Die Nano-Technologie ist zwar bereits weit verbreitet, aber es gibt zur Risikobewertung noch zahlreiche Fragen, vor allem bei Einsatz in der Lebensmittel-Technologie.
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Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bei Experten aktuelle Informationen zu Nanopartikeln in verbraucherrelevanten Einsatzbereichen eingeholt (Nanopartikel sind tausend Mal kleiner als Mikropartikel und liegen zwischen 0,2 und 100 Nanometer. 1 Nanometer ist ein Millionstel Millimeter).
Fazit: Der Einsatz in Kosmetika ist vergleichsweise übersichtlich, nicht aber der Einsatz im Lebensmittelbereich. Die zentrale Frage lautet: Was könnte über den zusätzlichen Einsatz von Nanoverbindungen bei Lebensmitteln an verbesserten Eigenschaften erreicht werden?
Als einen zukunftsträchtigen Anwendungsbereich für Nanotechnologie sehen die Experten die Entwicklung von Verpackungsfolien und Novel Foods, in denen neue oder modifizierte Molekülstrukturen genutzt werden. In den USA wurden von der Food and Drug Administration bereits einige Produkte mit Nanopartikeln zugelassen. Von dort sind nach Kenntnis der Experten bisher keine gesundheitlichen Risiken berichtet worden.
In Haarpflegemitteln, Hautcremes und Sonnenschutzcremes werden Nanopartikel gezielt zugesetzt. Am weitesten verbreitet sind Nanopigmente aus Titandioxid oder Zinkoxid als UV-Filter in Sonnenschutzcremes. Die Pigmente wirken wie winzige mineralische Spiegel, die die UV-Strahlung reflektieren oder absorbieren und so die Haut schützen.
Nanotechnologie wird seit vielen Jahrzehnten bereits in Lacken eingesetzt. Die kleinen Partikel sind dort mechanisch aktiv gebunden. Weitere Anwendungsgebiete sind antimikrobielle Beschichtungen bei Küchengeräten sowie mit Nanopartikeln modifizierte Textilien. Bei Textilien können Nanopartikel sowohl für die Entwicklung schmutzabweisender Oberflächen eingesetzt werden als auch als wirksame Wasserbarriere dienen. Antimikrobiell wirkende Silber-Nanopartikel werden in Schuhsohlen und einigen Bekleidungstextilien verwendet.
Aber aus Sicht der Risikobewertung sind viele Fragen offen. Besonders die geeigneten Teststrategien zur Ermittlung gesundheitlicher Risiken stellen eine Herausforderung dar.
Innovativ aber nicht neu
Der Einsatz von Nanopartikeln ist gar nicht so neu wie es durch einige spektakuläre Produkte auf dem Markt den Anschein haben mag. Bei den verbrauchernahen Produkten hat die Nanotechnologie, wenn auch nicht explizit so bezeichnet, schon vor Jahrzehnten etwa in Lacken oder Medikamenten Einzug gehalten. Auch in kosmetischen Produkten werden längst Nanopartikel aus Titandioxid oder Zinkoxid als UV-Filter eingesetzt. Und Titandioxid ist ein zugelassener weisser Lebensmittelfarbstoff.
Beim Einsatz der Nanotechnologie in der Produktherstellung werden den Produkten Stoffe mit einer Partikelgrösse zwischen 0,2 und 100 Nanometern zugesetzt. Nanotechnologie wird von vielen schon als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts gehandelt. Doch stellt sich immer mehr auch die Frage, ob der versprochene Nutzen neuer Produkte mit Nanotechnologie nicht auch mit unbekannten Risiken verknüpft sein könnte. (Medienmitteilung BFR)
(gb)
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