Das Investitionsklima in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) ist gut:
Knapp 60 Prozent der GV-Betriebe planen für 2006 grössere Investitionen.
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Die zum fünften Mal von Roland Berger Market
Research im Auftrag der Hamburg Messe erhobene Studie untersucht das
Investitions- und Innovationsklima in der deutschen GV und gibt ein wichtiges
Stimmungsbild der Branche im Vorfeld der INTERNORGA. Knapp 60 Prozent der GV-Betriebe planen für 2006 grössere Investitionen. Zu diesem Ergebnis kommt das GV-Barometer 2006
anlässlich der INTERNORGA, der Gastro-Fachmesse in Hamburg.
Erstmals befasst sich
das GV-Barometer auch mit Fragen zu möglichen Umsatzimpulsen in diesem
bedeutenden Zweig des Ausser-Haus-Marktes. Die 80. Internationale Fachmesse
für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und
Konditoreien öffnet ihre Tore vom 3. bis 8. März auf dem Hamburger
Messegelände.
Während die Zahl der Betriebe, die kleinere Investitionen planen, im
Vergleich zum Vorjahr gesunken ist (von 14 auf 5%), bleibt der Anteil der
Unternehmen, die grössere Investitionen (z. B. Kochanlagen, Kassensysteme,
Spülmaschinen) planen, mit 58 Prozent unverändert hoch. Insgesamt liegt die
Investitionsbereitschaft im Business-Bereich, also bei den
Betriebsrestaurants, mit 65 Prozent etwas höher als im Care-Bereich, also
bei den Kliniken und Heimen (62%). Das spiegelt sich auch im Budget wider:
Im Business-Bereich verfügen 34 Prozent der Betriebe, die 2006 Investitionen
planen, über ein Budget von mehr als 50.000 Euro, im Care-Bereich sind es 27
Prozent.
Für die repräsentative Studie wurden bundesweit 301 Entscheidungsträger (in
der Regel Küchenleiter) aus GV-Betrieben (154 Betriebsrestaurants, 82
Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Sanatorien) sowie 65
Seniorenheime), befragt. Nach Dehoga-Informationen umfasst der gesamte
GV-Bereich in Deutschland rund 30.000 Restaurants, Kasinos und
Betriebsrestaurants sowie mehr als 16.000 Kliniken, Heime und
Reha-Einrichtungen. Der Branchenumsatz wird auf rund 15 Milliarden Euro
geschätzt.
Im Business-Bereich sind allgemeine Anschaffungen (z. B. Besteck, Geschirr)
am häufigsten geplant (51%), gefolgt von (Gross-)Kochanlagen (36%) und
Ausstattungen zur Warenpräsentation (25%). Im Care-Bereich richtet sich das
aktuelle Investitionsinteresse auf allgemeine Ausstattungen (41%),
Kochanlagen (29%) sowie Speisentransport- und Serviersysteme (26%).
Unverändert hält der Trend zur Kürzung der Subventionen von
Betriebsrestaurants an. Bei 31 Prozent der befragten Betriebe sanken die
Unterstützungszahlungen und nur bei 21 Prozent stiegen sie. Kleiner
Hoffnungsschimmer: Im Saldo ergibt sich nur ein Minus von 10 Prozentpunkten,
im Vorjahr war es ein Minus von 21 Prozentpunkten. Dem gestiegenen
Kostendruck begegnen die Betriebe mit Personalabbau (Care: 49%; Business:
31%), der Zentralisierung der Essenszubereitung (Care: 42%; Business: 31%)
und der Lieferung von Essen an andere Betriebe (Care: 30%; Business: 20%).
Nach wie vor sind die GV-Betriebe sowohl im Business- als auch im
Care-Bereich stark an neuen Produkten der Nahrungs- und
Genussmittelindustrie (86%) interessiert. Am grössten ist das Interesse an
neuen Produkten bei Caterern (92%). Die hohen Werte in beiden Bereichen
zeigen, dass der gesamte GV-Markt ein grosses Wachstumspotenzial birgt.
Als wichtigste Eigenschaften für neue Produkte sehen die Verantwortlichen
der Betriebsrestaurants die konstante Qualität (95%), besseren Geschmack
(78%) und Zubereitungssicherheit (76%). Für die Klinik- und Heimverpflegung
sind Zubereitungssicherheit (82%), bessere Optik (82%) und besserer
Geschmack (79%) die wichtigsten Kriterien. Hier kann die Ernährungsindustrie
mit Convenience-Produkten, die sowohl über eine konstant hohe Qualität als
auch über eine grosse Zubereitungssicherheit verfügen, auf die Bedürfnisse
der GV-Betriebe reagieren.
Erstmals wurden die GV-Entscheider auch nach möglichen Nischen zur
Generierung zusätzlichen Umsatzes befragt. Die meisten Küchenchefs (36%)
sehen im Mittagstisch (12-14 Uhr) die besten Chancen für Umsatzimpulse, 29
Prozent glauben an zusätzliche Umsatzchancen beim Frühstück (8-10 Uhr). Hier
unterscheiden sich die Betriebsformen beträchtlich voneinander: So vermuten
Kliniken zu 41 Prozent Umsatzreserven beim Mittagstisch (Betriebsrestaurants
37%, Seniorenheime 16%) sowie zu 33 Prozent beim Frühstück
(Betriebsrestaurants 29%, Seniorenheime 17%).
Grundsätzlich werden Möglichkeiten für zusätzlichen Umsatz in der Ausweitung
des Snack-Angebots vor allem zum Frühstück, dem Anbieten von Produkten mit
überdurchschnittlicher Qualität und dem Durchführen von Aktionen am Mittag
gesehen. Für den Nachmittag bauen die befragten Betriebe auf mehr
Warmverpflegung und Snacks und ab 18 Uhr könnten Events und die Belieferung
anderer Küchen für ein Umsatzplus sorgen.
Die INTERNORGA, 80. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie,
Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien, ist vom 3. bis 8.
März 2006 täglich von 10 bis 18 Uhr auf dem Hamburger Messegelände geöffnet.
Rund 950 Aussteller aus 20 Ländern präsentieren Neuheiten, Trends und
Komplettlösungen für den modernen Ausser-Haus-Markt. Eintritt für
Fachbesucher: 23 Euro (Zweitageskarte 32 Euro), Fachschüler: 10 Euro. Der
Einlass erfolgt nur nach Legitimation als Fachbesucher.
Informationen: www.internorga.de
(gb)
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