Die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland blickt auf ein gutes Jahr 2005 zurück. Die Strukturbereinigung scheint grösstenteils abgeschlossen.
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Die Lager des Emmentaler Käses wurden auf ein marktgerechtes Niveau
abgebaut, Angebot und Nachfrage halten sich die Waage, die Absatz- und somit auch
die Ertragssituation sind zufrieden stellend. Damit dies auch in Zukunft so bleibt,
haben sich die Delegierten von Emmentaler Switzerland (ES) für die Einführung einer Mengensteuerung ausgesprochen.
Das System basiert auf der Referenzmenge des Produktionsjahres 2005/2006. Die rund
32'000 Tonnen Käse können somit auch im Produktionsjahr 2006/2007 von den gut 200 ES
Käsereien hergestellt werden. Zusätzlich stehen 1'500 Tonnen für allfällige neue Betriebe, für
Expansionsprojekte von Käsereien oder Ähnlichem zur Verfügung. Diese Zusatzmenge wird via
die Handelsfirmen, entsprechend ihres Marktanteils, an die Käsereien verteilt. Bei Bedarf kann
der Vorstand ES die Mengenvorgaben vierteljährlich anpassen.
Mit der operativen Umsetzung
der Mengensteuerung haben die Delegierten die Einfache Gesellschaft Mengen bewirtschaftung
(EGM), einem Zusammenschluss der Emmentaler-Käser, beauftragt. Die Mengensteuerung ist
vorerst befristet auf ein Jahr, die Delegierten müssen sich somit nächstes Jahr erneut zum
Thema äussern, beziehungsweise Anpassungen am nun eingeführten System vornehmen.
Obwohl eine Erhöhung des Produktebeitrags grundsätzlich bejaht wird, hatte der Antrag –
dem Vorstand die Kompetenz für eine Beitragserhöhung zu erteilen – keine Chance. Der
Produktebeitrag dient zur Finanzierung der Aufgaben der ES (Marketing, Marken- und
Herkunftsschutz sowie Qualitätssicherung). Es wurde argumentiert, dass eine Erhöhung des
Produktebeitrags in einer Phase mit angebotsbedingt steigenden Einstandspreisen zu einer
zusätzlichen Preissteigerung führen würde, welche vom Markt wohl nicht akzeptiert würde.
Insgesamt kann das Jahr 2005 als
zufrieden stellend bezeichnet werden. Der einst hohe Lagerbestand konnte auf ein
marktgerechtes Niveau reduziert werden. Die erfreuliche Absatzssituation führte sogar dazu,
dass die Lager unter den optimalen Bestand fielen und es zu Lieferengpässen kam, welche bei
einem gewerblich hergestellten Naturprodukt mit mindestens vier Monaten Reifezeit nicht
kurzfristig kompensiert werden können.
Insgesamt bewegten sich Produktion und
Absatzzahlen ungefähr auf Vorjahresniveau, wenn auch zum Teil die Entwicklungen in den
Exportländern sehr unterschiedlich waren. Insbesondere in Deutschland konnte ein grosses
Wachstum verzeichnet werden. Dieses ist auf neue Angebote im Bereich der vorverpackten
Selbstbedienungsware zurückzuführen.
Nachdem nun in der ES eine Mengensteuerung eingeführt werden konnte, bezeichnete
der Präsident Jürg Simon die rechtskräftige AOC-Registrierung als nächsten grossen
Meilenstein. Das Dossier liegt derzeit beim Bundesgericht. Nachdem die Vorinstanzen allesamt
zugunsten von Emmentaler AOC entschieden hatten, erwartet die ES auch vom Bundesgericht
einen positiven Entscheid und hofft, dass das wichtigste Schweizer Agrarprodukt noch dieses
Jahr in das Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen aufgenommen wird. (Medienmitteilung Emmentaler Switzerland).
(gb)
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