Fazit einer GDI-Studie: Foodskandale und Greenwashing bedrohen das Vertrauen in die Bioanbieter. Fair Trade-, SlowFood- und Regionallabels konkurrenzieren bio immer mehr.
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Bio ist eine Erfolgsgeschichte: Seit zwanzig Jahren hält der Boom um Nahrungsmittel aus biologischer Produktion an. Doch der Erfolg bringt neue Gefahren. Das Wachstum des ehemaligen Nischenmarktes droht, die Marke Bio zu verwässern. Foodskandale bedrohen das Vertrauen in die Anbieter. Und Labels wie Fair-Trade, Slow-Food, Premium, Vegan und Regional graben Bio das Wasser ab.
Wer diese Bedürfnisse unter einer Marke befriedigt, wird im Lebensmittelhandel den Ton angeben. Wem im heutigen Konkurrenzfeld diese Rolle zuteil wird, ist noch unklar. Damit die Bio-Branche ihre Pole-Position ausspielen kann, muss sie sich wandeln. Diese Studie zeigt, ob und wie das gelingen könnte.
Studie-Zusammenfassung
Durch das Wachstum des ehemaligen
Nischenmarktes verliert die Marke Bio an Schärfe
und Positionierung. Food-Skandale und Greenwashing
bedrohen das Vertrauen der Kundschaft
in die Anbieter. Und Labels wie Fair Trade, Slow
Food, Premium, Vegan und Regional graben Bio
das Wasser ab.
Diese GDI-Studie untersucht im Auftrag der REWE
International AG und Ja! Natürlich, der grössten
Bio-Marke Österreichs, was Bio in Zukunft erfolgreich
macht. Sie beantwortet Fragen wie:
> Welche Kundenbedürfnisse verändern den
Bio-Markt?
> Welche neuen Produkte, Marken und Services
können in Zukunft entstehen?
> Welche sind die wichtigsten Herausforderungen
für Produzenten und Retailer?
Bereits heute sind die Konsumentenwünsche mannigfaltig
und komplex: Vor dem Hintergrund einer
durchtechnisierten Food-Industrie sehnen sich die
Menschen beim Essen nach Einfachheit, Echtheit
und Sinnlichkeit, nach regionaler Nähe, Tier- und
Umweltschutz, nach Gesundheit und Genuss –
kurz: nach gutem Essen für das gute Leben.
Und die Konsumenten warten nicht, sie nehmen
das Heft selbst in die Hand! Als Urban Farmer
und Stadtgärtnerinnen stellen sie die gewünschte
Transparenz und Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette
gleich selber her. Und holen damit
die Produktion zurück in die Stadt, in ihre
unmittelbare Nähe.
Genau diese Nähe ist ein
Wert, den (emotional und räumlich gemeint) auch
Bio bieten kann: Mit kleineren Strukturen und
dem Fokus auf regionale Produkte kann die Branche
Kunden zu Fans machen. Eine freiwillige
Wertebindung entsteht nur durch gemeinsam erarbeitete
und dadurch geteilte Werte und Verantwortung.
Dieses Bedürfnis nach Teilhabe, Teilen
und Sich-Involvieren – also «Mit-Bauern» – muss
das Bio von morgen befriedigen können.
Eine ebenso wichtige Aufgabe für das Bio von
morgen ist, Klarheit in die Flut der neuen Food-
Trends und der dazugehörigen Labels zu bringen.
Die Zukunft gehört jenem Label, das alle vereint.
Ob Bio als Dach alle neuen Bewegungen absorbieren
kann, hängt davon ab, wie stark es die neuen
Ansprüche aufnehmen und auf folgende Fragen
antworten kann:
> Wie können die Trade-Offs zwischen Bio,
Fair-Trade, Regional, Import-Bio, Vegan etc.
überbrückt werden?
> Wie können Genuss, Geschmack und Emotionen
mit Bio verbunden werden?
> Wie können faire Preise transparent und
glaubwürdig kommuniziert werden?
Wer diese Fragen befriedigend zu beantworten
vermag, dem werden die Konsumentinnen und
Konsumenten ihr Vertrauen schenken. Wer all
ihre Bedürfnisse unter einer Marke befriedigt,
wird im Lebensmittelhandel der Zukunft den
Ton angeben. (Text: GDI)
(gb)
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