Diabetes explodiert weltweit und wird zur Jahrhundert-Epidemie. Bereits
6% der Weltbevölkerung leidet darunter, vor allem in Entwicklungsländern.
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Die heute veröffentlichten Daten der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) weisen
darauf hin, dass eine erschütternde Anzahl von 246 Mio. Personen
weltweit von der Krankheit betroffen ist. Davon gehören 46% der
Altersgruppe der 40- 59-Jährigen an. Vorhergehende Zahlen haben das
Ausmass des Problems offensichtlich unterschätzt, auch die
pessimistischsten Prognosen lagen unter den aktuellen Zahlen.
Die
neuen Daten prophezeien, dass die Gesamtzahl an Personen mit
Diabetes innerhalb von 20 Jahren rasant auf 380 Mio. steigen wird,
wenn entsprechende Massnahmen ausbleiben. An der heutigen Pressekonferenz in Kapstadt äusserte
sich IDF- Präsident Pierre Lefebvre gegenüber Reportern:"Es ist
gerade einmal 20 Jahre her, dass die verlässlichsten verfügbaren
Informationen von 30 Mio. Diabetes-Patienten sprachen. Nun zeichnet
sich ein düsteres Bild ab. Diabetes bahnt sich seinen Weg zur
Epidemie des 21. Jahrhunderts."
53 Mio Diabetiker in Europa
Diabetes - meist handelt es sich um Typ-2-Diabetes (so genannte Insulinresistenz) - betrifft nun
5,9% der erwachsenen Weltbevölkerung, beinahe 80% davon befinden
sich in Entwicklungsländern. Die am meisten betroffenen Regionen
sind der östliche Mittelmeerraum sowie der Nahe Osten mit 9,2% aller
Erwachsenen. An dritter Stelle folgt Nordamerika mit 8,4%. Die
höchsten Zahlen stammen jedoch aus der Westpazifik-Region mit rund
67 Mio. Diabetikern, gefolgt von Europa mit 53 Mio.
Indien steht an der Spitze der weltweiten Top Ten hinsichtlich der
höchsten Anzahl an Diabetikern mit seinen derzeit 40,9 Mio., gefolgt
von China mit 39,8 Mio. Danach reihen sich USA, Russland,
Deutschland, Japan, Pakistan, Brasilien, Mexiko und Ägypten.
Entwicklungsländer belegen 7 Ränge der weltweiten Top Ten.
Der neu gewählte IDF-Präsident Martin Silink dazu:" Die Diabetes-
Zeitbombe tickt seit 50 Jahren...und sie wird immer lauter. Allen
Warnung zum Trotz haben Generationen von Weltpolitikern die
Bedrohung weitgehend ignoriert. Diabetes ist nun explodiert, und am
stärksten bekommen dies die Länder im Nahen Osten, Indien, China und
die USA zu spüren."
Risikofaktor Armut
Ein komplexes Zusammenspiel genetischer, sozialer und ökologischer
Faktoren steuert den globalen explosionsartigen Anstieg von
Typ-2-Diabetes. In Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen kann
wirtschaftlicher Fortschritt zu Änderungen des Lebensumfeldes
führen, die sich innerhalb einer oder zwei Generationen auch auf
Ernährung und körperliche Betätigung auswirken.
In der Folge kann
bei Personen Diabetes ausbrechen, obwohl sich ihr Körpergewicht nur
geringfügig erhöht. In der entwickelten Welt findet Diabetes seine
grösste Verbreitung unter den Ärmsten. Überall wo Armut und
mangelhafte Hygiene Familien zum Konsum von "Low-Cost-per-Calorie"-
Nahrungsmitteln (möglichst viele Kalorien für möglichst wenig Geld)
und verpackten Getränken zwingen, floriert der Typ-2-Diabetes.
Nicht mehr nur eine Alters-Krankheit
Diabetes ist tödlich. Die Krankheit ist für 3,8 Mio. Todesfälle
pro Jahr verantwortlich, ein ähnliches Ausmass wie bei HIV/AIDS.
Einst als Alterskrankheit angesehen, hat Diabetes nun einen
Generationenwechsel vollzogen und betrifft zunehmend Personen im
Arbeitsalter, vor allem in Entwicklungsländern. Dies hat
wirtschaftliche Konsequenzen. Wie es IDF- Vizepräsident Jean-Claude
Mbanya ausdrückt:"
Diese Epidemie ist für so viel Leid und so viele
Todesfälle verantwortlich, und dennoch wird so wenig dagegen
unternommen. Bald werden zahlreiche andere dem Wege von wachsenden
Wirtschaftsmächten wie Indien oder China folgen. Anhaltende
Untätigkeit angesichts der Epidemie wird die wirtschaftliche
Entwicklung vieler Länder belasten und die
Millenniumsentwicklungsziele ernsthaft gefährden."
UN-Resolution gefordert
Die Internationale Diabetes-Föderation steht an der Spitze einer
Koalition aus Diabetes-Vertretungsorganisationen und anderen
Interessensvertretern, die eine UN-Resolution zu Diabetes fordern, um
eine angemessene Beachtung der Erkrankung zu gewährleisten. Für
Länder wie den pazifischen Inselstaat Nauru kann eine UN-Resolution
nicht rasch genug kommen. Nauru steht an der Spitze der Länder mit
der höchsten Diabetes- Prävalenz. Beinahe ein Drittel der
Gesamtbevölkerung leidet an Diabetes und seinen Folgen.
Die Internationale Diabetes-Föderation (IDF) ist eine Organisation
mit mehr als 190 Mitgliedsverbänden in über 150 Ländern. Mission der
IDF ist, die Behandlung, Vorbeugung und Heilung von Diabetes
weltweit voranzutreiben . Die IDF führt die Kampagne für eine
UN-Resolution zu Diabetes an. (Medienmitteilung IDF)
Was ist Diabetes Typ 2?
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die allein in Deutschland rund sechs Millionen Menschen betrifft. Der Blutzuckerspiegel ist erhöht und der Körper kann Kohlenhydrate wie Zucker nur ungenügend verwerten. Typ-2-Diabetes wurde früher auch als nicht insulinabhängiger Diabetes oder Altersdiabetes bezeichnet, da er in der Regel nur bei älteren Menschen auftritt.
Heute findet sich diese Form des Diabetes zunehmend auch bei übergewichtigen Jugendlichen. Man nimmt an, dass die Zahl der Typ-2-Diabetiker in den nächsten Jahren noch weiter steigt, da die Menschen immer übergewichtiger und älter werden. Rund 95 Prozent der Diabeteserkrankungen in Deutschland sind dem Typ-2 zuzuordnen, nur etwa fünf Prozent dem Typ-1. Der Typ-2-Diabetes beginnt schleichend und wird oft erst sehr spät erkannt.
Eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes ist die so genannte pathologische Glukosetoleranz: Der Körper kann Kohlenhydrate nicht richtig verwerten. Die pathologische Glukosetoleranz ist häufig von Übergewicht, hohem Blutdruck, hohen Blutfettwerten und erhöhten Harnsäurewerten begleitet. Diese Symptome bzw. Erkrankungen werden unter dem Begriff "Metabolisches Syndrom" zusammengefasst.
Wie entsteht Diabetes Typ 2?
Insulin ist ein Hormon, das in den Langerhans'schen Inseln oder Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Die Hormonproduktion ist abhängig von der Nahrungsaufnahme (je mehr wir essen, desto mehr Insulin produziert der Körper), vom Alter (im Alter nimmt die Hormonproduktion ab) und von Erbfaktoren (Anzahl der insulinproduzierenden Zellen).
Alle Körperzellen benötigen Insulin, um Zucker aus der Blutbahn aufzunehmen. Beim Typ-2-Diabetes erkennen die Körperzellen das Insulin nicht mehr ausreichend. Nur schwach reagieren sie auf den Botenstoff, der den Zellen hilft, den Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, um die verminderte Insulinempfindlichkeit (Insulinresistenz) auszugleichen.
Übergewicht und Bewegungsmangel steigern die Insulinresistenz der Körperzellen. Zwischen 80 und 90 Prozent der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig. Auf Grund der Insulinresistenz produzieren die Zellen der Bauchspeicheldrüse dauerhaft sehr viel Insulin. Dies führt zunächst zu einer regelrechten Überlastung der Bauchspeicheldrüse und schließlich dazu, dass die Insulinproduktion versiegt und ein Insulinmangel eintritt.
Erbfaktoren und Alter spielen bei der Krankheitsentwicklung ebenfalls eine große Rolle. Mit zunehmendem Alter sinkt die Insulinproduktion. Ist ein Elternteil an Typ-2 Diabetes erkrankt, werden die Kinder zu 25 bis 50 Prozent ebenfalls an Diabetes erkranken. Die persönlichen Lebensumstände sind für den Zeitpunkt des Krankheitsausbruchs ausschlaggebend. Übergewicht und ungenügende körperliche Bewegung (Muskelarbeit) führen dazu, dass die Krankheit zu einem frühen Zeitpunkt ausbricht. (Quelle: Netdoktor, Dr. med. Ingo Röhrig)
(gb)
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