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Nachrichten

24.12.2015

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KURZNEWS 24. Dezember 2015

Milchproduzenten rüsten sich für Schoggigesetz-Abschaffung / Billig-Esser zahlen mit Schuldgefühlen / Fisch wird ranzig nach Stresstod


Milchproduzenten rüsten sich für Schoggigesetz-Abschaffung

Anders als andere Länder, konnte die Schweiz an der WTO-Konferenz von Nairobi ihre Agrarinteressen nicht erfolgreich verteidigen. Die wirtschaftliche Bedeutung des Entscheides ist mittelfristig für die Milchwirtschaft einschneidend. Über das Schoggigesetz werden aktuell rund 250 Mio. kg Milch abgesetzt. Mit Blick auf 2020 gilt es nun, bis zum Zeitpunkt der Ratifizierung gleichwertige Massnahmen zu implementieren, um nachhaltigen Schaden für den Werkplatz Schweiz und die Schweizer Milchproduktion zu verhindern.

Die Schweizer Milchproduzenten SMP und die Branche haben sich bisher bei jeder Gelegenheit für die Erhaltung der heutigen Regelung beim Schoggigesetz eingesetzt. Es war in der aktuellen politischen Grosswetterlage allerdings nicht auszuschliessen, dass diese Form der Exportförderung früher oder später unter ultimativen Druck geraten würde. Doch eher überraschend war aber, wie leicht die Schweiz ihre Position aufgegeben hat, während verschiedene Formen der Exportförderung anderer Länder weiterhin toleriert werden.

Zuerst geht es jetzt einmal darum, die relevanten Entscheide der Ministerkonferenz von Nairobi vom 19. Dezember 2015 im Detail zu analysieren. Klar ist, dass das Instrument für die Schweiz bis Ende 2020 im bisherigen Rahmen weiterhin zur Verfügung steht und spätestens nach Ablauf der Übergangsfrist zu eliminieren ist. Zudem wurde der Branche im Vorfeld von höchster Stelle versichert, dass die Mittel auch nach 2020 zugunsten der „Milch“ unbestritten seien.

Für die Schweizer Milchproduzenten muss die Zeit nun genutzt werden, einen WTO-konformen Weg zu finden, die Mittel für die Milchproduktion über 2020 hinaus zu erhalten. Die SMP wird alles daran setzen, dass bis zur Ratifizierung des WTO-Vertrages im Bundesparlament eine Nachfolgeregelung vorliegt, welche der Schweizer Milchproduktion und dem Werkplatz Schweiz dient. (SMP 23.12.2015)



Kakao-Flavanole schützen Blutgefässe

Ein pflanzlicher Bestandteil, der auch in dunkler Schokolade und grünem Tee vorkommen kann, schützt ihre Gefässe. Dies ist deshalb so wichtig, weil ihr meist geschwächtes Herz-/Kreislaufsystem durch die Blutwäsche noch weiter geschädigt wird. Dass ihnen auch nahrungsergänzende Kakao-Flavanole dabei helfen, ihre Blutgefässe besser zu schützen, konnten jetzt erstmals Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) der Kliniken für Kardiologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und des Universitätsklinikums Düsseldorf nachweisen.

Arbeiten die Nieren nicht richtig, spricht man von einer Nieren-Insuffizienz. Im letzten Stadium dieser Erkrankung, der terminalen Nieren-Insuffizienz, muss das Blut ausserhalb des Körpers von Giftstoffen gereinigt werden. Bei der Dialyse kann sich der Blutdruck erhöhen und die Blutgefässe sowie deren Innenwände, die Endothele, arbeiten nicht mehr einwandfrei. Dies ist besonders schwerwiegend, weil viele Betroffene ohnehin zusätzlich an kardiovaskulären Erkrankungen leiden. Oft sterben sie deshalb deutlich früher als Menschen mit gesunden Nieren.

Doch was kann man tun, wenn eine Dialyse unausweichlich ist? Man kümmert sich um die beeinflussbaren Faktoren, etwa die Ernährung, mit der man auch das Herz- und Kreislaufsystem stärken kann. Gezielt zuführen lassen sich zum Beispiel die Kakao-Flavanole, die als pflanzliche Bestandteile u.a in grünem Tee und in dunkler Schokolade vorkommen. Dank einer hohen Flavanol-Dosis (820 mg/d) verbessert sich die Gefässfunktion der Patienten sowohl kurz- wie auch langfristig. Die durch die Dialyse verursachte Gefässschädigung konnte sogar teilweise rückgängig gemacht werden. Wurde das Präparat längere Zeit eingenommen wurden zudem positive Wirkungen auf den Blutdruck erkennbar. Über die Placebo-kontrollierte Studie berichtet das Clinical Journal of the American Society of Nephrology in seiner aktuellen Ausgabe. (Universitätsklinikum Essen 18.12.2015)



Billig-Esser zahlen mit Schuldgefühlen

Wer sich zu einem günstigen Preis den Bauch vollschlägt, bezahlt mit Schuldgefühlen für die Schlemmerei: Das sind die neuesten Ergebnisse einer Untersuchung des Cornell University Food and Brand Labs. Die Forscher beobachteten 139 Menschen, die sich an einem italienischen All-You-Can-Eat-Buffet mit Pizzastücken bedienten. Die Preisgestaltung hatte einen deutlichen Einfluss darauf, wie sich die Restaurantbesucher danach fühlten.

Die Kunden wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Versuchsgruppen eingeteilt. Die einen bekamen einen Flyer des Restaurants in die Hand gedrückt, der das Buffet für acht Dollar bewarb, die anderen zahlten mit dem 50-Prozent-Rabatt-Flyer nur vier Dollar. Das Forscherteam um Brian Wansink beobachtete dann, wie viel die Versuchspersonen assen. Beim Verlassen des Restaurants wurden sie befragt, wie es ihnen geht.

Die Ergebnisse waren für die Forscher überraschend: Jene Gäste, die nur vier Dollar für das Buffet bezahlt hatten, gaben an, sich körperlich unbehaglicher zu fühlen als Gäste, die das Doppelte dafür ausgaben. Ausserdem hatten die Billig-Esser das Gefühl, zu viel gegessen zu haben und fühlten sich schuldig - auch wenn sie genau gleich viele Stücke Pizza gegessen hatten, wie jene Besucher, die acht Dollar bezahlt hatten. (Cornell University Food and Brand Labs http://foodpsychology.cornell.edu 18.12.2015)



Nachhaltigere Tierproduktion dank weniger Kraftfutter

Der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Umweltschäden der Landwirtschaft wird seit Langem kontrovers diskutiert. Eine gängige Schlussfolgerung lautet, dass die Tierhaltung weiter intensiviert werden müsse, also mehr energiereiches Kraftfutter auf den Äckern produziert werden soll. Denn nur damit könnte der prognostizierte stark wachsende Bedarf der Weltbevölkerung an tierischen Lebensmitteln gedeckt und die Treibhausgase pro Kilogramm Fleisch reduziert werden.

Eine neue Studie des FiBL zeigt jedoch, dass ein Verzicht auf Kraftfuttermittel die nachhaltigere Lösung für die Ernährung der Weltbevölkerung wäre. Diese Strategie birgt den Berechnungen zufolge ein grosses Potenzial. Sie ergänzt bisher schon bekannte Ansätze zur Ernährungssicherung in idealer Weise, so etwa die Verbesserung der Effizienz der Nahrungsmittelproduktion, -verteilung und -verwertung.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Interface“ der Royal Society publiziert wurde, zeigt, dass die Reduktion von Kraftfutter eine gangbare Alternative sein kann, um die Welternährung auf umweltfreundliche Weise zu sichern. Die Modellrechnungen zeigen auf, dass die negativen Umweltwirkungen der Landwirtschaft bis ins Jahr 2050 weiter drastisch ansteigen werden, sollten sich die Prognosen der Welternährungsorganisation bewahrheiten.

Ein Hauptgrund liegt darin, dass die Nutztiere immer intensiver, also mit ackerbaulich produziertem Futter wie Weizen, Mais und Soja, gefüttert werden. Für die Intensivierung der Produktion wird das ohnehin schon schwindende Ackerland zunehmend für die Futterproduktion statt für den Anbau von pflanzlicher Nahrung für die Menschen gebraucht. Das Kraftfutter für Tiere steht damit in direkter Konkurrenz zur menschlichen Ernährung.

Die Studie zeigt, dass durch die Reduktion der Kraftfutterproduktion mehr pflanzliche Nahrung produziert werden kann – bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt und Reduktion des Ausstosses von Klimagasen. Die Berechnungen zeigen, dass sich bei vollkommenem Verzicht auf die Futtermittelproduktion auf Ackerland die Menge tierischer Produkte in der menschlichen Ernährung bis 2050 global etwa halbieren (53 % weniger) würde. Dies betrifft vor allem das Angebot an Schweinefleisch, Geflügel und Eiern. (Forschungsinstitut für biologischen Landbau www.fibl.org 17.12.2015)


Brezelkönig international auf Expansionskurs

Die Expansion des bekannten Frische- und Backformats schreitet wie geplant voran. Nach Wien im 1. Halbjahr 2015 folgte nun Paris als weitere Destination für die beliebten Brezelbäcker. Ende April 2015 wurde der erste Ableger des in der Schweiz wohlbekannten Frische- und Laugengebäckspezialisten „Brezelkönig“ in Wien (Donauzentrum) eröffnet. Die Produkte sowie die Qualität überzeugten die Wiener rasch, sodass der Erfolg nicht lange auf sich warten liess. Vor allem die Anpassung des Sortiments an die lokalen Kundenvorlieben zeigte sich als richtiger Weg. Mittlerweile werden zwei weitere Standorte (Vössendorf und Meidling) in der österreichischen Hauptstadt von motivierten Brezelbäckern betrieben.

Die angekündigte internationale Expansion schreitet weiter voran. In diesen Tagen sorgen in Paris die ersten beiden Filialen von Brezelkönig für einzigartige Gaumenfreuden in der französischen Hauptstadt. In den Einkaufszentren „Italie 2“ und „O’Parinor“ werden von Brezelkönig nun feinste Croissants, Sandwiches und natürlich Brezel für unvergleichliche Genussmomente sorgen. Alle Saucen und Toppings bestehen aus lokalen Zutaten und treffen damit den französischen Geschmackssinn. Exklusiv in Paris werden alle Produkte mit Fleischfüllung (Sandwiches, Hot Dog etc.) als „Halal“ angeboten. (Valora 17.12.2015)



PRESSESCHAU

Kassensturz testet Wildlachs: Sieger sind Mövenpick und Aldi

Wildlachs ist die teurere Alternative zu Zuchtlachs. «Kassensturz» liess zehn Rauchlachs-Produkte aus dem Schweizer Detailhandel von einer Fachjury verkosten. In der Jury sind: Patrick Marxer, Lebensmittel-Veredler und Lachs-Räucherer, Renè Widmer, Koch und Lachsräucherer, Andreas Altorfer, Geschäftsführer des Fischimporteurs Dörig und Brandl sowie Mike Berchtold, Fischexperte des Importeurs Braschler’s Comestibles. Die Tester bewerteten Geschmack, Geruch, Textur und Farbe der Lachse. Die Qualitätsunterschiede haben überrascht.

Den Test-Sieg nur ganz knapp verpasst hat der günstigste Lachs im Test: Der Almare Sockeye von Aldi für 4.65 Franken pro hundert Gramm. Er erhält Note 5,4. Geschlagen geben muss er sich nur vom Coho Wildlachs von Mövenpick. Dieser kostet mit 11.65 Franken pro 100 Gramm jedoch deutlich mehr. «Es ist der kompletteste Lachs, Sowohl beim Rauch wie auch beim Salz, Zucker und Textur So sollte ein Lachs sein», urteilt Patrick Marxer von der Jury. (Volltext: Kassensturz 15.12.2015 www.srf.ch)



US-Studie: Fleisch schadet der Umwelt weniger als Gemüse

Für Sie gelesen im 20minuten: In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Umwelt profitiert, wenn wir statt Fleisch Gemüse essen. US-Forscher bringen sie nun ins Wanken. Ein Team der angesehenen Carnegie-Mellon-Universität hat die Umweltbilanz verschiedener Lebensmittel bezogen auf die einzelnen Kalorien analysiert. Dafür massen sie Energiekosten, Wasserverbrauch und Schadstoffausstoss. Nach dieser Messmethode schnitt Kopfsalat bei den Treibhausgasen verglichen mit Speck dreimal schlechter ab, wie die Wissenschaftler im Fachjournal «Environment Systems and Decisions» schreiben.

Für ihre Studie betrachteten die Forscher, wie Anbau, Verarbeitung, Transport, Verkauf, Lagerung im Haus und Verbrauch der verschiedenen Lebensmittel der Umwelt schaden. Paul Fischbeck, der Co-Autor der Studie, schrieb dazu in einer Mitteilung: «Viele gebräuchliche Lebensmittel verbrauchen mehr Ressourcen pro Kalorie, als man denken würde. Auberginen, Sellerie und Gurken sehen besonders alt aus verglichen mit Schweinefleisch oder Poulet.»

Die Forscher schauten dann, wie die Umstellung des typischen US-Menüplans auf eines von drei Ernährungsmustern die Umweltbilanz beeinflusst. Wer die Kalorienzahl beibehält, aber komplett auf gesundes Essen umstellt, also auf einen Mix von Früchten, Gemüse, Milchprodukten und Fisch, tut der Umwelt nichts Gutes. Gemäss den Forschern stiegen der Energieverbrauch um 43 Prozent, der Wasserverbrauch um 16 Prozent und der Schadstoffausstoss um 11 Prozent. Und auch wenn die gesunde Ernährungsweise mit einer Reduktion der Kalorien einhergeht, nimmt die Umweltbelastung zu: Energieverbrauch plus 38 Prozent, Wasserverbrauch plus 10 Prozent und Schadstoffausstoss plus 6 Prozent.

Anthony Froggatt von der britischen Denkfabrik Chatham House, der den Zusammenhang von Fleischkonsum und dem Ausstoss von Treibhausgasen untersucht, stimmte diesem Fazit im «Independent» zu: «Ich bin einverstanden, dass man die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit zusammen anschauen muss.» Er gibt aber zu bedenken, dass bekanntlich weltweit zu viel Fleisch konsumiert wird, besonders in Ländern wie den USA. «In Zukunft wird dies noch deutlich zunehmen und einen erheblichen Einfluss auf die globale Erwärmung haben», warnt er. Erik Marcus, Herausgeber von Vegan.com, rechnete in der Folge als Reaktion auf die US-Studie vor, dass vier Scheiben Speck so viele Kalorien (468 Kcal) haben wie 3,3 Kilogramm Kopfsalat. Er wirft den US-Forschern vor, ihre Berechnungsgrundlage sei vollkommen realitätsfremd, da niemand seinen Kalorienbedarf mit Kopfsalat decke. (www.20min.ch 17.12.2015)



Fisch wird ranzig nach Stresstod

Für Sie gelesen im 20minuten: Fische schmecken besser, wenn sie schnell und stressfrei gestorben sind. Das zeigt ein Versuch von Zoologen der Universität Florenz. Darin verglichen die Forscher tierfreundliche Methoden zur Tötung von Regenbogenforellen mit solchen, bei denen die Tiere leiden. So töteten sie jeweils 14 Tiere entweder schnell durch einen gezielten Schlag auf den Kopf, oder sie liessen sie – wie das bei Fängen im Meer oft geschieht – an der Luft ersticken. Das kann bis zu einer Stunde dauern.

Das daraufhin eingefrorene Fleisch analysierten die Zoologen im Labor. Zusätzlich liessen sie es durch Fischexperten beschnuppern, um die Frische zu bewerten. Das Ergebnis war deutlich: Das Fleisch der qualvoll erstickten Fische wies bereits nach drei Monaten in der Tiefkühltruhe einen ranzigen Geruch auf.

Grund dafür sind Substanzen, die unter Stress freigesetzt werden und die Fettsäuren im Fleisch zerfallen lassen. Dagegen schmeckten die schnell getöteten Forellen auch nach fünf Monaten noch frisch. Das erstaunt Philipp Sicher, Geschäftsführer des Schweizer Fischereiverbandes, nicht: «Berufsfischer in der Schweiz betäuben und töten ihre Fische tierschutzgerecht sofort nach dem Fang.»

Am schlechtesten ergehe es Fischen bei Wildfängen im Ozean, sagt Sara Wehrli vom Schweizer Tierschutz. «Die Tiere ersticken dabei oder werden im Netz erdrückt.» Und bei ausländischen Zuchtfischen wie Lachs garantiere einzig das Bio-Label eine tierfreundliche Schlachtung. Am fairsten sei aber immer noch Fisch aus Schweizer Zuchten und Seen, so Wehrli. (www.20min.ch 18.12.2015)



Camille Bloch baut neue Fabrik

Für Sie gelesen im Bund: Der bernjurassische Schokoladehersteller Camille Bloch hat am Dienstag den Grundstein für sein neues Produktionsgebäude am Firmensitz in Courtelary gelegt. Mit der Vergrösserung will das Unternehmen die Grundlage für eine Verdoppelung der Produktion legen. Die bekanntesten Produkte des Unternehmens sind Ragusa und Torino.

Zum Bauprojekt namens «Authenti- Cité» gehört neben der neuen Fabrik eine Erweiterung des Logistiktraktes. Im kommenden Frühling will das Familienunternehmen die Bauarbeiten für ein neues Verwaltungsgebäude und für ein neues Besucherzentrum starten, wie Camille Bloch gestern mitteilte. Das Unternehmen hatte bereits bekannt gegeben, dass es in den nächsten Jahren 30 bis 35 Millionen Franken in die Erweiterungsprojekte stecken werde. (Der Bund, 26.11.2015)
(gb)


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