Die Ernte 2006 liefert einen hochwertigen aber mengenmässig geringen Wein-Jahrgang. Bei der Weinbereitung wird die Barrique-Behandlung mit Holzchips deklarationsfrei erlaubt.
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Mit rund 1'011'000 hl fällt die Schweizer Weinernte 2006 geringfügig höher aus wie im Vorjahr. Trotzdem liegt sie wieder deutlich unter dem zehnjährigen Mittel (1'152'389 hl). Die Erntemengen teilen sich in 467'718 hl (46%) Weisswein und 543'404 hl (54%) Rotwein auf.
Die weinbaubetreibenden Kantone berichten insgesamt von einer guten, teilweise sehr guten Qualität der Trauben.
Die unbeständige Witterung in den letzten Wochen vor der Ernte zwang die Winzer zu einer schnellen Weinlese, so dass bereits Mitte Oktober ein Grossteil der Ernte abgeschlossen war. Die erneut geringe Erntemenge hat die Schweizer Winzer trotz Turbolese überrascht.
Die Schweizer Rebfläche umfasst derzeit 14'907 ha und blieb im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Dabei nahm die bestockte Rebfläche mit Weissweintrauben um rund 61 ha ab und die mit Rotweintrauben um 65 ha zu. Aktuell sind 43% der Schweizer Rebberge mit Weissweinsorten und 57% mit Rotweinsorten bepflanzt. (Medienmitteilung BLW)
«Barrique» mit Eichholzspänen künftig erlaubt
Schweizer Winzer dürfen ab nächstem Jahr ohne Deklaration Eichenholzspäne zugeben, damit der Wein den Eichen-Geschmack rascher annimmt. Im ersten bilateralen Vertragspaket verpflichtet sich die Schweiz, beim Wein für EU-harmonisierte Vorschriften zu sorgen. Pierre Studer vom BAG begründet den Verzicht auf die Deklarationspflicht: «Die Eichenchips-Behandlung bedeutet keine Gesundheitsgefährdung». Offen ist laut Bundesamt für Landwirtschaft BLW noch, ob alle Weine so behandelt werden dürfen oder nur jene ohne AOC.
Wer Wein auf traditionelle Weise in Eichenfässern herstellt, darf dies hingegen entsprechend ausloben, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Diese Neuerung ist eine der Anpassungen an das EU-Lebensmittelrecht, die der Bundesrat verabschiedet hat.
Trend zu Weinimport in Flaschen
265 Millionen Liter Wein tranken Herr und Frau Schweizer gemäss Agristat-News im letzten Jahr, davon rund siebzig Prozent Rotwein. Etwas mehr als ein Drittel stammte aus einheimischem Anbau. Rund zwei Fünftel des Weissweins und drei Viertel des Rotweins wurden eingeführt. Anstelle von günstigerem Fasswein wird je länger je mehr teurerer Flaschenwein importiert, insgesamt aus 60 Herkunftsländern.
Rote Fassweine bleiben Spitzenreiter bei den Importen, obwohl die Menge seit 1996 um 43 Prozent abnahm. Davon stammt gut ein Drittel aus Italien, knapp ein Drittel aus Frankreich und ein Siebentel aus Spanien. Die Importe von Rotwein in Flaschen stieg seit 1996 um drei Viertel an. Auch hier liegt Italien mit einem Drittel vorn, Spanien liefert 26 Prozent. Der Anteil von Frankreich fiel von einem Drittel auf einen Fünftel zurück.
Beim Weisswein wurden im letzten Jahr sechs Millionen Liter in Flaschen und 7,3 Mio. Liter in Fässern importiert. Während Frankreich beim weissen Fasswein mit einem Anteil von 44 Prozent immer noch dominiert, verlor es bei den Flaschenweinen den Spitzenplatz an Italien, welches gut einen Drittel lieferte. Aus Frankreich stammt heute noch ein Fünftel der Flaschen-Weissweine. (Quelle: SBV, LID)
(gb)
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