Steigender Fleischkonsum lässt die Akteure entlang der Wertschöpfungskette profitieren. Eine Arbeitsgruppe macht Marketing- und Export-Vorschläge im Zug der Grenzöffnung.
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Beim Schweinefleisch stieg die Inlandproduktion um 3%. Dem gegenüber steht ein Minus von 11% bei Geflügel.
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Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, kann auf ein
erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 zurückblicken. Der Mehrkonsum von Fleisch bewirkte
eine gestiegene Inlandnachfrage, von der die meisten Akteure profitieren konnten. An
der Generalversammlung vom 8. Juni in Arlesheim zeigte Präsident Markus Zemp auf,
dass Proviande sich aktiv mit den Herausforderungen einer möglichen Grenzöffnung für
Fleisch befasst. Zukünftig will sie das Engagement der Fleischwirtschaft auf den
ausländischen Märkten durch gezielte Kommunikationsmassnahmen unterstützen.
Die erfreuliche Entwicklung des Fleischmarktes von 2005 zeigte sich auch im Jahr 2006. Mit
einem Anstieg von rund 2% setzte sich der Trend zum Mehrkonsum von Fleisch somit fort:
2006 konnten ca. 10`000 t verkaufsfertiges Fleisch mehr abgesetzt werden als im Vorjahr. Zu
diesem Marktwachstum haben sowohl die gestiegene Inlandproduktion sowie Importzunahmen
beigetragen.
Beim Rindvieh war die Inlandproduktion um 2,6%, bei den Schweinen sogar um
3% höher. Dem gegenüber steht ein Minus von 11% bei Geflügel.
Von diesem Marktwachstum konnten die meisten Akteure entlang der Wertschöpfungskette
profitieren. Einerseits lagen die Durchschnittspreise für Schlachttiere der Rindergattung über
denjenigen des Vorjahres. Andererseits konnte die beträchtliche Mehrproduktion bei den
Schlachtschweinen laufend vermarktet werden, allerdings zu nochmals tieferen Preisen wie im
Vorjahr.
Steigende Einnahmen verzeichneten nicht nur die Grossvieh-, Kälber- und
Schweineproduzenten, sondern auch die Akteure der nachgelagerten Stufe. Einbussen
mussten dagegen die Produzenten von Schafen und Lämmern sowie die Geflügelproduzenten
hinnehmen.
Die positive Entwicklung des inländischen Fleischmarktes darf jedoch nicht darüber
hinwegtäuschen, dass Schweizer Fleisch im Export eine untergeordnete Rolle spielt. Die
Arbeitsgruppe „Vision Export“ befasst sich deshalb mit Fragen betreffend Exportmöglichkeiten
für Schweizer Fleisch und wird Ende 2007 die Resultate präsentieren.
Eine andere Arbeitsgruppe der Fleisch-Branchenorganisation Proviande soll vor
dem Hintergrund einer möglichen Grenzöffnung für Fleisch, Vorschläge machen, wie die
Branche im Bereich Marketingkommunikation am effizientesten unterstützt werden kann und
welches die Rolle von Proviande sein soll. Die Arbeitsgruppe wird demnächst dem
Verwaltungsrat konkrete Vorschläge machen, welche ein erfolgreiches Engagement der
Fleischwirtschaft auf den ausländischen Märkten unterstützen.
Marktüberwachung als Grundlage für Preisberichterstattung
Die Anzahl der auf öffentlichen Märkten versteigerten Tiere stieg gegenüber dem Vorjahr bei
allen in den Zuständigkeitsbereich von Proviande fallenden Gattungen bzw. Kategorien an. Die
Angebots- und Nachfrageentwicklung bei Grossvieh und Kälbern führte ein weiteres Mal zu
rückläufigen Zuteilungen von Tieren an importberechtigte Käufer. Dagegen mussten mehr Tiere
der Schafgattung als im Vorjahr zugeteilt werden.
Aufgrund der ausgeglichenen Marktlage bei
Grossvieh und Schlachtkälbern waren Marktentlastungsmassnahmen nur in bescheidenem
Ausmass notwendig. Diese Massnahmen verursachten Kosten von rund drei Mio. Franken,
womit das zur Verfügung stehende Bundesbudget nur zur Hälfte ausgeschöpft wurde.
Anerkannte Qualitätseinstufung
Die neutrale Qualitätseinstufung von Proviande hat sich in der Branche auf breiter Basis
etabliert. Der Konzentrationsprozess der Schlachtbetriebe setzte sich aber auch 2006
ungebrochen fort: Insgesamt wurden noch in 34 (2005: 36) Betrieben Qualitätseinstufungen
vorgenommen. Gemessen an den Gesamtschlachtungen stufte der Klassifizierungsdienst rund
86% der Schweine, des Grossviehs und der Kälber sowie 63% der Schafe und Lämmer nach
Schlachtqualität ein. Die Ergebnisse der Klassifizierungen dienen der Branche als anerkannte
Grundlage für die Abrechnung der Schlachttiere.
Wirksame Basiskommunikation
Alles andere ist Beilage – der Slogan von «Schweizer Fleisch» konnte sich 2006 weiter
etablieren und hat an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Evaluation zeigte, dass Werbung für
Schweizer Fleisch bei den Konsumenten wahrgenommen wird und die aktuelle Basiskampagne
über eine hohe Attraktivität verfügt.
Der Begriff «Schweizer Fleisch» ist zudem der grossen
Mehrheit bekannt und hat sich durchgesetzt. Sympathie, Verständlichkeit, Glaubwürdigkeit und
Auffälligkeit der Kampagne werden klar positiver beurteilt als im Jahr zuvor. Zudem wirken die
Marketingaktivitäten von «Schweizer Fleisch» durchwegs positiv auf die Einstellung zu
Schweizer Fleisch. Dies führte zu einem gestärkten Vertrauen und einer ungebrochen hohen
Bereitschaft zum Kauf von Schweizer Fleisch.
Über Proviande
Die Proviande will als breit abgestützte Branchenorganisation der gesamten Fleischbranche
das Kompetenzzentrum für Fragen rund um den Schweizer Fleischmarkt und das
Nahrungsmittel Fleisch sein. Die vom Verwaltungsrat von Proviande verabschiedete Vision und
das zugehörige Leitbild geben dafür den Weg vor. Im Hinblick auf die mittelfristige Zukunft hat
der Verwaltungsrat eine Arbeitsgruppe „Vision Export“ eingesetzt. (Medienmitteilung Proviande).
Weitere Infos über Proviande: Proviande erarbeitet Strategien
(gb)
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