Diese Woche in der «Hotel+Tourismus Revue»: Mehr als jeder sechste nimmt seinen Lunch am Arbeitsplatz ein. Dazu gewonnen hat auch die warme Theke im Supermarkt. Verliererin ist die klassische Gastronomie.
Die Universität St.Gallen hat kürzlich eine Studie veröffentlicht zum «Food Consumption 2005 – Ess- und Verzehrsverhalten in der Schweiz». Die Autoren befragten fast Tausend Personen in Supermärkten und Einkaufszentren. Fazit: Der Trend zum Ausserhauskonsum am Morgen und Mittag geht weiter. Vor allem die warme Theke im Supermarkt und in Fachgeschäften wie Bäckereien und Metzgereien wird stärker genutzt.
Auch Essen direkt am Arbeitsplatz liegt im Trend. Die Befragten gaben als Gründe Kosten, Schnelligkeit und Gesundheit an. Dies eröffne Marktchancen für innovative Nischenplayer, meinten die Autoren. Anbieter könnten sich gezielt über gesunde und preiswerte Speisen profilieren.
Das Nachtessen im Restaurant ist jedoch auf dem Abstieg, vermutlich wegen Sparmassnahmen. Die Gastronomie hat heutzutage am Mittag mehr Bedeutung als abends. Neben dem Kostendenken sehen die Autoren einen Grund im «Cocooning» (sich abkapseln).
Sie halten daher Gastrokonzepte für chancenreich im Sinne einer öffentlichen Wohnstube, die mit den eigenen vier Wänden konkurrenzieren könne. Dieses Konzept verfolgt etwa Starbucks systematisch und erfolgreich. (30. Juni 2005 «Hotel+Tourismus Revue». Am Kiosk oder Verlag Hotelleriesuisse, 3001 Bern)
(gb)
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