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17.2.2015
| Druckansicht | KURZNEWS 17. Februar 2015
Nicht-bräunender Gentech-Apfel in den USA zugelassen /
«Tierschutz» kritisiert Gegenvorschlag zur SBV-Initiative /
WHO: Massnahmen zur Zucker-, Salz- und Fettreduktion
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USA: Gentech-Apfel darf angebaut werden
17.02.2015 – (lid) – Das US-Landwirtschaftsministerium hat grünes Licht für den Anbau zweier gentechnisch veränderter Apfelsorten gegeben.
Die kanadische Biotech-Firma Okanagan Speciality Fruits hat einen Apfel entwickelt, der – wenn er angeschnitten wird – nicht braun wird. Möglich macht dies eine Modifizierung des Erbguts. Die so genannten „Arctic“-Äpfel gibt es derzeit in den Sorten Golden Delicious und Granny Smith.
Am 13. Februar 2015 hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die beiden Gentech-Apfelsorten für den kommerziellen Anbau zugelassen. Erste Äpfel, die nicht braun werden, sollen Ende 2016 in kleineren Mengen auf den Markt kommen, heisst es in einer Mitteilung der Okanagan Speciality Fruits.
Laut New York Times sind 175‘000 Stellungnahmen beim US-Landwirtschaftsministerium eingegangen. Die grosse Mehrheit hätte sich gegen die Zulassung der Gentech-Äpfel ausgesprochen. Diese seien schlicht unnötig, wird eine Konsumentenschutz-Organisation zitiert. Dass Äpfel braun würden, sei lediglich ein kosmetischer Aspekt, mit dem Konsumenten und die Lebensmittelindustrie erfolgreich umzugehen wissen – und das seit Generationen.
Fisch- und Gemüseproduktion auf dem Dach
Die ecco-jäger Früchte und Gemüse AG errichtet auf dem Dach des
eigenen Firmensitzes in Bad Ragaz ein 1.000qm grosses Gewächshaus, in
dem Gemüse und Kräuter hydroponisch angebaut werden. In der Etage
darunter wachsen Speisefische in einer 200qm grossen Aquakultur. Der
Clou: das Wasser der Fische ist durch deren Ausscheidungen mit
natürlichen Nährstoffen angereichert. Dieses Wasser wird genutzt, um
darin die Pflanzen im Gewächshaus anzubauen. Die CO2-reiche Abluft
der Aquakultur wird in das Gewächshaus geleitet und dort als
zusätzlicher Dünger von den Pflanzen verwertet.
Diese
ressourcenschonende Kombination aus Aquakultur und Hydroponik heisst
Aquaponik. Geplant und gebaut wird die Aquaponik-Farm von der Firma
ECF Farmsystems, die auf ihrem Werksgelände in Berlin derzeit Europas
grösste urbane Aquaponik-Farm errichtet. ECF Farmsystems ist
Kooperationspartner des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und
Binnenfischerei Berlin. Zudem wird die komplette Kühltechnik neu erstellt. Diese neue Anlage ermöglicht, das gesamte Betriebsgebäude inkl. Treibhaus und
Fischbecken mit der Abwärme der Kühl- und Tiefkühlzellen zu Beheizen.
Laut WWF und UN resultieren 17-35% der weltweiten CO2-Emmissionen aus
Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Zusätzlich wird dabei
70% des weltweiten genutzten Süsswassers verbraucht. Schon heute sind
über 1Mrd. Menschen von Fisch als Proteinquelle abhängig, hingegen
sind 85% der Weltmeere überfischt oder stehen kurz davor.
Lebensmittel legen oft weite Wege von der Produktion zum Verbraucher
zurück. Kühlketten und der Transport mit dem Flugzeug verursachen
beträchtliche Mengen CO2.
ecco-jäger sieht in der ressourcenschonenden Produktion von
hochwertigem Fisch und Gemüse direkt am Konsumenten und mit
wassereinsparenden Kreislaufsystemen, eine Chance die
Ressourceneffizienz in der Lebensmittelproduktion zu steigern. Die
transparente Produktion setzt höchste Ansprüche an Ökologie,
Tiergesundheit und Verbraucherschutz.
Der Innhabergeführte Traditionsbetrieb ecco-jäger Früchte und Gemüse
AG blickt auf eine 80-jährige Historie im Lebensmittelhandel zurück.
Mit einem Vollsortiment an Frisch- Kühl -und Tiefkühlprodukten
beliefert die ecco-jäger mit ihren 25 Lieferfahrzeugen rund 1600
Kunden. Zum heutigen Zeitpunkt beschäftigt die Firma ecco-jäger 60
Angestellte. Davon sind 10 Mitarbeiter in der Zweigniederlassung im
Kanton Graubünden, der Selva Gemüse Laax tätig.
(ecco-jäger Früchte und Gemüse AG 17.2.2015)
Coca-Cola Life mit Stevia kommt in die Schweiz
17.02.2015 – (lid) – Coca-Cola lanciert ab nächster Woche in der Schweiz die Variante Life. Diese ist mit Stevia gesüsst und enthält 36 Prozent weniger Kalorien als das normale Coca-Cola.Ab nächster Woche wird Coca-Cola Life bei Coop und ab Anfang März im restlichen Schweizer Detailhandel erhältlich sein, wie Coca-Cola Schweiz heute mitteilte.
Das neue Coca-Cola ist neben Schweizer Zucker auch mit Steviolglycosiden gesüsst. Diese werden aus Stevia-Blättern gewonnen, einer Pflanze die rund 200-mal süsser als Zucker ist, aber keine Kalor ien enthält. Coca-Cola Life wurde 2013 zunächst in Argentinien auf den Markt gebracht, wo es auch entwickelt worden ist. Mitte 2014 wurde der Schritt nach Europa gemacht, wo der Markt sukzessive ausgebaut wird.
Schweizer Landwirtschaft braucht Swissness-Patentschutz
In einer Recherche der Neuen Bauernkoordination Schweiz wurde in den
letzten 2 Jahren in Erfahrung gebracht, dass die Verwendung des
Schweizer Kreuzes in vielen Schweizer Firmenlogos nicht zulässig ist.
Deshalb reichten Mitglieder der Neuen Bauernkoordination Schweiz am
14.6.2013 gegen Unbekannt und Emmi Schweiz AG eine Strafanzeige wegen
Verstosses des Wappenschutzgesetzes bei der Staatsanwaltschaft Luzern ein.
Betroffen vom Verstoss gegen das Wappenschutzgesetz sind viele
Firmen: Neben Lebensmittelherstellern wie Midor, Emmi, Zwicky,
Nestlé, Valser, usf., sind auch Firmen mit Schweizerkreuz-Logo der
Exportindustrie sowie anderen Branchen davon betroffen.
Die Handelszeitung vom 30.1.2015 vermerkte in einem Bericht, dass
Nestlé "freiwillig" auf das Schweizerkreuz bei einem Teil ihrer
Produkte verzichten würde.
Die Swissness-Gesetzgebung tritt
voraussichtlich am 1.1.2016 in Kraft und erlaubt erst dann das
Verwenden von Schweizerkreuzen auf Produktverpackungen. Das Wappenschutz-Gesetzgebung ist derzeit geltendes Recht. Alle Schweizer Firmen, deren Logos ohne Schweizerkreuz im
Schweizermarkenregister www.swissreg.ch eingetragen sind, verstossen
gegen das geltende Recht. Sie werden von den zuständigen
Staatsanwaltschaften schon jetzt mit bis zu 5'000 Franken Busse
gebüsst, da sie gegen geltendes Recht verstossen.
(Neue Bauern Koordination Schweiz 16.2.2015)
Mangelndes Vorbild führt oft zu Adipositas bei Kindern
Nicht die Gene, sondern die Lebensführung der Eltern hat den grössten Einfluss darauf, ob Kinder übergewichtig werden. Das zeigt eine Studie der London School of Economics. Die Forscher verglichen das Gewicht von biologischen und adoptierten Kindern und deren Eltern miteinander. Es sollte festgestellt werden, ob die Gewichtsprobleme der Kinder genetischer Natur sind oder durch die Lebensumstände der Kinder verursacht wurden.
Der Analyse nach haben Kinder von übergewichtigen Adoptiveltern eine um 21 Prozent höhere Chance übergewichtig zu werden. Im Vergleich dazu erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Fettleibigkeit bei Kindern, die mit ihren übergewichtigen biologischen Eltern aufwachsen, um 27 Prozent - also nur um sechs Prozent mehr. Das bedeutet, dass der Einfluss der Gene bei der Fettleibigkeit von Kindern einen relativ geringen Einfluss hat.
"Die gute Nachricht ist, dass wir etwas gegen die Gewichtsprobleme unserer Kinder tun können", meint Joan Costa Font, einer der Autoren der Studie. "Obwohl Initiativen, die auf Schulen und Kinder abzielen, sehr lobenswert sind, zeigen unsere Resultate, dass der Fokus vor allem darauf gelegt werden sollte, dass Eltern eine gesündere Lebensführung adaptieren, um bessere Vorbilder zu sein - zumindest was das Essen und das physisches Training anbelangt", meint die Forscherin.
Das Auftreten von Übergewicht von einer Generation zur nächsten aufgrund eines ungesunden Lifestyles macht auch dann nicht Halt, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten. Nur bei extremen Übergewicht haben genetische Ursachen einen stärkeren Einfluss als die Lebensführung, so die Studienautoren. "Jede Kampagne, die versucht, den Lifestyle der Eltern zu beeinflussen, muss einen ganzheitlichen Zugang entwickeln und sowohl die Mutter als auch den Vater miteinbeziehen, um effektiv zu sein", so Font abschliessend.
(London School of Economics http://lse.ac.uk 12.2.2015)
KOMMENTAR
Tierschutz kritisiert Gegenvorschlag zur SBV-Initiative
Von Dr. Hansuli Huber, Geschäftsführer Fachbereich, Schweizer Tierschutz STS:
Während die SBV-Initiative relativ harmlos daherzukommen scheint, hat es der bundesrätliche Entwurf für einen Gegenvorschlag zu Artikel 102a Ernährungssicherheit in sich. Unter den Titeln „Nachhaltigkeit“ und „Ressourceneffizienz“ sollen Land- und Ernährungswirtschaft wettbewerbsfähig gemacht werden für den internationalen Agrarmarkt.
Wer sich aus der heimelig-braven Schweiz in die frostig-schneidende internationale Agrar-Atmosphäre begibt, wird unschwer erkennen können, dass im Ausland Ressourceneffizienz Hochleistungstier- und -pflanzenproduktion mit Chemiekeule und Massentierhaltung bedeutet. Die Agrarpolitiker in der EU, den USA, China oder Brasilien definieren Nachhaltigkeit rein ökonomisch. Deren Legitimation der Hoch- und Überschussproduktion wird ebenso falsch wie heuchlerisch mit dem Argument der Ernährung der hungerleidenden Menschheit betrieben.
Bio und Tierwohl lehnt man dort mit der Behauptung des schlechteren ökologischen Fussabdruckes ab. Je höher die Produktivität, desto weniger CO2-Produktion wird postuliert. Wer für eine bäuerliche, naturnahe und tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft ist, kann diesen Gegenvorschlag nicht gutheissen. (Hansuli Huber, 17. Februar 2015)
PRESSESCHAU
Stellenabbau in der Tobleronefabrik bei Bern
Elf Mitarbeiter erhalten die Kündigung oder werden vorzeitig in Pension geschickt. Die zum US-Grosskonzern Mondelez – der früheren Kraft Foods – gehörende Fabrik senkt so
den Personalbestand um fünf Prozent. Die Angestellten wurden Ende 2014
über den Sparentscheid informiert. Er ist also keine Folge des Eurozerfalls
von letzter Woche. Gegenüber der BZ, die den Abbau publik machte, begründete eine Sprecherin den Schritt mit dem immer intensiver werdenden
Wettbewerb im Lebensmittelgeschäft.
Die Konkurrenzsituation der Fabrik,
die 96 Prozent ihrer Erzeugnisse exportiert, hat sich mit dem Ende des Euro-Mindestkurses verschlechtert. Zumal mit Zucker und Milch zwei wesentliche Rohstoffe für Toblerone aus der Schweiz kommen. Gerne hätte der
«Bund» von den Verantwortlichen erfahren, ob nach dem SNB-Entscheid
mit weiteren Entlassungen zu rechnen sei oder gar eine Verlagerung der
Produktion ins Ausland thematisiert werde – bevor 1991 die Toblerone-Produktion in Bern zentralisiert wurde, gab es mehrere Werke im Ausland.
Mondelez reagierte nicht auf Anfragen. (Der Bund 22.1.2015)
WHO: Massnahmen zur Zucker-, Salz- und Fettreduktion
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Massnahmen zur Reduzierung
von Todesfällen aufgrund von nicht übertragbaren Krankheiten vor. Neben Werbeverboten werden auch Steuern auf ungesunde Nährstoffe angedacht.
28 Mio. Menschen starben im
Jahr 2012 an nicht übertragbaren
Krankheiten wie Krebs, Herz- und
Lungen-Erkrankungen oder Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommt
der in dieser Woche veröffentlichte „Globale Status Report 2014“
der Weltgesundheitsorganisation
(WHO).
Viele dieser Todesfälle seien vermeidbar, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan bei der
Vorstellung des Reports. Der Bericht bildet die Basis für den „Globalen Aktionsplan für nicht übertragbare Krankheiten 2013-2020“
mit dem die WHO die Zahl der Todesfälle durch nicht übertragbare
Krankheiten – so genannte „non-communicable diseases“ – bis 2025
um 25 Prozent reduzieren will.
In dem rund 300 Seiten starken
Report werden eine Reihe von
„best buy“-Beispielen vorgestellt,
die auf Länderebene kostengünstig und effektiv einen Beitrag zur
Erreichung der globalen Reduktionsziele leisten sollen. Unter anderem wird die Einführung einer
Lebensmittelsteuer in Ungarn als
Positivbeispiel
hervorgehoben.
Ungesunde Nährstoffe wie Salz,
Zucker und Koffein werden in Ungarn besonders besteuert, woraufhin ein Jahr später 40 Prozent der
Hersteller ihre Rezepte geändert
haben sollen, um die Steuerpflicht
zu drücken. Auch Massnahmen zur
Eindämmung der Salzverwendung
in Finnland und England werden
vorgestellt. (Lebensmittel Zeitung, 23.1.2015)
(gb)
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