Diese Woche im Ktipp: 50% der getesteten Produkte enthielten mehr als 2% Transfettsäuren. Für die schädlichen Fette gilt in der Schweiz keine Deklarationspflicht.
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Diese Woche im Ktipp: In vielen Lebensmitteln verstecken sich gefährliche Transfette, die in der Schweiz nicht deklariert werden müssen. Sie entstehen vor allem bei der Härtung pflanzlicher Öle und verstecken sich in vielen Nahrungsmitteln. Entscheidend für die Gesundheit ist die Art der Fette, und Transfette sind am schädlichsten.
Was Vorteile hat - gehärtete Fette halten länger, können stark erhitzt werden und sind billig - ist für Konsumenten oft wie Gift: Transfettsäuren verdoppeln das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. "Transfette sind sehr schädlich, vor allem, weil sie die Arterien angreifen", sagt Hugo Saner, Leiter Prävention und Rehabilitation am Inselspital Bern.
Kassensturz hat vom Blätterteig über die Fertigpizza bis zu Beutelsuppen und Fritiertem 32 Produkte im Labor testen lassen. Bei der Hälfte der getesteten Produkte betrug der Anteil der Transfettsäuren pro 100 Gramm Fett mehr als 2 Prozent.
Seit drei Jahren dürfen in Dänemark Lebensmittel pro 100 Gramm Fett nur noch maximal 2 Prozent industriell hergestellte Transfettsäuren enthalten. In der Schweiz gibt es einen solchen Grenzwert erst für Babynahrung.
Nutella enthielt vor zwei Jahren im Kassensturz-Test noch 5,8 Prozent Transfettsäuren pro 100 Gramm Fett. Heute sind es acht mal weniger, nämlich 0,68 Prozent. Auch der Schokoriegel von Mars würde heute nicht mehr beanstandet. Praktisch keine Transfette haben die Chips von Zweifel.
Transfettsäuren zu reduzieren ist also möglich. Das zeigt auch der Fetthersteller Nutriswiss in Lyss bei Bern: In einer der modernsten Produktionsanlagen Europas stellt die Schweizer Firma jährlich 35'000 Tonnen Fett her. Inzwischen auch Fett, das weniger als 2 Prozent Transfettsäuren pro 100 Gramm Fett enthält.
Möglich ist dies durch Fraktionieren: "Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr viele Rezepturwechsel vorgenommen. Alle neuen Produkte, die Nutriswiss verlassen, halten den Richtwert von zwei Prozent ein", sagt Frank Nünlist, Geschäftsführer von Nutriswiss.
Transfettsäuren sind auch im Bundesamt für Gesundheit ein Thema. Michael Beer, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit empfiehlt, so wenig Transfette wie möglich zu essen, will aber vorläufig keine neuen Vorschriften: "Wir schauen, was die EU macht, und wie die Deklaration dort gehandhabt wird. Wir sind aber auch zum Schluss gekommen, dass die Deklaration nicht immer das Beste für den Konsumenten ist".
In anderen Ländern, zum Beispiel den USA, haben die Behörden Massnahmen ergriffen: Seit Anfang dieses Jahres müssen Lebensmittelhersteller den Transfettgehalt auf den Verpackungen deklarieren.
Text: Auszug aus dem Kassensturzbericht vom 19.9.2006 und dem Ktipp vom 20. September 2006
Bild: foodaktuell
(gb)
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