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26.5.2015
| Druckansicht | Fenaco wächst weiter
Das Genossenschaftsunternehmen Fenaco konnte auch im 2014 wachsen und den Umsatz auf 6,2 Mia Franken steigern. Für 2015 wird ein moderates Wachstum erwartet.
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Fenaco ist der am stärksten vertikal integrierte Konzern. Die Tätigkeiten reichen vom Handel mit Agrarproduktionsmitteln (Dünger, Tierfutter etc) über Dienstleistungen wie die UFAG-Laboratorien und die eigene Verarbeitung der Agroprodukte (in Industriebetrieben wie den Grossmetzgereien von Ernst Sutter und der Kartoffelverarbeitung Frigemo) bis zu eigenen Detailhandelsshops wie Volg (Bild) und Landi.
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Der Umsatz stieg um 2,8 Prozent auf 6,2 Milliarden Franken, wie die Fenaco an der Jahresmedienkonferenz letzten Mittwoch in Bern mitteilte. Die erstmalige Konsolidierung der Landi Pilatus AG sowie die nun für das ganze Jahr konsolidierte Fertag France SA bewirkten dabei einen Anstieg des Umsatzes um rund 0,8 Prozent, womit das reale Wachstum bei 2 Prozent liegt. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 122,7 Millionen Franken um 12,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, zeigte sich mit dem Jahresergebnis zufrieden. "Besonders erfreulich ist, dass das Wachstum breit abgestützt ist", sagte Keller an der Medienkonferenz.
Der Umsatz konnte in drei von vier Geschäftsfeldern gesteigert werden. Im Bereich "Agrar" stieg er um 1,7 Prozent auf 1,82 Milliarden, im Bereich "Detailhandel" um 5,1 Prozent auf 1,83 Milliarden und im Bereich "Energie" um 6,4 Prozent auf 1,22 Milliarden Franken. Beim Geschäftsfeld "Lebensmittelindustrie" sank der Umsatz hingegen um 1,6 Prozent auf 1,31 Milliarden Franken.
Für das aktuelle Jahr sind die Hoffnungen nach dem Ende des Euromindestkurses etwas gedämpft. Aus buchhalterischer Perspektive hätten die starken Währungsverschiebungen Geld gekostet, sagte Martin Keller. Bis März war die Fenaco dennoch gut unterwegs, beim Import von Produkten in den Bereichen Agrar, Haus und Garten konnte günstiger eingekauft werden, wobei die Währungsvorteile weitergegeben wurden.
"Nicht gross, sondern breit"
Er werde oft auf die Grösse der Fenaco angesprochen, sagte Lienhard Marschall, Präsident der Verwaltung, an der Medienkonferenz. "Die Fenaco ist nicht gross, sondern breit, gebe ich dann gerne zur Antwort", so Marschall. Er sehe auch kein Problem mit dem Wachstum, solange die Fenaco eine Geschäftsleitung, welche die Ideale einer Genossenschaft vertritt sowie eine bäuerliche Verwaltung habe. Lienhard Marschall wird per Ende Juni altershalber als Verwaltungspräsident zurücktreten. Er übte das Amt seit 2003 aus. Als Nachfolger vorgeschlagen ist Pierre-André Geiser, Meisterlandwirt aus Tavannes BE.
Fürs gesamte Jahr hat sich die Fenaco angesichts des eher schwierigen Umfelds ein moderates Umsatzwachstum zum Ziel gesetzt. Ergebnisseitig werde es aufgrund der aktuellen Vorzeichen schwierig, das gute Resultat aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen, so Martin Keller.
Im Detailhandel bei Volg und den Landi-Läden startete das Jahr gut, wie Ferdinand Hirsig, Leiter der Divisionen Detailhandel und Energie, sagte. Die Volg-Gruppe konnte bis Ende April ein Umsatzplus von rund 2,5 Prozent erzielen, die Landi-Läden eines von 1 bis 1,5 Prozent, wobei dort die stärksten und wichtigsten Monate jeweils Mai und Juni sind.
Einstieg ins Solargeschäft
2015 stehen bei der Fenaco wichtige Investitionen an. So wird bei Ramseier die Mosterei komplett erneuert und im Auhafen werden zusätzliche Silos gebaut. Zudem wird das Infrastrukturprogramm für Getreide in der Schweiz fortgesetzt, wobei Silos erneuert und teilweise zusammengelegt werden. Ein wichtiger Schritt wird auch die Inbetriebnahme der ersten Ausbauetappe des Logistikzentrums im süddeutschen Lahr sein, das in einem Joint Venture mit der ZG Raiffeisen erstellt wurde.
Per Ende März ist die Fenaco mit der Übernahme der Solvatec, eines Herstellers von Solaranlagen, auch ins Photovoltaikgeschäft eingestiegen. Mit der Übernahme sei insbesondere Know-how gewonnen worden, sagte Ferdinand Hirsig. Grosses Innovationspotenzial sieht die Fenaco unter anderem in der Speichertechnik von Energie auf Bauernhöfen. (Text: LID)
Geschäftsfeld Lebensmittelindustrie
Das Geschäftsfeld Lebensmittelindustrie erzielte einen Umsatz von 1,31 Mrd. Franken, was einem
leichten Rückgang von 1,6 Prozent entspricht. Bei den Landesprodukte (Früchte, Gemüse, Frisch-,
Veredelungs- und Pflanzkartoffeln) konnten die Schweizer Landwirtschaftserzeugnisse erfolgreich am
Markt platziert und dadurch ansprechende Mehrwerte für die Bäuerinnen und Bauern erzielt werden.
Dort, wo es zu rekordhohen Ernten kam, gelang es, dank koordinierten Aktivitäten mit verschiedenen
Verkaufskanälen den Absatz überdurchschnittlich anzuheben. Trotz anspruchsvollen
Witterungsverhältnissen kam es bei den Kartoffeln zu einer grossen Ernte und tieferen Erzeugerpreisen.
Der Umsatz der Geschäftseinheit Gemüse, Früchte, Eier, die mit frigemo unter anderem Pommes Frites,
Rösti und Tiefkühlgemüse herstellt, blieb mit 581,5 Mio. Franken stabil. Besonders erfreulich entwickelte
sich der Verkauf von Schweizer Eiern, dies dank innovativen Vermarktungskonzepten wie bunte
Picknick-Eier.
Die Geschäftseinheit Fleisch konnte die Marktposition trotz intensivem Wettbewerb
halten. Veränderungen bei zwei Grosskunden führten allerdings zu Umsatzeinbussen. Eine wetterbedingt
unbefriedigende Grillsaison im Sommer in Kombination mit einer leicht erhöhten Schweineproduktion,
hatte ein spürbares Überangebot zur Folge und mündete in markanten Preissenkungen. Zur
Unterstützung der Schweizer Schweineproduzenten führte die Ernst Sutter gemeinsam mit Volg im 4.
Quartal Sonderaktivitäten durch. Dadurch konnte Volg im Vergleich zu den geplanten Mengen markant
mehr Schweinefleisch absetzen. Der Umsatz der Geschäftseinheit Fleisch kam auf 550,0 Mio. Franken
zurück.
Die Geschäftseinheit Getränke erzielte mit RAMSEIER Suisse ein sehr gutes Resultat. Dank dem Kauf der
Marken Schlör/Senator sicherte die Getränkeproduzentin die Mostobstabnahme der bestehenden
Lieferanten der Schlör AG und erweiterte zugleich ihr Kundenportfolio im Bereich Gastronomie. Mit der
Inbetriebnahme der neuen Dosenabfüllanlage in Hochdorf LU baute RAMSEIER Suisse ihre Kompetenz
als Getränkespezialistin und Produktionspartnerin weiter aus.
Das Weingeschäft mit den VOLG
Weinkellereien, Garnier und Divo entwickelte sich zufriedenstellend. Negative Auswirkungen hatte die
Kirschessigfliege, die erstmals zu Ertragsausfällen im Schweizer Weinbau führte. Dank raschen
Massnahmen im Verbund mit fenaco Pflanzenbau, Pflanzenschutzlieferanten und den
Bewilligungsbehörden konnte der Schädling erfolgreich bekämpft und damit einen Totalausfall der Ernte
2014 verhindert werden. Insgesamt erreichte die Geschäftseinheit Getränke einen Umsatz von 174,0
Mio. Franken.
Geschäftsfeld Detailhandel
Das Geschäftsfeld Detailhandel erhöhte seinen Umsatz um 5,1 Prozent auf 1,83 Mrd. Franken. In der
Geschäftseinheit Volg Konsumwaren hat die auf Dorfläden und Kleinflächen spezialisierte
Detailhandelsgruppe im vergangenen Jahr bei stabilen Preisen den Umsatz (Frontumsatz) auf 1,46 Mrd.
Franken (Vorjahr 1,41 Mrd. Franken) gesteigert. Die Zahl der belieferten Verkaufsstellen stieg um 116
Läden auf 1 046 Verkaufsstellen (930). Die 563 Volg-Dorfläden (559) als wichtigster Absatzkanal der
Gruppe erreichten einen Umsatz von 1,11 Mrd. Franken (1,09 Mrd. Franken).
Die von Volg belieferten
402 Freien Detaillisten (294) trugen 129 Mio. Franken (116 Mio. Franken) zum Gesamtumsatz bei. Seit
1. September 2014 werden Verkaufsstellen unter den Namen «Pam» und «Proxi» (Westschweiz und
Wallis) von Volg beliefert. Dank dieser Expansion in der Westschweiz konnte das Liefernetz deutlich
vergrössert werden. Die 81 belieferten TopShops an AGROLA-Tankstellen steigerten den Umsatz auf
229,5 Mio. Franken.
fenaco über sich selbst
Die fenaco ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen. Sie ging 1993 aus dem Zusammenschluss von sechs landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden mit über hundertjähriger Tradition hervor. Die fenaco verfolgt das übergeordnete Ziel, die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren Mitglied-LANDI (landwirtschaftliche Genossenschaften) bildet die fenaco einen körperschaftlichen Konzern und versorgt die Bauern mit Produktionsmitteln. Zudem übernimmt sie die Erzeugnisse der Landwirte. Dazu gehören Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Schlachtvieh, Eier, Mais, Gemüse, Obst, Beeren und Weintrauben.
In den eigenen Industriebetrieben veredelt sie diese Erzeugnisse zu sicheren, hochwertigen Schweizer Lebensmitteln und Getränken. Diese vermarktet sie über Hotels, Restaurants und zu einem grossen Teil über die bekannten Detailhandelsketten, aber auch über die eigenen Verkaufskanäle LANDI, Volg, TopShop, Visavis und Mini-Marché. So bringt die fenaco die Produkte der Schweizer Bauern ohne Umwege direkt und frisch auf den Ladentisch – genau so wie es der Name sagt: «fenaco – natürlich nah, de la terre à la table». (Text: Fenaco)
(gb)
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