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19.3.2014
| Druckansicht | KURZNEWS 19. März 2014
Tierschützer kritisieren Freihandelsabkommen mit China /
Schnelltest für Pferdefleisch-Nachweis entwickelt /
Kassensturz kritisiert wieder Pferdefleisch/
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Tierschützer kritisieren Freihandelsabkommen mit China
19.03.2014 - (lid) – Der Ständerat soll das Freihandelsabkommen mit China ablehnen, fordern die Stiftung Tier im Recht, Vier Pfoten und Animal Trust. Grund: China kenne keine Mindeststandards beim Tierschutz.
Der Nationalrat hat das Freihandelsabkommen mit China bereits gutgeheissen, morgen befasst sich der Ständerat mit dem Vertragswerk. Die Stiftung Tier im Recht, Vier Pfoten und Animal Trust sind alarmiert: China sei ein Land ohne minimalste Tierschutzstandards. Tiere würden unter Bedingungen gehalten, die hierzulande längst verboten seien, heisst es in einer Mitteilung.
Als problematisch erachten die drei Tierschutz-Organisation unter anderem, dass mit dem Freihandelsabkommen sämtliche Zölle für Pelzimporte aus China abgeschafft werden. Damit werde die Einfuhr tierquälerisch erzeugter Produkte begünstigt. Auch bei Fleisch- und Milchprodukten seien Zollerleichterungen vorgesehen. Mit dem Freihandelsabkommen werde China gegenüber anderen WTO-Staaten bevorzugt, die punkto Tierschutz fortschrittlicher seien.
Der Ständerat soll das Abkommen ablehnen, fordern die drei Tierschutz-Organisationen. Ein solches dürfe nur abgeschlossen werden, wenn Mindeststandards hinsichtlich Tier- und Umweltschutz sowie Menschenrechte vorgesehen seien.
Schnelltest für Pferdefleisch-Nachweis entwickelt
Die jüngsten Funde von nicht deklariertem Pferde- und Schweinefleisch in Rindfleischprodukten Anfang 2013 haben gezeigt, dass es in diesem Markt zur massiven Täuschung des Verbrauchers kommen kann. Ein wichtiger Grund, um das Thema Echtheit von Fleischprodukten in das Programm der Tagung des Regionalverbands Nordrhein-Westfalen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft aufzunehmen. Insbesondere für Menschen, die aus ethischen oder religiösen Gründen den Verzehr von Pferde- oder Schweinefleisch ablehnen, ist eine korrekte Deklaration der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln entscheidend.
Dr. Jens Brockmeyer und Professor Dr. Hans-Ulrich Humpf vom Institut für Lebensmittelchemie der Westfälische Wilhelms-Universität Münster haben eine Methode zum schnellen und empfindlichen Nachweis von Schweine- bzw. Pferdefleisch entwickelt. Mit dieser Methode, die von Routinelaboratorien auch ohne vorherige Kenntnis der Proteinanalytik angewendet werden kann, ist ein Nachweis bis zu einem Gehalt von etwa 0,15 Prozent Pferde- oder Schweinefleisch möglich. (behrs 17.3.2014)
Medaille für Schweizer Konditorin-Confiseurin an Junioren-WM in Taipeh
Vanessa Schnyder, 23-jährig, aus Rorschach (SG), hat an der Junioren-WM der Kondi-
toren 2014 vom 12. bis 15. März in Taipeh (Taiwan) die Silbermedaille gewonnen und
macht damit den gewerblichen Bäckereien-Konditoreien-Confiserien in der Schweiz alle
Ehre.
Die Goldmedaille geht an die Japanerin Midori Matsuda und die Bronzemedaille holt Rebecca
Schreiber aus Deutschland.
Vanessa Schnyder hat ihre Ausbildung im Betrieb ihrer Eltern, in der Confiserie Roggwiller in
St. Gallen, absolviert und arbeitet noch immer dort. Sie hat sich sehr intensiv und mit grossem
Einsatz auf diesen prestigeträchtigen Wettkampf vorbereitet und schliesslich die wohlverdiente
Medaille gewonnen. Bereits an den WorldSkills 2013 in Leipzig (Deutschland) hat sie den
grossartigen 4. Rang erreicht.
Die zwölf internationalen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus acht verschiedenen Ländern haben beim Umsetzen ihrer Aufgaben Fachkompetenz, Kreativität und Engagement unter Beweis gestellt. Sie mussten vier verschiedene Sorten Pralinen, zwei verschiedene Arten
Marzipanfiguren, einen Dessertteller, eine Glacetorte, eine Torte für acht Personen sowie ein
Zuckerschaustück kreieren. Jeder Teilnehmende konnte das Wettkampfthema frei wählen.
Vanessa Schnyder hat sich fürs Thema «Himmel und Hölle» entschieden.
Das grossartige Resultat von Vanessa Schnyder zeugt von der hervorragenden Qualität des
dualen Berufsbildungssystems in unserem Land und dem sehr hohen Niveau der handwerklichen Bäckereien-Konditoreien-Confiserien. Die Schweiz darf stolz sein auf ihre jungen, ambitionierten Berufsleute wie Vanessa Schnyder, welche nun Berufserfahrungen in anderen Confiserien sammeln möchte und an weiteren Berufswettkämpfen teilnehmen wird. Auf ihren Lorbeeren wird sie sich offensichtlich nicht ausruhen. (SBC 16.3.2014)
Anzahl der Vegetarier verdoppelt
Im Rahmen des 51. Wissenschaftlichen Kongress‘ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) präsentierten Wissenschaftler des deutschen Max Rubner-Instituts (MRI) aktuelle Auswertungsergebnisse des Nationalen Ernährungsmonitorings (NEMONIT). Gravierende Veränderungen im Lebensmittelverzehr konnten die Wissenschaftler bei den rund 1.800 Befragten nicht feststellen. Doch einen gesellschaftlich viel diskutierten Trend bestätigt die Auswertung des Verzehrs der letzten sechs Jahre in Deutschland: Die Zahl der Vegetarier im Land hat sich fast verdoppelt.
Aktuell wurden die Daten von 1.800 Personen aus dem NEMONIT-Befragungszeitraum 2008-2012 zusammen mit den Daten aus der NVS II im Hinblick auf Veränderungen im Ernährungsverhalten ausgewertet. Der Lebensmittelverzehr wurde jeweils telefonisch mit sogenannten 24h-Recalls erfasst, in denen die Studienteilnehmer detailliert angaben, was sie in den letzten 24 Stunden gegessen und getrunken hatten.
Für die meisten der untersuchten Lebensmittelgruppen ergaben sich dabei keine Veränderungen, so beim Verzehr von Fleisch und Wurstwaren, Gemüse, Backwaren und Getreideprodukten oder Milchprodukten. Aber Männer wie Frauen essen seit der NVS II weniger Obst, rund 14 Prozent, und liegen damit noch weiter unter der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft der Ernährung e. V. (DGE) als in der NVS II. Zudem trinken sie weniger Obstsaft und Nektar.
Dafür hat das Wasser als Getränk bei beiden Geschlechtern weiter gewonnen, ebenso wie Tee und Kaffee. Frauen haben darüber hinaus etwas mehr Süsswaren verzehrt und auch mehr Fette oder Öle zu sich genommen. Insgesamt hat sich der Lebensmittelverzehr der Teilnehmer im Hinblick auf die lebensmittelbasierten Empfehlungen der DGE nicht verbessert.
Deutlich verändert hat sich im Vergleich zur Nationalen Verzehrsstudie II (2005-2007) die Zahl der Vegetarier. Ihr Anteil hat sich von damals rund einem Prozent auf fast zwei Prozent im Jahr 2012 erhöht. Zudem ist auch die Zahl der Menschen gestiegen, die zwar auf Fleisch und Wurstwaren verzichten, aber Fisch essen, von rund 0,7 Prozent in der NVS II auf nun rund 1,5 Prozent. (MRI 13.3.2014) www.mri.bund.de
TROUVAILLE
Poulet-Döner aus der Dose
Die Migros verkauft seit Kurzem Döner in der Dose unter der Linie «Sübito». Für diese «Döner Büx» hat sie auf ihrem Online-Portal migipedia.ch die Kunden abstimmen lassen. «Der neue Nachbar der Büchsenravioli», nennt sie ihr Fertiggericht. Der Kebab besteht aus Kartoffelstreifen, Pouletfleisch, Peperoni, Kabis, Zwiebeln und viel Cocktail-Sauce. Den Doseninhalt kann man in der Pfanne oder der Mikrowelle wärmen. Das Pouletfleisch bezieht die Migros gemäss «Blick» vom grössten Schweizer Kebabfleisch-Produzenten Royal Döner.
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Regenerier-fertiges Poulet-Kebab aus der Dose. Fladenbrot und Salat kauft man separat.
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Bei der Abstimmung gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wie die Migros schreibt. 37,8 Prozent stimmten für die Döner-Büx. Die Fajita-Füllung erhielt lediglich 1,2 Prozent weniger Stimmen. Auf Platz drei landete die vegetarische China-Pfanne. Der Kommentar eines Bloggers unter dem Namen «Istanbul» zur «Döner Büx»: «Nein danke! Als ich die Dose inspizierte, las ich "Poulet" - für mich ein absolutes No go! In ein Döner gehört nach Mesut Lamm und Kalb».
Seit drei Jahren entwickelt die Migros zusammen mit ihren Kunden auf der Website Migipedia.ch neue Produkte und schreibt dazu: «Während einer so genannten Crowdsourcing-Kampagne entwickeln Migros-Kunden Produktideen, degustieren und bewerten diese und entscheiden schliesslich, welches Produkt den Weg ins Migros-Regal findet». Hier können Migros-Kunden seit Juni 2010 zu gut 13‘000 Produkten ihre Meinung sagen. Diese sind mit einem Sticker «von Kunden entwickelt» gekennzeichnet. Migipedia wurde 2011 als beste Schweizer Webseite (Best of Swiss Web) ausgezeichnet. www.migipedia.ch (GB)
PRESSESCHAU
Kassensturz kritisiert wieder Pferdefleisch
Für Sie gelesen im Kassensturz-online: Schweizer Importeure und Detailhändler behaupten weiterhin, ihr Pferdefleisch aus Übersee stamme aus unbedenklicher Produktion. Tierschützer widersprechen und legen erneut entlarvendes Bildmaterial vor.
Über 2000 Tonnen Pferdefleisch importierten die Händler 2013 aus Kanada in die Schweiz. Kanada ist das Hauptimportland für Pferdefleisch in der Schweiz. Besonders im Visier hatten die Tierschützer die Schlachthöfe Bouvry Exports in Alberta und Viande Richelieu in Québec.
Da in den USA seit 2007 keine Schlachthöfe mehr existieren, werden viele ausrangierte Pferde dort ersteigert und später in die Nachbarländer Mexiko oder Kanada verfrachtet.
Die Bilder, die «Kassensturz» veröffentlicht, zeigen: Nicht tiergerechte Haltungsbedingungen bereits in den amerikanischen Auktionshäusern und Sammelstellen sowie tierquälerische Transportzeiten.
Der Tierschutzbund Zürich filmte in einem Video vom Januar 2014 einen Tiertransport von Pennsylvania in den Schlachthof Viande Richelieu in Kanada: 23 Stunden habe der Transport gedauert. Während der Fahrer sich Ruhepausen gönnte, seien die Tiere in dieser Zeit weder gefüttert, getränkt noch ausgeladen worden. Das entspricht keinesfalls den Schweizer und den EU-Tierschutznormen.
Der Schweizer Hauptimporteur GVFI International teilt «Kassensturz» mit: «Eine Transportdauer von 23 Stunden können wir uns ohne ausserordentliche Zwischenfälle und aufgrund der Distanz zwischen Pennsylvania und Richelieu nicht plausibel erklären.»
Eigene Kontrollen hätten eine effektive Fahrtzeit von 14 Stunden ergeben; in neuen Richtlinien schreibt die GVFI künftig eine maximale Fahrtzeit von 10 Stunden vor, mit einer Pause alle vier Stunden, in denen die Pferde versorgt werden sollen.
Auf qualvolle Bilder sind die Zürcher Tierschützer erneut auf dem Gelände des Mast- und Schlachtbetriebs Bouvry Exports gestossen. Sie verlangen einen totalen Importstopp von Pferdefleisch aus Übersee, denn auch die Haltungsbedingungen in Südamerika seien sehr schlecht. Genau aus dieser Mastanlage beziehen in der Schweiz etwa Spar und Migros ihr Fleisch. Im «Kassensturz» nimmt die Migros Stellung: Man habe die Missstände erkannt im letzten Jahr und reagiert. Migros lässt auf dem Gelände von Bouvry Exports eine eigene Anlage bauen - die nach strengeren Richtlinien geführt werden soll.
Der Schweizer Hauptimporteur GVFI International bezieht aus beiden erwähnten Schlachthöfen sein Pferdefleisch. Man habe bei eigenen Kontrollen keine Abweichungen von den Tierschutznormen festgestellt und halte weiterhin an seinen Produzenten fest: «Wir unterstützen unsere Lieferanten dabei, indem wir weiterhin Pferdefleisch beziehen».
Künftig soll die Produktion von Pferdefleisch eine unabhängige Organisation überprüfen.
Coop bezieht seither Fleisch nur noch aus Frankreich. Die Zürcher Tierschützer haben den Schlachthof im französischen Jura besucht und haben keine Verstösse gegen EU oder Schweizer Recht entdeckt. Seit der Publikation der ersten Recherchen des Tierschutzbund Zürichs im Februar 2013 führen die Detailhändler Lidl und Volg kein Pferdefleisch mehr in ihrem Sortiment. (Kassensturz 11.3.2014, Volltext: www.srf.ch)
Fleischesser sind seltener krank als Vegetarier
Für Sie gelesen im Focus-online: Laut einer österreichischen Studie bekommen Menschen, die Fleisch essen, seltener Krebs, einen Herzinfarkt oder Allergien. Über die Gründe sind die Forscher noch uneins. „Das bedeutet nicht, dass tatsächlich der Fleischverzicht etwas damit zu tun hat“, erläutert Ernährungswissenschaftler Uwe Knop. Nahrungsstudien seien immer spekulativ.
Die Frage von Ursache und Wirkung bleibt auch in der Grazer Studie ungeklärt, das verheimlichen die Autoren nicht: „Ob die schlechtere Gesundheit der Vegetarier durch deren Ernährung verursacht wird oder ob sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustands zu Vegetariern wurden, das kann nicht beantwortet werden“, schreiben die Forscher. „Wir können zwar keinen Kausalzusammenhang feststellen, aber gesicherte Erkenntnisse beschreiben.“ (Volltext: www.focus.de 26.02.2014)
(gb)
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