu entfalten, benötigt sie angemessenen
unternehmerischen Handlungsspielraum. Nicht nur die laufende Revision des
Lebensmittelgesetzes beweist, dass dieser immer kleiner wird. Augenmass ist auch bei der
Revision des Alkoholgesetzes gefordert, wo die permanente Gefahr besteht, dass das
Gastgewerbe zum Sündenbock für Probleme gemacht wird, die ganz woanders liegen.
Das politische Top-Thema von GastroSuisse ist und bleibt jedoch die Mehrwertsteuer.
Dieses Geschäft kommt in eine entscheidende Phase. Die Beendigung der Diskriminierung
des Gastgewerbes gegenüber den Take-aways ist ein langjähriges Anliegen, für das die
Branche vehement kämpft.
Wie der stellvertretende Direktor von GastroSuisse, Hannes Jaisli, ausführte, ergibt sich -
zusätzlich zum Weg über die Volksinitiative - eine weitere Möglichkeit, die Gleichbehandlung
herzustellen: nämlich im Rahmen der Revision des Mehrwertsteuergesetzes. „Eine
Gleichbehandlung des Gastgewerbes ist aus Gerechtigkeits- und steuersystematischen
Gründen geboten“, so Hannes Jaisli in Bern. Sie habe jedoch auch positive Auswirkungen
auf die Beschäftigung im Gastgewerbe sowie auf den Tourismus und leiste zudem einen
Beitrag gegen das Littering.
Das Schweizer Gastgewerbe, Hotellerie und Restauration, war mit 214'808 Beschäftigten
auch 2012 einer der grössten Arbeitgeber der Schweiz. Davon arbeiteten 141'051 Voll- und
73'757 Teilzeit. Jährlich werden über 9'000 Lernende ausgebildet. Die Branchenumsatz war
2012 im Vorjahresvergleich weiter rückläufig, wobei sich eine Verlangsamung des
Abwärtstrends abzeichnet.
GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Rund 20'000
Mitglieder (rund 3000 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbände und vier Fachgruppen,
gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an. (Text: Gastrosuisse)
(gb)
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