Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und Coop präsentieren drei wegweisende Naturaplan-Fonds-Forschungsprojekte.
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Heute hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) die Ergebnisse von drei wegweisenden vom Coop Naturaplan-Fonds finanzierten Forschungsprojekten präsentiert. Nach den ersten drei Jahren Forschungsarbeit mit einem Totalbudget von drei Millionen Franken zieht das FiBL eine positive Zwischenbilanz. Die Erkenntnisse aus den Bereichen „antibiotikafreie Nutztierhaltung“, „biologisches Saat- und Pflanzgut“ und „Qualität von Bioprodukten“ finden auch international grosse Beachtung.
Bei allen Untersuchungen stand der praktische Nutzen für die Biobauern im Vordergrund. So wurde im Projekt „pro-Q“ untersucht, wie die Qualität biologisch erzeugter Milch durch Prävention und Antibiotika-Minimierung gefördert werden kann. Die Kuhherden sollen allein durch vorbeugende Massnahmen und verbessertes Management gesund erhalten werden.
Das Resultat darf als kleine Sensation gewertet werden: Durch die umfassende Bestandesbetreuung und die Anwendung von komplementärmedizinischen Therapiemethoden hat sich in den Projektbetrieben nicht nur die Tiergesundheit, sondern auch die Kostenstruktur erheblich verbessert.
Das zweite Projekt, „Sicherstellung von biologischem Saat- und Pflanzgut“, will ein so altes wie wichtiges Anliegen der biologischen Landwirtschaft erfüllen: Die Versorgung mit geeigneten Sorten und Saatgut aus biologischer Vermehrung. Für den Biolandbau geeignete Sorten müssen besonders robust gegen Krankheiten und Schädlinge sein – und natürlich besonders schmackhaft. Biologische Vermehrung heisst, dass auch das Saat- und Pflanzgut nach den Biorichtlinien auf Biobetrieben produziert wird.
Dank des vom Coop Naturaplan-Fonds finanzierten Saatgutprojekts kann der Schweizer Biolandbau die Biosaatgutverordnung rasch umsetzen: Es soll ausschliesslich biologisches Vermehrungsmaterial eingesetzt werden, Ausnahmen sind nur auf Gesuch hin möglich, wenn von einer Pflanzensorte nachweislich kein Biosaatgut erhältlich ist.
Die Impulse des Projekts, zum Beispiel die überaus erfolgreiche Saatgut-Datenbank organicXseeds.com, stossen auch international auf grosse Beachtung. Nicht ohne Grund, denn durch die zunehmende Bedrohung der traditionellen Züchtung durch gentechnisch veränderte Sorten hat dieses Projekt in den letzten Jahren noch zusätzliche Brisanz erhalten.
Das dritte Projekt, „Qualität von Bioprodukten“, leistet Grundlagenforschung zur Frage, wie sich biologisch produzierte Lebensmittel von konventionell produzierten unterscheiden. Dabei erforscht das FiBL ergänzend zur reinen Analytik auch ganzheitliche Methoden, die auf die „innere Qualität“ von Bioprodukten abzielen. Grosses Potenzial hat in diesem Bereich laut den Forscherinnen und Forschern des FiBL die Kirlian-Fotografie. Dieses Verfahren erfasst und analysiert den Ausstoss von Elektronen und Photonen von Lebensmittelproben.
Ziel der Coop-finanzierten Bioforschung
"Es ist das erklärte Ziel von Coop, den Biokonsumenten nicht nur die Vorteile für Tier und Umwelt und den sensorischen Genuss zu vermitteln, sondern auch den effektiven Unterschied der Inhaltsstoffe kommunizieren zu können", meint Kathrin Rapp Schürmann, Leiterin Kompetenzmarken VIVA und Fachstelle Ernährung bei Coop. "Wir wollen wissenschaftlich belegen können, dass Bioprodukte gesünder sind."
„Die Zukunft gehört der biologischen Landwirtschaft“, ist Urs Niggli, Direktor FiBL, überzeugt, „deshalb setzen wir uns seit mehr als 30 Jahren mit Forschung, Beratung und Bildung für eine innovative biologische Landwirtschaft und Lebensmittelbranche ein.“ Das FiBL ist mit diesem Pioniergeist und mit seinem grossen Engagement für eine andere Landwirtschaft zur unbestrittenen Nummer eins in der Bioforschung geworden, und das weltweit.
Urs Niggli: „Bioprodukte werden gekauft, weil sie ökologisch und tiergerecht produziert sind. Aber auch, weil sie eine deutlich natürlichere Qualität haben: keine Pestizidrückstände, niedrigere Nitratgehalte, keine langen Listen von Verarbeitungshilfsstoffen und Aromen sowie mit Sicherheit keine gentechnisch veränderten Organismen.“
Ob die Schweizer Bauern in einem globalisierten Markt eine Zukunft haben, ist nicht zuletzt davon abhängig, ob es ihnen gelingt, das nachhaltige Qualitätsdenken und die ökonomischen Rahmenbedingungen unter einen Hut zu bringen. Die Voraussetzungen dafür stehen nicht schlecht, denn die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten lassen mit dem weltweit höchsten Biokonsum keinen Zweifel offen, dass sie nachhaltig, das heisst sozial- und umweltverträglich produzierte Lebensmittel schätzen.
Bereits haben 11 Prozent der Bauern ihre Betriebe auf Bio umgestellt.
Mit 600 Millionen Franken Bioumsatz und mit einem Marktanteil von 50 Prozent in der Schweiz ist Coop ein weltweit führender Anbieter im Biohandel, der das Potenzial nachhaltig produzierter Produkte mit hoher Priorität fördert. Deshalb unterstützt Coop mit Mitteln des Coop Naturaplan-Fonds unter anderem Projekte bei Bio Suisse, dem FiBL, dem Saatgut- und Zuchtbetrieb Sativa oder ProSpeciaRara, in welchen an den Grundlagen für eine starke und innovative Biolandwirtschaft gearbeitet wird. (Medienmitteilung FiBL)
(gb)
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