Die Schweizer Käsespezialisten wollen ihre Position international auszubauen und erwarten von den Milchproduzenten ein Mengenwachstum statt übertriebene Milchpreise.
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Zwei Drittel der Käsesorten sind im Export rückläufig, aber die Kategorie
„andere Halbhartkäse“ legte zu. Bild: Edelweisskäse der Molkerei Gstaad (Diplom der Swiss Cheese Awards 2006).
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Die erfreuliche Situation im Milchmarkt wirkt sich auf den Käsemarkt erst mit Verzögerung aus.
Die
Schweizer Käsespezialisten wollen die Gunst der Stunde nutzen, um die Position der Schweizer Käse
international auszubauen.
Die Käsehersteller sind offen für Preiskorrekturen, sofern die Marktanteile
nicht gefährdet werden. Sie fordern zudem eine Verbesserung der unbefriedigenden Ertragssituation
durch die stark gestiegenen Kosten im Energie- und Personalbereich.
Der Zentralvorstand der FROMARTE hat die Lage auf dem Milchmarkt geprüft. Die Zahlen des
ersten Halbjahres 2007 geben wenig Anlass zu Euphorie. Zwei Drittel der Käsesorten im Export weisen rückläufige
Verkaufszahlen aus. Nur dank einer deutlichen Steigerung bei den Halbhartkäsespezialitäten
konnten die Halbjahreszahlen auf dem Vorjahr gehalten werden. Der Exportzuwachs bei der Kategorie
„andere Halbhartkäse“ unterstreicht die Bedeutung der gewerblichen Spezialitäten für den schweizerischen
Käseabsatz.
Den gehaltenen Exportmengen steht ein deutliches Wachstum beim Import gegenüber. Hier sind die
Vorzeichen umgekehrt. Zwei Drittel der Käsesorten verzeichneten einen Zuwachs. Mit Ausnahme der Extrahartkäse
nahm der Import bei allen Käsekategorien zu. Die Mehrimporte von 6.5 % gingen je etwa
zur Hälfte in den Detailhandel und in die Lebensmittelindustrie.
Die anziehenden Milchpreise auf den internationalen Märkten wirken sich verzögert auf die Käsenotierungen
aus. Im Gegensatz zu den Spotmärkten Butter und Milchpulver erholen sich die Preise
nur langsam. Gegen Ende Jahr erwartet FROMARTE eine verbesserte Nachfrage mit steigenden
Preisen.
Angesichts der gestiegenen Kosten in der Käseherstellung bleibt aber wenig Spielraum für Milchpreisanpassungen.
Die Käsehersteller fordern eine Verbesserung der bedenklichen Ertragssituation in den Käsereien. Der Mangel an Fachkräften und die explodierenden Energiepreise führten in den
letzten Jahren zu einem Kostenschub, der bis heute nicht angemessen abgegolten werden konnte. Mit
der Einführung der CO2-Abgabe und der Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe stehen weitere
Kostensteigerungen an. Umso wichtiger ist daher ein moderates Wachstum der Käseproduktion.
Der Zentralvorstand der FROMARTE erwartet von den Milchproduzenten, dass die Gunst der Märkte
für ein Mengenwachstum genutzt werden kann und nicht durch übertriebene Forderungen die
Marktentwicklung gefährdet wird. Die verbesserte Wechselkurssituation mit dem starken EURO darf
nicht darüber hinweg täuschen, dass die Verarbeiter nach wie vor im schweizerischen Kostenumfeld
produzieren und der Inlandmarkt durch Importe stark unter Druck steht. Die Käsehersteller sind offen
für Korrekturen, sofern die Strategie der Milchproduzenten „Mengenerhöhung von Produktion und
Absatz“ und eine Verbesserung der Ertragslage in den Käsereien realisiert werden können. (Medienmitteilung Fromarte)
(gb)
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