Diese Woche im «Saldo»: «Hersteller helfen bei Vanille oft mit chemischem Aroma nach.
Bei über einem Drittel der Produkte werden die Kunden an der Nase herumgeführt».
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Diese Woche im Konsummagazin «Saldo»:
Vanille ist das von der
Lebensmittelindustrie
am häufigsten verwendete
Aroma. Vanillin kommt zwar auch
in der echten Vanille vor, lässt
sich jedoch kostengünstiger
chemisch herstellen. Es
schmeckt vanilleartig,
es ist aber weniger vielschichtig
als echte Vanille.
saldo kaufte 20 Glaces und
10 Joghurts ein, welche die
Bezeichnung Vanille tragen,
auf den meisten prangt
zudem die Abbildung eines
Vanillestängels oder einer
Blüte der Vanille-Orchidee.
Das Kantonale Labor Zürich
untersuchte, ob die
Produkte tatsächlich überwiegend
natürliche Vanille
enthalten.
Fazit: 11 von 30 Glaces und
Joghurts enthalten auffallend
viel billiges Vanillin statt echter
Vanille. Andreas Tschumper
vom Kantonalen Labor
Zürich: «Hier wird den Konsumenten
vorgegaukelt, die
Produkte enthielten vorwiegend
echte Vanille.»
Um herauszufinden, womit
die Glaces und Joghurts
aromatisiert wurden, analysierte
das Labor den Gehalt
an Vanillin und an p-Hydroxybenzaldehyd
(p-HBA). Beide
Substanzen sind natürliche
Inhaltsstoffe von echter Vanille.
In natürlicher Vanille
und im oft verwendeten Vanille-
Extrakt kommen sie im
Verhältnis von 10:1 bis 30:1
vor.
Helfen die Hersteller
beim Aromatisieren mit Vanillin
nach, resultieren höhere
Verhältnisse. Das Kantonale
Labor Zürich geht bei
einem Verhältnis von über
174:1 davon aus, dass der
Geschmack hauptsächlich
von zugegebenem Vanillin
stammt.
Elf Produkte, sechs Joghurts
und fünf Glaces, lagen
über dem kritischen Wert
von 174.
Dass es auch anders geht,
zeigen die Ergebnisse der
übrigen Produkte, die alle
weit unter diesem Wert liegen. Insbesondere die Hersteller
von Bio-Lebensmitteln
scheinen Wert auf natürliche
Zutaten zu legen: Alle fünf geprüften
Bio-Produkte schnitten
gut ab.
Hätte das Kantonale Labor
Zürich die Untersuchung offiziell durchgeführt, müssten die
Hersteller bei den Produkten,
die einen Wert
von über 174 aufweisen,
durch Prüfdaten belegen,
dass die sensorischen
Eigenschaften nicht
überwiegend durch das
zugegebene Vanillin bestimmt
werden.
Wenn ein Lebensmittel
mit «Vanille» bezeichnet wird
oder eine Vanilleschote oder
-blüte auf der Verpackung
abgebildet ist, muss das
Produkt zur Hauptsache mit
echter Vanille aromatisiert
sein. Falls die Hersteller aber
mehrheitlich Vanillin verwenden
und dieses Geschmack, Geruch
und Aussehen des Produktes
bestimmt, müssen sie
dies deklarieren, indem sie
die Lebensmittel mit «Vanille-
Geschmack» oder «Vanille-
Aroma» bezeichnen. Bilder
von Vanilleblüten oder
Vanillestängeln sind nicht
erlaubt bei Nahrungsmitteln,
die ihr Aroma hauptsächlich
zugesetztem Vanillin
verdanken.
Produkte mit vorwiegend natürlicher Vanille:
Glaces:
Mövenpick Vanilla Dream Classics Ice Cream,
Migros Crème d’Or Vanille Bourbon Premium,
Gildo Rachelli Bio Demeter Vanille Eiskrem,
Migros Rahm-Glace Vanille
Coop Bio Vanille Doppelrahmglace,
Denner Vanille Glace,
Grandessa Premium Vanille
Spar Vanille Ice Cream
mit echter Bourbon-Vanille,
Carte d’Or Vanille mit natürlichen Vanille Extrakten aus Madagaskar,
Migros Bio Doppelrahmglace Vanille
Coop Vanille Rahmglace,
Nestlé Frisco Vanille,
Joghurts:
Migros Joghurt Stichfest Vanille,
Coop Bio Vollmilchjoghurt Vanille,
Danone Vanille Bourbon
Bio Jogurt Vanille, Biomilk
Text: Auszug aus dem Bericht im saldo Nr. 9 vom 16. Mai 2007
Bild (foodaktuell): keines der geprüften Produkte
(gb)
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