ETH-Forscher fanden teilweise hohe Gehalte unerwünschter Transfette in Schweizer Lebensmitteln. Sie fordern mehr Transparenz und verstärktes Handeln der Industrie.
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Die Fettindustrie bietet schon seit einiger Zeit Lowtransfette an. An der FBK-Messe letzte Woche lancierte Margo ausserdem Lowtrans-Margarinen (Bild). Gefordert sind nun die Verarbeiter wie Back- und Süsswaren-Hersteller sowie Gastronomen.
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ETH-Forscher um Paolo Colombani und Martin Scheeder
haben in einer Studie 120 Schweizer Lebensmittel auf ihren Gehalt an Trans-
Fettsäuren untersucht. Dabei stellten sie in verschiedenen Produkten so hohe
Werte fest, dass ihr Verkauf in einem Land wie Dänemark, das einen gesetzlichen
Grenzwert für Transfette kennt, verboten wäre. Sie fordern mehr Transparenz
und ein intensiveres Handeln der Industrie.
Transfette kommen in kleinen Mengen in der Natur vor, entstehen aber vor allem
dann, wenn Pflanzen- oder Seetieröle unvollständig gehärtet werden. Solche Transfette
industriellen Ursprungs bergen ernsthafte Gefahren für die menschliche Gesundheit.
Bereits bei geringer Einnahme steigt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen
erheblich. Dabei tritt das Problem nicht akut auf, sondern entsteht über die Jahre hinweg.
Die Vorbeugung wird erschwert durch die Tatsache, dass in der Schweiz weder
eine Deklarationspflicht besteht, noch eine gesetzliche Höchstgrenze festgelegt wurde.
Welche Lebensmittel einen wie hohen Gehalt an schädlichen Trans-Fettsäuren
aufweisen, ist für die Konsumenten nicht wirklich transparent.
Die ETH-Wissenschafter Paolo Colombani und Martin Scheeder orten deshalb dringenden
Handlungsbedarf. In der von ihnen initiierten und durch das Bundesamt für
Gesundheit BAG unterstützten Studie „TransSwissPilot“ wurden 120 Lebensmittel auf
ihren Gehalt an Trans-Fettsäuren untersucht. Die Kurzfassung der Studie ist nun auf
dem offiziellen Schweizer Lebensmittel-Informationsportal SwissFIR.ethz.ch publiziert.
Auf
einer Tabelle sind die Transfett-Werte in zusammenfassender Form aufgeführt, angefangen
von Gebäck über Schokoladenriegel und Fastfood bis hin zu verschiedenen
Pflanzenölen. Dabei stellten die Forscher fest, dass 30% der analysierten Lebensmittel
einen Gehalt aufwiesen, der in Dänemark, einem der Länder, das einen gesetzlichen
Grenzwert eingeführt hat, nicht zulässig wäre.
Druck auf die Industrie
Eine gesetzliche Vorgabe nach dem Muster Dänemarks oder auch eine Deklarationspflicht
wie sie die USA, Kanada und die Länder des Mercosur kennen, wäre aus Sicht
der Forscher auch in der Schweiz zu begrüssen. Doch eine solche politische Lösung
ist kurzfristig kaum herbeizuführen und erfordert intensive Koordination und Aufklärungsarbeit.
Daher gehen die Bestrebungen der Forscher und des BAG im Moment in
erster Linie dahin, die Lebensmittelindustrie zu bewegen, die Trans-Fettsäuren auf
freiwilliger Basis zu reduzieren, idealerweise sogar ganz zu eliminieren. (Medienmitteilung ETHZ INW)
Weiterlesen: Variierende Gehalte unerwünschter Transfettsäuren
(gb)
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