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27.11.2006

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Den Kindern Süsswaren abgewöhnen?

Warum naschen Kinder so gern? Die Vorliebe für Süsses ist angeboren, aber es gibt verschiedene Genotypen. Und zuckerarme Erziehung kann kontraproduktiv wirken.


Woher kommt die weit verbreitete Leidenschaft für Süsses? Die Zeitschrift "Aktuelle Ernährungsmedizin" präsentierte unlängst Studienergebnisse, die darauf schliessen lassen, dass die Süsspräferenz zunächst genetisch bedingt ist.

Je nach Variation des TAS2R38-Gens auf Chromosom 7q bevorzugten Kinder im Test eine höhere oder weniger starke Zuckerkonzentration.

Für Erwachsene zeigte sich dieser Zusammenhang jedoch nicht mehr. Eine weitere Erkenntnis: Je mehr Süsses Kinder zu sich nehmen, desto mehr bevorzugen sie es - sogar zur Abhängigkeit kann es kommen. Tierversuche ergaben, dass die Zuckerzufuhr die Freisetzung körpereigener Opiate anregt.

Mittels Kernspintomographie liess sich beobachten, dass Lieblingsmahlzeiten bestimmte Hirnareale aktivieren und zwar überraschenderweise genau die, die auch bei der Entstehung von Medikamentenabhängigkeit involviert sind.

Schwierig wird es bei der Frage, welche erzieherische Konsequenz aus diesen Erkenntnissen resultieren sollte.

Einerseits zeigten Untersuchungen, dass Kinder aus Elternhäusern mit restriktiver Einstellung gegenüber süssen Nahrungsmitteln deutlich weniger Zucker konsumieren als andere.

Andererseits befinden sich jedoch gerade unter diesen Kindern besonders viele (55 Prozent), die sich bei einer Auswahl von Limonaden für die Süsseste entschieden, während es bei Kindern aus weniger restriktiven Familien nur 33 Prozent waren. Von diesen bevorzugten immerhin 19 Prozent die Limonade mit der niedrigsten Zuckerkonzentration. Diese wiederum wurde von keinem der restriktiv erzogenen Kinder favorisiert.

Fazit: Eventuell ist also eine sehr "zuckerarme" Erziehung sogar kontraproduktiv.

Text: aid
Bilder: foodaktuell
(gb)


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