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Nachrichten

14.6.2007

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KURZNEWS 14. August 2007

Schokolade wird teurer / Milchpreis / Gemüsepreise / Probiotika bei Durchfall? / Schnapsimporte / AOC in Migros Wallis / Food-Webshop Amazon / Acrylamid in Kartoffelchips


Schokolade wird teurer

(lid, 13. August 2007) - Schokolade wird teurer, was sich für die Konsumenten als erstes bei den Samichläusen bemerkbar machen wird. Grund seien die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe wie Kakao, Traubenzucker, Weizen und Milch, sagte der Chef des weltweit grössten Schokoladeproduzenten Barry Callebaut, Andreas Jacobs. Dies berichtet die Nachrichtenagentur SDA am Sonntag, 12. August gemäss dem Magazin Spiegel. In den Preisverhandlungen mit dem Handel für das erste Halbjahr 2008, die demnächst beginnen, wollen die Schokoladehersteller deutliche Preissteigerungen durchsetzen, wie Jacobs ankündigte.

Barry Callebaut produziert unter anderem die Marke Sarotti, steckt laut "Spiegel" aber auch hinter Tafelschokoladen von Aldi und Lidl und liefert zum Beispiel den Überzug für Magnum-Eis und Lion-Riegel für den Konkurrenten Nestlé. Das Zürcher Unternehmen selber gibt seine Kunden in der Auftragsfertigung nicht bekannt. Zuletzt hatte in Europa der starke Anstieg der Preise für Milch und Milchprodukte wie Butter für Aufregung gesorgt. Als Grund werden die steigenden Exporte und die EU-Milchquoten genannt (LID)

"Der entscheidende Rohstoff für Schokolade ist teurer geworden", bestätigte Roger Wegner, Geschäftsführer des Vereins der am Rohkakaohandel beteiligten Firmen. Lag die Kakaoernte im vergangenen Jahr noch auf Rekordniveau, rechne man bei der laufenden Ernte nur noch mit 3,4 Millionen Tonnen, was einem weltweiten Rückgang um mehr als sieben Prozent entspräche. Vor allem Elfenbeinküste und Ghana, die zwei Drittel des Kakaos für Deutschland liefern, verzeichneten Produktionsschwierigkeiten. Um die Kakao-Nachfrage dennoch zu decken, werde auf Lagerbestände zurückgegriffen. (spiegel.de, 12. August 2007)



IG-Milch fordert 10 Prozent höhere Milchpreise

(lid, 15. August 2007) - Die Interessengemeinschaft Milch Schweiz (IG-Milch) fordert eine sofortige Erhöhung des Milchpreises um 10 Prozent. Die Entwicklung in den umliegenden Ländern, müsse sich auch in der Schweiz auswirken. Schliesslich sei die Schweiz das Land mit dem teuersten Kostenumfeld Europas, wie die IG-Milch in der Medienmitteilung vom Montag, 13. August schreibt. Als Folge der steigenden Nachfrage nach Milch und Milchprodukten sind in den Nachbarländern die Milchpreise gestiegen. Nachdem die Grossverteiler und Verarbeiter mit Preisvergleichen zu den Nachbarländern die Preise jahrelang gedrückt hätten, habe sich die Situation nun geändert, schreibt die IG-Milch weiter. Dabei müssten insbesondere die Margen der Verwerter genauer unter die Lupe genommen werden.



Unwetter treibt Gemüsepreise nach oben

(lid, 10. August 2007) - Nach den Unwettern der letzten Tage könnte das Schweizer Gemüse bald teurer werden. Wie der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten am Freitag, 10. August mitteilt, können die Schäden erst Mitte September abgeschätzt werden. Die erschwerten Bedingungen bei der Ernte, die oft Handarbeit erforderten, führten zu höheren Produktionskosten, wie die Gemüseproduzenten weiter schreiben. Auch das für die Reinigung des Gemüses benötigte Wasser wirke sich zusätzlich negativ auf die Preisentwicklung aus.

Die heftigen Niederschläge der letzten Tage haben im Freilandgemüsebau erhebliche Schäden verursacht. Zahlreiche Produzenten befinden sich in einer prekären Lage. Besonders betroffen sind junge Kulturen wie Salat-, Blumenkohl- oder Nüsslisalatsetzlinge. In den nächsten Tagen muss mit Versorgungsengpässen gerechnet werden. Ebenfalls beschädigt wurden die Karotten- und Zwiebelkulturen für den Wintermarkt.



Nur wenige probiotische Produkte helfen bei Durchfall

Nicht alle probiotischen Produkte helfen gegen Durchfall: Nur zwei von fünf in Apotheken erhältlichen Mittel zeigten bei von Diarrhoe geplagten Kleinkindern Wirkung, haben italienische Mediziner herausgefunden. Sie untersuchten 571 Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren, die wegen Durchfallerkrankungen mit ihren Eltern den Kinderarzt aufsuchten. Von den fünf verschriebenen probiotischen Rezepturen mit verschiedenen Bakterien verkürzte nur Lactobacillus GG und eine Mischung von Bakterienstämmen die Krankheitsdauer, schreiben die Forscher.

Die Forscher verschrieben den Kleinkindern, die mit Durchfall in die Kinderarztpraxis kamen, eines von fünf unterschiedlichen probiotischen Medizinprodukten. Diese enthielten verschiedene Mikroorganismen: die Bakterienstämme Lactobacillus rhamnosus GG, Bacillus clausii, Enterococcus faecium SF68, eine Mischung von Lactobacillus delbrueckii, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum oder die mit der Bäckerhefe verwandte Hefeart Saccharomyces boulardii. Eine Vergleichsgruppe behandelten die Ärzte mit der Standardtherapie, die nur den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall kompensiert.

Die Eltern der Kinder dokumentierten anhand standardisierter Fragebögen den Krankheitsverlauf. Dazu zählten die Anzahl der Durchfalltage und etwaige Nebenwirkungen. Die Forscher stellten fest, dass von keiner Therapieform Nebenwirkungen ausgingen. Allerdings erzielten drei der Probiotik-Präparate auch keine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Nur Lactobacillus GG und die Bakterienstammmischung reduzierten die Krankheitstage. Die Forscher fordern daher, dass Kinderärzte nur diejenigen Präparate verschreiben, deren Wirkung in solchen Vergleichstest deutlich erwiesen ist. (Alfredo Guarino (Universität Neapel) et al.: British Medical Journal, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1136/bmj.39272.581/36.55 / ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer, 10. August 2007)



Schnapsimporte legen zu

In den letzten drei Jahren wurden immer mehr Spirituosen eingeführt. Wurden im Jahr 2005 rund drei Viertel der Spirituosen importiert, waren es im letzten Jahr bereits 83 Prozent. 2006 wurden über 78'000 Hektoliter reiner Alkohohl importiert. Verglichen dazu wird in der Schweiz fünf Mal weniger produziert; im gleichen Jahr wurden 16'110 Hektoliter Kernobst- und Spezialitätenbrand hergestellt. (QUELLE: EAV; LID 10. August 2007



Migros Wallis setzt auf AOC

Die Migros Wallis will als erste Genossenschaft speziell Produkte mit den Ursprungsbezeichnungen AOC und IGP fördern. Geplant ist, im September eine zweiwöchige Promotion in allen Walliser Migros-Filialen zu starten. Allein die Migros Wallis kaufte im vergangenen Jahr für 24 Millionen Franken Walliser Produkte ein. «Die Hälfte der Früchte und des Gemüses, das in den Walliser Migros-Filialen verkauft wird, stammt aus dem Kanton», erklärt Martine Jaques-Dufour, frühere Geschäftsführerin der AOC-IGP-Vereinigung und heutige Verwaltungsrätin bei der Migros Wallis. Mit den Ursprungsbezeichnungen AOC und IGP gebe man landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine Identität, und Migros Wallis möchte diese nun über die eigene Region hinaus vermarkten.

Grosse Freude über das Engagement der Migros herrscht bei der AOC-IGP-Vereinigung in Bern. Für Geschäftsführerin Barbara Pokorny ist es wichtig, dass sich Grossverteiler nicht nur mit Eigenlabels profilieren, sondern auch mit einem Qualitätszeichen des Bundes. «Mit der AOC hat der Konsument im Gegensatz zu allen anderen Labels eine staatliche Garantie für Echtheit und Tradition aus der Region», erklärt Pokorny.

«Es ist wichtig, dass man die Konsumenten wieder schätzen lehrt, was traditionelle, in der Schweiz hergestellte Lebensmittel für eine Bedeutung haben.» Im Gegensatz zu den Italienern und Franzosen, die noch stolz auf ihre Produkte seien und sie auch konsumieren würden, müssten sich die Schweizer wieder bewusster werden, was sie an ihren Produkten hätten. (Schweizer Bauer 7. August 2007)



Australiens Weinexporte auf Rekordhöhe

(lid, 7. August 2007) - Australiens Winzer haben im Wirtschaftsjahr 2006/07 so viel Wein exportiert wie nie zuvor. Mit 800 Millionen Liter oder 8 Prozent mehr und einem Exportwert von umgerechnet 3,06 Milliarden Schweizer Franken erreichten die von der Weinexportorganisation heute veröffentlichten Zahlen für die zwölf Monate bis Ende Juli neue Rekordwerte, berichtet der österreichische Agrarpressedienst AIZ am Dienstag, 7. August. Grösster Absatzmarkt für australischen Wein blieb Grossbritannien.



Amazon versucht sich als Lebensmittel-Supermarkt

Der Online-Händler Amazon (amazon.com) versucht sich seit kurzem als Lebensmittel-Supermarkt. Ohne grosse Ankündigung hat Amazon in einer kleinen US-Gemeinde nahe Seattle ein Pilotprojekt gestartet und verkauft jetzt auch Frischwaren wie Obst und Gemüse. Wie das Wall Street Journal berichtet, liefert der Online-Händler dort neben CDs und Büchern auch Lebensmittel direkt zu den Kunden nach Hause. Wer im Netz bestellt, bekommt Milch, Fleisch und Gemüse am darauf folgenden Tag zugestellt.

Zusätzlich bietet Amazon seinen Kunden auch die Möglichkeit, sich die Waren selbst in einem Geschäft um die Ecke abzuholen. Laut Angaben des Unternehmens gibt es bereits Pläne, den Service auf andere Gemeinden rund um Seattle auszuweiten. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, sei auch eine Expansion darüber hinaus denkbar. Ob es das Frischwarenangebot irgendwann auch in Deutschland und Österreich geben wird, dazu will sich Amazon derzeit nicht äussern. "Zu zukünftigen Plänen können wir leider keine Auskunft geben", so Christine Höger, Pressesprecherin Amazon Deutschland, auf Nachfrage von pressetext.

Anstelle des Lebensmittel-Verkaufs habe Amazon aber hierzulande ab sofort ein spezielles Baby-Angebot im Programm, fügt Höger hinzu. Darunter befinden sich bekannte Markenprodukte von Maxi Cosi, Quinny, Fisher Price und Reer. Vom Kindersitz über Babykleidung bis hin zu Babymöbeln können Eltern nun alles bei dem Online-Shop unter http://www.amazon.de/baby bestellen. Ausserdem wurde ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Praxisberichte über die einzelnen Produkte eingestellt werden können. Für Sparsame gibt es auch die Möglichkeit, gebrauchte Waren zu erstehen bzw. nicht mehr benötigte Artikel wieder zu Geld zu machen.

In punkto Lebensmittelhandel hatten sich Ende der 1990er hatten vor allem in den USA bereits verschiedene Online-Shops versucht sich zu etablieren. Allerdings waren die Projekte von Unternehmen wie Webvan und Homegrocer.com - an letzterem hatte sich auch Amazon als Investor beteiligt - allesamt gescheitert. Die Verkäufe konnten bei weitem nicht die grossen Ausgaben für die nötige Infrastruktur wettmachen. (pte 3.8.2007)



Mehr Acrylamid in Premium- und Bio-Kartoffelchips

Kartoffelchips sind nach neuen Tests von foodwatch wieder stark mit Acrylamid belastet. Vor allem teure Marken- und auch Bioprodukte enthalten viel der krebsverdächtigen Substanz. Das zeigt ein Vergleich zu billigeren Eigenmarken vom Discounter. Die Substanz, die beim Backen und Frittieren entstehen kann, lässt sich nicht vollständig vermeiden, aber durch Umstellung der Produktionsweise stark verringern.

Doch dazu stellte Matthias Wolfschmidt, Kampagnenleiter bei foodwatch, fest: "Die Methode der Bundesregierung, Hersteller in Minimierungsgesprächen für eine verbesserte Produktion zu gewinnen, bringt nichts und gefährdet die Gesundheit der Verbraucher in völlig unnötiger Weise." Die Verbraucherrechtsorganisation schlägt eine Produktkennzeichnung von rot für viel bis grün für wenig Acrylamid vor. Eine Kennzeichnungsvorschrift würde zu einem Wettbewerb um die niedrigste Belastung führen und zu besseren, gesünderen Produkten.

Insgesamt hat foodwatch 16 Kartoffelchips-Produkte auf ihren Gehalt an Acrylamid getestet. Die Sorte "Pringles Paprika" des Herstellers Procter & Gamble enthält 34 Mal mehr Acrylamid als das vergleichbare Lidl-Produkt "Rusti Chips Paprika". Auch ein Bioprodukt der Firma Molenaartje ist mit 1.600 Mikrogramm pro Kilogramm so hoch belastet wie der konventionelle "Pringles"-Testverlierer. Zum Vergleich: Der Lidl-Testsieger liegt bei 47, gefolgt vom Aldi-Pendant "Feurich Stapelchips Paprika" mit 220 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Chips. Alle anderen Testergebnisse, darunter Markenprodukte wie "Funny frisch" und "Chio" oder Chips der Firma Lorenz liegen darüber.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sollte man als Tagesdosis ein Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Demnach sollte ein 20 Kilogramm schweres Kind nicht mehr als fünf Chips der getesteten "Pringles"-Sorte essen und dürfte ausserdem kein anderes Röstprodukt wie Toast oder Frühstücksflocken zu sich nehmen, worin auch Acrylamid enthalten sein kann. Die Marke "Pringles" ist mit 70 Prozent Anteil Marktführer bei Stapelkartoffelchips. (foodwatch) (gb)


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