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8.9.2015
| Druckansicht | Kurznews 8. September 2015
Swissness: Nationalrat will schnelle Umsetzung /
Foodwaste: Energieverschwendung bei Fleisch am höchsten /
Migros plant 30 neue Poulet-Restaurants
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Swissness: Nationalrat will schnelle Umsetzung
08.09.2015 – (lid) – Der Nationalrat will die Swissness-Bestimmungen nicht auf die lange Bank schieben, wie das die Rechtskommission in einer Motion verlangt hat.
Der Entscheid fiel mit 108 zu 72 Stimmen bei 8 Enthaltungen, meldet die Nachrichtenagentur SDA. Die Befürworter der Motion verlangten vom Bundesrat einen Aufschub und eine Vereinfachung der Swissness-Regeln. Pirmin Schwander (SVP/SZ) kritisierte die Swissness-Bestimmungen als nicht praxistauglich. Er sprach von einem „Luxus- und Bürokratiemoloch“. Man könne es sich nicht leisten, Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.
Christophe Schwaab (SP/VD) hielt dem entgegen, dass niemand das Label „Schweiz“ verwenden müsse. Die Swissness schaffe Rechtssicherheit, betonte Schwaab.
Justizministerin Simonetta Sommaruga rief in Erinnerung, dass das Parlament dem Swissness-Gesetz zugestimmt hatte. Auch sei dagegen kein Referendum ergriffen worden. Der Bundesrat habe wie üblich die Verordnungen dazu erlassen. Dabei habe er viele Anliegen aus der Vernehmlassung aufgenommen.
Künstliche Aromen in Obstbrand nachgewiesen
Das Kantonale Labor Basel-Stadt hat Spirituosen auf künstliche Aromen und auf den Gehalt des gesundheitsschädlichen Methanols untersucht. Von 20 Proben musste eine Probe Aprikosenwasser wegen künstlicher Aromatisierung beanstandet werden. Der Schweizer Hersteller musste die Analyse bezahlen und wurde aufgefordert das Herstellungsverfahren anzupassen. Die gemessenen Methanolgehalte lagen erfreulicherweise deutlich unter dem geltenden Toleranzwert.
20 Spirituosen wurden bei Importeuren, Produzenten und Grossverteilern in Basel-Stadt erhoben. Es handelte sich ausschliesslich um Spirituosen, die aufgrund der deklarierten Produktekategorie nicht aromatisiert werden dürfen. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Rum, Whisky, Brandwein und diverse Obstbrände, die ausschliesslich durch alkoholische Gärung und Destillation von frischem Ausgangsmaterial gewonnen werden. Dabei werden das natürliche Aroma und der Geschmack der destillierten Ausgangsstoffe bewahrt. Hauptziel der Untersuchung war die Überprüfung der gesetzlichen Anforderungen bezüglich Aromatisierung. Im Weiteren wurde getestet, ob die Toleranzwerte des toxischen Methanols eingehalten werden.
Von den 20 untersuchten Proben enthielt ein Aprikosenwasser (Häfelibrand) Propylenglykol und zudem mindestens drei künstliche Aromastoffe. Solche Substanzen kommen natürlicherweise nicht in Spirituosen vor. Propylenglykol ist eine häufig verwendete Substanz, die als Aromaträger dazu dient, Aromen in die Produkte zu transportieren. Das Vorkommen des Aromaträgers und der nachgewiesenen künstlichen Aromastoffe weisen auf eine nicht erlaubte Aromatisierung der Spirituose hin. Um auch künftig den Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten vor Täuschung zu erfüllen, sind weitere Kontrollen bezüglich Aromatisierung von Spirituosen und ähnlichen Produkten vorgesehen. (KLBS 4. September 2015)
Nestlé erzielte den höchsten Reingewinn
Der Nahrungsmittelmulti aus Vevey erwirtschaftete
im letzten Jahr 14,9 Milliarden Franken. Unter dem Strich ist Nestlé
damit die gewinnträchtigste Firma der Schweiz. Das zeigt eine
Auswertung der "Handelszeitung". Nestlé gelang gegenüber dem Jahr
2013 eine Steigerung um über 43 Prozent des Reingewinns. Auf den
Plätzen zwei und drei folgen die Pharmafirmen Roche (12,5 Milliarden
Franken, plus 10 Prozent) und Novartis (9,7 Milliarden Franken, plus
12 Prozent).
(Handelszeitung 2.9.2015)
Koch im Insel Spital Bern erhält Auszeichnung „Lehrmeister des Jahres“
Adrian Furer, Koch im Insel Spital Bern, wurde zum „Zukunftsträger 2015 -
Lehrmeister des Jahres“ in der Kategorie Koch gewählt. „Sein Herzblut für die
Ausbildung und die Kommunikation mit den Lernenden auf Augenhöhe ist
bemerkenswert“, begründet die Jury ihre Wahl. Der Preis, dotiert mit 10‘000 CHF, wird
am Montag, 21. September, im Zürcher Kaufleuten verliehen.
Bereits zum dritten Mal wurde Adrian Furer für den Preis angemeldet, diesmal von der
Lernenden Sara Gruosso. „Dass er diesen Preis gewonnen hat, ist auch ein Dankeschön für
seine Arbeit mit uns“, sagt sie.
Menschlichkeit und Authentizität sind das, was die Lernenden besonders an ihrem
Lehrmeister schätzen. Am Morgen begrüsst Furer seine zwanzig Lernenden mit Handschlag.
„Ich will ihnen in die Augen schauen, damit ich weiss, wie es ihnen geht“, sagt er und
ergänzt: „Die Lernenden können mich nur ernst nehmen, wenn ich authentisch bin.“ Bei der
Kommunikation mit den Lernenden setzt er auf die neuen Medien, um sich mit allen
gleichzeitig auszutauschen. Dies ist umso wichtiger, als dass die Lernenden in die
laufenden Projekte eng eingebunden werden.
Ehrlichkeit, Verantwortung, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind die Eckpfeiler, auf die
Furer in der Ausbildung setzt. Er selbst hat den Anspruch, sich für jeden Lernenden eine
Stunde pro Woche Zeit zu nehmen. Regelmässig werden dabei Lern- und
Leistungsdokumentationen kontrolliert und neue Aufgaben definiert. Alle fünf bis sechs
Monate finden Qualifikationsgespräche im Beisein der Eltern statt.
Die Preise "Zukunftsträger – Lehrmeister des Jahres" werden am Montag, 21. September
2015, ab 18 Uhr im Zürcher Theaterclub Kaufleuten verliehen. Mona Vetsch moderiert den
Abend, an dem über 450 Gäste erwartet werden, und interviewt die Preisträger.
Seit 2011 verleihen das GastroJournal und Bischofszell Nahrungsmittel AG den Titel
„Zukunftsträger“ in den Kategorien Bäcker-Konditor-Confiseur, Fleischfachmann/-frau,
Koch, Restaurationsfachmann/-frau. Hinter dem Preis steht die Idee, das Engagement für die
handwerkliche Berufsbildung zu fördern. Die Lehrmeister, welche unermüdlich und mit
grossem Einsatz Lernende ausbilden und fördern, sind Grundlage der Qualität des
Schweizer Handwerks. Mit dem Preis erhalten sie eine verdiente Anerkennung für ihre
Leistung.
Ausgezeichnet werden das besondere Engagement beim Vermitteln von
Grundlagen, Handwerk, Fachkompetenz und Wissen, aber auch die soziale Integration, die
Förderung der Lernenden und ihrer Persönlichkeit sowie das Hochhalten des Berufsstolzes.
Für den Preis angemeldet werden die Lehrmeister von ihren Lernenden. Eine unabhängige
Fach-Jury bewertet die Kandidaten.
Pro Kategorie werden drei Lehrmeister nominiert, die
von der Jury besucht und beurteilt werden. Einer davon wird zum Lehrmeister des Jahres
bestimmt. Mit diesem Verfahren wird dem Anspruch an Glaubwürdigkeit, Unabhängigkeit
und Transparenz bei Nominierung und Juryentscheidung Rechnung getragen. Das
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation hat dem Preis dafür das Prädikat
„100 Prozent Qualität“ verliehen.
(2. September 2015 GastroSuisse)
Foodwaste: Energieverschwendung bei Fleisch am höchsten
(aid 2.9.2015) - Allein aus ethischen Gründen ist es nicht vertretbar, dass ein großer Anteil an Lebensmitteln im Müll landet - in den USA waren es bei einer Erhebung vor vier Jahren unglaubliche 31 Prozent. Auch unter dem Aspekt "Ressourcenverschwendung" ist die Entsorgung von Nahrung im Müll besonders kritisch zu sehen.
Zur Herstellung von pflanzlichen Nahrungsmitteln wie auch für Fleisch werden Rohstoffe und Energie in Form von Diesel, Elektrizität, Düngemitteln und anderen Betriebsmitteln verbraucht.
In einer Studie am US-amerikanischen Agrar-College der Universität Missouri-Columbia wurde nun der Frage nachgegangen, was im Hinblick auf die Verschwendung von Energie schlimmer sei: die "Entsorgung" von Fleisch oder die von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Zu vertreten ist es ohnehin nicht, Tiere zu züchten, sie zu mästen und zu schlachten, um die entstehenden Produkte gar nicht erst zu essen, sondern in den Müll wandern zu lassen - nicht den Tieren gegenüber wie auch nicht solchen Menschen gegenüber, die unter chronischem Mangel leiden.
Der Studie zufolge ist es besonders auch aus umweltpolitischen Gründen abzulehnen, Fleisch wegzuwerfen, denn in die Fleischproduktion fließt mehr Energie als in die pflanzliche Erzeugung. Ergo wird auch mehr verschwendet und die Umwelt vermehrt mit Treibhausgasen belastet, wenn Fleisch verworfen wird.
Die Empfehlung, die aufgrund dieser Ergebnisse gegeben wird, mutet allerdings bizarr an: falls man mehr Nahrungsmittel zubereiten wolle als nötig - also "just in case" - dann sei es besser, hierfür pflanzliche Lebensmittel einzusetzen statt zusätzliches Fleisch einzuplanen. Ob dies nun besonders hilfreich ist, Überfluss und Verschwendung einzudämmen? Dazu wäre vielleicht eher der Rat geeignet, eben auf diese "für-alle-Fälle-Mengen" zu verzichten und gelegentlich hinzunehmen, dass Kartoffeln, Fleisch oder Gemüse einfach mal "alle" sind und nicht halbvolle Platten und Schüsseln in den Abfall wandern.
Nestlé Schweiz Ernährungspreis 2015: Rohmilch gegen Verdauungsbeschwerden
Rohe Kuhmilch schützt Kleinkinder gegen Atemwegsinfektionen; ein
Konzept der Ernährungsberatung zum Thema FODMAPs ermöglicht es
Ernährungsberatern, Patienten mit funktionalen Darmbeschwerden eine
wirksame Behandlung zuteil werden zu lassen. Diese beiden Arbeiten im
Spannungsfeld zwischen Ernährung und Gesundheit wurden am 27. August
zum Anlass der nationalen Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft
für Ernährung SGE in Bern mit dem Nestlé Schweiz Ernährungspreis 2015
ausgezeichnet.
Wissenschaftspreis (15'000 CHF): Der Konsum von unbehandelter
(roher) Kuhmilch reduziert das Risiko der Entstehung von
Atemwegsinfektionen bei Kleinkindern um 30%. Vielversprechende
Resultate vor allem bei der Entwicklung von Strategien zur Vorbeugung
von Asthma.
Zum ersten Mal zeigt eine unter Leitung von Georg Loss von einer
Gruppe von Epidemiologen, Kinderärzten, Ernährungswissenschaftlern
und Statistikern durchgeführte Studie am Schweizerischen Tropen- und
Public Health-Institut in Basel, dass bestimmte Komponenten von roher
Kuhmilch, die in erhitzter oder anderweitig verarbeiteter Milch nicht
mehr vorhanden sind, Kleinkinder gegen Infektionen der Atemwege sowie
Ohrenentzündungen schützen können.
Kinder, die im ersten Lebensjahr
rohe Kuhmilch getrunken haben, zeigten insgesamt im Alter von 1 Jahr
weniger Anfälligkeit für Entzündungen. Diese Faktoren spielen eine
gewichtige Rolle bei der Entwicklung von Asthma, weshalb der Nachweis
dieser schützenden Wirkung der Rohmilch sehr vielversprechend ist.
Die Forscher hoffen, die Entwicklung neuer Verarbeitungsverfahren
zu sehen, um eine aus mikrobiologischer Sicht risikofreie Milch
herzustellen, welche diese wertvollen Inhaltsstoffe konserviert. Ein
überaus hilfreiches Produkt für die öffentliche Gesundheit in Bezug
auf die Entzündungen der Atemwege von Kleinkindern und möglicherweise
die Entwicklung von ernsthafteren Erkrankungen.
Eine vorbeugende
Strategie, basierend auf einer gesunden und gut verträglichen
täglichen Nahrung, die keine grosse Umstellung erfordert, könnte sich
als sehr wirkungsvoll erweisen. Man muss aber beachten, dass es sich
hier um eine wissenschaftliche beobachtende Studie mit interessanten
Ansätzen handelt. Die bisherigen Ernährungsempfehlungen ändern sich
jedoch nicht!
Kommunikations-Preis (CHF 7.500): Beatrice Schilling hat ein
Beratungskonzept für eine FODMAPs-arme Ernährung entwickelt: Dieses
ermöglicht es Ernährungstherapeuten, Patienten, die unter
funktionalen gastro-intestinalen Beschwerden leiden, hilfreiche
ernährungstechnische Ratschläge zu geben und so die Symptome
signifikant zu reduzieren.
Eine FODMAPs-arme Ernährung, also eine Ernährung mit nur geringen
Mengen an Kohlenhydraten wie sie in Weizen, Äpfeln, Champignons,
Laktose und Fruktose oder in zuckerfreiem Kaugummi präsent sind -
führt bei 75% der Patienten zu einer Reduzierung der funktionalen
Darmstörungen. In ihrer Praxis in Baden hat Beatrice Schilling
Informationen und Ratschläge zusammengestellt, damit ihre Kollegen
ihren Patienten auf gezielte Weise helfen können.
Unter dem Titel
«FODMAPs-arme Ernährung », ist diese Materialsammlung seit 2011 bei
mehr als 150 Ernährungstherapeuten in Gebrauch. Eine Analyse im
Herbst 2013 zeigte, dass diese Unterlagen in Ernährungspraxen häufig
genutzt werden und sich bei der Beratung als ausgesprochen nützlich
und wirkungsvoll erweisen. Sie ermöglichen es den Patienten, sich in
eigener Regie richtig zu ernähren und so ihre Beschwerden zu
reduzieren. (Nestlé)
PRESSESCHAU
Migros plant 30 neue Poulet-Restaurants
Für Sie gelesen in der Schweiz am Sonntag: Vor drei Jahren lancierte die Migros Genossenschaft Ostschweiz das Gastronomiekonzept Chickeria, damals noch unter dem sperrigen Namen «Pouletc». Im Menü der Schnellverpflegungs-Restaurants dreht sich alles ums Huhn, von Grillpouletschenkel über Pouletnuggets bis hin zu Pouletkebab. Damit erinnert Chickeria an die amerikanische Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC), auch wenn sich die Migros Mühe gibt, im Auftritt frischer und gesünder als KFC daherzukommen.
Bis heute brachte es Chickeria nur auf drei Standorte in Chur GR, Kreuzlingen TG und Pfungen ZH. Doch nun schaltet die Migros den Expansionsturbo ein, wie Sprecher Andreas Bühler bestätigt: «Wir können uns mittel- bis langfristig bis zu dreissig Chickeria-Restaurants in der Deutschschweiz vorstellen», sagt er. Im Herbst eröffnet die Migros je einen Standort in Buchs SG und in Oerlikon. 2016 seien zudem bereits Flächen gesichert in Amriswil TG, Wangs SG, Thal SG sowie in Pfäffikon ZH und Hinwil ZH. Und 2017 stehe die Eröffnung im dann neu gestalteten Bahnhof St. Gallen an.
Man sei mit den Umsatzzahlen sehr zufrieden, sagt Bühler, ohne konkret zu werden. Vorgesehen sei, dass die Restaurants auch ausserhalb ihres Wirtschaftsgebiets von der Migros Ostschweiz betrieben werden. Eine Expansion ins Ausland sei «aktuell» nicht vorgesehen. Zwar ist Hühnerfleisch hierzulande beliebt. Ass ein Schweizer vor zehn Jahren im Durchschnitt noch neun Kilo Pouletfleisch pro Jahr, so sind es heute zwölf. Doch die Ausbaupläne der Migros überraschen, mit Blick auf die Konkurrenz.
Kentucky Fried Chicken hatte einst den Erfolg in der Romandie gesucht, beendete aber das Abenteuer 2004 wieder. Die Schweizer Geflügelfirma Frifag versuchte es ab 2011 für kurze Zeit in Basel mit dem Restaurant «Huhniversum». Und Gerüchte über einen Markteintritt der deutschen Chicken-Fastfood-Kette Wienerwald entpuppten sich bisher nicht mehr als solche.
(Volltext: www.schweizamsonntag.ch/ 30.8.2015)
(gb)
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