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Nachrichten

5.8.2015

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KURZNEWS 5. August 2015

Milchbauern wollen „Heumilch“-Käse lancieren / Geschmacksrezeptoren sind nicht nur im Gaumen / Gastrosuisse plant Initiative gegen «Schweiz-Zuschläge»


Zentralschweizer Milchbauern wollen „Heumilch“-Käse lancieren

05.08.2015 – (lid) – „Heumilch“-Produkte sind in Deutschland und Österreich ein Verkaufsschlager. Die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) wollen nun ebenfalls Produkte aus „Heumilch“ lancieren. Weil der Absatz von Emmentaler- und Sbrinz-Käse harzt, müssen die Käser die Produktion drosseln. Die Folge: Die überschüssige silofreie Milch, die nicht zu Emmentaler oder Sbrinz verarbeitet werden kann, muss im Industriekanal verwertet werden. Für die Milchbauern ist das mit Einbussen verbunden, denn für Industriemilch werden tiefere Preise bezahlt.

Dadurch werde Wertschöpfung vernichtet, beklagen die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) in ihrem neusten Newsletter. Die Genossenschaft, der über 3‘500 Milchbauern angehören, hat deshalb Kontakt mit den Organisationen „Heumilch Thurgau“ und der Arbeitsgemeinschaft Heumilch Österreich aufgenommen. Letztere verkauft unter dem „Heumilch“-Label Produkte aus silofreier Milch – mit jährlich steigenden Absatzzahlen.

Ziel sei es, in der Schweiz eine Untersektion der Arbeitsgemeinschaft Heumilch zu gründen, wird ZMP-Geschäftsführer Pirmin Furrer im „Schweizer Bauer“ zitiert. Verwendet werden soll das Heumilch-Logo vor allem auf Käsen, die exportiert werden. Das Wort „Heumilch“ sei für Konsumenten verständlicher als der Ausdruck „silofrei“.

Vor rund zehn Jahren haben in Österreich Bauern und Verarbeiter das Label "Heumilch" ins Leben gerufen. Das Label sollte eine Differenzierung gegenüber anderen Milchprodukten ermöglichen, um eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Heumilch wird als "natürlichste Form der Milcherzeugung" angepriesen. Kühe fressen vor allem Gras und Heu. Der Raufutteranteil muss mindestens 75 Prozent betragen. Das Verfüttern von Silage ist verboten.

Heumilch hat sich damit in einer Nische positioniert. Lediglich drei Prozent der Milch, die in der EU produziert wird, entsprechen den Heumilch-Standards. Den Heumilch-Bauern werden die Mehrleistungen mit höheren Milchpreisen abgegolten. Der Zuschlag hat sich seit 2009 auf 5 Cent verfünffacht. Bei den Konsumenten kommt Heumilch an. Der Absatz konnte seit 2009 um 115% auf letztjährig 40'000 Tonnen gesteigert werden.



Bio-Fleisch legt im Detailhandel zu

03.08.2015 – (lid) – Im Jahr 2014 wurden im Detailhandel 5‘461 Tonnen Bio-Fleisch verkauft. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 8,8%. Der Marktanteil stieg um 0,3 auf 3,9%. Die Zunahme hat laut Bio Suisse mehrere Gründe. Zum einen seien die Marketingaktivitäten bei den Detailhändlern sowie auf Verbandsebene erhöht worden. Zum andern habe die Anzahl Bio-Bauern zugenommen, was das Angebot an Bio-Fleisch wachsen liess.

Nicht bei allen Fleischprodukten sei der Bio-Absatz gestiegen, heisst es im neusten Marktbericht des Bundesamts für Landwirtschaft. So hätten die Absatzmengen bei Kalb- und Lammfleisch deutlich abgenommen. Laut Bio Suisse haben Rindfleisch und Poulet das grösste Wachstumspotenzial.



Alpkäse-Produktion steigt

31.07.2015 – (lid) – Auf den Schweizer Alpen wird immer mehr gekäst: Die Produktion hat seit 2004 um rund 15 % zugenommen. Zugenommen hat vor allem die Produktion von Halbhartkäse (+36%), wie Zahlen der TSM Treuhand GmbH zeigen. Die Herstellung von Hartkäse hingegen stagniert. Die Anzahl Alpen mit Milchverarbeitung schrumpfte seit 2004 um 340 auf 1‘450 im Jahr 2013.



Smoothies sind eher Mahlzeiten als Begleitgetränke

Smoothies gelten gemeinhin zwar als gesund - da sie jedoch viele Kalorien haben, sollten sie nicht als schneller Durstlöscher, sondern vielmehr als Zwischenmahlzeit gesehen werden. Darauf weist der aid infodienst http://aid.de in seiner aktuellen Publikation hin. Den Fachleuten des Bonner Verbraucherinformationsdienstes nach enthält ein Smoothie so viele Nährstoffe, dass er als kleine Mahlzeit zwischendurch behandelt werden muss. Konsumenten sollten daher einen Blick auf die Etiketten der Drinks werfen. Dies zeige, ob tatsächlich so viel Mango in der Flasche ist, wie das Bild auf der Verpackung erwarten lässt.

Verbraucher sehen daher, welche weiteren Zutaten ausser Obst und Gemüse noch mit dabei sind. Und das Haltbarkeitsdatum erinnert: Ein gekühlter Fertig-Smoothie ist nur wenige Tage haltbar. Zudem ist Qualität am 5-Tag-Logo erkennbar: Smoothies mit diesem Logo müssen mindestens zur Hälfte aus Mark, Püree oder stückigen Bestandteilen bestehen. Sie dürfen keinen zusätzlichen Zucker, keine Zusatzstoffe und keine isolierten Nährstoffe enthalten und nicht durch Wasserentzug konzentriert sein, heisst es von den aid-Verbraucherschützern. (pte/aid 31.7.2015)



UHT-Vollmilch ist meist verwendete Milch der Gastronomie

Der Schweizer Liefer- und Abholgrosshandel (LAGH) bietet grosse Einkaufsmengen zu günstigen Konditionen an. Primäre Abnehmer sind Restaurants und weitere Akteure im Gastronomie-Kanal sowie Haushalte mit Einkaufskarte. 2014 entfiel der grösste Marktanteil der Gesamtverkaufsmenge von Konsummilch im LAGH auf die UHT-Vollmilch (73,6 %).

An zweiter Stelle folgte der UHT-Milchdrink mit einem mengenmässigen Marktanteil von 14,1 %. 2015 (Januar bis Mai) erhöhte sich die Verkaufsmenge von UHT-Vollmilch gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (vgl. Seite 2). Umsatzmässig fallen die Marktanteile von UHT-Vollmilch (72,2 %) und UHT-Milchdrink (13,8 %) etwas tiefer aus als mengenmässig. Grund für diese Differenz sind die Preise der beiden Produkte, die tiefer sind als jene der meisten anderen Konsummilchsorten (vgl. Grafik unten). Den tiefsten Verkaufspreis weist die UHT-Magermilch aus (1.16 Fr./l).

Der Marktanteil von pasteurisierter Milch ist im LAGH im Vergleich zur UHT-Milch unbedeutend. Die Beliebtheit von UHT-Milch lässt sich unter anderem mit der vergleichsweise langen Haltbarkeit und dem tiefen Preis erklären. Die hohen Verkaufsmengen von Vollmilch in der Gastronomie tragen natürlich auch zur Entlastung des Milchfettmarktes bei. Im Detailhandel dagegen ist die Nachfrage nach teilentrahmter Milch am grössten. (BLW 30.7.2015)



Detailhandel: Starker Franken lässt Umsatz schrumpfen

30.07.2015 – (lid) – Düstere Aussichten für den Schweizer Detailhandel: Das Forschungsinstitut BakBasel rechnet wegen des starken Frankens heuer mit einem Umsatzminus von 2,1 Prozent. Das wäre der stärkste Rückgang seit 35 Jahren. Der Detailhandel hat von Januar bis Mai 2015 gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger Umsatz gemacht, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen.

Laut dem Forschungsinstitut BakBasel könnte sich der Preiszerfall im verbleibenden Jahr weiter verstärken. Für das Jahr 2015 wird mit einem Umsatzminus von 2,1% gerechnet, was dem stärksten Rückgang der letzten 35 Jahren entsprechen würde. Der starke Franken heize den Einkaufstourismus an, lasse die Nachfrage im Inland schrumpfen und zwinge die Detaillisten, Preise zu senken, so BakBasel.



PRESSESCHAU

Geschmacksrezeptoren sind nicht nur im Gaumen

Für Sie gelesen im Blick: Forscher finden überall im Körper Geschmacksrezeptoren. Sie sind nicht auf die Zunge beschränkt. Physiologen finden sie auf Zellen in den oberen Atemwegen, im Verdauungstrakt, in Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle, Nieren, Fettdepots, Knochen, Herz, Gehirn und sogar in den Spermien. Was die Chemosensoren in den verschiedenen Organen bewirken, ist längst nicht vollständig bekannt. Forscher gehen davon aus, dass sie das Immunsystem und den Stoffwechsel beeinflussen. Dabei reagieren sie auf dieselben Substanzen in Lebensmitteln oder Medikamenten wie ihre «Kollegen» in der Mundhöhle. Und sie vermitteln ebenfalls die Sinneseindrücke süss, sauer, salzig, bitter und umami.

Rezeptoren für umami wurden in Spermien von Mäusen und Menschen entdeckt, wie «spektrum.de» berichtet. Sie unterstützen die Spermazelle dabei, mit der Eizelle zu verschmelzen – sind also notwendig für die Fortpflanzung. Am besten verstanden ist die Rolle der Geschmacksrezeptoren im Verdauungstrakt. Nehmen die Rezeptoren im Magen Süsses wahr, wird der Appetit angekurbelt. Im Darm geschieht genau das Gegenteil: Ein Sättigungsgefühl wird ausgelöst. Der Versuch, diesen Sättigungsmechanismus durch kalorienfreie Süssmittel in Gang zu setzen, scheiterte dann allerdings, weil die Süss-Rezeptoren auf Süssstoffe wie Aspartam kaum reagierten.

Weitere hilfreiche Kandidaten im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes könnten die Bitter-Rezeptoren auf den Darmzellen sein. Die Idee: Als Kapsel eingenommene Gallensäure würde andocken, Sättigungsgefühle vermitteln und den Blutzucker regulieren. Kürzlich wurden auch in der Lunge Bitter-Rezeptoren entdeckt. Diese könnten bei der Behandlung von Asthma-Patienten helfen. (Volltext: www.blickamabend.ch 29.7.2015)



Gastrosuisse plant Initiative gegen «Schweiz-Zuschläge»

Für Sie gelesen im Blick: Gastrosuisse-Präsident im Interview. Der oberste Beizer der Schweiz warnt: Tausende Gastro-Jobs sind durch den starken Franken gefährdet. Jetzt packt er das Problem auf politischer Ebene an. Herr Platzer, immer mehr Gäste essen ennet der Grenze. Finden Sie solchen Gastro-Tourismus verwerflich? Casimir Platzer: Den Fehler beim Gast zu suchen, ist falsch. Wenn ein Schnitzel bei uns 20 Franken kostet und ennet der Grenze nur die Hälfte, ist die Versuchung gross. Es reicht nicht, dem Kunden zu sagen, er müsse loyaler sein. Das allein löst unser Problem nicht.

Es muss vor allem auf politischer Ebene angesetzt werden. Wir brauchen endlich faire Preise und Beschaffungsfreiheit. Schweizer Betriebe zahlen für ihre Produkte und Leistungen oft weitaus mehr als ihre Mitbewerber im Ausland. Viele Lieferanten und Konzerne verlangen ungerechtfertigte «Schweiz-Zuschläge» und schöpfen dadurch wesentliche Kaufkraft ab. So haben wir von vornherein keine Chance, wettbewerbsfähig zu sein. Das darf nicht sein, deshalb planen wir eine Volksinitiative.

Der Spielraum ist eng. Bei der Qualität kann man sich immer noch verbessern. Innovative Angebote sind gefragt. Die Gäste sind bereit, für Mehrwert und -nutzen auch mehr zu bezahlen. Besondere Freundlichkeit ist ein wichtiger Wert. Doch leider nützt auch das schönste Lächeln wenig, wenn man einen Kaffee serviert, der 500 Meter nebenan weniger als die Hälfte kostet.

Beizer könnten auch ihre Preise an die Konkurrenz anpassen? Bei den Gästen würde das wirken. Aber es ist faktisch unmöglich. Unsere Kosten für Waren und Personal sind doppelt so hoch wie jene der Konkurrenten im Ausland. Unsere Preise sind jetzt schon so knapp kalkuliert, dass nur die wenigsten Gastgeber Gewinn schreiben.

Vor fünf Jahren stand der Franken noch bei 1,60 Euro. Seither gingen im Gastgewerbe 25000 Arbeitsplätze verloren. Das ist beängstigend. Doch die Politik scheint dies nicht zu interessieren. In jeder anderen Branche wäre der Aufschrei enorm, wenn zehn Prozent der Angestellten ihre Arbeit verlieren. Das Beizensterben beeinträchtigt ja auch die zuliefernden Bäcker, Metzger, Bauern und viele mehr.

Wenn der Franken bei der Parität zum Euro bleibt, wird sich das bestehende Problem nochmals massiv verschärfen. Zum Glück hatten wir vom Wetter her einen schönen Sommer. Das hat sich vielerorts positiv auf das Geschäft ausgewirkt. Vor dem nächsten Winter habe ich aber grossen Respekt. Das wird eine riesige Herausforderung. Wie wollen Sie diese meistern? Indem wir gemeinsam mit Lieferanten, Politikern und den Sozialpartnern nach Lösungen suchen. So kann es nicht weitergehen! (Volltext: www.blick.ch 2.8.2015)
(gb)


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