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28.7.2014
| Druckansicht | KURZNEWS 28. Juli 2014
Afrikanische Schweinepest greift auf Hausschweine über /
Starke Zunahme im EU-Biolandbau /
Weiderinder liefern mehr Omega-3-Fett
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Afrikanische Schweinepest greift auf Hausschweine über
28.07.2014 - (lid) – Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich an der EU-Aussengrenze zu Weissrussland weiter aus und greift mittlerweile auch auf Hausschweine über.
In Litauen wurde gestern ein Grossbetrieb mit 20'000 Schweinen geschlossen und die infiszierten Tiere umgehend von Inspektoren gekeult. Zudem wurde eine Sicherheitszone eingerichtet, wie Agra-Europe schreibt. Auch auf mehreren Kleinbetrieben wurde die ASP in den vergangenen Tagen registriert. Die EU-Kommission schickt nächste Woche zur Unterstützung ein Veterinärteam nach Litauen.
Auch in Polen ist die Pest auf Hausschweine übergegangen. Bereits vor einer Woche sind auf einem Hinterhofbetrieb drei von fünf Schweinen verendet. Der Hofbesitzer verscharrte die toten Tiere ohne die Behörden zu informieren. Diese Woche wurden die Tiere von Experten ausgegraben und vernichtet.
McDonald's in China verkaufen keine Fleischburger mehr
28.07.2014 - (lid) – Nach dem Gammelfleisch-Skandal eines US-Lebensmittelproduzenten in China stoppten einige chinesische McDonald's-Filialen in China den Verkauf von fleischhaltigen Burgern.
In einem Schnellrestaurant im Zentrum von Peking wurden Kunden mittels Schildern darauf hingewiesen, dass keine Poulet-, Rind- und Schweinefleischburger, sondern nur noch Fischgerichte im Angebot sind, wie die Nachrichtenagentur SDA in einer Mitteilung schreibt. Auch in Shanghai werden derzeit weder Rind- noch Hühnerprodukte verkauft, ebenso setzte McDonald's in Hongkong vorerst den Verkauf von Pouletprodukten aus.
Inwieweit die anderen der über 2000 McDonald's-Filialen in China von den Einschränkungen betroffen sind, ist derzeit unklar, da das Unternehmen für eine Stellungnahme laut SDA nicht erreichbar war.
Vergangenen Sonntag wurde der US-Lebensmittelhersteller OSI Group in Shanghai geschlossen, da er abgelaufenes mit frischem Fleisch vermischte und verschiedene Fastfoodketten - darunter McDonald's – damit belieferte. Ausserdem wurde das Haltbarkeitsdatum von abgelaufener Ware umetikettiert.
Der japanische Zweig von McDonald's reagierte vergangene Woche mit einem Importstopp für alle chinesischen Pouletimporte auf den Skandal. Inzwischen wurden fünf Personen festgenommen.
Erste ASC-Forelle im Handel
Die Migros baut ihr nachhaltiges Fisch-Sortiment aus und nimmt als erste Detailhändlerin weltweit Forellen-Filets mit dem ASC-Label in ihr Sortiment auf. Dieses garantiert, dass die Fische aus verantwortungsvoller Zucht stammen.
Die Migros führt bereits ASC-zertifizierte Fischsorten wie Tilapia und Pangasius. Das internationale Label garantiert, dass die Fische und Meeresfrüchte aus einer verantwortungsvollen Zucht stammen. Neu hat die unabhängige Organisation Aquaculture Stewardship Council (ASC) auch einen Zucht-Standard für Forellen erarbeitet. Die Migros nimmt als erste Detailhändlerin weltweit geräucherte Forellenfilets mit dem entsprechenden Gütesiegel ins Sortiment auf. Ab heute sind erste Fischartikel im Verkauf.
Für die ASC-zertifizierte Fischzucht gelten klare Vorgaben. Zur Fütterung der Forellen etwa muss Fischmehl- und –öl aus nachhaltigen Quellen eingesetzt werden und die Wasserqualität wird regelmässig kontrolliert. Der WWF würdigt das Engagement der Migros.
Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Generation-M-Versprechen umzusetzen: Bis 2020 soll das ganze Migros Angebot von Fisch und Meeresfrüchten aus nachhaltigen Quellen stammen. Bereits heute erfüllen 94 Prozent des Migros-Sortiments diese Ansprüche.
Da der Fischkonsum steigt, kann der wachsende Bedarf aus Wildfang allein nicht gedeckt werden. Deshalb ist es wichtig das Angebot an Zucht-Fisch auszubauen. Aber auch Aquakul-turen können Probleme verursachen: Zu hohe Besatzdichten beeinträchtigen die Gesundheit der Fische und der Einsatz von Chemikalien verschmutzt die Gewässer. Deshalb wurde auf Initiative des WWF 2009 das Label ASC ins Leben gerufen. Produkte aus Bio-Zuchten allein könnten die grosse Nachfrage nicht decken.
Import des japanischen Kobebeef wurde freigegeben
Dank einer Strukturreform der Japanischen Fleischverarbeitung und damit einhergehenden neuen Importbestimmungen seitens der Europäischen Union, ist das japanische Wagyu Rindfleisch (Kobebeef) erstmalig auch in der Schweiz erhältlich.
Die Schaffhauser Firma Luma Delikatessen bietet schweizweit als Erste original japanisches Wagyu-Rind an. Die aus Japan stammende Rinderviehrasse ist das vermutlich teuerste und exklusivste Hausrind
der Welt.
Mehrere Anekdoten zirkulieren: So sollen die Rinder von Geishas
massiert und mit Bier verwöhnt worden sein, bevor die Bauern die Rücken der Tiere mit Sake einrieben.
Jedes einzelne Rind erhält Zeit für sein Wachstum und wird
während des ganzen Lebens gebürstet und mit einem speziellen Ernährungsprogramm versorgt. Das
alles sind Gründe, warum das Fleisch eine sehr hohe Marmorierung aufweist.
Der Export des Fleisches aus Japan war bis vor kurzem verboten. Das in der Schweiz angebotene
Wagyu-Rind stammte stattdessen meist aus Ländern wie den USA, Australien und Chile, wo die Rasse
ebenfalls gezüchtet wird. Mit der kürzlich erfolgten Aufhebung des Exportverbots ändert sich das.
Das Fett im Fleisch des „japanischen Rinds“ – so lautet die wortwörtliche Übersetzung aus dem
Japanischen für Wagyu – ist anders als bei herkömmlichen Rindern nicht punktuell, sondern
gleichmässig in sehr feiner Marmorierung im Muskelfleisch verteilt. Wagyu-Fleisch hat im Vergleich zu
anderen Rinderrassen einen bis zu 50 Prozent höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Eine weitere Besonderheit der Rasse ist, dass sie in ihrer traditionsreichen Geschichte kaum Kreuzungen
unterzogen wurde. Über Jahrhunderte hinweg dienten die Wagyu-Rinder ausschliesslich als Arbeitstiere.
Bis zur Öffnung Japans 1868 verbot der Buddhismus den Verzehr des Fleisches. Danach wurde die
Rasse durch Zucht für die Nutzung als Fleischrinder in ihrem Fleischertrag optimiert.
Am häufigsten treten die drei Wagyu-Rassen Japanese Black (Kuroge Wagyu), Japanese Shorthorn
(Tankaku Wagyu) und Japanese Brown (Akage Wagyu) auf. Japanese Black dominiert jedoch den
Markt und ist auch die Rasse, die Luma Delikatessen in ihrem Onlineshop anbietet.
Das Luma Wagyu ist mit A3, A5 und A5+
klassifiziert – dies entspricht den Marmorierungsgraden 10+, 12 und 12+, sprich den höchsten Stufen
der Marmorierung. (Luma Beef GmbH 28. Juli 2014)
Starke Zunahme im EU-Biolandbau
25.07.2014 - (lid) – In den vergangenen zehn Jahren sind die biologisch bewirtschaftete Fläche sowie die Zahl der Bio-Betriebe um etwa die Hälfte gewachsen.
Die biologische Agrarfläche nimmt jährlich um rund 500'000 Hektaren zu. Insgesamt werden in der EU mittlerweile 9,6 Millionen Hektaren von 186'000 Betrieben bewirtschaftet, wie laut Aiz.info aus dem neusten "Market Brief" hervorgeht. Am meisten biologische Nutzfläche bewirtschaftet Österreich mit 19 Prozent, gefolgt von Schweden und Estland.
Was produziert wird, ist von Land zu Land unterschiedlich. EU-weit wird gemäss Bericht jedoch mit 45 Prozent am meisten Dauergrünland bewirtschaftet. Auf 15 Prozent der Bio-Flächen wird Getreide und auf 13 Prozent Dauerkulturen angebaut.
Der Bio-Anteil bei tierischen Erzeugnissen wie Fleisch und Eiern ist mit einem Prozent aller in der EU produzierten tierischen Produkte sehr gering.
Der Bericht zeigt weiter, dass Biolandbau-Betreiber im Schnitt jünger sind als konventionelle Landwirte. So sind 61,3 Prozent der Bio-Bauern unter 55-jährig, während dies bei den konventionell wirtschaftenden Kollegen nur 44,2 Prozent sind.
Feinstaub von verbranntem Fett beim Grillieren vermeiden
Ein Team der University of California hat einen Behälter konstruiert, der die Feinstaubbelastung beim Grillen um 70 Prozent reduziert. Die etwa drei Millimeter dicke Stahl-Karbon-Platte lässt sich ohne grosse Vorkenntnisse in jedes gewöhnliche Grillgerät integrieren. Die Konstruktion bietet eine Reduktion des lungengängigen Feinstaubs mit Partikelgrössen von weniger als 2,5 Mikrometer (PM2,5). Diese Art des Feinstaubs beinhaltet Toxine wie Sulfate, Nitrate und Kohlenstoffoxide, die alle gefährlich für die Gesundheit sind. Denn diese Stoffe können mit Leichtigkeit in die Lunge eintreten.
PM2-Grillschadstoffe sind ein grosses Umwelt-Thema. So erklärte ein Verantwortlicher für die Luftverschmutzung im Bundesstaat Kalifornien unlängst, dass das Grillen die grösste Quelle von direkt emittierten Verschmutzungspartikeln in der gesamten Region ist. Eine vorangegangene Studie hatte belegt, dass 31.000 Restaurants in Los Angeles 11,6 Tonnen an Feinstaub täglich durch das Kochen von Fleisch freisetzen. Andere Analysen zeigten, dass allein das Fleischkochen zu 21 Prozent der gesamten Feinstaubbelastung beiträgt.
PM2,5-Partikel entstehen immer dann, wenn während des Grillens Tropfen des Nahrungsfetts in Kontakt mit dem offenen Feuer kommen. Die US-Studenten haben daher Auffänger konstruiert, die das Bratenfett von der Flamme wegleiten, so dass die ungenutzte Luft durch einen Filter umgeleitet wird, um die PM2,5-Emissionen zu verringern. "Andere Unternehmen fokussieren ihre Versuche der Feinstaubreduktion auf das Entfernen des Rauches. Wir dachten: Warum nicht gleich den Rauch gar nicht erst entstehen lassen?", so Kyle Russel, einer der Entwickler.
(University of California http://universityofcalifornia.edu 24.7.2014)
EU: Nur noch vereinzelt Pferd in Rindfleischprodukten
24.07.2014 - (lid) – Ein gutes Jahr nach dem Pferdefleisch-Skandal in der EU wird kaum mehr Pferdefleisch in Rindfleischprodukten gefunden.
In 16 von 2‘622 geprüften Proben wurden Bestandteile von Pferdefleisch gefunden, wie die EU-Kommission gemäss SDA am Donnerstag bekanntgab. Dies entspricht 0,61 Prozent. Die Situation hat sich seit dem Skandal mit Pferdefleisch in Rindfleischerzeugnissen Anfang 2013 stark verbessert. Im Frühjahr 2013 wurden noch in 4,5 Prozent der Proben Pferdefleisch-Rückstände gefunden. Neben Pferdefleisch fand man damals in den Rindfleischprodukten auch Rückstände von Schweinefleisch und Medikamenten.
Weiderinder liefern mehr Omega-3-Fett
Das renommierte Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) hat für die Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen die Fettqualität aus Fleischproben von Weiderindern wissenschaftlich untersucht und ist zu einem sensationellen Ergebnis gekommen: Ein „sehr hoher Gehalt an langkettigen Omega-3-Fettsäuren“ wurde nachgewiesen und von den Wissenschaftlern als „ aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr positiv bewertet“. Mit anderen Worten: Schon der Verzehr eines Steaks (250 g) dieser Weiderinder aus der Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen deckt 30 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an gesunden Omega-3-Fettsäuren. „
Essentielle ungesättigte Omega-3-Fettsäuren werden vor allem mit dem Verzehr von Seefisch in Zusammenhang gebracht. Dass auch Biorinder der Rassen Galloway und Deutsch Angus in so hohem Masse Träger der lebenswichtigen Fettsäuren sind, überrascht Ernährungsexperten. „Es macht einen grossen Unterschied, ob ein Rind – wie in der konventionellen Stallmast üblich - Mais- und Grassilage verdauen muss oder auf einer Weide Klee und Kräuter sowie Gras frisst“, sagt Prof. Vahrenholt, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung und Geschäftsführer der Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen
Bei der Laboranalyse konnte im Vergleich zu anderen Weiderinder-Rassen bei Galloway Rindern sogar eine bis zu 3-fach höhere Konzentration dieser gesunden Fette nachgewiesen werden. (Deutsche Wildtier Stiftung / idw 23.7.2014)
Bei der Jagd sind giftige Bleikugeln verzichtbar
Eine neue Studie zur Zielballistik bleihaltiger und bleifreier Geschosse zeigt, dass beide Geschossmaterialien gleichermassen für eine tierschutzgerechte Jagd geeignet sind. Bleifreie Geschosse hinterlassen sogar kleinere Splitterwolken als bleihaltige. In einer zielballistischen Untersuchung haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) das Verhalten von Projektilen beim Auftreffen, Eindringen oder Durchdringen eines Ziels analysiert.
Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im wissenschaftlichen Online-Fachblatt PLOS ONE publiziert. Die Studie erweitert die vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) und vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern geförderten Untersuchungen zur Wirkung insbesondere bleifreier Jagdgeschosse.
Ein detaillierter Vergleich zeigte, dass sich bleifreie Geschosse in ihrem zielbalistischen Verhalten unterschieden. Eine der bleifreien Geschosskonstruktionen (Deformationsgeschoss) wies ein zielballistisches Verhalten auf, das dem des bleihaltigen Referenzgeschosses entsprach. Ferner beobachteten die Wissenschaftler, dass beim Beschuss mit bleihaltiger Munition sich hunderte kleinster Bleisplitter ausbreiten, während bei bleifreien Geschossen nur wenige Splitter entstehen.
Seit der Antike ist die Giftigkeit von Blei bekannt, heute gehört es zu den bekanntesten Umweltschadstoffen. Bleihaltige Munition wirkt sich stark auf Mensch, Tier und Umwelt aus. Zurzeit ist der Eintrag von Blei durch Bleimunition (geschätzt mehrere Tonnen im Jahr) in die Umwelt gewaltig. Es genügen bereits geringe Spuren von Bleiabrieb oder kleine Bleisplitter, um als Gift in Organismen zu wirken. Besonders für Tiere, die am Ende der Nahrungskette stehen, wie beispielsweise Greifvögel und Aasfresser, insbesondere beim Seeadler, gehören Bleivergiftungen zu den häufigsten Todesursachen.
Beim Menschen wirken geringe Bleimengen toxisch und können das zentrale Nervensystem schädigen. Insbesondere bei Kindern führt die Aufnahme von Blei zu Entwicklungsstörungen. Die bereitgestellten Forschungsergebnisse bieten eine solide Wissensbasis für politische und für private Entscheidungen hinsichtlich der Verwendung von bleifreier Jagdmunition.
(Forschungsverbund Berlin e.V. 21.7.2014 - Gremse F, Krone O, Thamm M, Kiessling F, Tolba RH, Rieger S, Gremse C (2014): Performance of lead-free versus lead-based hunting ammunition in ballistic soap. PLOS ONE DOI: 10.1371/journal.pone.0102015).
(gb)
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