Der Thurgauer Zusatzstoffhersteller Unipektin hat unwissentlich mit Dioxin verunreinigtes Guarkernmehl verkauft. Das kant. Labor beschlagnahmt die Ware.
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Heute im Tagesanzeiger: Die Thurgauer Firma Unipektin hat unwissentlich einen mit Dioxin verunreinigtes Guarkernmehl verkauft. Eine Gefährdung der Gesundheit der Konsumenten könne «nicht ausgeschlossen werden» heisst es in einem Entscheid des Kantonalen Laboratoriums Thurgau vom 25. Juli. Das betroffene Lebensmittel wird darum beschlagnahmt, bereits ausgelieferte Ware muss zurückgeholt und später entsorgt werden. Die Abnehmer müssen über die Gefahr sofort informiert werden. Auch die Europäische Kommission gab am 25. Juli eine dringende Lebensmittelwarnung heraus.
Der Analysenbefund kam am 20. Juli von einem Analyse-institut in Hamburg, das in den Proben zwischen 12 und 156 Pikogramm Dioxin pro Gramm Fett fand (Picogramm: ein billionstel Gramm). In Europa liegen die Grenzwerte für Dioxin in Lebensmitteln zwischen 1 und 6 Pikogramm, bei Fisch kann es bis zu 20 Pikogramm gehen. Schwere Erkrankungen wie die Chlorakne seien im aktuellen Fall auszuschliessen, sagt der Thurgauer Kantonschemiker Christoph Spinner.
Dennoch seien die Beschlagnahmung und die Rückholung gerechtfertigt, denn «Dioxin gehört nicht ins Guar». Auch Unipektin-Chef Jud beruft sich auf Expertenmeinungen, die kein akutes Gesundheitsrisiko für die Konsumenten sehen. Der Anteil von Guarkernmehl liege in der Fruchtmasse von Jogurt bei einem Prozent, die Fruchtmasse mache ihrerseits nur 10 Prozent des Jogurts aus. Doch die verarbeitenden Firmen allein wissen, wie viel Mehl sie in ihre Produkte mischen.
Als Verursacher der Kontamination konnte die India Glycols Limited identifiziert werden. Das Unternehmen liefert seit zwei Jahren Guarkernmehl an Unipektin, bisher ohne Probleme, sagt der Chef von Unipektin, Bruno Jud. Allerdings zeige India Glycols nur beschränkt Bereitschaft zur Kooperation. Als Verursacherstoff für die Verschmutzung gilt das Fungizid Pentachlorphenol, India Glycols behauptet, dieses gar nicht zu verwenden.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» spricht Unipektin-Chef Jud von einer Grössenordnung des Produktes «im Bereich von Tonnen». Kontaminierte Lieferungen gingen nach Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Spanien, Finnland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen, Australien, Japan, in die Türkei - und auch in die Schweiz. In welchen Produkten das Guarkernmehl landete, kann Jud nicht sagen: Diese Information überlasse er den betroffenen Firmen, sie seien alle sofort informiert worden.
Unipektin muss sich nicht nur auf einen Imageschaden, sondern auch auf enorme Belastungen durch die Rückholaktion einstellen, die «sicherlich an die Substanz gehen werden», so Bruno Jud. Die Möglichkeit, sich bei der Lieferfirma in Indien schadlos zu halten, hält Jud für sehr gering.
Guarkernmehl wird aus dem Samen der Guarbohne gewonnen. Im Thurgau wird das importierte Mehl verfeinert und exportiert. Die Abnehmerfirmen verwenden es bei der Herstellung von Jogurt, Desserts, Salatsaucen, Mayonnaisen oder Ketchup.
Text: Auszug aus dem Bericht im Tagesanzeiger vom 30. Juli 2007
Bild (Gaschromatograph): foodaktuell
UNIPEKTIN über sich selbst
Unipektin ist ein global tätiges Schweizer Unternehmen. Wir sind Hersteller von natürlichen Lebensmittelzusatzstoffen und verfügen über das dazugehörende technische und kommerzielle Know-How. Wir produzieren Verdickungsmittel, wie Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl und Tarakernmehl und bieten unsere Produkte in Verbindung mit einer technischen und kommerziellen Beratung und Unterstützung an.
Unipektin Produkte tragen die weltweit bekannten Markennamen VIDOGUM, VIDOGEL, VIDOFIX und VIDOCREM. Aufgrund unserer langjährigen und globalen Erfahrung kennen wir die Eigenschaften, Applikations- und Kombinationsmöglichkeiten unserer Produkte. Diese Erfahrung macht sich in Form einer einzigartigen qualitativ hochstehenden Beratung, sowie eines entsprechenden Services sichtbar. Hauptabnehmer von unseren qualitativ hochwertigen natürlichen Lebensmittelzusatzstoffen sind Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie, die Halbfabrikate oder Fertigprodukte herstellen.
Seit 1941 betreibt Unipektin eine eigene technische Obstverwertung in Eschenz, Schweiz. Hierzu werden aus Äpfeln und Birnen der Region, meist von Hochstammanlagen Säfte und Konzentrate mit gleichzeitiger Gewinnung der natürlichen Fruchtaromen hergestellt. Die Herstellung der hochwertigen Konzentraten und Aromen erfolgt in den eigenen von Unipektin hergestellten Vakuum-Fallstromverdampfern.
Die von Unipektin produzierten Fruchtsaftkonzentrate und Fruchtsaftaromen sind anerkannte Qualitätsprodukte. Ein Teil des während der Herbstverarbeitung hergestellten Birnensaftkonzentrates wird über eine kontinuierliche Ultrafiltration geklärt d.h. die natürlichen Trübstoffe werden entfernt und anschliessend wird der klare Saft teilweise entsäuert und zu BIRNEL verarbeitet. BIRNEL ist ein reines Naturprodukt und passt hervorragend in die neue Küche, die möglichst naturbelassene, nährstoffreiche Produkte bevorzugt.
Als weltweit führender Hersteller realisiert Unipektin gesamte Verarbeitungslinien für Fruchtsaftkonzentrate, welche auf die Kundenbedürfnisse sowie auf die örtlichen und landesspezifischen Gegebenheiten zugeschnitten sind. Dies umfasst Entwurf, Konstruktion, Montage, Automation, Inbetriebsetzung und Schulung, alles aus eigenem Haus. Daher können wir optimalen Beratungs- und Lieferservice bieten. Das eigene verfahrenstechnische Labor erlaubt uns die Weiterentwicklung anerkannter Technologien sowie die Bearbeitung kundenspezifischer Anwendungen aus aller Welt. (Quelle: unipektin.ch)
(gb)
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