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Nachrichten

24.7.2007

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KURZNEWS 24. Juli 2007

Barry Callebaut wächst in Afrika / Farbstoff-Verbot / Greyerzer-Schutz / Gentech-Kartoffel / Kalbfleisch-Trend / Marke «Kinder» / Schutzstoff bei Allergie / Milchproduktion


Barry Callebaut verstärkt Aktivitäten in der Elfenbeinküste

Barry Callebaut steigert die Kapazität im Bereich Kakaoverarbeitung in der Elfenbeinküste. • Barry Callebaut wird in den nächsten zwei Jahren seine Kapazitäten für die Kakaoverarbeitung in der Elfenbeinküste um über 50% erhöhen. Das Unternehmen reagiert damit auf die wachsende Nachfrage infolge des zunehmenden Outsourcing-Trends in der Schokoladenindustrie • Barry Callebaut wird zudem die Direktbeschaffung von Kakaobohnen bei Bauern und Genossenschaften steigern • Grundsteinlegung für neues medizinisches Zentrum in Goh, Elfenbeinküste, zur Unterstützung von lokalen Kakaobauern und ihren Angehörigen (Medienmitteilung Barry Callebaut 24. Juli 2007)



Lebensmittelfarbstoff E128 wird in der EU verboten

(lid, 23. Juli 2007) - Der Lebensmittelfarbstoff E128, auch als "Rot2G" bekannt, wird in der Europäischen Union verboten. Experten der Mitgliedstaaten hätten einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission einstimmig zugestimmt, zitiert der österreichische Agrarpressedienst AIZ die Nachrichtenagentur Dow Jones News. In den kommenden Tagen soll das Verbot für die Nutzung, den Vertrieb und den Import von Rot2G offiziell von der Kommission beschlossen und im EU-Amtsblatt bekannt gemacht werden, sagte der Sprecher des für Gesundheit zuständigen Kommissars Markos Kyprianou.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist in einer neuen Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass der Farbstoff Krebs erregen könnte, da er nach dem Konsum in Anilin zerfällt. Anilin gilt als kanzerogen. E128 stehe zudem im Verdacht, allergische Reaktionen und vermutlich auch Neurodermitis auslösen zu können. Der blau-rote Azofarbstoff ist laut Kommission bisher in der EU zum Färben von Frühstücks-Würstchen und Hamburgern zugelassen und wird hauptsächlich von kleineren Herstellern und Fleischereien in Grossbritannien und Irland verwendet.



"Gruyère" soll europaweit geschützt werden

(lid, 23. Juli 2007) - Die Bezeichnung "Gruyère" soll auf europäischer Ebene geschützt werden. Die Schweizerische Mission in Brüssel hat bei der Europäischen Kommission ein Gesuch um Eintragung von "Gruyère" als geschützte Ursprungsbezeichnung (GUB) – besser bekannt unter dem Namen Appellation d'Origine Controlée (AOC) – in das gemeinschaftliche GUB-Register übermittelt. Mit dem Gesuch soll eine der wertvollsten Schweizer Käsesorten im EU-Raum besser geschützt werden, schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in einer Medienmitteilung vom Montag, 23. Juli.

Im Stresa-Abkommen und in mehreren bilateralen Abkommen über den Schutz von Herkunftsbezeichnungen zwischen der Schweiz und Frankreich ist geregelt, dass sich die beiden Länder die Bezeichnung für den Käse teilen. Die Branchenvertreter der beiden Länder arbeiteten seit bald zehn Jahren zusammen, um einen parallelen Schutz von "Gruyère" als GUB zu erwirken, schreibt das BLW weiter. In der Schweiz ist der "Gruyère" seit 2001 als GUB eingetragen. In Frankreich wurde die GUB-Eintragung im Frühjahr 2007 abgeschlossen. Das Dossier wurde kürzlich an die Europäische Kommission weitergeleitet, um den Namen sowohl in der Schweiz wie auch in Frankreich zu schützen.



Gentechniker lancieren Stärke-Kartoffel in der EU

Seit 1998 sind keine neuen gentechnisch veränderten Pflanzen zum Anbau in der EU zugelassen worden. Das könnte sich bald ändern: in seiner Sitzung am 16. Juli 2007 haben die EU Landwirtschaftsminister den Weg für die Zulassung der Amflora-Stärkekartoffel freigemacht. Bei der Abstimmung über den Zulassungsantrag fand sich keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen einen Anbau. Das bedeutet, dass die Entscheidung der EU Kommission zufällt. Diese hat bereits vor der Abstimmung klar gemacht, dass sie den Anbau der Knolle genehmigen werde.

Amflora-Kartoffeln, eine Entwicklung von BASF Plant Science, weisen einen gesteigerten Gehalt an Amylopektin auf. Dies erleichtert ihre Verarbeitung zu hochwertigen Stärkeprodukten für industrielle Anwendungen und spart dabei Energie und Wasser – für den menschlichen Verzehr ist Amflora nicht gedacht (siehe POINT Oktober 2006).

Ende 2005 hatte ihr die EFSA bereits Unbedenklichkeit für Mensch, Tier und Umwelt bescheinigt, und im April 2007 noch bestehende Zweifel wegen des in den Kartoffeln vorhandenen nptII-Markergens ausgeräumt. Daraufhin hatte das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL grossflächige Freisetzungsversuche bereits für das laufende Jahr bewilligt. Mit der nun erwarteten Zulassung durch die EU Kommission wäre ein kommerzieller Anbau der Stärke-Kartoffel ab 2008 möglich. (Quelle: Internutrition 21.7.07)



Ferrero hat die Marke «Kinder» exklusiv

Die Schokolade-Marke «Kinder» bleibt in der Schweiz dem italienischen Unternehmen Ferrero vorbehalten. Die österreichische Jackson International Trading, die den Namen auch für ihre Süssigkeiten benutzen wollte, ist vor dem Bundesverwaltungsgericht abgeblitzt. Bereits 2004 hatte das Eidgenössische Institut für geistiges Eigentum ein erstes Veto ausgesprochen. Es verweigerte Jackson das Recht, seine Marke «Kinder Party» in der Schweiz schützen zu lassen. Die in Graz domizilierte Jackson Trading machte geltend, der Begriff «Kinder» sollte für alle Fabrikanten frei benutzbar sein. Schliesslich bezeichne er eine der wichtigsten Konsumentengruppen von Süssigkeiten.

Doch für das Bundesverwaltungsgericht schmilzt das Argument angesichts der Bedeutung von Ferrero. Laut dem am Freitag publizierten Urteil können deren Produkte unter der Marke «Kinder» in der Schweiz an über 6000 Verkaufsstellen erworben werden. Jedes Jahr würden Dutzende von Millionen «Kinder»-Verpackungen auf dem Schweizer Markt ausgepackt. Diese Verkaufsvolumen belegen laut dem Bundesverwaltungsgericht die bedeutende Verwendung der Marke «Kinder» in allen drei Sprachregionen. Das Wort «Party» allein reiche nicht aus, um eine Verwechslung der beiden Marken zu verhindern. (Quelle: kleinreport, 20. Juli 2007)



Interleukin-12 schützt vor Lebensmittelallergien (jedenfalls Labormäuse)

Eine Forschergruppe der Universität von Siena (unisi.it) und des norwegischen Institutes für Lebensmittelforschung in Norwich hat ein Molekül identifiziert, das die gefürchtete Überreaktion von Nahrungsmittelallergikern verhindert. Es handelt sich um das bei der zellulären Abwehr mitwirkende Interleukin-12.

"Unsere Untersuchungen an Labormäusen haben gezeigt, dass nach der Eliminierung von Interleukin-12 das Immunsystem eine allergische Reaktion auslöste", so Projektleiter Claudio Nicoletti. Insbesondere gegen Erdnüsse empfindliche Tiere fielen dadurch auf, dass im Darmtrakt verschiedene Arten weisser Blutkörperchen die Produktion dieses Moleküls einstellten. "Das Immunsystem", so Nicoletti weiter, "stuft den betreffenden Nährstoff fälschlicherweise als gefährlich ein und produziert daraufhin Antikörper. Wir sind deshalb überzeugt, dass durch die Verabreichung von Interleukin-12 diese anomale Überreaktion in den Griff zu bekommen ist. An möglichen Therapieformen wird bereits gearbeitet".

Skeptisch geäussert hat sich unterdessen der Direktor der Allergieabteilung am römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù, Giovanni Cavagni: "Oft erweisen sich solche im vorklinischen Stadium vielversprechende Entdeckungen während der klinischen Anwendungsphase als Enttäuschung. Die einzige bisher in der Praxis erfolgreiche Methode zur Wiederherstellung der Verträglichkeit ist die kontinuierliche Verabreichung der betreffenden Lebensmittel in kleinsten Dosierungen."

Von Lebensmittelallergien sind schätzungsweise sieben Prozent der italienischen Bevölkerung betroffen. In der Mehrzahl äussert diese sich als Überreaktion gegenüber Milch, Eiern, Fisch und Erdnüssen. Nur in 0,5 Prozent der Fälle handelt es sich um "Ig-mediate-Intoleranzen", die nicht nur Hautveränderungen oder Atemschwierigkeiten hervorrufen, sondern sogar zu einem lebensgefährdenden Schock führen können. Einzelheiten zu der italo-norwegischen Entdeckung sind in der Fachzeitschrift "Journal of Allergy and Clinical Immunology" veröffentlicht. (Quelle: pte 20.7.2007)



Schweizer Milch wird mit wenig Energieaufwand erzeugt

(lid, 20. Juli 2007) - In der Schweiz wird Milch mit weniger Energieaufwand produziert als in den meisten anderen Regionen Europas. Nur Holland und Ostdeutschland produzieren energieeffizienter. Beim Ackerbau liegt die Schweiz bezüglich Energieaufwand im Mittelfeld. Wissenschaftler der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) berechneten im Rahmen eines EU-Projektes den Energiebedarf für Ackerkulturen und tierische Produktion in der europäischen Landwirtschaft, zitiert die Nachrichtenagentur SDA eine Meldung von ART. Verglichen wurde der Energiebedarf pro Kilo Produkt nach Region. Die Studie zeige, dass Milch nur in wenigen Regionen energetisch vorteilhafter erzeugt werden kann als in der Schweiz. Lediglich grossstrukturierte Standorte im Osten Deutschlands und in Holland weisen einen geringeren Energiebedarf auf, heisst es weiter.

Hauptgrund für das gute Abschneiden der Schweiz ist gemäss den Forschern, dass Schweizer Milchkühen relativ wenig energetisch aufwändig hergestelltes Kraftfutter verfüttert wird. Laut der Studie sind die Unterschiede innerhalb Europas sehr gross: Die 25 Prozent ungünstigsten Standorte benötigen 170 Prozent mehr Energie als die günstigsten. Für den Pflanzenbau zeigen die Ergebnisse, dass vor allem Frankreich und Ostdeutschland energieeffizient produzieren.

Die Schweiz liegt im Ackerbau im Mittelfeld - wie benachbarte Regionen in Süddeutschland und Frankreich. Die Regionen mit dem höchsten Energiebedarf sind dort zu finden, wo viel bewässert oder getrocknet oder sehr wenig Ertrag erwirtschaftet wird. Dies ist vor allem in Südeuropa, aber auch im Baltikum und Teilen Skandinaviens der Fall. Für Zuckerrüben benötigen ungünstige Standorte dreimal, für Kartoffeln fünfmal so viel Energie wie die günstigsten.



Golden Rice-Erfinder ist empört über Verzögerungen

(lid, 19. Juli 2007) – Der emeritierte ETH-Professor Ingo Potrykus, Erfinder des gentechnisch veränderten Golden Rice mit eingebautem Vitamin A, ist empört über die Verzögerungen bei der Einführung des Golden Rice. Nach der gegenwärtigen Planung und Entwicklung würden die Bauern auf den Philippinen erst im Jahr 2011 oder 2012 als erste Golden Rice anpflanzen, erklärte Potrykus gegenüber dem ETH-Newsletter.

"Wenn der Reis nicht gentechnisch verändert wäre, wäre er seit 2002 bei den Bauern", sagte er. Die Verzögerung durch die komplizierten gesetzlichen Bedingungen in allen Ländern sei verheerend: In Indien könnte der Reis jedes Jahr 40'000 Leben retten, meint Potrykus. Er betrachtet die staatlichen Regelungen und Vorsichtsmassnahmen als reine Schikane: "Man kann sich schlicht kein ernst zu nehmendes Risiko vorstellen." (gb)


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9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
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8.2.2016
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2.2.2016
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1.2.2016
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