Die 15 Migros-Industrien wuchsen 2006 im Inland nur um 1.3% aber im Export um 14%.
Exportstars sind Bischofszell Nahrungsmittel, Chocolat Frey und Estavayer Lait.
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Die 15 Unternehmen der Migros-Industrie erzielten 2006 trotz
starkem Preisdruck (Verbilligung der Sortimente um ca. 1%) im Inland
und im Export einen Nettoumsatz von CHF 4,586 Mrd. (Vorjahr CHF
4,525 Mrd.). Dies entspricht einem Wachstum von 1,3 Prozent. Bild: Schokolade-Wickelmaschine bei Chocolat Frey.
Erfreulicherweise stiegen die Exportumsätze im abgelaufenen Jahr um
14,4 Prozent auf CHF 333 Mio. Der Umsatzanteil der Drittmärkte
ausserhalb des Migros-Detailhandels betrug 2006 rund 17 Prozent. 42
Prozent aller Food- und Near-Food-Artikel im Migros- Detailhandel
stammen heute aus der Migros-Industrie.
Das stärkste Umsatzwachstum verzeichneten 2006 die Chocolat Frey
(+7,3%), Micarna (+5,8%), Bischofszell Nahrungsmittel (+5,1%) und
die Delica, bis 31.12.2006 Migros Betriebe Birsfelden (+2,9%). Das
Inlandgeschäft wurde durch eine Reihe erfolgreicher Innovationen
belebt. Mit neuen Produkten wurde 2006 ein Umsatzanteil von 9,5
Prozent erreicht.
Speziell erwähnenswert sind die erfolgreiche
Lancierung von Pain Création durch die Jowa, Gran Risotto in der
Anna's Best Linie durch Bischofszell Nahrungsmittel, das
Kapselsystem Delizio der Delica, Golden Hair Anti Pollenshampoo der
Mibelle und die Weltneuheit Total Duo Power der Mifa, Auch die M-
Budget-Sortimente haben durch ihr starkes Wachstum von 28 Prozent zu
einer grossen Volumenausdehnung geführt.
Bei Seba Aproz macht der
Anteil von M-Budget-Produkten bereits mehr als 37 Prozent des
abgefüllten Volumens aus. Auch in den Label-Sortimenten, bei den
AdR- (Aus der Region) und Léger-Produkten konnte der aus der Migros-
Industrie stammende Umsatz wesentlich gesteigert werden.
Nur bei Metzgereien harzt der Export
Die Exportentwicklung 2006 (+14.4%) war wesentlich
geprägt durch die Unternehmen Bischofszell Nahrungsmittel BINA (+70%),
Chocolat Frey (+26.5%) und Estavayer Lait ELSA (+20.4%). Bei Mibelle
beträgt der Exportanteil nun bereits 52 Prozent des Umsatzes,
gefolgt von Chocolat Frey (32%), Walter Leuenberger (23.6%) und
Midor (15.5%). Mit Ausnahme von Mérat & Cie. (Gastronomie), Micarna
und Scana haben sämtliche Migros-Industrie-Unternehmen heute zum
Teil beachtliche Exportumsätze.
Aus den Industrie-Unternehmen Die per 1. Januar 2006 vollzogene
Fusion von Micarna und Optigal hat sich sehr bewährt (Führung des
Fleisch- und Geflügelgeschäftes aus einer Hand). Bis Ende 2007
werden sich noch weitere Kostensenkungen durch Nutzung von Synergien
ergeben. Die Micarna verkaufte 2006 erstmals mehr als 100'000 Tonnen
Fleisch und Geflügel.
Der Geflügelbereich wurde im Frühling hart durch die
Umsatzrückgänge infolge der Vogelgrippe getroffen. Die Liquidation
von eingefrorener Ware wie auch die Schliessung des
Trutenschlachthofes in Courtepin/FR per 1. Juli 2007 belasten die
Rechnung 2006 namhaft.
Die Walter Leuenberger AG in Huttwil/LU fusionierte per 1. Januar
2007 mit der Jowa. Die Produktion in Huttwil wird unter der Leitung
der Teigwarenfabrik Buchs/AG (Jowa) fortgesetzt, ohne dass es zu
einem wesentlichen Personalabbau kommt.
Das bei Scana, Bischofszell Nahrungsmittel und der Metzgerei Mérat
konzentrierte Grossverbrauchergeschäft wuchs Preis-bedingt nur
langsam (+1.4%). Die Belieferung der Migros-Genossenschaften für die
Migros-Gastronomie ist in den Genossenschaftsumsätzen und nicht in
diesen Zahlen enthalten. Ab 2007 dürfte die Belieferung von
Cash&Carry Angehrn zu wesentlichen Mehrumsätzen führen.
Die Scana
Lebensmittel stagnierte mit einem Umsatz von CHF 207.6 Mio. (Vorjahr
CHF 208.6). Die neu eingeführten Tiefkühl-Produkte starteten
vielversprechend und dürften dieses Jahr zu einem Umsatzträger
werden. Die Überführung des Scana-Lagers Romanel in eine
Logistikplattform und die Konzentration der Kommissionierung auf
Regensdorf/ZH wirken sich positiv auf die Ertragsrechnung aus.
Ende 2006 beschäftigten die 15 Unternehmen der Migros-Industrie
im Inland 9'882 Mitarbeitende. Dies sind 154 weniger als im Vorjahr
und hauptsächlich das Resultat des Produktivitätssteigerungs-
Programmes Avanti. Die Migros-Industrie bildet derzeit 317 Lehrlinge
in 16 Berufen aus (312 im Vorjahr).
Viele Investitionen bei Jowa und BINA
Beachtliche CHF 200 Mio. hat die Migros-Industrie im vergangenen
Jahr für Investitionen aufgewendet. Diese konzentrierten sich auf
die Bereiche Fabrikationserweiterungen, Rationalisierungen und
Innovationen.
Die wichtigsten Projekte betrafen die Jowa (Ausbau
Regionalbäckerei Gränichen), die Bischofszell Nahrungsmittel (hoch
flexible kaltaseptische Getränkeabfülllinie), die Mifroma
(zusätzliche Produktionsflächen und ein vollautomatisches
Pufferkommissionierlager), die Delica (neues Bürogebäude im Rahmen
der Übernahme von Marketing-Spezialisten des MGB), Seba-Aproz
(Ausbau der Produktionsflächen) sowie die Mibelle Cosmetics
(Erneuerung und Vergrösserung der Infrastruktur und Anpassung der
Hygiene- und Sozialräume).
Der Stromverbrauch der Migros-Industrie stieg 2006
parallel zum Volumenwachstum (+1,7%), während der Wärmeverbrauch um
0,8 Prozent unter dem Wachstum der Produktionsvolumina lag. Damit
wurden die Energieziele für 2006 deutlich übertroffen.
Auch bezüglich CO2-Vereinbarung ist die Migros-Industrie auf
Kurs: Die CO2-Emmissionen konnten gegenüber dem Vorjahr um 4,7
Prozent reduziert werden. Bei Fortführung der eingeleiteten
Massnahmen können die mit der EnAW (Energie-Agentur der Wirtschaft)
für 2010 vereinbarten Ziele der Energieeffizienz und zur CO2-
Reduktion erreicht werden. (Medienmitteilung MGB)
(gb)
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