In Zukunft sollen die Konsumenten auch Gesundheit, Lifestyle und Geschmack mit Bio
verbinden. Eine deutsche Studie bestätigt den Handlungsbedarf bei Werbekonzepten.
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Bio-Suisse Geschäftsführer Markus Arbenz will den Konsumenten von Bio-Produkten mehr bieten als gute Prozessqualität. In Zukunft müssten die Konsumenten auch Begriffe wie Gesundheit, Lifestyle und Geschmack mit Bio verbinden, sagte Markus Arbenz in einem Interview mit dem "Schweizer Bauer". Man erreiche dieses Ziel nicht mit neuen Richtlinien, sondern mit Innovationen.
Zum Beispiel könne der indische Milchdrink Lassi problemlos mit schweizerischen Rohstoffen hergestellt werden. Mit neuen Ideen mache man die Konsumenten neugierig, sagte Arbenz. Und Bio-Betriebe sollen in der Zukunft produktiver werden, aber nicht mit Gentechnik und nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit. Ziel für die Zukunft sei es, den Inlandkonsum auszubauen und international präsenter zu werden. (Quelle: LID)
Werbung für Bio verfehlt Ziel
Die Werbung für Bio- und Öko-Produkte kommt beim Konsumenten schlecht an. Nur 14 Prozent der Deutschen bewerten Kampagnen in diesem Bereich als sehr ansprechend und attraktiv. Der Rest der Bevölkerung zeigt sich eher unbeeindruckt von der Werbung für das gesunde Leben, so das Ergebnis einer aktuelle Studie der Kommunikationsagentur fischerAppelt.
24 Prozent der Befragten finden Bio-Werbung nicht ansprechend und unattraktiv. 47 Prozent sind geteilter Meinung über die Attraktivität von Bio-Kampagnen. "Die Werbekonzepte verkennen mehrheitlich, dass Bio inzwischen ein Mehrheitsthema und Teil des Lebensgefühls und des Lifestyles geworden ist", erklärt Martin Dohmen, Kampagnenspezialist bei fischerAppelt, gegenüber pressetext.
Bio sei in den Köpfen der Verbraucher schon tief in der Normalität angekommen und finde nicht mehr in der so genannten "Öko-Ecke" statt. "Die Bio-Marken selbst und die Werbung dazu sehen jedoch oft immer noch nach Reformhaus, korrektem Bewusstsein und Sehnsucht nach Landleben aus", bemängelt Dohmen.
Design und Werbung von Bio-Produkten müssten stärker darauf eingehen, womit die Verbraucher den Begriff Bio heute verbinden. "Das sind Dinge wie Genuss, Erlebniseinkauf, ein gutes Gefühl, Spass oder Wellness", so Dohmen. Insgesamt würden die emotional ansprechenden Bildwelten und Kampagnen fehlen, in denen auf alte Klischees wie Ähren, Sonne oder Körner verzichtet wird.
Besonders Personen mit hoher Bildung und hohem Einkommen sind heute Kunden, die Bio- und Öko-Produkte einkaufen. Während nur 56 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau in den Einkaufswagen packen, sind es bei Abiturienten und Akademikern inzwischen 72 Prozent.
Ähnlich ist die Situation in Hinblick auf das Haushaltsnettoeinkommen. Nur 57 Prozent der Befragten, die monatlich unter 1.000 Euro verdienen, greifen zu Bio-Produkten. Hingegen kaufen 71 Prozent der Befragten, die über 3.000 Euro monatlich verfügen, biologische Waren ein. In Bezug auf das Alter sind Menschen über 60 Jahre am stärksten (68 Prozent) an Öko-Produkten interessiert. In der Altersgruppe unter 30 Jahren kaufen nur 55 Prozent bewusst biologisch ein.
Auffällig sei, dass die Discount-Supermärkte in Deutschland derzeit sehr grosse Summen in die Werbung für Bio-Produkte und Angebote mit Bio-Image investieren. "Entsprechend schnell ist im Lebensmittelbereich ihr Marktanteil nach oben genschnellt", erklärt Dohmen gegenüber pressetext.
Aufgrund der Nachfrage würden Discounter heute einen so grossen Teil der Bio-Produktion aufkaufen, dass es für etablierte Händler teils schon zum Problem wird. Grosse Lebensmittel- und Getränkemarken sowie Vollsortiment-Supermärkte seien hingegen unverständlich zurückhaltend in Bezug auf Bio-Produkte. "Damit vergeben sie eine grosse Chance, ihr Qualitätsimage gegenüber Bio-Spezialisten und im Wettbewerb mit Discountern auszubauen", so Dohmen. (Quelle: pte)
(gb)
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