Der Anteil der Flexitarier (Teilzeitvegeterier) liegt bei 11,6%. 9,5% von Befragten geben an, den Fleischkonsum in Zukunft verringern zu wollen.
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Vegibüffet im Zürcher Vegirestaurant Hiltl
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(Universität Hohenheim 22.7.2013) - Mit 3,7 % hat sich der Anteil der Vegetarier in Deutschland innerhalb von 7 Jahren verdoppelt. 13,5 % der Deutschen würden dagegen mehr Fleisch essen, wenn es billiger wäre, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim. Dazwischen gibt es eine grosse Bandbreite von Menschen, die bewusst wenig Fleisch essen (Flexitarier, 11,6%) oder ihren Fleischkonsum reduzieren wollen (9,5%).
Insgesamt lässt sich bei 60 % der Deutschen eine generelle Bereitschaft für einen geringeren Fleischkonsum feststellen. Die deutsche Agrar- und Fleischwirtschaft solle daher verstärkt auf geringere Mengen und dafür höherere Qualität setzen, so der Rat der Autoren.
Veggie-Days, Tierschutz, Fleischskandale: in den letzten Jahren wird verstärkt über Fleischkonsum diskutiert. Allerdings liegen bisher wenig verlässliche Zahlen vor. In einer in der Fachzeitschrift FleischWirtschaft veröffentlichten Repräsentativbefragung haben Agrarwissenschaftler der Universitäten Hohenheim und Göttingen deshalb untersucht, wie hoch der Anteil der Vegetarier und der Wenig-Fleischesser (Flexitarier) in Deutschland heute ist und welche Motive sie antreiben.
Der Anteil der Vegetarier an der deutschen Bevölkerung (alle Personen über 18 Jahre) liegt bei gut 3,5 %. Nur eine sehr kleine Gruppe von unter einem halben Prozent lebt vegan. Im Vergleich zur letzten repräsentativen Erhebung, der Nationalen Verzehrsstudie II aus dem Jahr 2006, hat sich der Vegetarieranteil damit ungefähr verdoppelt.
Erstmals erhoben wurde der Anteil der Flexitarier, d. h. derjenigen Menschen, die bewusst möglichst wenig, nur ganz selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch essen. Er liegt bei 11,6 %. Weitere 9,5 % der Befragten geben an, ihren Fleischkonsum in Zukunft verringern zu wollen. Drei Viertel der Deutschen sehen ihren Fleischkonsum bisher als eher unproblematisch an.
Kaufmotiv Nachhaltigkeit
Allerdings spielen bei vielen Personen dieser Gruppe Nachhaltigkeitsmotive eine wichtige Rolle bei Konsumentscheidungen. „Durch entsprechende Massnahmen wie zum Beispiel Informationskampagnen liesse sich der Anteil der Deutschen, die bereit wären, Ihren Fleischkonsum einzuschränken, auf 60 Prozent steigern“, so Prof. Achim Spiller, der an der Universität Göttingen Lebensmittelmarketing lehrt.
Rund 13,4 % der Verbraucher würden wahrscheinlich mehr Fleisch essen, wenn Fleisch billiger würde. Die kleinste Gruppe von 2 % beabsichtigt, zukünftig in jedem Fall mehr Fleisch auf den Teller zu legen.
„Der Trend zum weniger Fleisch essen wird wahrscheinlich auch in Zukunft anhalten, da dahinter meinungsprägende Trendgruppen unter den Verbrauchern stehen. Die deutsche Agrar- und Fleischwirtschaft sollte daher verstärkt auf less but better setzen“, so Prof. Achim Spiller.
Fleischkonsum sinkt mit höherem Einkommen
Rund 2/3 der Vegetarier sind Frauen. Zusammenhänge zum Alter lassen sich nicht feststellen. Vegetarier sind in allen Altersgruppen anzutreffen. „Der Fleischkonsum nimmt mit steigendem Bildungsgrad und höherem Einkommen ab“, so Prof. Harald Grethe, Professor für Agrarpolitik an der Universität Hohenheim.
„Die Häufigkeit des Fleischkonsums wird massgeblich von Gesundheitsmotiven bestimmt“, so Anette Cordts, die an der Universität Göttingen die Befragung koordiniert hat. „Tierwohl spielt insbesondere für die Vegetarier und bedingt auch für Flexitarier und reduktionswillige Fleischesser eine Rolle, relativ wenig dagegen für die grosse Gruppe der unbekümmerten Fleischesser.
Auch Umweltschutzbedenken führen zu einem geringeren Fleischkonsum, allerdings ist in weiten Teilen der Bevölkerung bisher kaum ein Bewusstsein für die Umweltproblematiken der Produktion tierischer Lebensmittel vorhanden.“
PRESSESCHAU
Anzahl Veganer wächst
Für Sie gelesen in der Hotellerie et Gastronomie Zeitung: Veganer verzichten auf alle tierischen Produkte. Sie sind die neuen Vegetarier: Sie verzichten nicht nur auf Fleisch, sondern
auch auf Eier, Honig und sämtliche Milchprodukte. Sie sind gegen jegliche Nutzung von
Tieren. Und solche, die es besonders ernst nehmen, tragen nicht einmal Lederschuhe.
Was extrem tönt, kommt an.
Die Anzahl Veganer wächst und wächst: Szenekenner wie Gastronom Rolf Hiltl in Zürich und Lebensmittelproduzent Walter Dänzer sagen, dass es in rund 15 Jahren so viele Veganer geben wird, wie es heute Vegetarier gibt.
Walter Dänzer stellt in Schlieren
über 100 Lebensmittel ohne tierische Inhaltsstoffe her. Seine veganen Soyana-Produkte finden auch in der Gastronomie vermehrt Absatz. Rolf Hiltl lässt in seinen Trendlokalen
diverse vegane Speisen auftischen. Seit diesem Monat gibts in den sechs Filialen des Restaurants Hiltl sogar Tage, an denen nur Speisen
frei jeglicher tierischer Inhaltsstoffen aufgetischt werden. Bei den Gästen kommts an.
(Auszug aus dem Beitrag in der HetGZ 23.7.2013)
(gb)
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